Die Internetbekanntschaft

Geile Erlebnisse und Kurzgeschichten.
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Phönixer
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Die Internetbekanntschaft

Beitrag von Phönixer »

Wir hatten uns auf einem Forum im Netz kennengelernt. Sie hatte einige Bilder eingestellt, auf denen sie offensichtlich mit Vergnügen im Regen unterwegs war, in Pfützen sprang und ihren Gummistiefeln das letzte abverlangte. Obwohl es viele Foren gibt und eine unendliche Flut an Bildern sind solche von Frauen, die sich nicht scheuen oder auch nur bereit sind, mal dreckig zu werden, recht selten. Nach einigen Kommentaren schrieb ich mal eine PN an sie und tatsächlich kam nach einigen Tagen eine Antwort. Und so kam es, das wir uns öfters austauschten.

Ich erfuhr, das sie mal mit mehreren Freundinnen ein Festival besucht hatten. Nachmittags hatte es begonnen zu regnen, obwohl doch gar kein Regen vorausgesagt war. Entsprechend hatten sie ihre Kleidung gewählt. Und nun das. Bald schon waren ihre Schuhe aufgeweicht. Sie sahen eher wie formlose Lehmklumpen denn als Schuhe aus. Die Schlammspritzer hatten sowohl ihre nackten Beine als auch die Jeans von Reni an vielen Stellen verfärbt und auch ihre restliche Bekleidung hätten sie so in der Öffentlichkeit nicht mehr gerne zu Schau gestellt. Und so hatten sie sich geschworen, das nächste Open Air nur noch gerüstet für alle Wetterlagen zu besuchen.

Tatsächlich hatten sich dann ihre Gummistiefel, Regenhosen und Lackmäntel als durchaus geeignet erwiesen. Jedenfalls waren sie nicht durchweicht worden und wenn die Sonne rauskam wurden die Mäntel offen getragen oder ausgezogen. Auch die weitgehend wasserdichten Regenhosen waren durchaus praktisch, wenn sie sich mal hinsetzen wollten. Meist war kein frisches Grün sondern nur matschige Erde zu finden, was ihnen aber nichts ausmachte.

Später hatte sie dann die Gummistiefel und ihren Lackmantel zu Spaziergängen im Regen angezogen. Meist zog es sie in den Wald, wo kaum jemand bei Regenwetter unterwegs war und wenn doch, dann meist ebenso von der Kleidung darauf eingestellt wie sie.

Irgendwann hatte sie dann mal den Weg verlassen und war in ein Sumpfgebiet geraten, ohne es sofort zu bemerken. Erst machten ihre Gummistiefel schmatzende Geräusche, wenn sie einen Schritt vorwärts machte. Bald merkte sie, das es wohl besser wäre, umzukehren. Vorsichtig setzte sie ihren rechten Fuß entsprechend auf. Der versank tiefer und tiefer. Der obere Rand war fast erreicht, aber sie hatte immer noch keinen festen Grund unter sich. Egal, da mußte sie jetzt durch. Langsam lief Wasser und dünner Schlamm in ihren Gummistiefel und als sie den linken Fuß hochzog und einen Schritt machte landete der auch im tiefen Morast. Trotz mehreren Versuchen war kein vor und zurück mehr möglich. Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich hinzusetzen. Langsam lies sie sich auf den Rücken fallen. Ihre Jeans war natürlich sofort nass und dreckig, die Brühe floss auch in den Lackmantel. Ihre langen blonden Haare waren auch schon mit dem Schlamm in Berührung gekommen und hingen nun in Strähnen um ihren Kopf. Es gelang aber langsam, die Beine aus der Umklammerung des Schlamms zu befreien. Doch wie sollte es weitergehen ?

Es blieb nichts anderes übrig, als sich auf den Bauch zu drehen und so über den Matsch zu robben, was wegen der größeren Auflagefläche und dank dem einen oder anderen im Schlamm vorhandenen Astes langsam aber stetig zum Festen führte.

Wieder auf festem Untergrund machte sie eine Bestandsaufnahme: Ihre Gummistiefel zeigten nur an einer Stelle ihre ursprüngliche Farbe gelb und waren innen voller Dreck und Wasser, ihre Jeans hatte keinen trockenen Faden und von Blue Jeans konnte nicht mehr gesprochen werden. Als sie ihren Lackmantel öffnete, war der innen ebenso nass und dreckig wie vermutlich ihre Gummistiefel innen. Ihr Pulli hatte sich ebenfalls vollgesogen und passte somit hervorragend zum Rest ihrer Kleidung. Ihr Gesicht zeigte sicher deutliche Spuren ihres Kampfes, besonders, wo sie ihre in Strähnen herunterhängenden Haare zur Seite geschoben hatte. Das seltsame war aber: Sie ärgerte sich überhaupt nicht und als die Sonne hinter den abziehenden Wolken hervor warm auf sie herab schien lachte sie, hüpfte hoch, so das Wasser und Matsch nur so spritzten und fühlte sich so wohl, wie seit ihrer Kindheit nicht mehr.
Phönixer
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Re: Die Internetbekanntschaft

Beitrag von Phönixer »

Als sie dann losstiefelte, gluckste das Wasser in ihren Gummistiefeln, genauso, wie sie es von früher kannte. Sie fühlte sich buchstäblich sauwohl, wie sie mir schrieb. Auf dem Weg zum Parkplatz kam sie an einem kleinen Bach vorbei. So wie sie war habe sie sich dann hineingelegt, erst auf den Bauch, dann auf den Rücken. Die Haare wurden so gut es ging gereinigt, der Lackmantel von innen und außen gereinigt und der gröbste Dreck von der Jeans entfernt, deren ursprüngliche Farbe wieder zum Vorschein kam. Auch die Gummistiefel reinigte sie innen und außen. Die nassen Gummistiefel ohne Socken wieder anzuziehen habe recht lange gedauert. Das Wasser war ganz schön kalt gewesen und so war sie froh, als sie endlich zwar nass aber halbwegs sauber weitergehen konnte. Unterwegs trocknete der Lackmantel wenigstens von außen und so konnte sie sich ins Auto setzen, ohne den Sitz total einzusauen.

Zuhause zog sie alles aus und steckte Lackmantel, Gummistiefel und Jeans erst mal in die Waschmaschine. In ihrem flauschigen Hausanzug wurde ihr dann auch langsam wieder wärmer. Eine heiße Suppe tat ein übriges. Dann setzte sie sich an ihren PC um ihre emails abzufragen . Schon auf dem Rückweg von ihrem Schlammabenteuer hatte sie überlegt, weil es ihr so einen Spaß gemacht hatte, das sie das jetzt öfters machen wollte. Aber an der Kleidung musste sie was ändern.
Den Gummistiefeln waren die Schlammspuren nach dem Besuch im Bach nicht mehr anzusehen und so kam ihr der Gedanke, mal nach Gummikleidung im Internet zu sehen. Nach einigem suchen fand sie dann einen Latexanzug, der ihr für ihre Zwecke geeignet erschien. Er war aus schwarzem, 0,9 mm dickem Material, hatte Schulterreißverschlüsse und war eng geschnitten. Dazu ein Paar schwarze, lange Gummihandschuhe und das empfohlene Pflegemittel. Sie bestellte, obwohl die Sachen nicht billig waren.

Als das Paket dann einige Tage später ankam schlüpfte sie gleich in den Anzug aus dem ihr noch völlig unbekannten Material. Erst war das kühl, doch bald verschwand dieses Gefühl und sie fühlte sich herrlich umgeben, eingeengt und doch sehr frei. Obwohl sie das dickste Material gewählt hatte, gab der Anzug bei jeder ihrer Bewegungen nach. Sie zog auch die Gummihandschuhe an. Ihre nackten Füße wollten irgendwie nicht zum Rest passen und so griff sie zu ihren gelben Gummistiefeln. Die waren mit der Zeit matt geworden und so nahm sie das Pflegemittel, weil in dessen Beschreibung auch die Pflege von Gummistiefeln genannt wurde. Tatsächlich war der Unterschied zwischen dem matten, unbehandelten und dem behandelten Gummistiefel sehr deutlich zu sehen. Nachdem auch der zweite seine Pflege bekommen hatte schlüpfte sie barfuß hinein. Fast bedauerte sie es, das sie die Sachen nach einigen Stunden wieder auszog.

Auf der Suche nach einem Gummianzug war sie auch auf eine Auktion gestoßen, wo rote Gummistiefel in Größe 41 angeboten wurden. In der Beschreibung stand, fast ungenutzt aus sehr weichem Gummi. Sie hatte mitgeboten und als die einige Tage später bei ihr ankamen schlüpfte sie gleich hinein. Sie passten sehr gut und waren wirklich weich, sehr angenehm zu tragen. Hoffentlich würde es bald nochmal so richtiges Schmuddelwetter geben, dann war der Wald verlassen und sie konnte sich so richtig austoben.

Es hatte viele Nachrichten hin und her gegeben, bis mir all das von ihr bekannt wurde. Und dann hatte ich gefragt, ob wir uns nicht mal treffen könnten. Fast war ich überrascht, als sie ja sagte. Es koste sie große Überwindung, schrieb sie. Es wäre für sie eine Mutprobe, es koste sie auch Überwindung, aber sie würde kommen, versprochen. Wir verabredeten uns am Wanderparkplatz und weil für das Wochenende Regen vorhergesagt war hofften wir dort nicht auf andere zu treffen. Die ganze Woche hatte es schon geregnet und so durften wir ebenfalls auf durchweichte Wege und matschiges Gelände hoffen.
Lederjackenpunk
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Re: Die Internetbekanntschaft

Beitrag von Lederjackenpunk »

Hallo du hattest mal Geschichte geschrieben mit elvira mit abenteuerwochenende im Müll kannst den link nochmal senden?
Phönixer
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Re: Die Internetbekanntschaft

Beitrag von Phönixer »

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