Digitaler Schuhfinder für Mülltonne?

[cycler]

Hi Leute,
seit Tagen zermarter ich mir ein wenig den Kopf über folgende Tatsachen:
RFID-Technik wird vielfach schon eingesetzt. Sie dient dem Diebstahlschutz, oder wenn die Inventur ansteht, loggt ihren Standort und noch weitere Dinge mit. So jetzt der springende Punkt:

Reno setzt diese RFID-Technik in Schuhen ein. D.h. die Schuhe beinhalten den Chip, in dem ein Schwingkreis enthalten ist, der durch ein Impuls von außen ein Signal aussendet.

Und jetzt meine Überlegung:
ließe sich nicht diese Technik ausnutzen, wenn Schuhen in der Tonne landen? Sprich mit einem Scanner checkt man eben mal den Inhalt der Tonne? klingt kurios aber nicht undenkbar. Die Chips sind doch sicherlich die ganze Zeit aktiv und somit müssten sie auch noch funktionieren und Signale aussenden, wenn sie schon älter und nicht deaktiviert sind.

Hm mittlerweile bin ich dran mich noch näher zu informieren *gg* Was meint ihr und was haltet ihr von der Technik? Welcher Reader/Scanner könnte das Signal auslesen und genau sagen, welche z.B Schuhe grade in der Mülltonne sind? Ich halte das für absolut möglich, dies herauszufinden. Die Frage ist halt nur: wie und mit welchem Gerät?

Gruß
cycler

[sneakers]

Geile Idee ! Alle Schuhe sollten so einen Chip bekommen, dann bracht man nicht mal mehr die Tonnen zu öffnen sondern kann schon von aussen sehen ob was drin ist !
Ich hab einen Scanner bis 2,4 GH, könnte der das Signal empfangen?

[cycler]

Hi,
die Frequenz ist, wie ich gelesen habe, in teils sehr unterschiedlichen Bereichen. Man müsste halt angezeigt welches Produkt genauer drinne ist
Zu den Frequenzen kann ich nur das hier verknüpfen:
http://www.itwissen.info/bilder/rfid-fr ... reiche.png oder
http://www.itwissen.info/bilder/rfid-fr ... dungen.png

Gruß

[Jan66]

Hallo Leute,

endlich mal eine innovative und praktikable Anleitung, in wenigen Jahren völlig problemlos "smart" Mülltonnen zu "scannen".
Ich denke, da mache ich auf jeden Fall mit. Mir ist bekannt, dass der EAN-Balkencode bald seine derzeitige überwältigende "Marktpenetration" verlieren wird und in nicht einmal fünf Jahren werden wir an den ersten Kassen einfach durchgehen und automatisch ohne die Waren auf ein Band zu legen, wird gleich alles von unserem Konto abgebucht. Jetzt stellen wir uns mal weiter vor, die Chips verbleiben ja nach dem Kauf in der Regel in der Ware bzw. der Verpackung. Jedes einzelne Stück hat dann seine eigene "Adresse" und wir wissen dann nicht nur, in welcher Mülltonne der BH oder die Stiefel liegen, sondern auch theoretisch wo produziert und wo und wann verkauft. Dann können wir so in etwa sieben Jahren mit diesen Möglíchkeiten ernsthaft rechnen. Oh, was sind das geile Aussichten. Doch jeder Wahnsinn lässt sich potenzieren: Einmal angenommen, dass der Chip nicht dabei kaputtgeht, dann könnte theoretisch jemand (versehentlich) seine Schuhe in den Müll werfen und auf der Müllkippe wiederfinden? Ich denke, es wird in nicht allzu ferner Zukunft genau das zumindest theoretisch technisch möglich sein. Da es sich um Massenprodukte handeln muss (auch die Lesegeräte selbstverständlich), wäre auch eine Investition kein großes Thema.

Herrliche neue Zeiten! Unser Müll geht bald ins Internet! Stellt euch nur vor: In ein Paar Jahren hat ein Paar Overkneestiefel seine eigene Homepage; von der Fabrik über den Handel, dann als Tragetagebuch, bis hin zum Entsorgungsvorgang und zum bitteren Ende. Ich habe das jetzt - ich erstaune über mich selbst - gar nicht ironisch gemeint, denn es geht wirklich!

Gruß Jan66

[Thorsty]

Hallo Jan,

ich finde das eine interessante, aber auch schreckliche Vorstellung
Wenn Schuhe gefunden, verschenkt, auf dem Flohmarkt gekauft oder sonstwie "erworben" werden und quasi jeder deren Weg lückenlos verfolgen könnte...
Anonymität und Privatsphäre adé! Wo bleibt der Datenschutzbeauftragte?!

zwiespältige Grüße von Thorsty

[Jan66]

Hallo Leute,

Thorstys Einlassungen sind bedenkenswert, aber da bin ich optimistisch: Was möglich ist, bedeutet noch lange nicht, was dann wirklich gemacht wird. Das beste Beispiel ist / war das MfS: Die hatten auf Grund ihrer politischen Macht und ihres gigantischen mit deutscher Gründlichkeit aufgebauten Apparates alle Möglichkeiten. Dennoch ist ihnen das Land irgendwann in kurzer Zeit aus den Händen geglitten. Der Grund war so effektiv wie banal: Einfach zu viele Informationen drangen auf die Entscheider dort ein und schlussendlich verloren sie den Überblick

Ein weiteres Beispiel: Warum hat man nach hunderten Jahren die Hl. römisch-katholische Inqusition und den Index verbotener Schriften abgeschafft? Die Publikationen wurden einfach nach dem Zweiten Weltkrieg zuviel und waren im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr "beherrschbar" In unserer heutigen digitalen Medienwelt hätten sie überhaupt keine Chance mehr.

Auf Grund dieser historischen Erfahrungen zwei ganz klare Behauptungen meinerseits:
1. Nur ein wirklich (einmalig) Interessierter wird solch eine "Verfolgung" eines Fetischobjektes unternehmen.
2. Stellen wir uns nur mal einen Gang an einem Müllauto vorbei und wir können auf unserem Lesegerät erkennen:
Ein Paar Buffalos 1158-71, schwarz, Glattleder, Gr. 40, gefertigt in Brasilien, Werkstätten Sao Paolo, gechippt 12.03.2003, verkauft in Berlin bei KaDeWe am 14.10.2003 um 12.34 Uhr (aha Mittagspause! ), Dazu auf unserer Anzeige noch weitere 200 Meldungen von Sneakers, Pumps, BHs und Handtaschen und was auch immer. Alles geil und an alles käme man auf der Müllumladestation theoretisch auch noch dran. Aber stellt euch vor, da fahren gerade 4 Müllfahrzeuge zur Mittagspause. Da käme solch ein Lesegerät ganz schon in Wallung. Spätestens dann werden wir genauso "kapitulieren" vor den Möglichkeiten wie weiland die Stasi. Also was werden wir mit diesen zur Verfügung stehenden Mitteln tun Wir suchen uns in aller Ruhe eine hübsche kleine Mülltonne und gucken mal spaßeshalber auf unser Lesegerät. Wenn wir einen netten Fund gemacht haben, freuen wir uns über dieses eine Paar wie die geilen Schneekönige. Genau so wird es laufen und George Orwell bleibt mit 1984 das was es schon immer war: ein mäßig begabter Ausblick in die schöne neue Welt Selbst wenn wir solche Überwachungen aus welchen Gründen auch immer anstreben, wir werden im "Erfolgsfall" daran kläglich ersticken Oder wollt ihr beispielsweise wirklich alle in Berlin heute weggeschmissenen Overknees zuhause haben? Und was ist mit denen nächste Woche

Ich weiß, ich bin ein gemeiner Spielverderber!

Gruß Jan66

[Tempic]

RF-ID chips brauchen keine Batterien und können über Jahrzehnte aktiv bleiben.

Wirklich verfolgen kann man damit Gegenstände jedoch nicht, die Scanner haben sehr kurze Reichweite, der Chip sended nur wenn er durch das Signal des Scanners angesprochen wird.

[Jan66]

Hallo Tempic,

Hauptsache die Reichweite reicht für das Durchdringen einer Mülltonnenwand!

Gruß Jan66

[Lisa]

Hi Leute,

ich werde euch das Spielchen schön versauen - wenn ich will: Einfach den Chip herausschneiden.

Oder wenn ich will, werde ich es euch ankündigen, wo ihr mal scannen könnt

Da eröffnen sich neue Spielarten.

Geile Grüße Lisa

[Pointy-Girl]

Hi Technikfreaks,

ich habe da mal eine blöde Frage, was macht ihr, wenn ihr beim Deichmann vorbeikommt?

Oder, müsste der Empfänger nicht auf alle gechipten Schuhe gleichzeitig reagieren, wenn ihr zum Beispiel an einem Haus vorkommt, an dessen Außenwand sich ein riesiger Schuhschrank befindet? Und wenn dann noch eine Mülltonne mit weggeschmissenen Schuhen vor der Tür steht? Würde das nicht zu Fehlinterpretationen führen?

Herzlich grüßt das

Pointy-Girl

P.S. Stören eigentlich Metallabsätze das Ortungsgerät?

[Jan66]

Hallo Leute,

merkt ihr was? Pointy-Girl denkt auch schon weiter.

Ich versuche mal ihren "Kopfsalat" zu interpretieren:

Sie denkt, wie kommt sie besser an superspitze Schuhe ran. Das Lesegerät auf superspitz in ihrer Größe einstellen und los gehts durch die Einkaufsstraße

Oder geht da bald eine etwas mutig gestylte junge Frau, die es vielleicht nicht einmal "nötig" hätte, mit solch einem Lesegerät ganz zufällig an Schuhcontainern vorbei, um dort evtl. alte superspitze Schätzchen aufzustöbern Einer gnadenlosen Sammlerin wie ihr traue ich absolut jede Schandtat zu. Wenn wie weiß in welchem Container die begehrten Schuhe liegen, passt sie entweder den Leerdienst ab und macht ihm ein Angebot, welches er nicht ablehnen kann, oder sie stiftet gleich diesen Mathias an, den Container zu knacken!

Machen wir uns nichts vor, aber Frauen sind kein bisschen besser!

Gruß Jan66

[Pointy-Girl]

Hi Jan66,

das Gerät kann auch speziell nur spitze Schuhe orten. Das ist ja geil.

So eins will ich haben - oder besser gleich zwei. Schließlich habe ich zwei Hände und kann dann viel effektiver arbeiten, in dem ich gleichzeitig beide Straßenseiten abchecke.

Gefällt mir gut.

Viele Grüße

Pointy-Girl

[cycler]

Oh wie schön das mein Beitrag hier eine nette Diskussion entfacht hat Dss freut mich sehr. Und: ihr denkt sehr ähnlich wie ich.

Punkt 1: Ich denke allerdings jetzt schon darüber nach welche Freqenzen das Gerät aussenden muss, um von der Spule und dem darin befindlichen RFID-Chip ein Signal zu erhalten?
Punkt 2: wie stark ist das Signal und somit die Reichweite des Signals?
Punkt 3: wie sieht es mit der Position und der Abschirmung des RFID-Chip zum Scanner aus? Da habe ich auch schon gelesen, dass es abhängig sein kann, wie der Chip positioniert ist (welcher Winkel zum Scanner)
Punkt 4: die RFID-Chip werden entweder an der Innensohle oder dem Etikett oder gar in der Sohle verarbeitet. Zerstören ließe sich der Chip ausschließlich nur durch die Mikrowelle. Aber ich rate es jedem ab Stiefel, Pumps etc. in die Mikrowelle zu stecken, denn in den Sohlen und den Absätzen sind auch metallische Stückchen verarbeitet, die Löcher reinbrennen und ein Funkenspektakel bis hin zum richtigen Brand auslösen können!
Punkt 5: Alufolie kann bereits das Signal abschwächen oder gar abschirmen. Ich habe von Versuchen gelesen, wie manche gezielt getestet haben, ob in Alufolie eingewickelte Schuhe auslösen oder nicht. Die Alarmanlagen schlugen NICHT an! Es ist ein Irrtum zu glauben, es hätte etwas mit einem Magneten zu tun, der dies deaktivieren könnte.
Punkt 6: welches Gerät (Scanner, Reader, etc.) werd ich nun wohl brauchen, um die notwendigen Infos, die ich haben will, zu erhalten???

HMMMMMM ich werde weiter suchen und recherchieren Außerdem freue ich mich sehr über weitere Antworten!

Grüße,
euer cycler

[Lisa]

Hi Cycler,

ich sehe schon: Du kriegst das hin. Wir vertrauen dir. Also mach' mal! Millionen Mädels werden dir zu Füßen liegen, wenn du ihnen einen Schuhfinder konstruierst. Wir werden dann alle wie Jesus mit ausgebreiteten Armen und die Geräte in beiden Händen durch die Einkaufsstraßen rennen, um unsere neuen Lieblinge zu finden.

Aber lasse dir dann das Gerät und die Idee auch patentieren

Geile Grüße Lisa

[thomasg]

Na gut, ihr geht vor und ich komme hiermit hinterhe, und sammle alles auf!!

[cycler]

geil
wie groß wären die Schuhfetzen, wenn die von dem Arbeitsgerät, zum Entfernen der obersten Teerschicht, erfasst würden?

[thomasg]

Ich denke mal jeder kennt ja wohl Döner oder Gyros , das ist dann ca die Größe die dabei Rauskommt. Mann könnte auch so sagen:Kleinstkorn 1mm-Größtkorn 35mm! Noch fragen?

[cycler]

Fazit: geil

das wäre auch eine sehr sehr reizvolle Methode Pumps, Stiefel etc. in den Schuhhimmel zu schicken

[trashed45]

Der Aspahltshredder ist doch mal echt was Neues. Kann man nicht mal einen Test damit machen?

Nachtrag:
Ich würde gerne mal eine Videokamera verpackt in einem Schuh durch den Müllkreislauf schicken. Sie könnte dann bis zum bitteren Ende Bilder senden....

[Jan66]

Hallo trashed45,

genau das habe ich in Planung und die ersten "Opferkameras" schon erworben. Nicht nur Sperrmüllabfuhr, sondern auch Hausmüllabfuhr und der tiefe Fall im Müllschlucker und andere besondere Blickwinkel stelle ich mir da vor. Jetzt mache ich mir schon Gedanken bezüglich Beleuchtung und Datenrettung etc. Ich werde es tun

Stellt euch nur vor, wir könnten ganz genau aus der Perspektive der entsorgten Schuhe deren Weg zur Müllkippe verfolgen; dann wäre der Weg das Ziel

Gruß Jan66