Lederhose aus DDR-Mode 2

Verbrennen, verschmoren und verkokeln.
peekee
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Lederhose aus DDR-Mode 2

Beitrag von peekee »

...Teil 2

Fast ein Jahr lag dazwischen, bis ich wieder einmal bei ihr zu Besuch sein konnte. (Aus heutiger Sicht eigentlich unverständlich, denn sie wohnte in Geh-Abstand zu mir…)
Da sie nicht mehr an meiner Schule war und ich die zwischenzeitlich kaum gesehen hatte, kam sie mir nun irgendwie schon sehr „erwachsen“ vor. Ihr älterer Bruder war zwischenzeitlich ausgezogen, und sie hatte sein (größeres) Zimmer nun zu ihrem gemacht. Obwohl die Ausstattung und Möbel die gleichen waren, die ich auch aus ihren „alten“ Zimmer kannte, wirkte doch alles irgendwie aufgeräumter und „vernünftiger“.
Natürlich suchte ich eine Gelegenheit, sie „unauffällig“ auf ihre Lederhose anzusprechen. Als wir mit einander redeten uns sie erzählte, was im letzten Jahr alles anders geworden war für sie, nutzte ich den Moment und fragte sie, ob sie ihre schwarze Lederhose noch habe und dass ich mich erinnere, wie sie sie am Zeugnistag vor etwa einem Jahr anhatte.
Zu meiner Freude ging sie tatsächlich auf meine Frage ein. Sie erzählte, was für eine sexy Hose das ist (Begriffe wie sexy hatte sie bei unseren vorherigen Zusammentreffen noch nicht gebraucht),
wirklich die tollste Lieblingshose überhaupt. Ich fragte weiter, ob die Hose noch auf ihrem Lieblingsklamotten-Stapel liegt und auch nicht kaputt gegangen war? Ich hatte diesmal das Gefühl, viel mutiger fragen zu können und gleich auf den Punkt zu kommen.
Als sie dann ihre Stimme absetzte und mit einem bedächtigen „Weißt du,…“ begann, pochte mir das Herz bis zum Hals, „…die Hose war meine absolute Lieblingshose und ich habe sehr aufgepasst, dass nichts mit ihr passiert.“ Sie berichtete davon, wie sie beim Umziehen ins neue Zimmer ihre Kleidung durchschauen und sortieren musste und dass mit ihren Eltern um allerhand ihrer Kleidungsstücke streiten musste. Viele schöne Sachen waren ihr zu klein geworden und kamen auf den Stapel „aussortierte Kleidung“. Ihre Eltern wollten auch, dass sie die Kunstlederhose mit aussortiert, weil sie zu kurz und zu knapp geworden war. Beim Anprobieren erschrak sie etwas, wie weil sich das Kunstleder schon vom Stoff abgelöst hatte - aber war den Eltern wohl nicht so aufgefallen. Sie musste streiten, damit die Lederhose nicht mit auf dem „kann weg“-Haufen landete. Sie war froh, dass sie die Lederhose und noch einige andere Lieblingsstücke, die sie mir aufzählte, retten konnte - das solle ich ihr ganz sicher glauben.
Beim Einräumen im neuen Zimmer waren die Eltern wieder zur Stelle und sortieren noch einmal. Schon wieder wurde auch die Lieblingslederhose mit aussortiert, und wieder musste sie heftig diskutieren, um sie nicht weggeben zu müssen. Wieder musste sie die Hose anprobieren - ihre Eltern wollten ihr zeigen, dass sie wirklich zu klein geworden war; sie selbst wollte beweisen, dass sie die Hose noch gut tragen kann. Bein Anziehen bemerkte sie, das das Leder zwischen den Beinen abgegangen war und der Unterstoff zu sehen war. Das bemerkten auch die Eltern - und nun hatte sie kein Argument mehr, die Hose zu behalten. Die Hose landete auf dem „kann weg“-Stapel und es tat ihr sehr leid.
Ich kann mich sehr gut erinnern, wie mir beim Zuhören das Herz pochte und meine Knie weich wurden. Ohne dass ich nachfragen musste, erzählte sie weiter, dass es ihr später doch noch gelang, die Hose aus dem Wegwerf-Stapel zu retten und wieder in ihren Schrank zu den Lieblingsstücken zu legen. Sie sagte, dass sie es besonders schade fand, dass die Hose zwischen den Beinen kaputt war und sie nicht wusste, ob sie überhaupt noch getragen werden konnte. Aber wegwerfen wollte sie die Lederhose auf gar keinen Fall.
Soweit erzählte sie und die „Geschichte“ schien damit zuende. Meine Gedanken kreisten panisch darum, wie ich sie fragen könne, ob ich die kaputte Lederhose von ihr haben könnte.

Dann kam wieder ihr bedächtiges „Weißt du, …“ und sie erzählte, wie sie an einem späteren Tag feststellen musste, dass die Lederhose samt einiger anderer „geborgener“ Lieblingsteile nicht mehr in ihrem Schrank zu finden waren. Sie ahnte, dass die Eltern die eigentlich aussortierten Sachen aus dem Schrank genommen hatten. Als sie bei den Eltern wegen der Lederhose nachfragte, sagten diese so etwas wie „Wo soll denn sie sein? Die war völlig kaputt.“.
Dann erzählte sie, wie sie heimlich im Keller die Stapel aussortierter Sachen durchsuchte. Irgendwie erkannte ich mich selbst darin wieder. Was ich innerlich durchmachte war wie ein deja-vu von dem, was sie mir erzählte. „Und, hast du sie gefunden?“ fragte ich sie und versuchte das Beben meiner Stimme zu unterdrücken. Ein bisschen vibrierte auch ihre Stimme als sie erzählte, dass sie ihre Eltern erneut nach der Lederhose fragte und die nur sagten „Du brauchst nicht suchen, die gibts nicht mehr“.
Ich weiß noch genau, wie ihre Stimme an dieser Stelle stoppte und keiner von uns beiden etwas sagen konnte. Ich hatte mir durchweg Mühe gegeben, mein Leidenschaft for ihre Lederhose nicht zu sehr durchscheinen zu lassen - doch nun war sie es, den Eindruck von Betroffenheit machte.

Die Lederhose kaputt, dann mehrfach von ihren Eltern aussortiert, dann „Die gibts nicht mehr“. Ich wusste, was das bedeuten musste. Kleidung wurde in der DDR wirklich lang getragen, oft repariert und lang weitergegeben. Wenn wirklich etwas weg kam, musste es wirklich nicht mehr zu retten sein. Entweder wurden dann Putzlappen daraus gemacht oder sie wurden - wie so vieles - einfach mit verheizt. (Altkleidercontainer gab nicht und in der Aschtonne sind Kleidungsstücke üblicherweise nicht gelandet. )

Ich kannte das aus meiner eigenen Familie. Ich hatte schon viele solche Lappen benutzt. Wir hatten auch schon vieles verheizt. Auch einmal einen uralten Kunstleder-Motorradmantel. In Stücke geteilt hatte das graue Relikt auf dem Kohleneimer gelegen und war Fetzen für Fetzen in den Küchenofen gewandert.
In meinem Kopf verbanden sich ihrte schwarze Lederhose mit den Bildern von unserem Kohleneimer, unserem Küchenofen und unserem Badeofenuntersatz.

Ist ihre geliebte Lederhose also unwiederbringlich verfeuert worden? An ein zweites Leben als Putzlappen konnte ich irgendwie nicht glauben.
In welchen Ofen in ihrem Haus mag die Lederhose wohl verfeuert worden sein? Vielleicht war sie sogar unwissentlich dabei gewesen, als ihre geliebte Lederhose in irgendeinem Ofen lummerte? Vielleicht lag sie sogar einmal im warmen Badewasser, das von ihrer Lederhose mit erwärmt worden war?
Meine Gedanken gingen weiter: Ob die Hose vor dem Verbrennen zerteilt worden war? Das knautschige Kunstledermaterial, mit dem sie so schonend umgegangen war, könnte rücksichtslos zerrissen oder aufgeschnitten? Ich dachte an die langen Hosenbein, die so schöne Sitzfalten hatten - sind sie aufgerissen worden? Ist die Lederhose vielleicht mitten durch den Po entzwei gerissen worden? Entlang der Po-Naht zwischen den Back-Pockets, wo sich das Kunstleder so schön abgelöst hatte und glatt über den Unterstoff spannte? Die Po-Taschen (typisch wie bei Jeans geformt), wie gern hätte ich einmal meine Hand hineingesteckt - alles nicht mehr da? Ich stellte mir vor, wie das unwiderstehlich softige Knautschleder ihrer sexy Hose von Flammen abgefressen wurde.

Ich denke, sie muss mitbekommen haben, wie sehr mich das Ende ihrer Lederhose innerlich bewegte. An dem Tag sprachen wir nicht mehr darüber, aber jedes mal, wenn sich an dem Abend unsere Blicke kreuzten, blieben unsere Blicke einen Moment aneinander kleben.

Seitdem sind schon einige Jahre vergangen (DDR…), und ich weiß nicht mal mehr, wo meine ehemalige Sandkastenfreundin jetzt lebt.

Dieses Erlebnis aus meiner Oberschulzeit zum Vorbild und Prototyp meiner Lederhosen-Vernichtungs-Liebe geworden. Ich habe leider nie so eine tolle Knautschlederhose aus der DDR ergattern können. Sicher sind sie zwischenzeitlich alle ihren endgültigen Weg gegangen…
Dennoch haben bei mir schon zahllose tolle Lederhosen einen unvergeßlichen Abschied im Feuer gefunden. In den 90ern gab es von Diesel und von Miss Sixty Kunstlederhosen, die vorm Material her an die DDR-Knautschlederhosen erinnerten. Die haben meine Phantasie aufleben lassen und ich habe das Verbrennen von "Sandras" geliebter Hose einige male nachempfunden.
Immer wieder ein unglaublich prickelndes Gefühl... bis heute.
peekee
Schade um jede abgelegte Lederhose, die nicht liebevoll gerippt wird.
AnnasMama
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Re: Lederhose aus DDR-Mode 2

Beitrag von AnnasMama »

Wunderschöne Geschichte, und ja, was kaputt und zu klein ist, kommt halt gnadenlos mit weg. So was wird nicht mehr verschenkt oder verwahrt. Kann ich durchaus nachvollziehen.

Erinnert mich sehr an Annas erste Kunstlederhose, die sah ähnlich aus als sie in der Mülltonne geladet war. Aber das hast Du ja sicher schon alles gelesen ...

Liebe Grüße,
AnnasMama
peekee
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Re: Lederhose aus DDR-Mode 2

Beitrag von peekee »

AnnasMama hat geschrieben:Erinnert mich sehr an Annas erste Kunstlederhose, die sah ähnlich aus als sie in der Mülltonne geladet war. Aber das hast Du ja sicher schon alles gelesen ...
Liebe AnnasMama,
ich habe die lange und bewegende Geschichte von Anna und der Sache um ihre Lederjeans gelesen und sehr genossen. Eine wunderschöne, detailreiche Geschichte!
Ich fand mich darin sehr an mein eigenes Erlebnis erinnert. Ich selbst habe so eine begehrte Hose als Jugendlicher nicht besessen, aber ich hatte sie ja ab und an vor Augen. An solchen Tagen hatte ich keine Gedanken mehr für etwas anderes...
Wäre es nich dazu gekommen, dass ich vom Verschwinden der Knautschlederhose von meiner Sandkastenfreundin so "brühwarm" erfahren hätte, hätte ich später sicher versucht, sie ihr unter einem unverfänglichen Vorwand abzuschwatzen... für ein Theaterstück mit DDR-Pionieren oder so.
Bei dem anderen Mädel, das in unserer Oberschule damals so eine schwarze Knautschlederhose trug, habe ich das anfangs der 90er so gemacht. Sie war sehr freundlich und bot mir einige "echte" Pionier-Kleidungsstücke zum Ausborgen an. Aber die Lederhose hatte sie nicht mehr: "Das Leder ist überall abgegangen..."

In der DDR hat man alles ausgetragen, bis es wirklich nicht mehr ging. Danach wäre auch recycling keine Option gewesen, selbst wenn es das so gegeben hätte. DDR-Jugendmode ist 25 Jahre her, da ist heute nichts mehr übrig befürchte ich. Ich kann also mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die meisten dieser begehrenswerten Stücke längst in die Öfen der Republik gegangen sind. Im besten Fall als selbstgenähte Tasche irgendwo oder als Materialspender, von dem die Hobbyschneiderin nach Bedarf Fleckchen abschneidet...
Wenn ich daran denke, was ich damals alles erblickt hatte, wenn ich bei uns im Küchenofen nachlegen musste (damit das Feuer nicht ausgeht...), dann kann ich mir ausmalen, wie es den Knautschlederhosen, -röcken, -jacken und -latzhosen erging. Vielleicht hat da irgendjemand auch mit Lust zugesehen;-)

Liebe Grüße
peekee
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peekee
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Re: Lederhose aus DDR-Mode 2

Beitrag von peekee »

peekee hat geschrieben:Ich habe leider nie so eine tolle Knautschlederhose aus der DDR ergattern können. Sicher sind sie zwischenzeitlich alle ihren endgültigen Weg gegangen...
Das wäre wohl ein Himmelsgeschenk, wenn irgendwo als Dachbodenfund noch so eine auftaucht und dann ihren Weg in gute Hände findet - und nicht anonym in eine Müllverbrennungsanlage. Die meisten sind wohl so lange getragen worden, bis sie gar nicht mehr zu gebrauchen waren (DDR halt). Die realistischste Annahme ist immernoch, dass sie dann verbrannt worden sind - wie alles was zu Einheizen taugte.

Ich habe noch zwei Scans aus älteren Zeitschriften gefunden, wo so eine DDR-Knautschlederhose angezogen zu sehen ist. Herrlich soft anzufassen war das Material... Falls jemand von Euch noch ein anderes Bild mit DDR-Knautschleder-Kleidung - oder eingene Erfahrungen/Erinnerungen, würde ich freuen, wenn ihr sie teilt:-)

Viele Vernichtergrüße
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KatrinG
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Re: Lederhose aus DDR-Mode 2

Beitrag von KatrinG »

peekee hat geschrieben:Ich habe leider nie so eine tolle Knautschlederhose aus der DDR ergattern können. Sicher sind sie zwischenzeitlich alle ihren endgültigen Weg gegangen...
Die realistischste Annahme ist immernoch, dass sie dann verbrannt worden sind - wie alles was zu Einheizen taugte.
Ich habe noch zwei Scans aus älteren Zeitschriften gefunden, wo so eine DDR-Knautschlederhose angezogen zu sehen ist. Herrlich soft anzufassen war das Material... Falls jemand von Euch noch ein anderes Bild mit DDR-Knautschleder-Kleidung - oder eingene Erfahrungen/Erinnerungen, würde ich freuen, wenn ihr sie teilt:-)
Hallo lieber Peekee!
Zumindest teile ich mit dir in jedem Falle die schönen "DDR-Erinnerungen", als eben noch ganz selbstverständlich (fast) Alles in den Ofen kam ...
Mal so Kopfkino: Wenn du dir einen "klassischen" Polizeiruf" oder anderen DDR-Film ansiehst, mit all dem mehr oder weniger Schönem, was da zu Sehen ist - und du weißt genau, nach einer gewissen Zeit landet ein Großteil davon, von der "Hausfrau" gewissenhaft und konsequent Ausgeführt, im heimischen Feuer ...
Oder, es wird in eingen Filmen (weils eben so ganz selbstverständlich war) gleich direkt Gezeigt, wie die alten Stiefel in den Ofen kommen (z.B. "Vorspiel" von 1987, Szenenfotos auf meinen Seiten). :)
Heute noch brauchbares Kunstleder aus DDR-Zeiten zu Finden, sehe ich als äußerst unrealistisch. Ich habe schon einige Stiefelpaare im Sperrmüll Gefunden, im Gegensatz zu den nahezu unverwüstlichen Lederstiefeln zerkrümelte beim Zusammenrollen das Obermaterial heftig; das wird sich bei Hosen ähnlich verhalten. :roll:
Liebe Vernichtergrüße!

PS: Bevor noch Eine/r fragt: Für die vorm Ofen liegenden Stiefel gab´s natürlich ein mädelgerechtes "Happy End"! :P
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peekee
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Re: Lederhose aus DDR-Mode 2

Beitrag von peekee »

KatrinG hat geschrieben: Heute noch brauchbares Kunstleder aus DDR-Zeiten zu Finden, sehe ich als äußerst unrealistisch. Ich habe schon einige Stiefelpaare im Sperrmüll Gefunden, im Gegensatz zu den nahezu unverwüstlichen Lederstiefeln zerkrümelte beim Zusammenrollen das Obermaterial heftig; das wird sich bei Hosen ähnlich verhalten.
Liebe KatrinG,

du wirst damit wohl leider recht haben. Von den teils ziemlich attraktiven Knautschleder-Kleidungsstücken aus der "Zone" wird kaum noch etwas überlebt haben. Und sollte doch etwas überlebt haben, wird schon wegen des Alterszustandes ahnungslos in den Müll kommen...
Allerdings kenne ich neben dem Knautschleder, das zB für Rutschhosen verwendet wurde und mit der Zeit rissig wurde, auch noch jene weiche Variante, die für Jumo-Hosen und Jacken zum Einsatz kam. Ein unvernähtes Reststück von dem DDR-Material habe ich immer noch - und das ist so gut wie am Anfang...

Da muss schon sehr viel Glück im Spiel sein, wenn noch ein Kleidungsstück - vielleicht sogar eine Lederhose - irgendwo auftaucht. Jeder, die ich irgendwann mal gesehen hatte, ist mit Sicherheit in einem Ofen in Wärme gewandet worden...
Bleiben also hauptsächlich die eigenen Fotos und Erinnerungen - und vor allem die der Anderen!

Kannst du dich an Leute aus deinem Umfeld von damals erinnern, die so eine Knautschlederhose oder -rock hatten? Du selber hattest so etwas nicht - sonst hättest du es bestimmt schon erwähnt;-) Was für DDR-Lederhosen und -jacken waren es, derer du dich nach der Wende dann entledigt hast? Würdest du ein paar von denen beschreiben?

Stimmt, die DEFA-Filme enthalten Szenen, die das Kopfkino anspringen lassen. Ganz natürlich wurden die alten Sachen verheizt. Als kleiner Bub habe ich selbst meine abgelatschten Hausschuhe in den Ofen geschoben und gewartet, bis die Sohlen das Feuer haben hörbar lummern lassen:-)
Auch dass zum Feueranmachen zuerst ein oller Handschuh aus dem Kohleneimer angebrannt und dann in den Ofen gesteckt wurde habe ich als Junge gesehen und mich kein bisschen gewundert...

Liebe Vernichtergrüße
peekee
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AnnasMama
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Re: Lederhose aus DDR-Mode 2

Beitrag von AnnasMama »

peekee hat geschrieben:
KatrinG hat geschrieben: Heute noch brauchbares Kunstleder aus DDR-Zeiten zu Finden, sehe ich als äußerst unrealistisch. Ich habe schon einige Stiefelpaare im Sperrmüll Gefunden, im Gegensatz zu den nahezu unverwüstlichen Lederstiefeln zerkrümelte beim Zusammenrollen das Obermaterial heftig; das wird sich bei Hosen ähnlich verhalten.
Liebe KatrinG,

du wirst damit wohl leider recht haben. Von den teils ziemlich attraktiven Knautschleder-Kleidungsstücken aus der "Zone" wird kaum noch etwas überlebt haben. Und sollte doch etwas überlebt haben, wird schon wegen des Alterszustandes ahnungslos in den Müll kommen...
Allerdings kenne ich neben dem Knautschleder, das zB für Rutschhosen verwendet wurde und mit der Zeit rissig wurde, auch noch jene weiche Variante, die für Jumo-Hosen und Jacken zum Einsatz kam. Ein unvernähtes Reststück von dem DDR-Material habe ich immer noch - und das ist so gut wie am Anfang...

Da muss schon sehr viel Glück im Spiel sein, wenn noch ein Kleidungsstück - vielleicht sogar eine Lederhose - irgendwo auftaucht. Jeder, die ich irgendwann mal gesehen hatte, ist mit Sicherheit in einem Ofen in Wärme gewandet worden...
Bleiben also hauptsächlich die eigenen Fotos und Erinnerungen - und vor allem die der Anderen!

Kannst du dich an Leute aus deinem Umfeld von damals erinnern, die so eine Knautschlederhose oder -rock hatten? Du selber hattest so etwas nicht - sonst hättest du es bestimmt schon erwähnt;-) Was für DDR-Lederhosen und -jacken waren es, derer du dich nach der Wende dann entledigt hast? Würdest du ein paar von denen beschreiben?

Stimmt, die DEFA-Filme enthalten Szenen, die das Kopfkino anspringen lassen. Ganz natürlich wurden die alten Sachen verheizt. Als kleiner Bub habe ich selbst meine abgelatschten Hausschuhe in den Ofen geschoben und gewartet, bis die Sohlen das Feuer haben hörbar lummern lassen:-)
Auch dass zum Feueranmachen zuerst ein oller Handschuh aus dem Kohleneimer angebrannt und dann in den Ofen gesteckt wurde habe ich als Junge gesehen und mich kein bisschen gewundert...

Liebe Vernichtergrüße
Also im Kids & Teens Bereich gab's die besagten Knautschlederhosen in den 80ern als DDR-Import auch bei uns im Westen. Zu 80% getragen von Mädels so zwischen 11 und 14. Neben schwarz war auch dunkelbraun sehr beliebt, an knallrot und blau kann ich mich auch noch erinnern. Bei den Jungs eher seltener zu finden, und wenn dann als Zweitverwertung von der großen Schwester geerbt. Und ja, die meisten überlebten schon die Erstbesitzerin nicht ohne Schäden, so dass sie - jedenfalls in den großen Städten (keine Ahnung, wie es in ländlichen Regionen aussah) - ziemlich rasch in der Mülltonne oder im Altkleidersack endeten. Zur Schule sah man diese Hosen fast nur ein- oder zweimal, wenn sie neu waren - danach war das Schicksal "Rutschhose" für Drinnen bzw. zu Hause quasi vorprogrammiert. Und da sie nie wirklich teuer waren, war das im Prinzip auch egal. Erst durch das massenhafte Aufkommen der Jogginganzüge in den 80ern (die in der Regel zwar genauso teuer waren, aber einen auch für die Schule tauglichen Pulli mit sich brachten) war das Ende der Knautschlederhosen eingeleitet. Ende der 90er Jahre gab's dann nochmal eine Welle mit Kunstlederhosen aus Polyurethan für Kids & Teens, die ähnlich preiswert waren, die man dann allerdings in freier Wildbahn sehr selten zu Gesicht bekam. Allerdings war die Chance recht groß, diese auch gebraucht zu bekommen, weil doch einige Mamis sie trotz Tragespuren zum Entsorgen zu schade fanden, weil sie eben etwas außergewöhnliches waren.

Liebe Grüße,
AnnasMama
peekee
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Re: Lederhose aus DDR-Mode 2

Beitrag von peekee »

AnnasMama hat geschrieben: Also im Kids & Teens Bereich gab's die besagten Knautschlederhosen in den 80ern als DDR-Import auch bei uns im Westen. Zu 80% getragen von Mädels so zwischen 11 und 14.
Hallo AnnasMama,
das ist interessant zu hören, dass diese DDR-Knautschlederhosen auch im Westen "heruntergeritten" wurden. Wenn du als Zielgruppe 11-14 jährige Mädels annimmst, dann waren das vom Schnitt her wohl die Jeans-ähnlichen (und nicht die Latzhosen, die ja für Kinder als Rutschhosen gedacht waren).
Hast du selbst mal so eine DDR-Import Knautschlederjeans besessen oder hatte eine/r deiner näheren Freunde/innen eine, an die du dich noch gut erinnern kannst?
Damit tun sich neue Chancen auf. Nicht nur auf alten Fotos aus der DDR könnte jemand mit so einer Hose zu sehen sein, sondern auch auf Aug´fnahmen im Westen ;)

Bei Jacken (für Schüler-Alter) in diesem weichen Material kann ich mich an schwarz, hellbraun und hellblau erinnern.
Zu dumm, dass ich nicht selber in den Genuss kam... nicht einmal, bei jemand eine live im Ofen verschwinden zu sehen.

Viele Kinder-Latzhosen hatten ein optisch ähnliches Material, das sich aber fester anfühlte und sich auch nie vom Unterstoff löste, sondern irgendwann zu brechen und bröckeln begann. So eine wie unten in weinrot von mir selber habe ich sogar eigenhändig in den Ofen gesteckt und ganz normal angebrannt. Gefallen hatte mir das damals schon...

Liebe Vernichtergrüße
Zuletzt geändert von peekee am Sa 24. Jun 2017, 14:45, insgesamt 1-mal geändert.
peekee
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AnnasMama
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Re: Lederhose aus DDR-Mode 2

Beitrag von AnnasMama »

peekee hat geschrieben:
AnnasMama hat geschrieben: Also im Kids & Teens Bereich gab's die besagten Knautschlederhosen in den 80ern als DDR-Import auch bei uns im Westen. Zu 80% getragen von Mädels so zwischen 11 und 14.
Hallo AnnasMama,
das ist interessant zu hören, dass diese DDR-Knautschlederhosen auch im Westen "heruntergeritten" wurden. Wenn du als Zielgruppe 11-14 jährige Mädels annimmst, dann waren das vom Schnitt her wohl die Jeans-ähnlichen (und nicht die Latzhosen, die ja für Kinder als Rutschhosen gedacht waren).
Hast du selbst mal so eine DDR-Import Knautschlederjeans besessen oder hatte eine/r deiner näheren Freunde/innen eine, an die du dich noch gut erinnern kannst?
Damit tun sich neue Chancen auf. Nicht nur auf alten Fotos aus der DDR könnte jemand mit so einer Hose zu sehen sein, sondern auch auf Aug´fnahmen im Westen ;)

Bei Jacken (für Schüler-Alter) in diesem weichen Material kann ich mich an schwarz, hellbraun und hellblau erinnern.
Zu dumm, dass ich nicht selber in den Genuss kam... nicht einmal, bei jemand eine live im Ofen verschwinden zu sehen.

Viele Kinder-Latzhosen hatten ein optisch ähnliches Material, das sich aber fester anfühlte und sich auch nie vom Unterstoff löste, sondern irgendwann zu brechen und bröckeln begann. So eine wie unten in weinrot von mir selber habe ich sogar eigenhändig in den Ofen gesteckt und ganz normal angebrannt. Gefallen hatte mir das damals schon...

Liebe Vernichtergrüße
Hallo Peekee,
natürlich kann ich mich noch an die ein oder andere Situation erinnern, da diese Art Lederhosen stets etwas besonderes waren. Da gab's einen Billigkleiderladen im Stadtteil, der verkaufte in den 80er Jahren solche Knautschlederhosen in klassischer Jeansform für Mädchen. Knallrot und ein undefinierbares Grün. Lagen in Folie eingepackt auf dem Boden hochgestapelt. Beliebt waren die offenbar zu der Zeit nicht, denn der Stapel wurde von Besuch zu Besuch nicht wirklich kleiner. Hätten mir allerdings in dem Alter auch schon nicht mehr gepasst. Eines Morgens im Winter sah ich an der Bus-Haltestelle ein Mädchen mit einer solchen roten Knautschlederhose. Offenbar dürfte (oder musste) sie ihre Rutschhose (sowas gab's auch in dem Alter noch) an dem Tag zur Schule anziehen. Jedenfalls habe ich sie nur ein einziges Mal darin gesehen.

Die Begegnung im Einkaufszentrum der Nachbarstadt in den 80er gehört definitiv in die Kategorie "finales Endstadium": Mami (Anfang 30), Lederhose mit ihren beiden Mädels, die Große so 13, Gipsfuß und Wildlederhose tragend (vermutlich von der Mami geerbt, weil ihr zu klein) und die Kleine so 10-11. Die trug einen hellblauen Kinderpulli, mindestens ein, zwei Nummern zu klein mit für das Alter unpassenden Motivdruck. Ziemlich verwaschen. Dazu eine alte, abgetragene rotbraune Knautschlederhose, die am rechten Knie einen ordentlich genähten Winkelhaken aufwies. Vermutlich hatte die Kleine sich damit direkt zu Anfang auf die Nase gelegt und die Hose aufgerissen. Ob sie so damit zur Schule war, wage ich zu bezweifeln - ich denke eher, es war auch hier ein "Du musst" oder vielleicht ein "wenn Ihr, dann will ich auch", wobei der Pulli dann nicht zum Gesamtbild passte.

Begegnung drei war zu Schulzeiten, Lederhosen waren die absolute Ausnahme geworden, erst Recht bei den Jungs. Blau war die Standardfarbe: Blaue Jeans, blauer Anorak, blaue Turnschuhe. Eines Montagsmorgens hatte einer der Kurzen seine blaue Jeans gegen eine dunkelbraune Kunstlederjeans eingetauscht und trug sie unpassenderweise zu blauen Turnschuhen und zum blauen Anorak. Braun und Blau passte eigentlich nie wirklich zusammen und normalerweise achteten die Mamis durchaus darauf, was zusammen passte.

In der großen Pause ergab sich dann folgendes Gespäch, wo auf knappe Fragen knappe Antworten kamen:

"Hey, Du! Heute in Lederhose? Cool! Wie kommt's?"
"Hab heute nach der Schule noch zwei Stunden Kunst, wo wir mit Druckfarben arbeiten ..."
"Ist die dafür nicht viel zu schade?"
"Nöö, die ist eh kaputt ..."
[Zieht den Pulli hoch und zeigt eine offene Naht / Riss in Höhe der Gürtelschlaufen]
"Dieht man doch garnicht ..."
"Die zieh ich eh nicht mehr an ..."
"Wo hast Du die her?"
"Von meiner Schwester ..."

Finales Endstadium auch hier erreicht - er trug sie einmal, danach nie wieder (auch nicht zum Kunstunterricht). Ob er sie kaputt gemacht hat oder seine Schwester habe ich auch nie erfahren, genauso wenig wie was draus geworden ist. Ich hatte nur den Eindruck, er musste sie tragen (vielleicht noch das geringste Übel von Schwesters zu kleinen Hosen).

Vielleicht hatte die rote Glück und ist nochmal weitergegeben worden oder in der Altkleidersammlung gelandet, die beiden letzteren hatten es garantiert kurze Zeit später hinter sich. Würde mich nicht wundern, wenn letztere direkt nach der Schule ausgezogen wurde und den Weg in die Entsorgung antreten dürfte (wobei es durchaus auch Mamis gab, die selbst total kaputtes lieber in die Altkleidersammlung gaben, statt sie in den Müll zu werfen oder zu verbrennen (war eh unüblich).

Liebe Grüße,
AnnasMama
peekee
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Re: Lederhose aus DDR-Mode 2

Beitrag von peekee »

AnnasMama hat geschrieben: natürlich kann ich mich noch an die ein oder andere Situation erinnern, da diese Art Lederhosen stets etwas besonderes waren.
...
Vielleicht hatte die rote Glück und ist nochmal weitergegeben worden oder in der Altkleidersammlung gelandet, die beiden letzteren hatten es garantiert kurze Zeit später hinter sich.
...
lieber in die Altkleidersammlung gaben, statt sie in den Müll zu werfen oder zu verbrennen (war eh unüblich).
Liebe Grüße,
AnnasMama

Hallo AnnasMama,
vielen Dank, dass du mich an ein paar deiner Erinnerungen teilhaben lässt!!
Neber meiner weinroten Kinder-Latzhose, die ich selber zum Feuermachen im Ofen verwenden sollte und den beiden schwarzen Knautschlederjeans, die besagte ältere Mädels in meiner Schule trugen, kann ich mich an solche Hosen auch bei Männern erinnern. Die Hosen waren cool, rockig oder als Moped-Hosen. Bei einem konnte ich Zigaretten-Brandstellen im Leder erkennen, was mich Knirps damals irritierte.
Die Knautschlederjeans waren in der DDR offensichtlich auch auf Jugendliche und Erwachsene ausgerichtet. Wenn man denn eine erhaschen konnte...

Ich kann mich an zwei Begegnungen mit "Kommentar" gut erinnern:
einmal fuhr ich (vorpupertär) mit meiner Familie im Linienbus. Weiter hinten, aber für mich gut sichtbar, saß eine Jugendliche mit hellbrauner Knautschlederjeans. Ich versuchte mehrmals, mich "unauffällig" umzudrehen. Als der Bus an einer Haltestelle zu einem beliebten Tanzlokal hielt, ging auch besagte junge Frau zum Aussteigen nach vorn. Ich beobachtete sehr genau, dass die Hose sehr gespannt saß. Am Hintern extra Abnäher.
Vielleicht, weil ich doch zu auffällig hinschaute, sagte meine Sitznachbarin: "Mit so einem Elefantenarsch sollte man nicht auch noch Lederhose tragen."

Die zweite Begegnung mit "Kommentar" war, als ich beim Ferienausflug mit meiner Tante auf einer Wandererbank pausierte und eine junge Frau (vielleicht 25) in einer schwarzen Knautschlederjeans an uns vorbei lief. Obwohl ich damals vielleicht erst 11 war, habe ich mir ihren Po und auch sonst alles genau eingeprägt. Vorn bauchnabelfrei, der Hosenbund V-förmig nach unten, der Knopf gespannt. Von hinten ein Anblick, nach dem ich mich 10 später auch ohne Lederhose umgedreht hätte;-) Als sie vorbei war, bemerkte meine Tante voller Unverständnis: "Das würde mir ja einfallen, mich in so eine enge Hose zu zwängen...". Ich sagne nichts und versuchte, mir den Anblick im Kopf abzuspeichern.


Dass diese Knautschlederhosen via Export/Import auch im Westen Deutschlands verkauft wurden, erhöht die Chance, sie auf Fotos u.d.gl. wiederzusehen. :)

Ein Billigladen mit stapelweise solcher Knautschleder-Jeans, das wäre ein Traum für mich gewesen. Ich hätte mich bestimmt eingedeckt... Trotzdem waren es die getragenen bzw. abgetragenen, die mich am meisten interessiert hatten. Wenn sich im Knautschleder schon die charakteristischen Sitzfalten und Formen eingezeichnet hatten. Im "Westen" landeten sie wohl ziemlich schnell im Müll, im "Osten" dagegen getragen und genäht und getragen und wieder ausgebessert und ... ganz am Ende in Wärme umgesetzt. Mit ziemlicher Sicherheit auch die, von denen ich oben berichtet hatte. Wie genau, das kann man sich nur im Kopfkino erdenken - und wahrscheinlich trifft auch jede erdachte Variante auf mindestens eine solche geliebte Hose zu.

Hast du selbst mal irgendeinem Lederhosen-Entsorgen beigewohnt?

Heute sammle ich als Vernichtungsgenießer gern abgetragene Schätzchen ein und kümmere mich um ihr weiteres Wohlbefinden - nicht ohne Inspiration von "damals": Erfreulicherweise findet sich auch heute bestimmtes Kunstleder (Röcke von h&...), das sich nach Gebrauch vom Unterstoff abhebt. Auch alte Lederhosen, die danach z. B. Farbe vom Malern abbekommen haben, findet man ab und zu heute. Zigarettenbrennstellen bekommen sie liebevoll von mir eingedrückt. Zum Abschied kommen sie genüsslich in den Ofen, die schönsten haben die Ehre, als erstes Stück direkt angezündet zu werden.

Beste Vernichtergrüße
Zuletzt geändert von peekee am Sa 24. Jun 2017, 17:14, insgesamt 1-mal geändert.
peekee
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KatrinG
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Re: Lederhose aus DDR-Mode 2

Beitrag von KatrinG »

peekee hat geschrieben:Heute sammle ich als Vernichtungsgenießer gern abgetragene Schätzchen ein und kümmere mich um ihr weiteres Wohlbefinden - nicht ohne Inspiration von "damals": Erfreulicherweise findet sich auch heute bestimmtes Kunstleder (Röcke von h&...), das sich nach Gebrauch vom Unterstoff abhebt. Auch alte Lederhosen, die danach z. B. Farbe vom Malern abbekommen haben, findet man ab und zu heute. Zigarettenbrennstellen bekommen sie liebevoll von mir eingedrückt. Zum Abschied kommen sie genüsslich in den Ofen, die schönsten haben die Ehre, als erstes Stück direkt angezündet zu werden.
Lieber Peekee!
Wie bereits Gesagt, kann ich dir leider nicht mit Kunstleder-Oberbekleidung dienen, habe ich (als Lederfeti ist´s vglw. wie ein "Tofu-Steak") nie gehabt und Heute wäre es eher ein Zufallsfund. (Dann quetsche ich meinen M40-Arsch lieber in eine 38er Echtlederhose, was meine "Gaffergemeinde" auch nicht unbedingt als Unangenehm empfindet ... :lol: )
Doch schon allein diese höchstens zehn Jahre alten Nachahmer-Stiefel zeigen die Unbeständigkeit des Materials, es gibt die gleichen Original-Stiefel auch in Leder (Zara?) und die sind noch immer in großer Zahl "auf der Straße" zu Sehen. :)
(Die komplette Serie gibt´s demnächst bei mir.)
Liebe Grüße!
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KatrinG
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Re: Lederhose aus DDR-Mode 2

Beitrag von KatrinG »

Aber, es war nicht "Alles schlecht in der DDR" ... :)
Wir Ossis hatten eben so unseren eigenen Stil (hier: Maxi Biewer) und so oder ähnlich "erlebt" man mich "modisch Gestrige" eben bis Heute! Wie geil wären da noch ein Paar lange Stiefel dazu ... (Sabber)
"Beschwerden" dahingehend hat es mir gegenüber bisher noch Keine gegeben! :lol:
Bei solch einem Anblick hat man auch (oder gerade?) als Frau ganz schnell den kreiselnden Finger im Hosenschlitz ... :mrgreen:
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Maxi Biewer, Quelle: Internet-Freibild
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peekee
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Re: Lederhose aus DDR-Mode 2

Beitrag von peekee »

KatrinG hat geschrieben:
Wie bereits Gesagt, kann ich dir leider nicht mit Kunstleder-Oberbekleidung dienen, habe ich (als Lederfeti ist´s vglw. wie ein "Tofu-Steak") nie gehabt und Heute wäre es eher ein Zufallsfund.
... Aber, es war nicht "Alles schlecht in der DDR" ...
Liebe KatrinG,
das ist auch für mich absolut unzweifelhaft, dass Echtleder eine ganz andere Klasse ist und Kunstleder für viele Leder-Fetis überhaupt nicht akzeptabel ist. Und spätestens wenn so eine Lederjeans wie deine probe-gelegte schwarze im Ofenfeuer durchzündet, kriegt jeder Liebhaber Schnappatmung...

Warum es mir gerade die DDR-Knautschlederhosen und in Folge Kunstlederhosen ansich angetan haben, kommt von meiner Vorgeschichte her, die ich oben ins Forum geschrieben habe. Auch wenns wie Tofu statt Steak ist, haben die Dinger einen unglaublichen Reiz und sind von vornherein wie gemacht fürs Vernichten: erstens halten sie freundlicherweise nicht all zu lang, zweitens sind sie preiswert genug, dass sie auch mal weggeworfen werden, drittens kann man sie herrlich zerreißen und viertens sind sie wie fürs Verbrennen gemacht. Wer da nicht schwach wird und dem Verlangen nachgibt, ist selber schuld... ;-)

Erfreulicherweise hatten Miss Sxity und co wirklich sexy Schnitte herausgebracht, die schon zu Klassikern geworden sind. Für die, die unechtes Leder sind, ist nun Erntezeit gekommen:) Und ein hübscher 40er Po kann in einer 38er Kunstleder-Tommy viel Wirkung entfalten;-)

Ich kann mich aus meinen paar DDR-Jahren kaum an Echtlederkleidung erinnern. Nur die kleinen Gymnastikschuhe, die es mir ebenfalls angetan hatten, waren wohl echtes Leder. Von denen hatte ich einige "beobachtet" und punktgenau aus den Mülltonnen gefischt. Warum die im Müll und nicht in den Öfen der Eigentümer gelandet waren, ist mir eigentlich ein Rätsel. Ich habe diese durchgetretenen Schmuckstückchen dann noch ein bisschen gepflegt und getröstet und dann heimlich im Badeofen nachgeholt, was die Eigentümerinnen versäumt hatten... Das hatte mir als Bub schon richtig Freude bereitet.
Nun würde mich wirklich sehr interessieren, an welche Anblicke du dich erinnern kannst - Leder- wie Knautschlederhosen von damals. Und welche Arten von DDR-(Echt)lederhosen es waren, die du nach der Wende Stück um Stück verheizt hast?

Liebe Vernichtergrüße
peekee
Schade um jede abgelegte Lederhose, die nicht liebevoll gerippt wird.
KatrinG
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Re: Lederhose aus DDR-Mode 2

Beitrag von KatrinG »

Hallo lieber Peekee!
Eines vorab: Du weißt ja nun sicher, daß ich zu jeder Zeit mein Hauptaugenmerk auf Schuhe, insbesondere Stiefel aller Art, gelegt und da sogar seit 1988 nahezu lückenlose Dokumentationen meines Bestandes habe.
Was die Oberbekleidung angeht, muß ich echt selbst Grübeln - manchmal geben eben alte "Polizeirufe" und andere Filme Erinnerungshilfen (Jürgen Zartmann, Frank Schöbel, Gojko Mitic, Arnim Mühlstädts Lederwesten, das "Dumme Schwein" der Olsenbande usw.). Für mich sind´s eher die schönen Pumps und Stiefel von Annekathrin Bürger, Petra Kelling, Renate Geißler, Renate Krößner usw.
Eines weiß ich genau: Seit meiner zweiten Klasse hatte ich keine Gummistiefel mehr (Feuerwehr ausgenommen), Kinder-Lederhosen hatte ich meines Wissens auch nicht. Vielleicht war in den Jahren bis 1990 evtl. mal ein Kunst/Lederröckchen aus den Westpaketen dabei ... ich muß noch mal alte Fotos suchen.
Was ich in den späteren Schuljahren an Jeans- und Ledersachen dann irgendwann mal Ausgemustert und Verbrannt hatte, waren vermutlich Teile von der Müllkippe und Tausch von Freundinnen, die ich nur selten oder (unpassend) gar nicht Getragen hatte, deshalb gibt meine Erinnerung nur her, daß ich es eben mal getan hatte, aber Details haben sich da nicht verinnerlicht.
An die Gymnastikschühchen kann ich mich noch gut Erinnern, die waren meist aus Textil oder Echtleder - ich denke auch, Synthetik gab´s erst nach der "Wende".
Kunstledersachen aller Art habe ich zumindest niemals Gekauft - auch nicht in der Jugendmode; Vieles hat mir mein Papa bei seinen Dienstreisen aus der Sowjetunion mitgebracht - Pullover, Lederjacken, Stiefel, aber, das war dann Alles "echt".
Dann ab 1990 ging der Sturm auf die (meist schwarzen) Echtledersachen/-taschen der Vietnamesenmärkte los und diese Teile waren sogar noch deutlich billiger als Kunstleder zu DDR-Zeiten.
Ja, ich gebe dir Recht - bei wirklich granatigen Echtledersachen kommen gewisse Skrupel beim Vernichten, siehe ganz deutlich bei den Fotos von meinen mit ältesten Lederstiefeln, denen schon allein meine Füße unverwechselbaren "Charakter" Verliehen haben und bei denen sich dieses DDR-typische Prozedere im Badeofen niemals Verwirklichen wird (sie kennen das zu gut, von der "Arbeit" vorm Ofen!) - Kunstleder ist unendlich verfügbares Massenmaterial, was man reuelos Zerstören kann. Ich berichtete z.B. schon über meine "Matschwetterstiefel" und meine Gewohnheiten bei Grillparties im Garten. Da kommen schon noch das eine oder andere Paar Primark- oder Graceland-Pumps zum "Einsiffen" vor und unter den Grill und der steinige Gartenweg läßt auch den Absätzen keine Wahl ... :twisted:
Der große "Vorteil" von uns Ossis: Das steckt eben noch so in uns drin - der ganze Klamotten-Müll kommt dann vorschriftsmäßig in den Ofen, für die Meisten ganz selbstverständlich! :P
Liebe Grüße!
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AnnasMama
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Re: Lederhose aus DDR-Mode 2

Beitrag von AnnasMama »

peekee hat geschrieben:
AnnasMama hat geschrieben: natürlich kann ich mich noch an die ein oder andere Situation erinnern, da diese Art Lederhosen stets etwas besonderes waren.
...
Vielleicht hatte die rote Glück und ist nochmal weitergegeben worden oder in der Altkleidersammlung gelandet, die beiden letzteren hatten es garantiert kurze Zeit später hinter sich.
...
lieber in die Altkleidersammlung gaben, statt sie in den Müll zu werfen oder zu verbrennen (war eh unüblich).
Liebe Grüße,
AnnasMama
peekee hat geschrieben:Hallo AnnasMama,
vielen Dank, dass du mich an ein paar deiner Erinnerungen teilhaben lässt!!
Neber meiner weinroten Kinder-Latzhose, die ich selber zum Feuermachen im Ofen verwenden sollte und den beiden schwarzen Knautschlederjeans, die besagte ältere Mädels in meiner Schule trugen, kann ich mich an solche Hosen auch bei Männern erinnern. Die Hosen waren cool, rockig oder als Moped-Hosen. Bei einem konnte ich Zigaretten-Brandstellen im Leder erkennen, was mich Knirps damals irritierte.
Die Knautschlederjeans waren in der DDR offensichtlich auch auf Jugendliche und Erwachsene ausgerichtet. Wenn man denn eine erhaschen konnte...
Die Kinderlatzhosen aus Knautschleder spielten in einer anderen Liga: Die sah man fast nie draußen in der Öffentlichkeit, die waren fast ausschließlich nur für zu Hause. Von denen habe ich vielleicht eine Handvoll gesehen - die waren wirklich damals schon echt selten. Und auch die späteren Kunstlederhosen waren selten: Auf gefühlten 1.000 Jeans kam wenn überhaupt eine aus Kunstleder oder echtem Leder (für Kids&Teens jedenfalls). Im Westen waren die exotisch und praktisch - weniger "sexy" ...

peekee hat geschrieben: Ich kann mich an zwei Begegnungen mit "Kommentar" gut erinnern:
einmal fuhr ich (vorpupertär) mit meiner Familie im Linienbus. Weiter hinten, aber für mich gut sichtbar, saß eine Jugendliche mit hellbrauner Knautschlederjeans. Ich versuchte mehrmals, mich "unauffällig" umzudrehen. Als der Bus an einer Haltestelle zu einem beliebten Tanzlokal hielt, ging auch besagte junge Frau zum Aussteigen nach vorn. Ich beobachtete sehr genau, dass die Hose sehr gespannt saß. Am Hintern extra Abnäher.
Vielleicht, weil ich doch zu auffällig hinschaute, sagte meine Sitznachbarin: "Mit so einem Elefantenarsch sollte man nicht auch noch Lederhose tragen."

Solche Begegnungen hatte ich nie ... ;)
peekee hat geschrieben:Die zweite Begegnung mit "Kommentar" war, als ich beim Ferienausflug mit meiner Tante auf einer Wandererbank pausierte und eine junge Frau (vielleicht 25) in einer schwarzen Knautschlederjeans an uns vorbei lief. Obwohl ich damals vielleicht erst 11 war, habe ich mir ihren Po und auch sonst alles genau eingeprägt. Vorn bauchnabelfrei, der Hosenbund V-förmig nach unten, der Knopf gespannt. Von hinten ein Anblick, nach dem ich mich 10 später auch ohne Lederhose umgedreht hätte;-) Als sie vorbei war, bemerkte meine Tante voller Unverständnis: "Das würde mir ja einfallen, mich in so eine enge Hose zu zwängen...". Ich sagne nichts und versuchte, mir den Anblick im Kopf abzuspeichern.
Ebenso nicht ... ;)
peekee hat geschrieben:Dass diese Knautschlederhosen via Export/Import auch im Westen Deutschlands verkauft wurden, erhöht die Chance, sie auf Fotos u.d.gl. wiederzusehen. :)
Durchaus - viele wurden einfach mit zur Schule getragen, und so findet man auch das ein oder andere Klassenfoto aus der Zeit, wo Mädchen oder Jungs welche drauf an haben. Aber wie gesagt auch hier gilt die Trefferquote 1 zu 1.000 (oder seltener) ...
peekee hat geschrieben:Ein Billigladen mit stapelweise solcher Knautschleder-Jeans, das wäre ein Traum für mich gewesen. Ich hätte mich bestimmt eingedeckt... Trotzdem waren es die getragenen bzw. abgetragenen, die mich am meisten interessiert hatten. Wenn sich im Knautschleder schon die charakteristischen Sitzfalten und Formen eingezeichnet hatten. Im "Westen" landeten sie wohl ziemlich schnell im Müll, im "Osten" dagegen getragen und genäht und getragen und wieder ausgebessert und ... ganz am Ende in Wärme umgesetzt. Mit ziemlicher Sicherheit auch die, von denen ich oben berichtet hatte. Wie genau, das kann man sich nur im Kopfkino erdenken - und wahrscheinlich trifft auch jede erdachte Variante auf mindestens eine solche geliebte Hose zu.
Naja, eindecken lohnte sich nur dann, wenn sie auch gepasst (und wenn die Eltern es erlaubt) hätten. Zu der Zeit war die Entscheidungsinstanz eindeutig. Da hätte man selbst über die Großeltern kaum Chancen gehabt. Zumal auch in den Läden die übliche Trefferquote von 1:1000 galt (zumindest mal in den 80er Jahren, Anfang der 70er mag die Auswahl noch großer gewesen sein ...)
peekee hat geschrieben:Hast du selbst mal irgendeinem Lederhosen-Entsorgen beigewohnt?
So etwas geschah immer still und leise und ohne großes Palaver. War halt zu der Zeit nichts besonders, was aufhebenswert gewesen wäre.
peekee hat geschrieben:Heute sammle ich als Vernichtungsgenießer gern abgetragene Schätzchen ein und kümmere mich um ihr weiteres Wohlbefinden - nicht ohne Inspiration von "damals": Erfreulicherweise findet sich auch heute bestimmtes Kunstleder (Röcke von h&...), das sich nach Gebrauch vom Unterstoff abhebt. Auch alte Lederhosen, die danach z. B. Farbe vom Malern abbekommen haben, findet man ab und zu heute. Zigarettenbrennstellen bekommen sie liebevoll von mir eingedrückt. Zum Abschied kommen sie genüsslich in den Ofen, die schönsten haben die Ehre, als erstes Stück direkt angezündet zu werden.

Beste Vernichtergrüße
Ja, je getragener, desto schöner. Aber leider auch seltener. Die richtig schönen Stücke haben es wohl inzwischen alle hinter sich ...

Viele Grüße,
AnnasMama
KatrinG
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Re: Lederhose aus DDR-Mode 2

Beitrag von KatrinG »

AnnasMama hat geschrieben:Auf gefühlten 1.000 Jeans kam wenn überhaupt eine aus Kunstleder oder echtem Leder (für Kids&Teens jedenfalls). Im Westen waren die exotisch und praktisch - weniger "sexy" ...
Hallo liebe AnnasMama!
Ich wage mich noch schwach zu Erinnern: Nena Kerner (also "wessiger" geht´s nicht :lol: ) hatte doch seinerzeit reichlich enge Ledersachen getragen - fanden wir, egal ob Jungs oder Mädels, überaus "sexy".
Wenn ich mich recht erinnere, kamen um 1985/86 wieder die "klassischen" Pumps wieder ganz groß in Mode (also ich selbst hatte sie ab 1987), die "gingen" mit ´ner "Bootcut" natürlich überhaupt nicht! :shock:
Es gab in der DDR eine sichere Größe: Die vielen vietnamesischen Gastarbeiter. In Gegensatz zu "anderen Ausländern" sehr begehrt und beliebt - da hatte Jede/r eine Nähmaschine zu Hause und sie hatten ein Wahnsinnstalent "verschnittene" Hosen in Form zu Bringen bzw. gar Neues nach "Katalog" zu Fertigen! :)
Enge Jeans (egal ob BW oder Leder) gab´s in der DDR eigentlich so gut wie gar nicht zu Kaufen,
(wie auch historische Bilder zeigen, die "typischen vor den Mopeds" Jungshosen aus Kunstleder waren sehr großzügig Geschnitten) und wenn du damals Eine/n von uns in "Slims" Gesehen hast, konntest du dir fast sicher sein, der/die war beim Vietnamesen. :D
Liebe Blogueusengrüße! :)
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KatrinG
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Re: Lederhose aus DDR-Mode 2

Beitrag von KatrinG »

Was haltet ihr eigentlich von solchen Leder-Stretch-Kombihosen? :roll:
Ziehen sich auf ´ne sexy enge Form. Ich habe das Gleiche (Stiefel: Zara) schon mit Ganzlederhosen (H&M) Getragen.
Wer hat ´nen Tip, was das auf den Bildern für eine Hose ist?
Bleibt natürlich der Reiz, so Etwas (incl. Bluse) nach dem Abtragen zu Verbrennen (Sabber) - meine schönen Zara-Stiefel selbstverständlich nicht! :P
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Re: Lederhose aus DDR-Mode 2

Beitrag von jeanslover »

Leder-Stretch sieht auf deinen Bildern seeeeehhhr heiß aus aber normalerweise bevorzugen wir Komplettlederhosen ;)

LG Jeanslover
peekee
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Re: Lederhose aus DDR-Mode 2

Beitrag von peekee »

KatrinG hat geschrieben:Wer hat ´nen Tip, was das auf den Bildern für eine Hose ist?
Bleibt natürlich der Reiz, so Etwas (incl. Bluse) nach dem Abtragen zu Verbrennen (Sabber) - meine schönen Zara-Stiefel selbstverständlich nicht! :P
Hallo Katrin,

das sind schöne Bilder! Die gezeigte Hose ist auf den ersten Blick eine Halb-Lederhose von zara. Vorn das Ledermaterial wird an der Schrittnaht sehr schnell brüchig und bröckelig. Aber der Stretch hinten gibt dem Ldder vorn immer die perfekte Passform.
H&M hatte auch ähnliche Hosen, aber mit Ledermaterial vorn und hinten - nur die Seiten und Beininnenseiten hatten Jersey-Stretch. Das sieht unglaublich sexy aus.

Und natürlich "schreit" sowas nach dem Abtragen danach, verbrannt zu werden. Die brennen dankkbar und ansehnlich. Sie geben sich sogar schon beim Tragen große Mühe, möglichst bald Verschleißspuren zu zeigen und nach dem Ofen zu rufen.
Ich habe diesem Rufen bei solchen Hosen schon mehrfach nachgegeben und ihnen genüsslich hinterhergesehen... Zum Glück gibt es von denen noch reichlich, dass man sie weiter mit bestem Gewissen abtragen und verbrennen kann. Derzeit verlangt sogar das Wetter danach, dann man wieder mal einheizt - mit Lederhosen natürlich:-) So wie in "guten alten Zeiten", als man ganz natürlich nicht darauf verzichtet hätte, sie am Ende zum Heizen zu nehmen.

Beste Vernichtergrüße,
peekee
Schade um jede abgelegte Lederhose, die nicht liebevoll gerippt wird.
KatrinG
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Re: Lederhose aus DDR-Mode 2

Beitrag von KatrinG »

Hallo lieber Peekee!
Weißt du, was das Unglaublichste an mir ist?
Ich bin eine der größten Zara-Fans auf dieser Welt - und war dort noch nie Einkaufen!! :lol: :lol: :lol:
Erst wenn der ganze Kram von mir irgendwie aus verschiedensten Quellen "Reimportiert" wurde, macht´s so richtig Spaß!
Somit - verständlicherweise - kommt natürlich Nichts wieder zum Flohmarkt, Müll usw. zurück, sondern "vorschriftsmäßig" in den Ofen!
Im Gegensatz zu Heute, wo man sich über ein "Outing" als Pyro wundert, hätte es noch vor 20-25 Jahren auf allgemeines Unverständnis gestoßen, wenn man in einem Haus mit Ofenheizung alte Schuhe oder Ledersachen in die Tonne geworfen hätte ... :roll:
Übrigens Verwunderung: Ich hatte ja schon darüber berichtet - es löst bei vielen Männern schon deutlich sichtbare "Begeisterung" aus, wenn du in "lockerer Runde" dein "Lieblingshobby" beichtest. :)
Aus Erfahrung: Wohl kaum ein (Ehe-)Mann hat wohl schon jemals die alten Schuhe seiner Frau verbrannt - aber, wenn SIE dann vorm Badeofen hockt und DAS tut, dann stehen sie wie gebannt mit ´ner Riesenkeule daneben ... :mrgreen:
Noch ein Beispiel: Ich bin auf einer Party, meine (auch beim Publilum äußerst beliebten) Kettenzaras, kombiniert mir einer engen schwarzen Lederhose, ein liebevolles "Shoeplay" mit Anfassen wird von den Gegenübern sehnsüchtig erwartet - und (fast) Jede/r weiß, daß ich für mein Leben gern Leder verbrenne.
Da baumelt über meinen Schätzchen heftig das Schwert des Damokles - und bei Einigen auch was ganz Anderes ... :twisted: :mrgreen: :lol:

PS: Die Stiefel von den Fotos siehe hier im Detail:
:arrow: http://www.vernichterforum.de/viewtopic ... 873#p42873
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