Tanz in den Mai

Geile Erlebnisse und Kurzgeschichten.
Antworten
Phönixer
Beiträge: 347
Registriert: Sa 4. Sep 2010, 13:29
Wohnort: NRW

Tanz in den Mai

Beitrag von Phönixer »

Tanz in den Mai

Es war April und das Wetter meinte es gut mit den Menschen. Die Temperaturen waren an die 20 Grad, es regnete genug aber immer wieder rissen die Wolken auf und wenn die Sonne, sie wurde von Tag zu Tag kräftiger, auf die feuchte Erde schien, begann die nach kurzer Zeit zu dampfen. Es roch nach Frühling. Das Gras war grün geworden und die ersten grünen Triebe wuchsen an den Bäumen.
Franziska, Ute und Sabine kamen vom reiten zurück. Es war ein herrlicher Nachmittag gewesen. Die Pferdehufe klangen dumpf, weil der Boden überall locker und ganz weich war vom Regen. Anschließend waren die Pferde und die Mädel vom Ausritt gezeichnet.

Pferdepflege gehörte eben auch zum reiten. Erst das Vergnügen und dann die Arbeit oder wie war das. Die Pferde ließen es sich gerne gefallen, waren daran gewöhnt. Heute hatten sie es scheinbar besonders genossen, den Dreck runter und Glanz drauf zu bekommen. Aufs Fell.
Die Mädchen überlegten ob sie zum 1. Mai ins Festzelt gehen sollten oder zum Jugendtanz.

Sabine hatte eine Idee: Wir laden alle Mädchen die wir kennen ein zu einem Tanz in den Mai. Jede bringt Salat oder Sprudel oder Cola oder Chips mit. Und sie sollen alle in alten Reitgummistiefel oder schwarzen Gummistiefeln kommen und ein Paar möglichst bunte Gummistiefel mitbringen. Die schwarzen Gummistiefel werden sie nicht mehr mit nach Hause nehmen. Leider müssen wir ihnen das vorher sagen. Was haste denn vor, fragten die beiden anderen. Lasst euch doch überraschen. Übrigens, wenn eine keine alten schwarzen Gummistiefel hat dann können wir ja mal im Reitstall fragen. In den nächsten Tagen wurde alle erreichbaren Freundinnen gefragt, angemailt, Ute schrieb sogar ihrer Kusine, die würde über den Feiertag bei ihnen zu Besuch sein.

Zur verabredeten Zeit fanden sich mehr als ein Dutzend Mädchen, beladen mit essbarem und Getränken am Reithof, den sie als Treffpunkt angegeben hatten, ein. Alle hatten farbige Gummistiefel dabei, nur zwei Mädchen hatten die an. Wir haben keine schwarzen Gummistiefel. Franziska ging mit ihnen zu einem Schuppen, dort standen mehrere Paar zum Teil recht schlimm aussehende Reitgummistiefel. Schnell waren passende gefunden. Das sie die mitnehmen durften hatte sie vorher vereinbart.

In milder Luft, bei Sternenschein zogen sie los in die angrenzenden Wälder. Alle waren guter Stimmung und erreichten gutgelaunt eine weite Waldlichtung. Dort warteten schon Ute und Susanne auf sie. Leise Musik kam aus einem tragbaren Kassettenradio, mit CD Spieler. Ein weiterer Satz Batterien lag daneben. Aus Erfahrung wussten sie, wenn die Musik was lauter sein sollte, brauchte das Teil ziemlich Strom. Um den halben Platz rum hatten sie ein Lautsprecherkabel gezogen und gegenüber auch einen Lautsprecher angebracht. Dazwischen war ein Holzstoß aufgebaut. Die angekommen Mädchen packten die Salate und Würstchen auf die beiden Campingtische die Utes Bruder am frühen Abend dorthin gebracht hatte. Er hatte auch den Lautsprecher und das Kabel besorgt. Den Rest hatten Ute und Susanne dann erledigt, auch das Holzsuchen und aufschichten des Holzes, schon in der Dämmerung.

Wenn ihre Musik mal Pause machte hörten sie ganz leise die aus dem Festzelt, nicht ganz ihr Geschmack. Ihre farbigen Gummistiefel hatten alle mehr oder weniger achtlos neben die Tische geworfen, waren eben Gummistiefel, darauf wurde nicht acht gegeben.
Susanne zündete den Holzstoß an und bald erleuchtete das Feuer flackernd die Waldlichtung. Die Mädchen tanzten oder standen in Grüppchen zusammen. Es wurde von den Salaten gegessen und die Würstchen wurden auf Hölzer aufgespießt und über dem Feuer gebraten. Schnell verging die Zeit bist kurz vor Mitternacht.

Hört mal her, rief Franziska, wir machen jetzt ein Spiel. Zieht eure schwarzen Gummistiefel aus und die anderen an. Die Mädchen hatten sich schon gewundert, was das sollte mit den 2 Paar Gummistiefeln, aber wenn Franziska einlud, war immer was los. Wer da nicht mitmachte, war selbst schuld. Also zogen sie ihre Gummistiefel aus und das 2. Paar an. Stellt euch im Kreis um das Feuer, nehmt eure schwarzen Gummistiefel und tanzt zur Musik. Dabei wandert ihr langsam ums Feuer und reicht den rechten Stiefel nach vorne und den linken nach hinten. Wenn die Musik aufhört, macht ihr alle genau das, was ich sage.
Sie drückte den Startknopf und drehte die Musik noch etwas lauter. Ihre schwarzen Reitgummistiefel stellte sie zwischen sich und dem Feuer auf den Boden und griff mit der einen Hand hinter sich, mit der anderen vor sich. So begannen die Gummistiefel zu wandern und die Mädchen tanzten zur Musik. Es war deutlich zu hören, wenn der eine Lautsprecher rechts war, der andere links, dann kamen sie einem näher der andere wurde leiser. Dazu auf den Tanz achtend und die Gummistiefel vor und zurückreichend hörte die Musik plötzlich auf.
Wer jetzt keine 2 Gummistiefel hat, der holt sich einen von meinen dort. Niemand wusste, wem die Gummistiefel in ihrer Hand waren, nur die beiden dort waren Franziskas. Sie funkelten im flackernden Feuer, denn sie waren extra gesäubert und mit Autopolitur behandelt worden.

Jetzt werft die schwarzen Gummistiefel in das Feuer. Auf drei: Eins, zwei drei. Bei drei warf sie die beiden Gummistiefel, die sie gerade in der Hand hielt, ins Feuer. Ein Funkenregen erhob sich und etwas verzögert taten die anderen es ihr nach.

Sofort griffen die Flammen auf die Gummistiefel über, der Geruch von brennendem Gummi erfüllte die Luft, es wurde hell auf der Waldlichtung. Aus dem Dorf hörten sie die Glocken Mitternacht schlagen, Schaut auf eure Füße Leute, mit den schwarzen Gummistiefel brennt die Dunkelheit dort im Feuer, jetzt ist Mai und Fröhlichkeit und Farbe ist angesagt, Tanzt, freut euch, lebt und liebt, der Frühling ist da !
mike
Beiträge: 408
Registriert: Mi 2. Mär 2011, 11:11

Re: Tanz in den Mai

Beitrag von mike »

Ein orginelles Spiel

Mike
Antworten