Endstation Müllkippe?!

Mülltonnen und -container, Müllschlucker, Sperrmüll, Müllabfuhr, Müllpressen, Müllkippen, Müllverbrennung, Altkleidersammlung und Verschrottung.
Pointy-Girl
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Re: Endstation Müllkippe?!

Beitrag von Pointy-Girl »

Lieber Jan66,
liebe Leser,

gerade komme ich aus San Francisco zurück und darf feststellen, dass sich hier im Forum eine ganze Menge getan hat. Davon inspiriert möchte gerne zu deinem Exposé zu den Veränderungen der Entsorgungskultur Stellung nehmen.

Als leidenschaftlicher Jäger und Sammler evaluierst du den Mangel an Farblosigkeit, die verloren gegangene Konsistenz- und damit auch das Spannungsfeld - aber auch die Unmöglichkeit des spontanen Zuganges zu den begehrten Artefakten als herben Vertust. Nun, offenbar ist die von dir beschriebene Mineralisierung eine wirtschaftliche Konsequenz aus den Fehleinschätzungen der politisch Verantwortliche n des letzten Jahrhunderts, die durch möglicherweise lukrativen Lobbyismus zusätzlich in die gewünschten Bahnen gelenkt worden ist.

Nun stehen überall die völlig überdimensionierten Müllverbrennungsanlagen und ringen um die Auslastung. Diese Nachfrageindikation führt zu einem Kampf um den Müll. Eigentlich unvorstellbar, dass für kaputte, unbrauchbare, wertlose gewordene Gegenstande so ein gigantischer Preiskampf entfacht ist. Allerdings haben andere politische Kräfte mehr oder weniger dazu beigetragen, dass Themen wie Recycling und Mülltrennung zur Bildung einer ökologischen Verantwortung geführt haben. Man kann darüber streiten, ob eine Deponie oder eine MVA ökologisch positiver zu bewerten ist. Mir fehlen für eine Diskussion die hierzu erforderlichen Hintergrundinformationen, daher komme ich zum eigentlichen Thema zurück.

Zurzeit ist es so, dass der überwiegende Teil des Schuhbergs der knapp 82 Mio. Bundesbürger, der der Entsorgung zugedacht ist, im Rahmen eines thermischen Prozesses erheblich reduziert wird. Wie viel Paar Schuhe mögen es sein, die ein durchschnittlicher Bundesbürger vom Baby bis zum Greis pro Jahr wegwirft? Sind es drei oder fünf Paare? Nehmen wir mal an, es wären 4 Paare. Dann hätten wir es mit 328.000.000 Paaren oder 656.000.000 Einzelschuhen zu tun.

Würde man all diese Schuhe aneinanderreihen, ergibt sich bei einer Schuhlänge von 25 cm eine Strecke von 164.000 km.

Geschickt gepackt bekommt man ca. 200 Paare auf einen m3. Ich hab's mal ausprobiert und hochgerechnet. Das würde bedeuten, man könnte den Essener Baldeneysee in knappen 6 Jahren komplett zuschütten.

Soweit nur einige Visualisierungsbeispiele. Vor diesem Hintergrund macht es schon Sinn, die 328 Mio. Paar Schuhe einfach zu verbrennen und sie damit auf einen Bruchteil ihres ursprünglichen Volumens zu reduzieren; rein aus Platzgründen schon. Betrachten wir kurz die Historie, also die Zeit vor den Siebzigern des letzten Jahrhunderts. Zu dieser Zeit war es vielerorts ein durchaus übliches Prozedere, alte Schuhe im Ofen oder der Heizung zu entsorgen. Entsorgen, das ist dann auch schon wieder so eine Wortkreation, die erst in den letzten Jahren entstanden ist. Entsorgen setzt voraus, dass zunächst Sorgen vorhanden sein müssen. Durch den Entsorgungsprozess wird man von diesen Sorgen befreit. Ich halte die Befreiung von Müll insbesondere von alten Schuhen jedoch nicht für eine Sorge oder vielleicht allenfalls höchstens für ein Problem, aber ein sehr kleines, kurzfristiges Problem. Jedenfalls treten die Müllmänner nicht als Retter, Befreier oder so ähnlich auf, sondern als Dienstleister, für die ich bezahle. Und wenn mal viel Schnee liegt oder die Straßen wegen Eis und Glätte unpassierbar sind, werfe ich meine Schuhe eben zwei Wochen später weg. Wo ist das Problem? Sorgen sind für mich etwas vielleicht Bedrohliches, etwas Schlimmes, steht im Zusammenhang mit Angst und Schrecken. Kann ein abgelaufenes Paar Schuhe solche Sorgen auslösen? Wohl nicht. Es gibt ausreichende Möglichkeiten, so ein Paar unproblematisch loszuwerden. Fühle ich mich froh und erleichtert, wenn die Müllmänner meine Tonne, in der ich mein abgelebtes Paar geworfen habe, nach der Leerung wieder an den Straßenrand rollen? Nein! Nein! Nein! Was will uns die Müllindustrie denn da nur weiß machen?

Ich schweife schon wieder ab. Zurück in die Sixties. Dem Vernehmen nach, haben damals viele Menschen ihre Schuhe einfach verbrannt. Der hohe Heizwert von Leder konnte genutzt werden und die kleinen runden Eisenmülltonnen wurden entlastet. Also eine durchaus praktische Angelegenheit. Heute bestehen viele Schuhe zum Teil aus Kunststoffen, die beim Verbrennen in den eigenen vier Wänden gefährlich werden könnten. Also wurden die Tonnen größer uns ab damit

Damals stelle ich mir die Zeiten für Jäger und Sammler auch nicht gerade rosig vor. Wenn ich mir heute ein Paar neue Schuhe kaufe, fliegen die alten zunächst in den Mülleiner. Dessen Inhalt kommt spätestens am Folgetag in die Tonne, diese wird im vierzehntägigen Rhythmus geleert. Hier besteht maximal innerhalb eines 14tägigen Zeitkorridors immer noch die Option, die weggeworfenen Schuhe zu "retten". Anders damals, die modebewusste Frau kommt vom Einkauf (heute shoppen) nach Hause - natürlich zu Fuß. Nachdem sie die Wohnungstür geöffnet hat stellt sie ihre Einkäufe ab, hängt den Mantel an den Haken und streift ihre abgetragenen Pumps mit den dünnen Bleistiftabsätzen ab und schlüpft in ihre Hausschuhe. Die Alltagspumps, die sie ursprünglich einmal für ein Familienfest gekauft hatte, zwischenzeitlich immer im Büro getragen wurden und letzten Endes nur noch als Alltagsschuhe herabgesetzt verwendet wurden, haben nach einigen Reparaturen beim Schuster nun doch erhebliche Verschleißerscheinungen davon getragen, sind durch ein schönes neues Paar ersetzt worden. Die jetzigen Büroschuhe werden für den Alltag und die aktuellen Sonntagsschuhe für das Büro verwendet.

So wird dieses vor ihr stehende Paar logisch planmäßig entbehrlich. Ein letzter prüfender Blick führt zu keinen anderen Erkenntnissen. Kurze Zeit später befindet sich das Paar bereits in der Kohlenlade des Küchenherdes. Das Herdfeuer wurde über Tag mittels eines Briketts am Leben erhalten. Etwas in Verpackungspapier eingerolltes Anmachholz lässt die Flammen wieder auflodern und unter Zugabe von einigen Holzbrettchen entwickelt der Herd schnell wieder genug Hitze, um heißes Wasser für den anstehenden Wohnungsputz aufzubereiten. Nach dem die Hausfrau ihre dekorative Kittelschütze angezogen hat, wird das Knistern im Ofen leiser. Ein Blick in das Feuerfach bestätigt, dass das Kleinholz aufgebrannt ist und die kleinen Brettchen schon gut brennen. Es ist Zeit nachzulegen. Die Kohlenlade wird aufgezogen. Der Blick geht auf die auf dem Kohlenbett liegenden Schuhe. Zielgerichtet greift die Hausfrau zu der kleinen Kohlenschaufel und befördert gekonnt zwei Schuppen Eierkohlen in das Feuerfach. Die Flammen werden durch die Kohlen ein wenig erstickt. Es steigt dafür nach kurzer Zeit erster Qualm zwischen den Kohlen auf. Jetzt greift Sie nach einem der Pumps.

An der Hacke hat sie ihn gepackt und hält ihn seitlich. Aus dem Innenbereich des Schuhs spürt sie noch die Restwärme vom letzten Tragen. Mit der Spitze voran führt die den Pumps in das Feuerfach und schiebt mit ihr zunächst einige der Kohlen zu Recht, damit die beiden Schuhe genug Platz finden, um verbrannt werden zu können. Nachdem alles zu ihrer Zufriedenheit zurechtgerückt ist, wirft die die Schuh mit einem Ruck hinein. Jetzt holt sie den Zweiten. Diesen nimmt sie an der Spitze und stochert noch etwas mit dem dünnen Bleistiftabsatz im Feuerfach herum, da noch kein optimaler Platz vorhanden ist. Der dünne Absatz ist dafür doch etwas ungeeignet und steht dem Vorhaben im Weg. Also fliegt dieser Schuh kurz entschlossen neben den anderen. Die Feinjustage nimmt sie mit dem Schürhaken vor. Dann schließt sie die Klappe und die Lade.

Weniger Minuten später ist ein Knacken und Zwischen aus dem Ofen zu vernehmen. Der Ofen zieht gut und die Flammen finden schnell Nahrung an den abgetragenen Pumps. Es riecht nach verbranntem Leder, Das Wasser ist jetzt heiß genug. Und langsam wird es wieder ruhiger im Ofen. Die Flammen haben sich genug an den Schuhen ausgetobt. Ja so schnell kann es gehen. Da hat ein Schuhsammler kaum noch eine Chance.

Allerdings dürfte es heute bei 328 Mio. Paaren einem gewieften Jäger gelingen, seinen persönlichen Bedarf zu decken, bevor die Flammen zuschlagen. Gemeinschaftsmülltonnen, Sammelbehälter, ebay, im Wald, oder von Flüssen angeschwemmt und so weiter bieten doch ausreichende Gelegenheiten, eine bunte Vielfalt zusammenzutragen. Wild ist genug vorhanden, nur die Jagd ist eine andere. Intelligenz und Geschick aber auch direkte Plumpheit sowie Wachsamkeit und Beobachtungsgabe sind heute die Schlüssel zum Erfolg.

Sicherlich ist die Beschaffung von Altschuhen auf der Kippe ganz interessant. Allerdings stelle ich mir vor, dass es sehr schwierig sein wird, ein Paar zu finden. Die Schuhe werden aus der Tonne im Fahrfahrzeug bestimmt ordentlich durcheinander gewirbelt und spätestens beim Auskippen verlieren sie den Zusammenhalt. Spezielle Planierraupen verteilen die Müllschuhe über das gesamte Areal. Da sind die von Jan66 geschilderten Bilder, ganz besondere Fügungen des Zufalls und von daher bestimmt sehr interessant.

Andererseits werden einst elegante, formschöne Designerschuhe durch die Konfrontation mit dem Hausmüll in der Tonne unter umständen versaut. Später im Müllfahrzeug zu skurrilen Skulpturen gepresst und auf der Kippe von tonnenschweren LKW immer wieder überrollt und tiefer in den Dreck gedrückt. Naturgewalten wie Regen, Schnee, Frost im Wechsel mit Hitze und Trockenheit hinterlassen markante Spuren. Der scharfe und harte Stahl der Zahnräder der Planierraupen überrollt einen wunderschönen zierlichen italienischen Highheels, Absätze brechen. Nähte platzen, das Leder reißt kaputt, Sohlen werden abgetrennt, drücken das Leder in undefinierbare Flüssigkeiten. Die Zacken der Hinterräder drücken die Schuhe noch tiefer ein, andere Müllgegenstände zerren, reißen, biegen, brechen und durchstoßen diesen einstigen Eyecatcher und hinterlassen eine Spur der Verwüstung. Die spitzen Schnäbel der Müllmöven haben in der Spitze des Schuhs etwas Nahrhaften ausgemacht und picken und zerren am Leder. Kurze Zeit später schiebt eine weitere Raupe eine Müllwelle vor sich her.
Der zerfetzte Schuh wird von dieser Welle erfasst und über viele Meter mit geschleift und umher gewirbelt, verkantet sich hier und da, reißt anderen Müll mit, bleibt hängen, aber von der Kraft der Raupe weiter geschoben. Der abgebrochene Absatz hat sich schon vor 20 m verabschiedet, Bauschutt und Metallteile zermahlen mit den spitzen Kanten und Ecken den Schuh, Die Sohle und das von der Feuchtigkeit aufgeweichte Leder verlieren jeden Halt und gehen nun getrennte Wege. Nach kurzer Dauer ist auch die Innensohle komplett zerfetzt und von dem verbleibenden Oberleder existiert nur noch der vordere Teil mit der schönen Zierschnalle am Lederriegel, der den Zehen ein geiles zuhause bot. Der Rest des Oberleders mit der Hacke hängt an einem langen Stück als Fahne noch einseitig an.

Nun ihr Lieben, hier findet der geschulte Jager und Sammler nur noch ein Stück Schuhspitze. Seine Erfahrung lassen erkennen, dass es sich um einen wunderschönen Schuh gehandelt haben muss. Er überlegt, wo es dieses Model schon überall gesehen hat und was alles passiert sein muss, bis es zu diesem Bild gekommen ist. Er macht ein Foto und nimmt das verdreckte Wildleder hoch. Im Wind flattern die Lederfetzen. Dann liegt das Leder wieder im Dreck. Eine Raupe schiebt weiteren Unrat darüber. Die Mikroorganismen können nun mit den Verrottungsprozess des mehrmals zerteilten und zerfetzten Schuhs beginnen.

Sicherlich ist der eine oder andere damit zufrieden. Andere wollen lieber selber Hand anlegen. Dritte finden Inspirationen und Ideen für Aktionen.

Jetzt habe doch wieder viel zu viel getextet. Deutlich mehr als ist vorhatte zu schreiben. Ich hoffe, lieber Jansixtiesix, du nimmst mir meine verbale Entgleisung nicht all zu sehr übel. Jedenfalls warte ich mit großer Spannung auf deine Fortsetzung.

Herzlich grüßt das
Pointy-Girl
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Pointy-Girl
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Re: Endstation Müllkippe?!

Beitrag von Pointy-Girl »

Lieber Jan66,
liebe Leser,

gerade komme ich aus San Francisco zurück und darf feststellen, dass sich hier im Forum eine ganze Menge getan hat. Davon inspiriert möchte gerne zu deinem Exposé zu den Veränderungen der Entsorgungskultur Stellung nehmen.

Als leidenschaftlicher Jäger und Sammler evaluierst du den Mangel an Farblosigkeit, die verloren gegangene Konsistenz- und damit auch das Spannungsfeld - aber auch die Unmöglichkeit des spontanen Zuganges zu den begehrten Artefakten als herben Vertust. Nun, offenbar ist die von dir beschriebene Mineralisierung eine wirtschaftliche Konsequenz aus den Fehleinschätzungen der politisch Verantwortliche n des letzten Jahrhunderts, die durch möglicherweise lukrativen Lobbyismus zusätzlich in die gewünschten Bahnen gelenkt worden ist.

Nun stehen überall die völlig überdimensionierten Müllverbrennungsanlagen und ringen um die Auslastung. Diese Nachfrageindikation führt zu einem Kampf um den Müll. Eigentlich unvorstellbar, dass für kaputte, unbrauchbare, wertlose gewordene Gegenstande so ein gigantischer Preiskampf entfacht ist. Allerdings haben andere politische Kräfte mehr oder weniger dazu beigetragen, dass Themen wie Recycling und Mülltrennung zur Bildung einer ökologischen Verantwortung geführt haben. Man kann darüber streiten, ob eine Deponie oder eine MVA ökologisch positiver zu bewerten ist. Mir fehlen für eine Diskussion die hierzu erforderlichen Hintergrundinformationen, daher komme ich zum eigentlichen Thema zurück.

Zurzeit ist es so, dass der überwiegende Teil des Schuhbergs der knapp 82 Mio. Bundesbürger, der der Entsorgung zugedacht ist, im Rahmen eines thermischen Prozesses erheblich reduziert wird. Wie viel Paar Schuhe mögen es sein, die ein durchschnittlicher Bundesbürger vom Baby bis zum Greis pro Jahr wegwirft? Sind es drei oder fünf Paare? Nehmen wir mal an, es wären 4 Paare. Dann hätten wir es mit 328.000.000 Paaren oder 656.000.000 Einzelschuhen zu tun.

Würde man all diese Schuhe aneinanderreihen, ergibt sich bei einer Schuhlänge von 25 cm eine Strecke von 164.000 km.

Geschickt gepackt bekommt man ca. 200 Paare auf einen m3. Ich hab's mal ausprobiert und hochgerechnet. Das würde bedeuten, man könnte den Essener Baldeneysee in knappen 6 Jahren komplett zuschütten.

Soweit nur einige Visualisierungsbeispiele. Vor diesem Hintergrund macht es schon Sinn, die 328 Mio. Paar Schuhe einfach zu verbrennen und sie damit auf einen Bruchteil ihres ursprünglichen Volumens zu reduzieren; rein aus Platzgründen schon. Betrachten wir kurz die Historie, also die Zeit vor den Siebzigern des letzten Jahrhunderts. Zu dieser Zeit war es vielerorts ein durchaus übliches Prozedere, alte Schuhe im Ofen oder der Heizung zu entsorgen. Entsorgen, das ist dann auch schon wieder so eine Wortkreation, die erst in den letzten Jahren entstanden ist. Entsorgen setzt voraus, dass zunächst Sorgen vorhanden sein müssen. Durch den Entsorgungsprozess wird man von diesen Sorgen befreit. Ich halte die Befreiung von Müll insbesondere von alten Schuhen jedoch nicht für eine Sorge oder vielleicht allenfalls höchstens für ein Problem, aber ein sehr kleines, kurzfristiges Problem. Jedenfalls treten die Müllmänner nicht als Retter, Befreier oder so ähnlich auf, sondern als Dienstleister, für die ich bezahle. Und wenn mal viel Schnee liegt oder die Straßen wegen Eis und Glätte unpassierbar sind, werfe ich meine Schuhe eben zwei Wochen später weg. Wo ist das Problem? Sorgen sind für mich etwas vielleicht Bedrohliches, etwas Schlimmes, steht im Zusammenhang mit Angst und Schrecken. Kann ein abgelaufenes Paar Schuhe solche Sorgen auslösen? Wohl nicht. Es gibt ausreichende Möglichkeiten, so ein Paar unproblematisch loszuwerden. Fühle ich mich froh und erleichtert, wenn die Müllmänner meine Tonne, in der ich mein abgelebtes Paar geworfen habe, nach der Leerung wieder an den Straßenrand rollen? Nein! Nein! Nein! Was will uns die Müllindustrie denn da nur weiß machen?

Ich schweife schon wieder ab. Zurück in die Sixties. Dem Vernehmen nach, haben damals viele Menschen ihre Schuhe einfach verbrannt. Der hohe Heizwert von Leder konnte genutzt werden und die kleinen runden Eisenmülltonnen wurden entlastet. Also eine durchaus praktische Angelegenheit. Heute bestehen viele Schuhe zum Teil aus Kunststoffen, die beim Verbrennen in den eigenen vier Wänden gefährlich werden könnten. Also wurden die Tonnen größer uns ab damit.

Damals stelle ich mir die Zeiten für Jäger und Sammler auch nicht gerade rosig vor. Wenn ich mir heute ein Paar neue Schuhe kaufe, fliegen die alten zunächst in den Mülleiner. Dessen Inhalt kommt spätestens am Folgetag in die Tonne, diese wird im vierzehntägigen Rhythmus geleert. Hier besteht maximal innerhalb eines 14tägigen Zeitkorridors immer noch die Option, die weggeworfenen Schuhe zu "retten". Anders damals, die modebewusste Frau kommt vom Einkauf (heute shoppen) nach Hause - natürlich zu Fuß. Nachdem sie die Wohnungstür geöffnet hat stellt sie ihre Einkäufe ab, hängt den Mantel an den Haken und streift ihre abgetragenen Pumps mit den dünnen Bleistiftabsätzen ab und schlüpft in ihre Hausschuhe. Die Alltagspumps, die sie ursprünglich einmal für ein Familienfest gekauft hatte, zwischenzeitlich immer im Büro getragen wurden und letzten Endes nur noch als Alltagsschuhe herabgesetzt verwendet wurden, haben nach einigen Reparaturen beim Schuster nun doch erhebliche Verschleißerscheinungen davon getragen, sind durch ein schönes neues Paar ersetzt worden. Die jetzigen Büroschuhe werden für den Alltag und die aktuellen Sonntagsschuhe für das Büro verwendet.

So wird dieses vor ihr stehende Paar logisch planmäßig entbehrlich. Ein letzter prüfender Blick führt zu keinen anderen Erkenntnissen. Kurze Zeit später befindet sich das Paar bereits in der Kohlenlade des Küchenherdes. Das Herdfeuer wurde über Tag mittels eines Briketts am Leben erhalten. Etwas in Verpackungspapier eingerolltes Anmachholz lässt die Flammen wieder auflodern und unter Zugabe von einigen Holzbrettchen entwickelt der Herd schnell wieder genug Hitze, um heißes Wasser für den anstehenden Wohnungsputz aufzubereiten. Nach dem die Hausfrau ihre dekorative Kittelschütze angezogen hat, wird das Knistern im Ofen leiser. Ein Blick in das Feuerfach bestätigt, dass das Kleinholz aufgebrannt ist und die kleinen Brettchen schon gut brennen. Es ist Zeit nachzulegen. Die Kohlenlade wird aufgezogen. Der Blick geht auf die auf dem Kohlenbett liegenden Schuhe. Zielgerichtet greift die Hausfrau zu der kleinen Kohlenschaufel und befördert gekonnt zwei Schuppen Eierkohlen in das Feuerfach. Die Flammen werden durch die Kohlen ein wenig erstickt. Es steigt dafür nach kurzer Zeit erster Qualm zwischen den Kohlen auf. Jetzt greift Sie nach einem der Pumps.

An der Hacke hat sie ihn gepackt und hält ihn seitlich. Aus dem Innenbereich des Schuhs spürt sie noch die Restwärme vom letzten Tragen. Mit der Spitze voran führt die den Pumps in das Feuerfach und schiebt mit ihr zunächst einige der Kohlen zu Recht, damit die beiden Schuhe genug Platz finden, um verbrannt werden zu können. Nachdem alles zu ihrer Zufriedenheit zurechtgerückt ist, wirft die die Schuh mit einem Ruck hinein. Jetzt holt sie den Zweiten. Diesen nimmt sie an der Spitze und stochert noch etwas mit dem dünnen Bleistiftabsatz im Feuerfach herum, da noch kein optimaler Platz vorhanden ist. Der dünne Absatz ist dafür doch etwas ungeeignet und steht dem Vorhaben im Weg. Also fliegt dieser Schuh kurz entschlossen neben den anderen. Die Feinjustage nimmt sie mit dem Schürhaken vor. Dann schließt sie die Klappe und die Lade.

Weniger Minuten später ist ein Knacken und Zwischen aus dem Ofen zu vernehmen. Der Ofen zieht gut und die Flammen finden schnell Nahrung an den abgetragenen Pumps. Es riecht nach verbranntem Leder, Das Wasser ist jetzt heiß genug. Und langsam wird es wieder ruhiger im Ofen. Die Flammen haben sich genug an den Schuhen ausgetobt. Ja so schnell kann es gehen. Da hat ein Schuhsammler kaum noch eine Chance.

Allerdings dürfte es heute bei 328 Mio. Paaren einem gewieften Jäger gelingen, seinen persönlichen Bedarf zu decken, bevor die Flammen zuschlagen. Gemeinschaftsmülltonnen, Sammelbehälter, ebay, im Wald, oder von Flüssen angeschwemmt und so weiter bieten doch ausreichende Gelegenheiten, eine bunte Vielfalt zusammenzutragen. Wild ist genug vorhanden, nur die Jagd ist eine andere. Intelligenz und Geschick aber auch direkte Plumpheit sowie Wachsamkeit und Beobachtungsgabe sind heute die Schlüssel zum Erfolg.

Sicherlich ist die Beschaffung von Altschuhen auf der Kippe ganz interessant. Allerdings stelle ich mir vor, dass es sehr schwierig sein wird, ein Paar zu finden. Die Schuhe werden aus der Tonne im Fahrfahrzeug bestimmt ordentlich durcheinander gewirbelt und spätestens beim Auskippen verlieren sie den Zusammenhalt. Spezielle Planierraupen verteilen die Müllschuhe über das gesamte Areal. Da sind die von Jan66 geschilderten Bilder, ganz besondere Fügungen des Zufalls und von daher bestimmt sehr interessant.

Andererseits werden einst elegante, formschöne Designerschuhe durch die Konfrontation mit dem Hausmüll in der Tonne unter umständen versaut. Später im Müllfahrzeug zu skurrilen Skulpturen gepresst und auf der Kippe von tonnenschweren LKW immer wieder überrollt und tiefer in den Dreck gedrückt. Naturgewalten wie Regen, Schnee, Frost im Wechsel mit Hitze und Trockenheit hinterlassen markante Spuren. Der scharfe und harte Stahl der Zahnräder der Planierraupen überrollt einen wunderschönen zierlichen italienischen Highheels, Absätze brechen. Nähte platzen, das Leder reißt kaputt, Sohlen werden abgetrennt, drücken das Leder in undefinierbare Flüssigkeiten. Die Zacken der Hinterräder drücken die Schuhe noch tiefer ein, andere Müllgegenstände zerren, reißen, biegen, brechen und durchstoßen diesen einstigen Eyecatcher und hinterlassen eine Spur der Verwüstung. Die spitzen Schnäbel der Müllmöven haben in der Spitze des Schuhs etwas Nahrhaften ausgemacht und picken und zerren am Leder. Kurze Zeit später schiebt eine weitere Raupe eine Müllwelle vor sich her.
Der zerfetzte Schuh wird von dieser Welle erfasst und über viele Meter mit geschleift und umher gewirbelt, verkantet sich hier und da, reißt anderen Müll mit, bleibt hängen, aber von der Kraft der Raupe weiter geschoben. Der abgebrochene Absatz hat sich schon vor 20 m verabschiedet, Bauschutt und Metallteile zermahlen mit den spitzen Kanten und Ecken den Schuh, Die Sohle und das von der Feuchtigkeit aufgeweichte Leder verlieren jeden Halt und gehen nun getrennte Wege. Nach kurzer Dauer ist auch die Innensohle komplett zerfetzt und von dem verbleibenden Oberleder existiert nur noch der vordere Teil mit der schönen Zierschnalle am Lederriegel, der den Zehen ein geiles zuhause bot. Der Rest des Oberleders mit der Hacke hängt an einem langen Stück als Fahne noch einseitig an.

Nun ihr Lieben, hier findet der geschulte Jäger und Sammler nur noch ein Stück Schuhspitze. Seine Erfahrung lassen erkennen, dass es sich um einen wunderschönen Schuh gehandelt haben muss. Er überlegt, wo es dieses Model schon überall gesehen hat und was alles passiert sein muss, bis es zu diesem Bild gekommen ist. Er macht ein Foto und nimmt das verdreckte Wildleder hoch. Im Wind flattern die Lederfetzen. Dann liegt das Leder wieder im Dreck. Eine Raupe schiebt weiteren Unrat darüber. Die Mikroorganismen können nun mit den Verrottungsprozess des mehrmals zerteilten und zerfetzten Schuhs beginnen.
Sicherlich ist der eine oder andere damit zufrieden. Andere wollen lieber selber Hand anlegen. Dritte finden Inspirationen und Ideen für Aktionen.

Jetzt habe doch wieder viel zu viel getextet. Deutlich mehr als ist vor hatte zu schreiben. Ich hoffe, lieber Jansixtiesix, du nimmst mir meine verbale Entgleisung nicht all zu sehr übel. Jedenfalls warte ich mit großer Spannung auf deine Fortsetzung.

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Pointy-Girl
Zuletzt geändert von Pointy-Girl am Sa 19. Mär 2011, 13:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Lisa
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San Francisco, open your Golden Gate ...

Beitrag von Lisa »

Hi Pointy-Girl,

ich habe den "Fehler" gemacht, nicht zuerst zu prüfen, was ich da freischalten sollte.

Hey, du bist ja echt ne krasse Nummer :!: :o :mrgreen:

Ich werde jetzt nicht den doppelt geposteten Beitrag löschen, weil ich finde, dass unsere Mitglieder den ruhig zweimal lesen sollten. Außerdem bei so "wenig" :lol: Text, ist das ja nicht so schlimm. :mrgreen:

Geile Grüße Lisa

P. S.: Es sind übrigens über 400.000.000 Paare, die jährlich zum Entsorgungsfall werden und dreimal dürft ihr Jungs raten, wie hoch der Anteil ist an abgestöckelten Frauenschuhen?! ;) :lol: :oops:
Mein Gesicht ist süß und lieb, aber ich kann gnadenlos und versaut sein wie 'ne dreckige Mülltonne!
Lisa
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Echt soooovieeel?!

Beitrag von Lisa »

Hi Pointy-Girl,

du wirst mir ja immer unheimlicher. Ich bin zwar gewarnt worden vor dir ...

Wie kommst du an 200 Paar Schuhe, um einen Kubikmeter zu füllen :?:

Ach, ich frage besser nicht. Also hier hast du mich schon geschlagen. :shock: :evil: Ich fasse es nicht! :oops:

Wie gerne wäre ich dabei, wenn "dein" Kubikmeter gerade auf der Müllkippe von der Müllwalze verteilt und eingeebnet wird. :mrgreen:

Geile Grüße Lisa
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Pointy-Girl
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Re: Endstation Müllkippe?!

Beitrag von Pointy-Girl »

Hi Lisa,

be cool, baby.

Wer sagt denn, dass die 200 Paar nur von mir sind? :!:

Seit geraumer Zeit befinde ich mich in guter Gesellschaft mit mehreren Girls, die alle eine ganz bestimmte Gemeinsamkeit haben. ;)

Ich sage nur: Eine WG würden wir nicht zu Stande bringen. Allerdings nur aus Platzgründen... :lol:

Herzlich grüßt das
Pointy Girl
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Jan66
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Es geht los!

Beitrag von Jan66 »

Hallo Leute,

also diesen Text muss ich erst mal verdauen und mir eingehend zu Gemüte führen. Pointy-Girl hat es also nicht "verlernt". ;) :D

Die beiden Damen, zumindest die eine, zicken sich schon an. ... und ich lehne mich zurück, wasche meine Hände in Unschuld und genieße es. Ich denke, das wird ein für unser Vernichterforum sehr profitabler Zickenkrieg werden. :twisted:

Ich finde übrigens die Menge von 200 Paaren nun auch nicht soooo gewaltig. Da habe ich ja mehr! :oops: :lol:

... und ich zicke mit! :mrgreen:

Also Pointy-Girl, ich hätte da ja eine tolle Idee: Deine Schuhsammlung in einen gläsernen Würfel mit einer Kantenlänge von einem Meter und den dann mit deinen Lieblingen gefüllt als Straßenkunstinstallation auf die Düsseldorfer "Kö" - und die Damen mit den dicken Portemonnaies kaufen dann wie die Wilden, weil sie ja mindestens auch einen Kubikmeter Schuhe haben wollen. Ich ahne es schon: Bald genügt die Mengenangabe "Paar" bei Schuhen nicht mehr, sondern Kubikmeter oder gar Tonnen?! :lol:

Gruß Jan66
Es lebe das Jagdfieber und der Spieltrieb!
ivymike
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--

Beitrag von ivymike »

----------
Zuletzt geändert von ivymike am Mo 22. Okt 2012, 12:56, insgesamt 1-mal geändert.
Phönixer
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Re: Endstation Müllkippe?!

Beitrag von Phönixer »

Hallo Pointy-Girl,

bei deinem Text zeigte mir mein Kopfkino farbige Bilder des Ablaufs ! Sehr anschaulich, deine Schilderung. Freue mich auf mehr.

Das es kaum noch Müllkippen so wie früher gibt, bedaure ich sehr. Kann mich noch an eine Situation erinnern, wo ich dort einen total versifften, innen und außen glitschigen, schmierigen Gummistiefel meiner Lieblingsausführung fand. Leider war trotz intensiever Suche der zweite nicht zu entdecken und so gab ich irgendwann auf, um nicht aufzufallen.

Phönixer
Jan66
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Kleinanlieferer

Beitrag von Jan66 »

Hallo Leute,

wenn jemand auf den Mülldeponien seinen privaten Sperrmüll "andienen" will, wird er in der Regel nicht hoch auf den Müllberg geschickt, sondern schon unten direkt hinter dem Eingangsbereich steht eine Müllumladestation mit großen Containern bereit. Einen solchen Container habe ich mal mir genauer angesehen und das war darin:
XXL-Sperrmüllcontainer
XXL-Sperrmüllcontainer
Komplette Möbel "am Stück" kann man einfach unten hinstellen und oben drauf werden die Kleinteile und gefüllten Säcke draufgeworfen.
Komplette Möbel "am Stück" kann man einfach unten hinstellen und oben drauf werden die Kleinteile und gefüllten Säcke draufgeworfen.
Geiler "Kleinmüll" auf einem Sperrmüllsessel.
Geiler "Kleinmüll" auf einem Sperrmüllsessel.
Ob die hohen Stiefel von der ehemaligen Trägerin eigenhändig hier abgestellt wurden?
Ob die hohen Stiefel von der ehemaligen Trägerin eigenhändig hier abgestellt wurden?
Warum solten diese geilen Stiefel ausgerechnet in den Sperrmüll?
Warum solten diese geilen Stiefel ausgerechnet in den Sperrmüll?
Ich verließ mal kurz den Sperrmüllcontainer, weil wieder neues Gerümpel hineingeworfen wurde.
Ich verließ mal kurz den Sperrmüllcontainer, weil wieder neues Gerümpel hineingeworfen wurde.
Ein junges Mädchen ging auch in den Sperrmüllcontainer und erblickte die schönen Stiefel. Dorthin stellte es auch seine große Plüschpuppe auf den Sperrmüll.
Ein junges Mädchen ging auch in den Sperrmüllcontainer und erblickte die schönen Stiefel. Dorthin stellte es auch seine große Plüschpuppe auf den Sperrmüll.
Neue Müllsäcke und ein Plüsch-Schwein mit silbernen Pumps lagen nun schon auf den geilen Stiefeln. Noch ein schnelles Foto und dann raus aus dem Container, denn die nächste größere Lieferung sollte gleich kommen.
Neue Müllsäcke und ein Plüsch-Schwein mit silbernen Pumps lagen nun schon auf den geilen Stiefeln. Noch ein schnelles Foto und dann raus aus dem Container, denn die nächste größere Lieferung sollte gleich kommen.
Ein Deponiearbeiter erklärte mir, dass kurz vor Feierabend dieser Container voll sei und oben auf der Müllhalde verkippt werden würde, damti am nächsten Morgen erst einmal der Müllverdichter alles verteilen und platt walzen könne. Er nannte das "in die Deponie einbauen".

Gruß Jan66
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Lisa
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Endlich groß genug !!!

Beitrag von Lisa »

Hi Leute,

na endlich mal ein Container, der meine ganzen Schuhe und Klamotten aufnehmen könnte. :o ;)

Aber dann will ich dabei sein und zusehen, wenn die den abkippen und meine Sachen nach Material mit dem Baggergreifer trennen. :twisted:

Geile Grüße Lisa
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Jan66
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Fotos von iberg10

Beitrag von Jan66 »

Hallo Leute,

diesen Link müsst ihr euch u n b e d i n g t anschauen :!:

Schon im alten Siteboard war iberg 10 ein sehr interessantes Mitglied und ich hoffe sehr, ihn hier in unserem Vernichterforum einmal als Mitglied begrüßen zu können. Seine Bilderserien sind exquisit und haben bleibende Standarts geschaffen.

Schon aus diesem Grunde m ü s s t ihr diesen grandiosen Fotostream ansehen. :o :mrgreen:

Gruß Jan66

http://www.flickr.com/photos/21666719@N08/
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Lisa
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iberg10 ist der Meister!

Beitrag von Lisa »

Hi Leute,

also bei den supergeilen und vielen Bildern wird mir ganz anders und ich stehe beim Betrachten der Bilder schnell in meiner eigenen Pfütze. :oops: ;) :mrgreen:

Genauso sollten Schuhe und Stiefel enden :!:

... und dann die vielen Overknees :shock:

Ich mache es doch noch wahr und werde auf einer Deponie "Müllfrau". :twisted: :lol:

... und alle paar Minuten die nächste Anlieferung. :)

Geile Grüße Lisa

P. S.: Also diesen iberg10 müssen wir als Mitglied gewinnen können :!:
Mein Gesicht ist süß und lieb, aber ich kann gnadenlos und versaut sein wie 'ne dreckige Mülltonne!
Jan66
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Sperrmüll auf der Müllkippe

Beitrag von Jan66 »

Hallo Leute,

letztens habe ich euch Bilder gezeigt von den großen Abrollcontainern am Eingangsbereich einer Mülldeponie und wie sie von sog. "Privatanlieferern" mit Gerümpel gefüllt werden. Wenn sie voll sind, werden sie aufgeladen und hoch auf den Müllberg gefahren, um dort den Sperrmüll zu verkippen. Danach liegen ganze Wohnungseinrichtungen kreuz und quer auf dem schon plattgewalzten Dreck und manches Teil sieht noch recht schön und sauber aus, aber das ändert sich spätestens dann, wenn der Verdichter alles platt walzt. :twisted:

Ich hatte nur wenig Zeit, aber dennoch gelangen mir einige Fotos:
Schwarze Stiefel auf weißem Ledersofa.
Schwarze Stiefel auf weißem Ledersofa.
Bis auf die Schrauben abgestöckelt und mit abgestoßenen Spitzen: Die Entscheidung war richtig, solch endfertige Stiefel auf die Müllkippe zu bringen.
Bis auf die Schrauben abgestöckelt und mit abgestoßenen Spitzen: Die Entscheidung war richtig, solch endfertige Stiefel auf die Müllkippe zu bringen.
Vor allem die vielen Sofas müssen "ordentlich" plattgemacht werden, wobei die Stiefel eh im Dreck untergehen werden.
Vor allem die vielen Sofas müssen "ordentlich" plattgemacht werden, wobei die Stiefel eh im Dreck untergehen werden.
Gerne hätte ich gesehen, wie das weiße Ledersofa dann mit dem Verdichter sein schmutziges und zermalmendes Ende findet.
Gerne hätte ich gesehen, wie das weiße Ledersofa dann mit dem Verdichter sein schmutziges und zermalmendes Ende findet.
Zu welchen Sperrnüllsofas wohl die weggeschmissenen Stiefel einmal "gehörten"?
Zu welchen Sperrnüllsofas wohl die weggeschmissenen Stiefel einmal "gehörten"?
Irgendwie hat Lisa recht: Da müsste man mal über längere Zeit sich dort ungezwungen aufhalten können, das gäbe wohl viele geile Bilder und Geschichten :idea:

Aber wenigstens habe ich ab und an die Möglichkeiten. Man hat ja auch noch was anderes zu tun.

Gruß Jan66
Es lebe das Jagdfieber und der Spieltrieb!
Lisa
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Fund im Netz

Beitrag von Lisa »

Hi Leute,

dieses Bild von dem armen Turnschuh auf der Müllkippe habe ich beim Stöbern im Netz gefunden:

http://www.flickr.com/photos/elliebrown ... 65874@N00/

Geile Grüße Lisa
Mein Gesicht ist süß und lieb, aber ich kann gnadenlos und versaut sein wie 'ne dreckige Mülltonne!
Jan66
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Gerümpel auf der Müllkippe

Beitrag von Jan66 »

Hallo Leute,

das Bild, welches uns Lisa dankenswerter Weise als Link gegeben hat, zeigt einen schon etwas länger auf dem Müllberg liegenden Abfall. Sonne und Regen tragen zum Verotten bei. :twisted:

Einen weiteren Inhalt eines verkippten Abrollcontainers konnte ich außerdem noch oben auf der Müllkippe fotografieren:
Noch ganz frisch getragene endfertige Nikes sollten es bald "hinter sich" haben.
Noch ganz frisch getragene endfertige Nikes sollten es bald "hinter sich" haben.
Eigentlich hätten die Turnschuhe in die Mülltonne geschmissen gehört, aber dann landeten sie doch beim Gerümpel. Doch in wenigen Minuten oder Stunden würden sie doch mit dem ebenfalls angelieferten Hausrestmüll zermalmt und vermischt werden und in die Deponie "eingebaut" werden.
Eigentlich hätten die Turnschuhe in die Mülltonne geschmissen gehört, aber dann landeten sie doch beim Gerümpel. Doch in wenigen Minuten oder Stunden würden sie doch mit dem ebenfalls angelieferten Hausrestmüll zermalmt und vermischt werden und in die Deponie "eingebaut" werden.
Das war genug Sperrmüll, um den großen Verdichter auf der Mülldeponie einige Minuten zu beschäftigen.
Das war genug Sperrmüll, um den großen Verdichter auf der Mülldeponie einige Minuten zu beschäftigen.
Gruß Jan66
Es lebe das Jagdfieber und der Spieltrieb!
Jan66
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Schuhe und Handtaschen

Beitrag von Jan66 »

Hallo Leute,

es ist nicht zu leugnen, dass diese neue Bilderserie von der Müllkippe das Gerümpel einer jungen Frau zeigt :idea:

Wenns ans Ausrangieren und Entsorgen geht, dann werden auch Sporttaschen, Koffer, oder auch mal eine alte Handtasche als Mülltüte einer letzten Nutzung zugeführt.

Kurz bevor ich auf den Müllberg kam, wurde wohl ein Sperrmüllcontainer verkippt. Die Containermulde muss wohl eine Frau beim Ausmisten ihrer Wohnung zu sich nach Hause bestellt haben. Ich konnte neben ihren Lumpen auch noch ihr altes Gartenmöbel, Kleiderschrankteile, eine hübsche Jacke, einen Nike-Rucksack und eine - glücklicherweise - aufgangene, oder gar nicht mehr erst geschlossene verschlissene Handtasche in dem großem noch nicht planierten und zermalmten Gerümpelhaufen entdecken. :o
Eigentlich traurig, so süße Girlyklamotten auf der Müllkippe zu sehen!
Eigentlich traurig, so süße Girlyklamotten auf der Müllkippe zu sehen!
Was für ein Haufen Gerümpel.
Was für ein Haufen Gerümpel.
Da sollte bald der tonnenschwere Müllverdichter drüberwalzen!!
Da sollte bald der tonnenschwere Müllverdichter drüberwalzen!!
Offensichtlich ist das "nur" das Gerümpel aus der Wohnung einer !!! jungen Frau!
Offensichtlich ist das "nur" das Gerümpel aus der Wohnung einer !!! jungen Frau!
Der noch nicht platt gewalzte Gerümpelhaufen war wacklig wie Mikadostäbe.
Der noch nicht platt gewalzte Gerümpelhaufen war wacklig wie Mikadostäbe.
Der noch nicht platt gewalzte Gerümpelhaufen war wacklig wie Mikadostäbe.
Der noch nicht platt gewalzte Gerümpelhaufen war wacklig wie Mikadostäbe.
Vielversprechender Anblick!
Vielversprechender Anblick!
Sooo süße Future Cats so geil getragen ... !
Sooo süße Future Cats so geil getragen ... !
Jetzt wollte ich doch wissen, was sich noch so alles in der kaputten Damenhandtasche befinden würde. 8-)

Gruß Jan66
Es lebe das Jagdfieber und der Spieltrieb!
ivymike
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Die armen "Kätzchen"

Beitrag von ivymike »

Als Tierschützer bin ich empört, wie herzlos die armen "Kätzchen" in einem Müllcontainer ausgesetzt wurden!
Wenn die einstige Besitzerin sie schon nicht in gute Hände abgeben wollte, hätte sie sie wenigstens beim Tierheim (eBay ;-)) abgeben können.
Jetzt bin ich gespannt, ob Jan die niedlichen Teile noch zum Tierarzt bringt und ihnen danach ein Zuhause bietet.
Falls nicht, werden die "Viecher" hoffentlich artgerecht und human geschlachtet und anschließend durch die Tierkörperbeseitigung verwertet. :twisted:

Grüße, IvyMike.
Jan66
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Der Müllverdichter wartet.

Beitrag von Jan66 »

Hallo Leute,

jetzt reizte es mich sehr, mir einmal die "Füllung" der Müll-Handtasche genauer zu untersuchen:
Süße, aber völlig endfertige Schuhe und Stiefel eines Girlys wurden in die kaputte Handtasche gestopft.
Süße, aber völlig endfertige Schuhe und Stiefel eines Girlys wurden in die kaputte Handtasche gestopft.
Wie auf wackligen Mikadostäben, stand ich auf dem Gerümpelhaufen und überlegte gerade, wie und was ich alles retten wollte.
Wie auf wackligen Mikadostäben, stand ich auf dem Gerümpelhaufen und überlegte gerade, wie und was ich alles retten wollte.
Ich verließ den Haufen schnell, weil gerade der mächtige Müllverdichter sich in Richtung des Haufens in Bewegung setzte. Doch schob er nur eine Gasse für ein Müllfahrzeug durch den Dreck und er "berührte" nur diesen Haufen. Es reichte jedoch, um einigen Sperrmüll auf meine Fundstelle rutschen zu lassen!
Ich verließ den Haufen schnell, weil gerade der mächtige Müllverdichter sich in Richtung des Haufens in Bewegung setzte. Doch schob er nur eine Gasse für ein Müllfahrzeug durch den Dreck und er "berührte" nur diesen Haufen. Es reichte jedoch, um einigen Sperrmüll auf meine Fundstelle rutschen zu lassen!
Mir wurde wieder einmal bewusst, wie schnell auf einer Müllkippe die süßen "Kätzchen" eines Girlys der Tod ereilen kann!
Mir wurde wieder einmal bewusst, wie schnell auf einer Müllkippe die süßen "Kätzchen" eines Girlys der Tod ereilen kann!
Es war nicht zu übersehen: Die "Kätzchen" waren kurz davor, endgültig platt gewalzt und begraben zu werden. Bald würden sie in der "Müllhölle" ihr Ende finden.
Es war nicht zu übersehen: Die "Kätzchen" waren kurz davor, endgültig platt gewalzt und begraben zu werden. Bald würden sie in der "Müllhölle" ihr Ende finden.
So geil getragene Pumas machten mich derart an, dass ich mir die Handtasche schnappte und schnell alle Schuhe reinstopfte und einen Abgang machte, denn der Müllverdichter wurde schon wieder in Betrieb genommen.
So geil getragene Pumas machten mich derart an, dass ich mir die Handtasche schnappte und schnell alle Schuhe reinstopfte und einen Abgang machte, denn der Müllverdichter wurde schon wieder in Betrieb genommen.
Es würde mich wirklich mal interessieren, was eine Frau sich so vorstellt, wie es ihren alten Lieblingen auf der Müllkippe so ergeht. Ob sie von dem monsterhaften Müllverdichter mit seinen massiven Zähnen an der Walze weiß :?:

Ob die süßen "Kätzchen" dann doch noch eine Chance bekommen hätten :?:

Gruß Jan66
Es lebe das Jagdfieber und der Spieltrieb!
cycler
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Re: Endstation Müllkippe?!

Beitrag von cycler »

Hallo "Jan",

wie stellst du das nur mit diesen genialen Fotodokus an? Und wo wohnst du, dass du so gut dokumentieren kannst? Mein vollster Neid ist mit dir :mrgreen: Weiter so ! =)

Gruß
Jan66
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"Privatandienung"

Beitrag von Jan66 »

Hallo Leute,

als ich wieder mal auf der Müllkippe war, kam ein Ehepaar (so um die Vierzig) mit seinem kleinen Lieferwagen an und luden ab. Ein Haufen Möbel und andere Kleinteile flogen raus auf den Dreck und zum Schluss holte die Frau noch zwei Küchenmüllbeutel aus dem Auto. Die Sache musste ich mir genauer ansehen. :o
Da waren sehr vielversprechende Umrisse und Schatten zu erkennen!
Da waren sehr vielversprechende Umrisse und Schatten zu erkennen!
Sogar sexy Spitze hatte die Frau in den Müllbeutel gestopft!
Sogar sexy Spitze hatte die Frau in den Müllbeutel gestopft!
Ihre alte weiße Handtasche musste auch in den Dreck!
Ihre alte weiße Handtasche musste auch in den Dreck!
Besonders interessierten mich ihre süßen Ankleboots.
Besonders interessierten mich ihre süßen Ankleboots.
Gerade kam ein Müllverdichter angewalzt und da ich mir ja den Müllbeutel genauer ansehen wollte, warf ich ihn einfach ein paar Meter auf schon platt gewalzten Hausmüll.
Dort lag dieser Küchenmüllbeutel genau "richtig", denn in seiner direkten Umgebung lag eine süße eingesaute und plattgewalzte Ballerina und eine durch den Verdichter verbogene Pantolette.
Dort lag dieser Küchenmüllbeutel genau "richtig", denn in seiner direkten Umgebung lag eine süße eingesaute und plattgewalzte Ballerina und eine durch den Verdichter verbogene Pantolette.
Überall der schon platt gewalzte, stinkende Hausmüll, der am Vortag angeliefert wurde.
Überall der schon platt gewalzte, stinkende Hausmüll, der am Vortag angeliefert wurde.
Der noch rundliche prall gefüllte Küchenmüllbeutel fiel sofort auf, weil der ganze andere Dreck schon total platt gewalzt war.
Der noch rundliche prall gefüllte Küchenmüllbeutel fiel sofort auf, weil der ganze andere Dreck schon total platt gewalzt war.
Noch war der Müllbeutel der Frau ordentlich verschlossen, aber der Führer des Müllverdichters walzte jetzt auch wieder über diesen Teil der Müllkippe, weil auch noch andere kleinere Müllsäcke herum lagen und das sicher bald zur Verkippung anfahrende Müllauto sonst behindert worden wäre.
Noch war der Müllbeutel der Frau ordentlich verschlossen, aber der Führer des Müllverdichters walzte jetzt auch wieder über diesen Teil der Müllkippe, weil auch noch andere kleinere Müllsäcke herum lagen und das sicher bald zur Verkippung anfahrende Müllauto sonst behindert worden wäre.
Ich entschloss mich die Gelegenheit zu nutzen. Sollte doch der tonnenschwere Müllverdichter den Müllbeutel "öffnen". :mrgreen: Danach würde ich mal den Inhalt genauer inspizieren können. 8-)

Gruß Jan66
Es lebe das Jagdfieber und der Spieltrieb!
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