Strafe

[57erBPRC]

Heute regnet es in Strömen. Das ist für mich wieder eine Gelegenheit meine PVC-Kleidung zu tragen. Ich ziehe mir meine schwarzen Hosen, das transparente Hemd und die rote Jacke mit Kapuze an. Diese tolle Plagum-Kleidung ist außen matt und innen glänzend. Einen transparenten Plastik-Poncho ziehe ich noch darüber und laufe dann im Wald spazieren. Nach einer Weile begegne ich einer Wandergruppe. Leider trägt nur eine Frau einen langen transparenten PVC-Regenmantel. Die gruppe bleibt stehen und wir kommen ins Gespräch. Während der Unterhaltung sehe ich, das auch diese Frau unter ihrem Regenmantel noch andere Plastikkleidung trägt. Die Frau frägt mich ob ich denn mit der Gruppe mitwandern möchte. Sofort sage ich ja und wir wandern durch den verregneten Wald. Der Regenmantel der Frau sieht einfach herrlich aus durch den Regen, dieser Glanz ist unbeschreiblich. Natürlich tauschen wir sofort die Adressen der Hersteller aus.

Nach einer Weile kommen wir an eine Hütte mit Grillplatz. Die anderen Wanderfreunde beschäftigen sich mit dem Grillplatz. Ursula und ich sind immer noch im Gespräch über unsere Regenkleidung. Wir werden von den anderen Wanderfreunden unterbrochen, könnt ihr mal euer Plastikzeug ausziehen und uns beim Grillen helfen? Sie zieht ihren Plastikmantel und ich meinen Poncho aus und legen unsere Regenkleidung ordentlich zusammengelegt auf eine Bank und gehen dann zum Grillplatz. Auf dem Weg lachen wir noch über die Bemerkung. Ich sage noch zu Ursula, Du der mag bestimmt keine Plastikkleidung. Ja Horst da hast Du allerdings recht, sage ich zu ihr.

Am Grillplatz wundern wir uns, das die Flammen so hoch sind. Als ich bemerke, damit können wir aber nicht grillen. Da verbrennen doch die Steaks. Alle schauen uns an. Eine Frau meint dann ganz barsch, Steaks werden auch keine gegrillt. Wir verbrennen jetzt den Mantel und den Poncho und schaut dabei zu. Der andere Wanderer, der uns zum Grillplatz gebeten hat ist auch schon am Feuer und hat unsere Plastikregenkleidung in der Hand. Los, werft das ins Feuer. Ursula und ich weigern uns. Der Rest der Gruppe nimmt die Regenkleidung und reißt sie auseinander. Wir sind Beide ganz starr und können noch gar nicht verkraften was diese Gruppe eben gerade gemacht hat. Ursula klammert sich ganz fest an mich und ist am weinen. Wieso macht ihr das, fragt sie. Die Gruppe sagt zu uns, Plastik ist nicht zum Tragen. Daraus werden Mülltüten oder ähnliches gemacht aber keine Kleidung. Das Zerreißen war noch nicht alles, jeder der Gruppe sammelt die Überreste unserer Regenkleidung auf und wirft sie ins Feuer. Zuerst schmelzen die Überreste zusammen und dann fangen sie an zu brennen. Ein verschmorter Haufen schwarz verbranntes Plastik ist alles was vom Regenmantel und dem Poncho übrigbleibt.

Euch hätte man gleich mitverbrennen sollen. Das soll Euch eine Lehre sein, sind die letzten Worte dieser Gruppe bevor sie sich von der Hütte entfernen.

Ursula klammert sich noch fester an mich und hat große Angst. Kannst Du dir das vorstellen, die wollten uns tatsächlich in unserer Plastikkleidung verbrennen.

[mike]

Die gehen ja heftig mit den Plastiksachen um. Zuerst zerreissen und dann noch ins Feuer werfen
Mike

[57erBPRC]

Für Anregungen, natürlich auch Lob und Kritik bin ich dankbar.

[Lack55]

Eine schöne Geschichte. Man kann aber auch einige zwischenmenschliche Spiele mit einflechten. Natürlich Jugendfrei.