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Gerds hübsche Nachbarin

Verfasst: Sa 2. Jul 2011, 20:32
von Phönixer
Diese Bilder von conan regten mich zu einer kleinen Geschichte an.

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Gerds Großeltern waren in die Jahre gekommen und so hatten seine Eltern beschlossen, zu Ihnen zu ziehen, um ihnen helfen zu können, wenn sie krank würden oder auch nur der Rasen zu mähen war. Sie hatten früher schon mal bei ihnen gewohnt, aber daran konnte sich Gerd kaum erinnern. Sie waren in die Berge gezogen, dort hatte Gerd Freunde gefunden und das war seine Heimat geworden. Und nun waren sie hier im Norden auf dem platten Land, kein Berg weit und breit und niemand, den er richtig kannte. Zwar hatten sie faste jedes Jahr zwei Wochen Urlaub hier gemacht, aber das hatte nicht für feste Freundschaften gereicht.

Endlich waren sie da. Alle kletterten aus dem VW und streckten die Arme. Währen sich Eltern und Großeltern begrüßten schaute Gerd sich um. Schräg gegenüber stand ein Opel in der Einfahrt, der hatte im letzten Urlaub noch nicht da gestanden. Hinter der hohen Hecke leuchtete es in Intervallen auf und als Gerd näher an die Hecke herantrat sah er auf eine prächtige blonde Mähne, die auf einen dunkelblauen Pulli herabfiel. Immer wenn sich das im Garten arbeitende Mädchen etwas aufrichtete, fiel die Sonne gleißend auf ihre langen Haare. Wenn sie sich bückte, sah Gerd auf ihren Po, der prall in einer offensichtlich sehr engen Jeans steckte, die wiederum in roten Gummistiefeln steckten.

Die sieht ja nicht schlecht aus, ging es Gerd durch den Kopf und nach einem kurzen Moment sagte er „Hallo“
„Hallo“ kam es zurück und das Mädchen richtete sich auf und drehte sich zu ihm, dann trat sie an die Hecke. „bist du der Gerd ?“ fragte sie. „Oma Meier hat mir schon einiges von dir erzählt, so den einen oder anderen Streich den du früher gemacht hast. Scheinst ja ganz ok zu sein“ Mit einem gewissen Schrecken merkte Gerd, wie eine leichte Röte sein Gesicht überzog. Sonst war er eigentlich immer derjenige, der ein Gespräch begann und das Thema bestimmte. Und jetzt starrte er sein Gegenüber an, das freundliche Gesicht, die langen blonden Haare offen auf den Pulli fallend, der eng am Körper anliegend nicht die darunterliegenden weiblichen Rundungen verbarg. Hat ja eine Menge Holz vor der Hütte, dachte Gerd, der nur ein „Hm, ja“ herausbrachte. „Wir ziehen hier ein, vielleicht können wir ja mal was zusammen machen.“ „Klar, wenn du noch immer solche Sachen draufhast wie Oma Meier mir erzählt hat, bestimmt. Doch jetzt muß ich weitermachen, damit ich fertig werde.“ Sprachs, drehte sich um und stapfte zum Spaten, um weiter zu graben. Gerd schaute noch einen Moment auf die wirklich prallgefüllten Jeans , die in den roten Gummistiefeln steckten und drehte sich dann auch rum, um ins Haus zu gehen.

Was er jetzt noch nicht wußte, diese roten Gummistiefel würde er noch oft sehen, oder besser gesagt, noch sehr oft. Offensichtlich trug Gabi die Tag und Nacht, hätte man meinen können. Wenn es regnete oder so aussah, hatte sie die morgens unter ihren Jeans an, wenn sie an der Haltestelle auf den Bus wartete, Mittags, wenn sie aus der Schule kam natürlich immer noch und nachmittags hatte sie zwar eine andere Jeans an, aber die steckte natürlich in den roten Gummistiefeln. Wenn es regnete hatte sie oft einen Lackmantel an, in die Schule einen blauen, nachmittags einen gelben oder roten. Die hatten das eine oder andere Loch, ebenso die Jeans, denn das Gabi zu sorgfältig mit ihrer Kleidung umging, konnte man nicht gerade sagen. Und auch die roten Gummistiefel wurden nicht geschont, weder beim Stall ausmisten, noch wenn sie über Stock und Stein ritt und die Stiefel in den Steigbügeln scheuerten. Und manchmal hatte sie die auch beim Fußball spielen an.

Gerd erinnerte sich, wie sie mal spazieren gingen und einen Bach überqueren wollten. Er sprang ans andere Ufer, Gabi trat in den Bach. Er hatte sich gedacht, der Bach sei zu hoch für seine Stiefel und für Gabis war er es auch. Was ihr aber nichts auszumachen schien. Sie winkelte ein Bein nach dem anderen ab und ließ das Wasser einigermaßen herausfließen. Bei jedem Schritt gab es jetzt ein schmatzendes Geräusch. Sie lachte darüber, drehte ihren Kopf ganz schnell, so das ihre Haare in weitem Bogen um sie herumflogen und ging weiter.

Das sie immer barfuß in den Stiefeln war merkte Gerd, als sie an einem heißen Sommertag mal wieder unterwegs waren und sie an einem Bach die Stiefel auszog, um ihre Beine ins kühle Wasser baumeln zu lassen. Ein feiner Duft ging von den Stiefeln aus und er ließ sich in deren Richtung umfallen, um daran zu riechen.“Duuu, lass das“ Sie griff nach den Stiefeln und zog sie wieder an, was wegen der nassen Füße recht mühsam war.

Es war eine schöne Zeit, Gabi war auch ein prima Kumpel aber irgendwann war diese Zeit vorbei, als es bei ihr funkte und sie nur noch mit ihrem Freund Klaus zusammen war.

Gerd konnte nicht einschlafen und so stand er nochmal auf und schlenderte durchs Dorf. Morgen war Sperrmüllabfuhr und manchmal gab es da noch ganz brauchbare Sachen. Als er fast schon wieder zu Hause war, sah er bei Nachbars Gabis gelben PVC Mantel und ihre roten Gummistiefel auf dem Sperrmüllhaufen. Schnell schaute er sich um, zum Glück war sonst niemand unterwegs. Schnell raffte er den Lackmantel zusammen und nahm die Gummistiefel. Sie rochen irgendwie nach Gabi und einschlafen konnte Gerd jetzt erst recht nicht. Er dachte an Gabi und was sie mit ihren roten Gummistiefel alles gemacht hatte, erst, als sie noch neu und glänzend waren bis jetzt, wo sich recht matt geworden waren, die Absätze schiefgelatscht und die Sohle durchgelaufen.

Am nächsten Morgen im Bus erzählte sie lautstark, stellt euch vor, jemand hat heute Nacht meinen gelben Lackmantel und meine abgelatschten Gummistiefel vom Sperrmüll mitgenommen. Na, der wird sich wundern, wenn er mal dran riecht. Ein Riesengelächter folgte auf ihre Worte und Gerd hoffte, das niemand ihm was anmerkte.

Die roten Gummistiefel seiner hübschen Nachbarin haben heute noch einen Ehrenplatz bei ihm.

Re: Gerds hübsche Nachbarin

Verfasst: Di 23. Okt 2012, 11:06
von Phönixer
Mitten in der Nacht wurde Gerd wach. Von draußen schien eine Straßenlampe in das Zimmer. Sein Blick fiel auf die roten Gummistiefel, die früher Gabi gehört hatten, bevor die zusammen mit dem Lackmantel beim Sperrmüll gelandet waren, wo er sie aufgelesen hatte. Nun hing der Lackmantel schon einige Monate in seinem Schrank und die roten Gummistiefel standen auf einem Regal.
Gegenüber ging das Licht in Gabis Zimmer an. Gerd stand auf und machte auch Licht. Seine Eltern waren mit den Großeltern übers Wochenende weggefahren und es war ungewohnt, so allein im Haus zu sein. Er goss sich ein Glas Wasser ein, da klingelte es. Gerd überlegte, entschloss sich aber doch, nach unten zu gehen. Er fragte, was denn los sei und erkannte gleich Gabis Stimme, die ihn etwas undeutlich bat, die Tür aufzumachen. Ganz verheult stand sie vor ihm, schluchzend berichtete sie, das sie mit ihrem Freund Schluss gemacht hatte und jetzt nicht wusste, wie es weitergehen sollte.

Komm erst mal rein. Gerd ging vor in sein Zimmer, das Gabi seit damals nicht mehr betreten hatte. Als sie in der Tür stand und ihre alten, roten Gummistiefel an der Wand sah, überzog ein leichtes Grinsen ihr Gesicht und dann lachte sie los. Du bist also derjenige, der die Dinger damals vom Sperrmüll weggenommen hat. Ja klar, die haben dir immer recht gut gefallen, aber sie waren doch kaputt. Hast du auch den Lackmantel aufgesammelt ? Ja, meinte Gerd, öffnete die Schranktür und zeigte hinein. Funkelnd sah sie ihren alten Lackmantel und griff nach ihm. Sie holte die Gummistiefel vom Regal und schlüpfte hinein, steckte ihre Jeans hinein, wie Gerd das früher oft gesehen hatte. Dann nahm sie den Lackmantel, den sie auf Gerds Bett gelegt hatte, trat aus Gerds Zimmer, so das er sie nicht mehr sehen konnte. Er hörte, wie sie draußen den Lackmantel anzog und sah etwas erstaunt auf ihre Hand, als sie wieder eintrat. Achtlos warf sie ihren Pulli in eine Ecke, drehte das Licht aus, schlüpfte in Gerds Bett und sagte: komm. Dir haben die Gummistiefel und der Lackmantel immer gefallen, hab ich wohl gemerkt und deshalb hab ich die Sachen früher auch oft angezogen, wenn es gar nicht regnete, ja, nicht mal nach Regen aussah. Aber du warst ja immer so zurückhalten, hat mir ja anfangs auch gefallen, aber dann wäre ich gerne mehr geworden als deine Nachbarin. Und jetzt liege ich hier in deinem Bett in den Sachen, die dir sicher immer noch gefallen, sonst hättest du sie ja nicht aufbewahrt. Zärtlich schlang sie ihre Arme um Gerd, wobei der Lackmantel quitschte und knartschte.

Als Gerd am Morgen neben Gabi in seinem Bett erwachte dachte er erst, er träumte. Doch als er sanft über den Lackmantel strich, unter dem er ganz deutlich Gabi spürte, wurde er sehr froh. Manchmal hatte er sich genau das erträumt, was nun passiert war. Gabi erwachte nun auch und stand auf. Du Gabi, so musst du das ganze Wochenende bleiben. Mit einem spöttischen Grinsen, bei dem sich zwei Grübchen in ihrem Gesicht bildeten, sagte sie: So, gefalle ich dir. Schon immer, nicht nur deine Gummistiefel und dein Lackmantel, sondern du, ja, nur du. Was sind schon die ollen Klamotten.

Ja, wenn das so ist, dann werden wir die an diesem Wochenende mal erst kaputt machen und dann endgültig entsorgen, damit du nicht immer den alten Zeiten hinterher träumst.

Re: Gerds hübsche Nachbarin

Verfasst: Di 23. Okt 2012, 20:04
von wellieleak
Eine sschöne Geschichte. Ich hoffe du wartest nicht zu lange mit der Fortsetzung! Mich würde zu gern Interessieren was mit den roten Gummistiefeln noch passiert!

Re: Gerds hübsche Nachbarin

Verfasst: Mi 24. Okt 2012, 11:10
von Phönixer
Gabi half Gerd, den Frühstückstisch zu decken. Gerd kochte Kaffee während Gabi sich im Lackmantel an den Tisch setzte und ihre Beine in den roten Gummistiefeln lang ausstreckte.
Du Gerd, was meinst du, den Lackmantel und die Gummistiefel sollten wir doch am besten verbrennen, oder ? Gerd verzog säuerlich das Gesicht, Lass doch, sind doch schöne Sachen, ist super wenn du sie anhast oder hat dir das heute Nacht nicht gefallen ? Ja, schon, aber dann weis ich ja nicht, ob die Äußerlichkeiten nicht doch mehr gefallen als ich selbst. Nee, lass mal, die werden in Flammen aufgehen und dann werden wir ja sehen. Lass doch wenigstens die schönen Gummistiefel in Ruhe, meinte Gerd. Aber, sagte Gabi wie zu einem kleinen Kind, dem sie etwas erklärt, die sind doch undicht. Aber das hat dich doch früher nicht gestört und hier … Also doch, du schaust mehr auf diese Klamotten als auf mich. Sie werden verbrannt und damit fertig.

Und vorher müssen sie richtig leiden. Dabei kannst du zusehen. Mal überlegen, den Mantel könnte ich mir vom Körper reisen und die Gummistiefel könnte ich mit einem Teppichmesser zerschneiden. Oder nur die Sohlen abschneiden, weil die sonst nicht so gut aussehen, oben auf einem kleinen Holzstapel, den ich unter ihnen anzünde. Den Mund voll von ihrem Marmeladenbrot lachte sie auf einmal. Du ich habs, mein Bruder hat noch Silvesterknaller im Keller, die werde ich in den Gummistiefeln zünden. Hoffentlich platzen die dann und gehen in Fetzen. Ganz aufgeregt rutschte Gabi auf ihrem Stuhl hin und her und Gerd versuchte nochmal, ihr das ganze auszureden.
Gabi ließ sich aber nicht von ihrem Vorhaben abbringen und rannte über die Straße. Im Keller griff sie die bereitgelegten Kracher und warf sie zusammen mit Streichhölzern und dem Akkuschrauber mit Bohrer zu den anderen Sachen in einen Seesack aus lackiertem Segeltuch. Im Nu war sie wieder bei Gerd, der seine Kamera bereitgemacht hatte. Du willst mich doch nicht etwas so filmen ? Doch, bitte, du wolltest früher schon nicht aufs Foto, aber wenn du die Sachen unbedingt kaputt machen musst, dann las dich vorher noch darin aufnehmen, zur Erinnerung.

Dann gingen sie los, Gabi gab die Richtung an, bald waren sie aus dem Dorf, stiefelten über ein Feld und kamen an das Grundstück von Gabis Onkel. Eine hohe Hecke umgab fast das ganze Gelände, von außen kaum einsehbar. Und in einem Winkel stand ein Schuppen. Gabi griff rechts um die Ecke in ein Loch in den Brettern und zog den Schlüssel heraus. Knartschend öffnete sie die Tür und trat ins Halbdunkel des Schuppens. Gerd öffnete von innen einen Fensterverschlag, so das etwas mehr Licht hereinkam. Schon unterwegs hatte er immer wieder Gabi gefilmt, mal in der Landschaft, dann wieder Großaufnahme und auch immer wieder ihre roten Gummistiefel, die bald nicht mehr so sein würden wie sie jetzt waren. Denn das Gabi ihre Ankündigung wahr machen würde, daran bestand kein Zweifel. Dafür kannte Gerd sie schon zu lange und zu gut.

Ein rostiges Messer war das erste von Gabi verwendete Werkzeug. Langsam, damit Gerd das auch wirklich genau filmen konnte, schnitt sie den gelben Lackmantel am Saum an mehreren Stellen ein. Sieh mal, wie der Rost nach und nach am Mantel bleibt, das Messer ist schon ganz blank. Gerd konnte sich aber nicht freuen. Lange hatte der Mantel in seinem Schrank gehangen und manchmal hatte er ihn in den Arm genommen und dabei an Gabi gedacht. Und jetzt machte sie ihn kaputt. Das Messer wurde zur Seite gelegt. Dann wollen wir mal, meinte Gabi. Sie streckte ihre Arme aus und packte den gelben Lack, so das er um ihre Schultern spannte. Ein Ruck, ihre Arme schnellten nach vorne und unter lautem ratschen rissen die Nähte der Ärmel. Sie drehte sich um und lachte in Gerds Kamera. Sie steckte die Daumen in die Manteltaschen und drückte ihre Hände nach unten. Bald war das gleiche Geräusch zu hören, als die Manteltaschen seitlich abrissen. Ein Ruck, und sie waren erst unten ab und dann ganz. Nun ist er aber hin, da kann ich ihn ja ganz ausziehen. Sprach Gabi und packte den Mantel rechts und links von einem der mit dem rostigen Messer gemachten Einschnitte. Langsam, sehr zufrieden mit sich und ihrer Zerstörungsaktion ließ sie den Lackstoff von unten nach oben reißen. Weil sie nichts darunter trug war ihre helle Haut zu sehen und nach mehreren solcher Aktionen hing ihr der Mantel in Streifen von den Schultern, wobei viel Gabi zu sehen war. Gerd war ganz benommen und musste sich auf einen Hocker setzen, um überhaupt noch die Kamera ruhig zu halten.

Mit einem boshaften Grinsen meinte Gabi, so, und jetzt die Gummistiefel. Langsam zog sie ihre nackten Füße, etwas verschwitzt und leicht riechend, aus den feuchten Gummistiefeln. Sie hielt den rechten zärtlich an ihre Wange und streichelte mit ihm darüber. Dann roch sie daran und verkündete, die müssen sofort gelüftet werden. Sprachs und griff zum Akkuschrauber. Sie bohrte kurz über der Sohle innen ein Loch hinein, durch das sie die Zündschnur eines großen Krachers nach außen fädelte. Gerd bat sie nochmals, von ihrem Vorhaben abzulassen aber Gabi war wie eine Amazone eifrig dabei, ihre Gummistiefel dem gewünschten Ende entgegenzuführen. Sie stellte die Gummistiefel auf den Kopf und spannte die Schäfte knapp in den Schraubstock. Dann legte sie einen Stiefel nach vorne, den anderen nach hinten über den Schraubstock. Sorgfältig achtete sie auf die Zündschnüre, die aus de Löchern hervorschauten. Stell deine Kamera besser auf den Hocker, sonst ist noch alles verwackelt. Wenn die platzen, dann will ich das in Zeitlupe sehen. Gerd richtete die Kamera aus und drückte auf rec. Schon flammte ein Streichholz in Gabis Hand auf, an dem sie ein zweite entzündete. Sie hielt in jeder Hand ein Streichholz in die Kamera und dann an die Zündschnüre. Dann gingen sie raus aus dem Schuppen.

Mit einem gewaltigen Knall explodierte der erste Kracher, der zweite folgte sofort. Als sie zum Schraubstock sahen wurde das Zerstörungswerk sichtbar. Gabis Plan war voll aufgegangen. Gerd hatte tatsächlich eine Träne im Auge, aber Gabi war sehr zufrieden. Wie gewünscht, waren die Gummistiefel explodiert. Weil durch die Explosion der Kracher und den luftdicht verklemmten Schäften der Druck nicht entweichen konnte hatte er die Gummistiefel großflächig aufgerissen. Beide hatten innen um die kleinen Löcher herum einen großen Riss mit gezacktem Rand. Zufrieden öffnete Gabi den Schraubstock und besah sich ihre nun unbrauchbaren Gummistiefel ganz genau, steckte einen Finger von innen nach außen durch das Loch und lachte. Was sie wohl dachte.

Und nun verbrennen ! Sie stopfte die Lackmantelstreifen in den alten Küchenherd. Schnell entzündete das Streichholz den Kunststoff. Um dem Herd mehr Feuerkraft zu geben wurden noch ein paar Holzstückchen aufgelegt. Bald war die Herdplatte heiß. Gabi stellte die roten Gummistiefel nebeneinander auf die heiße Herdplatte. Trotz der gewaltigen Löcher gaben sie sich so aneinandergelehnt etwas Halt und blieben aufrecht stehen. Ein beißender Geruch nach schmelzendem Kunststoff erfüllte bald den Schuppen, so das Gabi auch das Fenster noch öffnete. Langsam warf das Material der Stiefel Blasen, die neben der Sohle hervorquollen. Die Sohlen wurden zusehends dünner und dünner bis das rote Material die Herdplatte erreichte. Der Fußteil wurde durch die Hitze immer elastischer, gleichzeitig schmolzen die Stiefel immer mehr. Bald lag der ganze Fußteil auf der Herdplatte und als er zusammengeschmolzen war fielen die Schäfte um und klebten auf dem heißen Eisen. Gabi nahm einen Schürhaken, öffnete eine Abdeckung am Herd und beförderte die Reste ihrer roten Gummistiefel dort in die Flammen, die sie begierig verzehrten.

Nun mach nicht so ein Gesicht, meinte sie zu Gerd. Reich mir doch bitte die Sachen aus dem Seesack. Der greift in den Seesack und zieht – Gabis rote Gummistiefel heraus. Nur sind die so gut wie neu, ganz glänzend, sozusagen wie Phönix aus der Asche. ( Sind ja auch Phönix Gummistiefel ) Darunter befindet sich ihr blauer Lackmantel von früher. Als sie dann vor ihm steht, in den glänzenden roten Gummistiefeln und in dem blauen Lackmantel und ihm erzählt, wie sie die Gummistiefel bei einer Auktion gesehen hat und sie dann auch ersteigern konnte, da hatte sie sich das jetzt in die Tat umgesetzte ausgedacht, auch weil sie schon lange von Gerd überzeugt war, der aber noch einen Anstoß brauchte. Und weil er die roten Gummistiefel und Lackmäntel so geil fand, hatte sie sich das für sich – und ihn – so überlegt.

Wie war das, du hast sturmfreie Bude, dann los, nach Hause und dann gucken wir im Bett – das Video !

Re: Gerds hübsche Nachbarin

Verfasst: Mi 24. Okt 2012, 20:11
von Sabsebine1
Eine super tolle anregende Geschichte- gefällt mir absolut gut!! DANKE

Re: Gerds hübsche Nachbarin

Verfasst: Do 25. Okt 2012, 10:05
von mike
Sehr anregend, besonders das Zerreissen des Mantels. Man hört richtig die Reissgeräusche
Gruss
Mike

Re: Gerds hübsche Nachbarin

Verfasst: Mo 3. Okt 2016, 16:39
von Phönixer
Gerd konnte es immer noch nicht fassen. Erst die Zerstörung des glänzenden Lackmantels, dann die Sprengung der Gummistiefel und dann ihr Ende im Feuer. Als Gabi dann die ersteigerten, fast neuwertigen, noch sehr glänzenden roten Gummistiefel anzog, dazu den blauen Lackmantel, da überkam ihn ein unbeschreibliches Glücksgefühl. Nicht so sehr wegen der Gummistiefel und dem Mantel, sondern weil Gabi an ihn gedacht hatte, weil sie bemerkt hatte, wie sehr ihm die Sachen gefielen und sie anzog, um ihm zu gefallen.
Dabei hatte er viel früher schon bemerkt, wie sehr ihm dieses Mädchen gefiel. Kein Gehabe um ihre Kleidung, die Sachen mußten schon was aushalten bei ihr und wurden nicht geschont. Wenn er nur an ihre alten Gummistiefel dachte, die schwarzen Absätze total schief gelatscht und die Sohle durchgelaufen, weil sie die Gummistiefel so gut wie immer anhatte. Das rot war matt geworden, über und über verschrammt und hatte einige leichte Flecken bekommen.
Und nun stand sie vor ihm in ihren ersteigerten hochglänzenden Gummistiefeln. Keine Schramme war zu sehen, das Muster der Sohlen, so hatte er beim anziehen gesehen, war ganz scharfkantig, ebenso die Absätze. Und sie wollte das eben aufgenommene Video sehen, bei ihm im Bett. Er drehte sich um und ging in Richtung seiner sturmfreien Bude. Sofort war Gabi neben ihm, den Seesack über der Schulter. Der machte bei jedem ihrer Schritte ein leises Geräusch auf der Schulter des Lackmantels.
Du hast ja ein Tempo drauf, meinte Gabi, kannst es wohl garnicht erwarten. Was meinst du ? Na, das Video anzusehen, wie die Gummistiefel platzen. Beide lachten los. Zu Hause gingen sie sofort in sein Zimmer. Während Gerd die Kamera an den Fernseher anschloss nahm Gabi eine schwarze Lackfolie aus dem Seesack und entfaltete sie. Das gab knartschige Geräusche. Mit Schwunk breitete sie die Folie über sein Bett und warf sich darauf. So brauche ich meine Gummistiefel nicht sauber zu machen. Und überhaupt, die sehen so unanständig neu aus, die werden morgen so richtig rangenommen. Nicht schon wieder, dachte er, als er sich neben sie legte und das Video startete. Die roten Gummistiefel hingen vorne und hinten vom Schraubstock herunter, dann wurden die beiden Streichhölzer sichtbar, als sie die Zündschnüre entzündeten. Laut waren die Explosionen zu hören, die Gummistiefel blähten sich auf, wurden dicker und dann waren die Risse als Folge des Drucks sichtbar. Immer wieder schauten sie sich das an, auch langsamer und in Einzelbildern. Dabei war die Zerstörung besonders gut sichtbar, als die Gummistiefel fast unförmig dick anschwollen und die Risse langsam größer wurden, wobei die Gummistiefel zusammenfielen. Auch das anschließende erhitzen auf dem alten Herd war gut in Szene gesetzt. Beim schmelzen der Sohlen meinten sie den Geruch des schmelzenden Kunststoffs zu richen.
Nun schalte mal das Video aus und mich an, meinte Gabi, beugte sich über ihn und gab ihm einen langen, leidenschaftlichen Kuss. Ihm blieb die Luft weg.

Langsam erwachte Gerd. Er setzte sich auf und rutschte zum Fußende. Hatte er wirklich neben diesem bezaubernden Mädel geschlafen, das bereit war, sich auch nach seinen geheimen Wünschen zu kleiden ?
Sanft fuhr sein Zeigefinger die Kante der glänzenden Gummistiefel entlang, von der Fußspitze zur Verse und dort in einem Bogen den Schaft hoch. Die Stiefel bewegten sich, Gabi erwachte und setzte sich neben ihn. Die Lackfolie knartsche. Sie schaute auf ihre Gummistiefel, die von gestern noch ganz leichte Spuren von ihrem Heimweg trugen. Natürlich hatte Gabi keine Pfütze ausgelassen und so fanden sich Reste davon auf den sonst makellosen Stiefeln.

Nach dem Frühstück zogen sie los. Weil es regnete zogen sie ihre Kaputzen über die Haare. Gabi hatte ihre Jeans immer noch in ihren Gummistiefeln stecken und wieder benutzte sie jede Pfütze zu ihrem Vergnügen. Und Spaß hatten sie, wenn sie mit Anlauf hineinsprangen, so das das dreckige Wasser hochspritzte. Gabi schlurfte andauernd über den Weg, damit die Absätze und Sohlen ihren Teil abbekamen und nicht mehr so neu aussahen. Als sie an den kleinen Bach kamen sprang sie hinein. Sofort lief das Wasser in die Gummistiefel, denn obwohl es ein kleiner Bach war führte er höheres Wasser als ihre Stiefel abhalten konnten wegen des anhaltenden Regens. Natürlich wurde auch die Jeans nass bis ans Knie aber darüber lachte sie nur. Los, sei kein Spielverderber und spring auch hinein. Nur zu gern folgte er ihrer Aufforderung, umarmte sie und küsste sie innig.

Re: Gerds hübsche Nachbarin

Verfasst: Di 4. Okt 2016, 10:02
von baier1977
Klasse Fortsetzung! Danke! :-)