Flohmarkt Gummis-It's hard to be a wellie at a Rock-Festival

Geile Erlebnisse und Kurzgeschichten.
baier1977
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Re: Flohmarkt Gummis-It's hard to be a wellie at a Rock-Fest

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Acht

„Oh, äh! Ja, alles okay!“ Claudia erschrak, als sie aus ihren äußerst angenehmen Gedanken gerissen wurde und stellte schnell ihren Fuß auf ein Absperrgitter. Sie begann, ihren Gummistiefel zu untersuchen und bewegte dazu ihren Fuß. Überall an den Knickfalten öffneten und schlossen sich kleine Risse. An einigen Stellen war das Gummi bis auf das Futter durchgebrochen, besonders am Zehenknick. Dort floss eine trübe, braune Brühe aus einem Riss. „Hier, schau! Meine Gummistiefel haben die Tanzerei nicht überlebt! Ich hab patschnasse Füße! Heute Morgen waren die jedenfalls noch dicht!“
„Oh je, die haben ja echt lange gehalten!“ spottete Sabine.
„Was kann man für 50 Cent groß erwarten“, sagte Claudia, „mir hat halt das Muster gefallen! Hier schau mal, die fallen total auseinander.“ Sie zog an der roten Sohlenumrandung am Zehenknick und plötzlich riss der Stiefel um weitere 5 cm auf. Beide Stiefel hatten inzwischen durch das Tragen viele kleine Löcher im spröden Gummi bekommen. Auch 5 cm über dem Knöchel hatte der Schaft beider Stiefel auf der Vorderseite große Löcher bekommen.
„Ach je!“ kicherte Sabine, „Die werden ja nur noch vom Futter zusammengehalten. Musstest Du ausgerechnet die Älteren der beiden Stiefel mitnehmen, die Du gekauft hast? Was machst Du denn das restliche Wochenende?“
„Hoffen, dass die noch durchhalten und dass Connys Klebeband für uns beide reicht!“ seufzte Claudia und wackelte mit den Zehen, wobei sich unter deutlichem Glucksen im Stiefel der Riss sich öffnete und schloss. „Aber damit habe ich schon gerechnet, deswegen habe ich die ja dabei!“
„Wie jetzt!“ fragte Sabine. „Das musst Du mir aber mal genau erklären. Warum um alles in der Welt nimmst Du denn schon fast kaputte Stiefel auf so eine Veranstaltung mit? Vor allem, wenn Du genau weißt, was dich da erwartet.“
„Ich find’s halt einfach nur geil, wenn Gummistiefel auf einmal ihren Geist aufgeben“, erzählte Claudia. „Wenn es auf einmal überraschend feucht wird, einfach megageil, das Gefühl! Das hat mir damals auf der Klassenfahrt meinen ersten Org…!“ Sie unterbrach sich und hielt sich eine Hand vor den Mund.
„Was, echt!?“ Sabine fiel auf einmal alles wieder ein und sie fing an, breit zu grinsen. „Ach, deshalb warst Du damals irgendwann mal am Nachmittag so lange verschwunden und bist erst, als wir nach Dir gerufen haben, mit hochrotem Kopf wieder aufgetaucht!“
„Verdammt! Jetzt hast Du mich aber erwischt!“ sagte Claudia verlegen und wurde rot. „Stimmt, damals habe ich den anderen Stiefel, der noch dicht war, kaputtgemacht und als es dann reinlief, bin ich davon so geil geworden, dass ich es mir gleich dort im Schilf besorgen musste.“
„Und heutzutage immer noch, oder?“ grinste Sabine und gab Claudia einen leichten Schubs. „Das war gerade wieder so ein Moment. Du standest da und es sah aus, als ob Du weit weg gewesen wärst.“
„Mann, das ist mir jetzt aber peinlich! Bitte erzähl das auf keinen Fall weiter, bitte!“ Claudia wurde jetzt noch röter im Gesicht. „Haben die anderen was gemerkt?“
Ist doch nicht schlimm!“ sagte Sabine aufmunternd zu Claudia. „Jeder hat halt so seine bestimmten Vorlieben. Und keine Panik, die Anderen sind schon längst weitergegangen, die sind bestimmt schon fast am Zelt! Komm, so langsam kriege ich auch Hunger!“

Nach dem Abendessen und noch einem weiteren Konzert, bei dem Claudia einen großen Bogen um alle Pfützen gemacht hatte, um ihre Stiefel ein wenig zu trocknen, saßen die Mädchen vor ihren Zelten, tranken Wodka- und Campari-Orange, Bacardi-Cola, und ließen nebenher noch eine Sektflasche herumgehen.
Als sie im so Kreis dasaßen, bemerkte Tanja als erste der anderen Mädels, dass Claudias Stiefel völlig in Auflösung begriffen waren.
Als Claudia abgelenkt war, beugte sie sich nach vorne und steckte zwei Finger in das Loch hinein. Inzwischen war dort auch das Futter zerrissen und sie fühlte Claudias nackten Fuß an ihren Fingerspitzen.
„HUCH! IGITT!“ kreischte sie laut und zog blitzschnell die Hand wieder zurück. „Da ist ja was Warmes und Feuchtes drin!“
Blitzschnell fuhren die Köpfe der anderen herum. Vor Schreck über die Berührung an ihrer Fußsohle zog Claudia den Fuß weg.
„Was? Wo denn?!“ fragten die anderen erschrocken.
„Na hier drin!“ kicherte Tanja los und zog Claudias Stiefel wieder zu sich heran, indem sie ihren Zeigefinger in das Loch steckte und am Stiefel zog.
Sie rutschte ab und es knirschte leise.
Wieder war Claudias Stiefel ein wenig luftiger geworden und jetzt sahen auch die anderen das riesige Loch.
„Ich würde da die Finger nicht mehr reinstecken!“ prustete Melanie los, „wer weiß, was da drin haust!“
„Was immer es ist“, sagte Tanja und schnupperte an ihrem Finger, „es könnte sich ruhig ein wenig öfter waschen!“
Und schon wurde Claudia mir spöttischen, witzigen und auch bissigen Kommentaren der anderen Mädchen überschüttet, allen voran Sandra und Nicci.
Alle waren mittlerweile ganz schön angeheitert, als Sabine die leere Sektflasche zum Anlass nahm, eine Runde Flaschendrehen vorzuschlagen. Lautstark wurde der Vorschlag begrüßt und alle setzten sich im Kreis um die Flasche. Nach ein paar Runden mit harmlosen Aufgaben fand Sandra, dass jetzt Schluss sei mit dem Kindergeburtstag. Es wäre an der Zeit, ein paar richtige Aufgaben zu vergeben.
„Diejenige, die jetzt an der Reihe ist, muss ihren nächsten Drink aus einem von meinen abgefuckten Gummireitstiefeln trinken!“ kicherte Sandra lauthals los.
„BÄHHH! Das ist doch eklig!“ riefen alle durcheinander. „Das mach‘ ich nicht! Auf keinen Fall!“
„Seid ihr etwa ein Haufen feiger Hühner?!“ fragte Sandra provozierend. „Es könnte ja auch mich treffen!“
„Schon gut, schon gut!“ lallte Caro Lauthals. „Ich bin jedenfalls nicht feige! Wer noch?! “
Das zeigte Wirkung, jetzt wollte jede mit dabei sein.
„Mach schon, Sandra!“ rief Nicci. „Jetzt dreh schon endlich die Flasche!“
Sandra ließ die Flasche kreisen, aber beim Anschubsen rutschte sie ab und die Flasche blieb nach nicht einmal einer Umdrehung bei Claudia stehen.
„Ich hoffe, Sandra, Du hast Dir die Füße gewaschen!“ grinste Tanja. „Prost, Claudia!“
„Heute Morgen schon!“ grinste Sandra. „Aber wer weiß, was sich da in den ganzen Jahren im Futter angesammelt hat!“
„IGITT!!!“ sagte Melanie entsetzt, „ich würde das auf gar keinen Fall machen. Das ist ja so was von eklig!“
„Das gilt nicht!“ protestierte Claudia lautstark. „Die Flasche hat sich ja gar nicht richtig gedreht!“
„Du willst Dich doch nur drücken!“ kicherte Caro. „Na klar gilt das! Komm, Du darfst Dir auch den Stiefel aussuchen. Rechts oder links?“
Nach einer heftigen Diskussion mit Claudia, die sich entschieden weigerte, sagte Sandra schließlich: „Na gut! Wir wollen mal nicht so sein, oder?“ und zog sich den noch heilen Gummireitstiefel aus und griff hinein. „Bei meinen Stiefeln hier besteht das Futter eh nur noch aus Fetzen!“ sagte sie und riss mit einem Ruck das grüne Futter heraus.
„Hier bitte, Dein Longdrinkglas!“ kicherte Sandra und reichte Claudia ihren futterlosen Gummireitstiefel.
„Ich hoffe mal, der Alkohol tötet das meiste ab!“ kicherte Melanie.
Tanja schüttete ihren Bacardi-Cola in den Schaft und forderte Claudia zum Trinken auf. Mit angewidertem Gesicht trank sie auf Ex den Stiefel leer und ließ dann denn geballten Spott der anderen über sich ergehen. Sogar einige Sandkörner, die mal den Weg in den Stiefel gefunden hatten, knirschten zwischen ihren Zähnen. Voller Ekel warf sie den Stiefel hinter sich. „Na warte, Sandra!“ dachte Claudia listig. „Das kriegst Du zurück!“
Irgendjemand hatte Hunger, also wurde eine Dose Ravioli aufgemacht und der Gaskocher angeworfen. Sandras Gummireitstiefel lag dicht daneben. Der Alkohol tat bei alle inzwischen seine Wirkung. Als die Ravioli fertig waren, nahm Claudia die Dose vom Kocher, um sie zu verteilen. Gleich daneben Sandras Reitstiefel, der musste wohl hier gelandet sein, als sie ihn angeekelt weggeschleudert hatte. Da kam ihr die Idee, um sich an Sandra zu rächen. Sie ließ den Gaskocher brennen und gab ihm nur einen kleinen Schubs, so dass er umfiel und die Flammen gefährlich nahe an Sandras weggeworfenem Gummireitstiefel lustig weiter herum züngelten. Hungrig stürzten sich die Mädels auf die Ravioli und fingen an zu essen.
„Sagt mal, was stinkt denn hier so fürchterlich?“ fragte Sabine nach kurzer Zeit und schnüffelte herum. „Hier kokelt doch was!“
„Du hast recht!“ sagte Sandra stand auf, ihren anderen, kaputten Reitstiefel noch am Fuß. Genau in diesem Moment loderten auch schon Flammen aus dem Gras empor. „Oh Mann! Unsere Claudia ist wohl schon ganz schön abgefüllt, was? Der kleine Schluckspecht hat den Kocher angelassen und der fackelt jetzt die Wiese ab“, sagte sie belustigt und deutete lachend mit dem Finger auf das Feuer. Kichernd machte sie einen Schritt darauf zu, um mit ihrem noch gestiefelten Fuß die Flammen auszutreten.
Die Flammen wurden noch höher und es begann auf einmal, richtig zu stinken. Und erst jetzt konnte Sandra richtig sehen, was da eigentlich brannte. „OH NEIN! Das ist ja mein Stiefel!!! Mein Stiefel brennt!!!!!!“ kreischte sie panisch und griff nach dem erstbesten Saftkarton, den sie über dem Gummireitstiefel verteilte. Schnell trat sie ein paar Mal darauf herum, um auch die letzten Flammen zu ersticken. Zischend verlöschte das Feuer, aber es war bereits viel zu spät.
baier1977
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Neun

„OH SCHEISSE!!!!!!!!! DAS DARF DOCH NICHT WAHR SEIN!!“ schimpfte sie lauthals und hob ihren noch qualmenden Stiefel vom Boden auf. Sie ließ sich neben Claudia auf den Boden plumpsen. Wütend betrachtete sie erst die Stiefelspitze von allen Seiten, dann knallte sie den Stiefel auf den Boden. „Sowas hat mir ja noch gefehlt! Der ist voll im Arsch! Ohne Gummistiefel kann ich das Wochenende doch vergessen! SCHEISSE!!!“
Alle Mädels kicherten sofort laut los, als sie die Bescherung sahen. Die Flamme des Gaskochers hatte ein riesiges Loch in Sandras Gummireitstiefel geschmolzen. Von der Stiefelspitze war noch ein kleines Stückchen übrig geblieben, danach war ein 6-7cm breiter Streifen aus dem Schaft heraus geschmolzen. Auf der Außenseite des Fußteils stand noch 1cm Rand, aber auf der Innenseite war der Schaft bis auf die Sohle runter wegetropft, die dort auch nur noch ganz dünn war. Sandra war gerade noch rechtzeitig gekommen, bevor ihr der ganze Vorderteil weggeschmolzen wäre.
Zornig rammte sie ihren Fuß in den Reitstiefel und jetzt war das ganze Ausmaß von Claudias „Unachtsamkeit“ erkennbar. Das Loch war riesengroß und man sah eine Menge nackter Haut. Nur noch ein paar Zentimeter PVC an der Stiefelspitze verhinderten, dass Sandras Fuß komplett im Freien hing. Wütend zupfte sie ein paar Fäden geschmolzenen Kunststoffs vom Rand der Öffnung ab, die auf ihrem Fußrücken kratzten.
„Oho!“ grinste Claudia und fing jetzt ihrerseits aufs heftigste an zu sticheln. „Gummireitstiefel mit Lüftung. Im Prinzip eine tolle Erfindung, aber im Stall würde ich die jetzt nicht mehr anziehen.“ Sie grinste abermals und mit einem schnellen Griff zog sie an der Zehenkappe. Sie bog die Sohle nach unten weg und ließ sie mit einem leisen ‚Plopp‘ wieder zurückschnalzen. Jetzt konnte man auch ihre schwarz lackierten Zehennägel sehen.
„Du solltest den Rest auch noch abschneiden, damit man Deine sexy Zehen sehen kann!“
„Jetzt hör schon auf damit! Warst Du das mit Absicht?!“ fragte Sandra Claudia gereizt. „Du hast doch die Ravioli vom Kocher runtergenommen. War das etwa die Rache für das Flaschendrehen?“
„Falls ja, was für ein Glück für uns! Jedenfalls kann da niemand mehr daraus trinken“, kicherte Nicci los und alle anderen fielen mit ein, während Sandra weiterhin Claudia anfunkelte.
Claudia versuchte, ihr unschuldigstes Gesicht aufzusetzen, aber nach einigen Bacardi-Cola funktionierte das nun überhaupt nicht mehr. Sandra hatte sie sofort durchschaut und stürzte sich mit einem zutiefst empörten Gesichtsausdruck auf sie. Blitzschnell griff sie nach Claudias Bein und hielt es so fest, dass sie sich nicht mehr daraus befreien konnte. Sie hatte Claudia völlig überrumpelt. Johlend feuerten die anderen Sandra an.
„JUHU, Mädelsschlacht!!! Los, Sandra, zeig‘s ihr!“
„Also schön, Du hast es ja so gewollt!“ sagte Sandra und steckte ihre Finger in das Loch am Zehenknick von Claudias Stiefel. Sie grinste und dann riss sie mit einem Ruck das Gummi vom Futter weg.
„Mach weiter!“ feuerte sie Tanja an. „Zeig’s ihr!“
„Aber sicher doch, worauf ihr Euch verlassen könnt!“ sagte Sandra und griff erneut in das riesige Loch in Claudias Gummistiefel. „Ich werde jedenfalls nicht die einzige sein, die so rumläuft!“
Zwischen Claudias Schenkeln begann es mehr als angenehm zu ziehen und sie spürte, wie sie feucht wurde. „Oh Gott!“ dachte sie. „Das ist zu schön, um wahr zu sein. Das habe ich mir schon immer gewünscht, das mir eine andere Frau die Gummistiefel am Bein zerreißt und heute wird es wahr!“ Mit diesem wohligen Gefühl zwischen ihren Beinen beschloss sie, wenigstens so zu tun, als ob sie sich dagegen wehrte.
„Ziehen, ziehen, ziehen!!!!“ schrien die Mädels und Claudia genoss das Gefühl in vollen Zügen, während sie hin und her zappelte. Zwischen ihren Schenkeln kribbelte es immer mehr und sie musste sich beherrschen, um nicht laut und lustvoll aufzustöhnen.
Sandra zog am hinteren Ende des Risses das Gummi nach oben, doch nach einem Zentimeter war Schluss, weil hier das Futter noch verklebt war. Sie zog kräftiger und Claudia zappelte hilflos in Sandras Griff.
„AUA! Lass bitte meinen Fuß dran!“ stöhnte Claudia. „Du tust mir weh!“
„Helft mir mal!“ forderte Sandra die anderen auf und Sabine setzte sich dazu und hielt nun auch Claudias Fuß fest.
Sandra nahm noch einmal all ihre Kräfte zusammen und zog.
„Hey! Lass gefälligst meinen Fuß dran!“ quietschte Claudia und wehter sich nach Kräften.
Auf einmal krachte es, und Sandra zog mit einem Ruck den ganzen Gummi des Fußteils quer über den Rist vom Rest des Stiefels ab. Claudia riss entsetzt die Augen auf.
„Whoa, whoa, whoa!!!!“ schrie sie erschrocken auf. „BIST DU BLÖDE?! Nicht zu viel! Nicht zu viel! HÖR AUUUUUF!!!!!!!“ Aber da war es auch schon zu spät.
„Weiter, weiter, weiter!“ riefen die Mädchen und Sandra ließ sich natürlich mitreißen. Jetzt zog sie den Gummilappen wieder nach vorne zur Stiefelspitze, wo sich der Riss zuerst mit dem Loch auf der anderen Seite des Stiefels vereinigte.
„Oh nein!“ jammerte Claudia, „ich kann gar nicht hinsehen!“ „HÖR DOCH ENDLICH AUF; DU BLÖDE KUH!“ lachte sie.
Mit einem weiteren kräftigen Ruck riss sie den ganzen vorderen Teil des Stiefels über der Sohle ab und schwenkte ihn triumphierend über ihrem Kopf hin und her.
„Klasse, Claudia! Das war echt krass!“ schrie Tanja und hob Claudias Bein hoch. Von Claudias Gummistiefel waren jetzt gerade noch der Schaft und die Sohle vorhanden, die vordere Hälfte des Stiefels wurde nur noch vom dreckigen Futter zusammengehalten. An der großen Zehe war ein riesiges Loch im Stoff.
„GEIIIIL!!!“ kreischte Sandra und klatschte den Gummifetzen auf Claudias Bauch. „Jetzt sind wir wohl Quitt, oder?!“
„Aber so was von!“ kicherte Claudia und warf Sabine den Gummilappen ins Gesicht. „Du bist mir ja eine schöne Freundin! Komm Du mir mal nachher ins Zelt!“ Claudia wackelte mit den Zehen, so dass die große Zehe vorwitzig aus dem Loch hervorlugte.
„Dicht waren sie ja vorher schon nicht mehr, aber dafür sind sie jetzt bequem! Du solltest Dich bei Sandra bedanken!“ lachte Sabine und spielte mit der rosa Gummikappe herum.
„So, und jetzt den Anderen!“ sagte Nicci forsch. „Her mit dem Stiefel!“
„Den anderen auch noch?!“ fragte Claudia erschrocken.
Nicci grinste: „Na klar! Das wollte ich auch schon immer mal ausprobieren und überhaupt: Rache für Sandras armes Stiefelchen!!!“
„Oh nein! Muss ich denn so hart bestraft werden?“ fragte Claudia in die Runde und alle grinsten und nickten mit den Köpfen.
„Na los! Hier bitte! Kommt jetzt auch nicht mehr drauf an!“ seufzte Claudia und hielt Nicci den anderen Fuß hin.
Sofort stürzte sich Nicci darauf und griff in das Loch auf dem Spann. Tanja hielt Claudias Bein fest und dann zog Nicci unter lautem Gejohle der Mädels auf die gleiche Art und Weise das Gummi vom Futter herunter wie bei dem Anderen Stiefel. Wieder blieben vom vorderen Teil des Stiefels nur das löchrige Futter und die Sohle übrig. Auch hier war die vorwitzige große Zehe der Vorbesitzerin gerade dabei gewesen, sich etwas Luft zu verschaffen. Triumphierend hob sie Claudias Bein in die Höhe und schnupperte an dem dreckigen Futter.
„PUH!!! Da war ein wenig Lüften aber wirklich mal nötig! Wer will mal?“ grinste sie und hielt Melanie den kaputten Stiefel hin.
„Nö, danke!“ sagte Melanie und schüttelte sich. „Sieht so aus, als müssten wir uns nach dieser Zerstörungsorgie jetzt was einfallen lassen, oder?“
„Danke, aber das ist nicht nötig“, sagte Claudia. „Ich hab‘ noch ein anderes Paar Gummistiefel dabei!“
„Wie bitte!“ sagte Nicci empört. „So geht’s aber nicht? Schäm Dich, Fräulein!
Was ist denn bitteschön mit Sandra? Ich bin dafür, dass Du Deine kaputten Stiefel an diesem Wochenende weiterträgst und Sandra als Wiedergutmachung Deine heilen Stiefel gibst! Wer ist noch dafür?“
Alle anderen rissen die Hände hoch und grinsten bis über beide Ohren.
Lachend zog Sandra sich ihren Stiefel wieder an. „Was willst Du denn jetzt mit den kaputten Stiefeln machen?“ fragte Sandra ziemlich schadenfroh. „Die brauchst Du doch noch zwei Tage!“
„Ganz einfach, Sandra!“ sagte Claudia und zog zwei grellgelbe Plastiktüten aus ihrem Rucksack hervor. „Die kommt über meinen Fuß und mein Fuß wieder in den Stiefel.“
„Super Idee! Gibst Du mir bitte Deine heilen Stiefel“ sagte Sandra und zog ihre kaputten Gummireitstiefel aus. „Langsam wird es doch ein wenig zugig!“
Schnell zog Claudia sich die Plastiktüten über die Füße und schlüpfte wieder in ihre pinken Gummistiefel. Die grellgelben Tüten schauten noch ein ganzes Stück oben aus dem rosaroten Schaft heraus und an Claudias Fuß befand sich jetzt ein auffälliger gelber Fleck an den Zehenspitzen, den man gar nicht übersehen konnte.
„ Hey, Claudia, die sind ja jetzt dichter als vorher!“ grinste Sandra. Claudia wackelte mit den Zehen und deutlich konnte man die Plastiktüte rascheln hören. „So, und was kommt jetzt?“

„Also gut, die Mehrheit hat gesprochen!“ lachte Claudia und zog ihre Ersatzstiefel aus der Tasche in ihrem Zelt. „Tütenspenden werden dankend an diesem Zelt hier angenommen!“
Schnell schlüpfte Sandra in die gelben Stiefel, dann nahm sie ihre beiden Gummireitstiefel und stopfte sie in die Mülltüte.
„So, Mädels!“ sagte Sabine und stand mühsam auf. „Ich muss Euch jetzt alleine lassen, bevor ich zu breit bin! Ich hab noch ein Date!“
„Oho!!“ kicherte Claudia, die inzwischen ganz schön angetrunken war. „Kennen wir ihn denn? Nein! Doch nicht etwa der vom Flohmarkt?“
„Oh doch! Tom ist auch hier auf dem Festival und hat mir vorhin eine SMS geschickt, wo wir uns treffen wollen!“ lachte Sabine und schwankte davon. „Viel Spaß noch! Wartet nicht auf mich!“
„Ja, Dir auch viel Spaß! Und bleib anständig!“ rief ihr Claudia mit einem wissenden Grinsen hinterher.
baier1977
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Zehn

Inzwischen war der Mond aufgegangen und so war es nicht ganz so dunkel. Vorsichtig tastete Sabine sich am Waldrand entlang und hielt Ausschau nach Tom.
„Diese Stiefel sind zwar megageil, aber fürs Gelände sind die hohen Absätze nichts!“ dachte sie, als sie zum x-ten Mal auf dem unebenen Boden fast umgeknickt war. „Mann, Tom, wo bist Du? Ich will mir hier doch nicht die Beine brechen!“
Nach einem ganzen Stück hörte Sie plötzlich ein Flüstern.
„PSSST! Hier drüben!“ flüsterte Tom und kam auf sie zu. Die beiden umarmten sich und Sabine wurde bei Toms Berührung ganz kribbelig. „Schön, dass Du Dich unter der Woche noch mal gemeldet hast!“
„Ich habe unsere Telefonate auch sehr genossen“, lachte Sabine und sah ihm tief in die Augen. Während der Woche hatten die beiden fast täglich miteinander telefoniert und sich auch noch einmal abends in der Stadt getroffen. Dabei hatte es zwischen den beiden richtig gefunkt und als sie dann zusammen an der Haltestelle gewartet hatten, hatte es mit einer so wilden Knutscherei geendet, dass Sabine fast noch den letzten Bus verpasst hätte. Jeden Abend musste sie an ihn denken und konnte kaum das Wochenende abwarten. Tom mochte Gummistiefel und sammelte sie auch, wie sich herausstellte. Und Sabine war bereit, sich darauf einzulassen. „Vielleicht wird das ja ganz interessant“, dachte sie sich.
„Jetzt lass dich mal anschauen! Zeig endlich mal Deine Gummistiefel! Du hast ja fast schon ein Staatsgeheimnis draus gemacht!“ lachte Tom, trat einen Schritt zurück und leuchtete damit an Sabine herunter. Die stellte sich in eine sexy Pose und ließ sich von Tom betrachten. Langsam wanderte der Lichtkegel an ihrem Körper nach unten. Sie trug ein knappes Top , kurz abgeschnittene Jeans und natürlich ihre kniehohen, schlanken, schwarzen High-Heel-Gummistiefel.
„Wow!!“ sagte er beeindruckt, das sieht ja MEGA-Sexy aus! Deine Gummistiefel sind echt rattenscharf!“
„Das war durchaus so beabsichtigt. Anscheinend gefällt’s Dir ja! Und, wie sieht’s bei Dir aus?“ fragte Sabine neckisch und nahm ihm die Lampe aus der Hand.
Sie leuchte ebenfalls an ihm herunter. Er trug ein T-Shirt, Shorts und an den Füssen hatte er völlig verdreckte, hohe gelbe Gummistiefel mit einer Stulpe, die schon sehr traurig aussah. Überall bröckelte die Beschichtung ab und das Gelb der Stiefel sah auch schon ganz schön schmutzig aus.
„Deine sind aber auch nicht schlecht!“ sagte Sabine bewundernd. „Die sind doch bestimmt schon uralt, oder? Solche habe ich ja noch gar nicht gesehen.“
„Die sind noch aus den Siebzigern! Phönix Support!“ sagte Tom und hob seinen Rucksack auf. „Echt kultige Teile! Schön, dass sie Dir gefallen! Komm, wir gehen ein Stück!“ Vorsichtig, fast schüchtern ergriff er Sabines Hand und die beiden machten sich auf den Weg. Sabine hatte bereits Schmetterlinge im Bauch und auch der Alkohol tat inzwischen seine Wirkung. Nach einer Weile kamen sie an einer Bank vorbei und sie setzten sich.
„Warum hast Du Dich mit mir verabredet?“ fragte Tom und sah Sabine in die Augen. „Gummistiefel sind doch eher eine ungewöhnliche Neigung.
„Na, weil Du ein netter Kerl zu sein scheinst, und das ist doch die Hauptsache!“ sagte Sabine und rückte ein wenig näher. „Dass Du auf Gummistiefel stehst, stört mich nicht! Ich bin offen für Neues und das mit den Gummistiefeln hat mich ehrlich gesagt erst so richtig neugierig gemacht!“
„Ich bin froh, dass Du so denkst!“ sagte Tom leise und legte seinen Arm um Sabines Taille.
Aus einem plötzlichen Impuls heraus fasste sie Tom am Hals, zog ihn zu sich herüber und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. Sabines ganzer Körper begann zu Kribbeln, als sie auf eine Reaktion wartete.
Tom umschlang sie sanft mit seinen Armen und sah ihr tief in die Augen. „Gefällt Dir das?“ fragte er leise.
„Ja, sehr!“ flüsterte sie. Plötzlich beugte sie sich vor, nahm seinen Kopf in ihre Hände und küsste Tom auf den Mund. Er erwiderte ihren Kuss leidenschaftlich mit der Zunge. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten sie sich wieder voneinander und sahen sich in die Augen.
„Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt!“ sagte Sabine.
„Das gleiche gilt für mich“ lächelte Tom. „Nach unserem Date in der Stadt konnte ich das Wochenende gar nicht mehr abwarten. Ständig habe ich Dein Foto angeschaut. Ich wollte es Dir schon am Telefon sagen, aber ich hab mich nicht getraut.“
„Dann sag es mir jetzt“, hauchte Sabine und legte ihre Arme um Tom und küsste ihn lange und leidenschaftlich.
„Komm mit!“ flüsterte Sabine leise, stand auf und zog Stefan sanft auf die Wiese hinüber.
Sie legten sich ins Gras, umarmten und küssten sich erneut leidenschaftlich. Dass ihre Kleidung vom Tau ganz nass wurde, störte die Beiden nicht im Geringsten.
„Darf ich Dir die Stiefel ausziehen?“ fragte Tom vorsichtig und kniete sich neben Sabines Füße.
„Wenn Du das willst oder besser, wenn Du Dich traust, nur zu!“ lächelte Sabine und hob ihren gestiefelten Fuß. Sanft fasste Tom um den Schaft, griff nach dem Absatz. Er musste wegen des stramm sitzenden Schafts ganz schön Kraft aufwenden, aber schließlich rutschte der Gummistiefel doch langsam von Sabines Bein. Augenblick machte sich eine heftige Wolke Fußschweiß zwischen ihnen breit und Sabine lief knallrot an. Tom schien es nicht zu bemerken.
„On nein!!!“ dachte Sabine entsetzt. „Die hätte ich vielleicht wenigstens vorher mal auswaschen sollen.“
Behutsam zog er Sabine das Nylonsöckchen vom Fuß und er begann, sanft an Sabines Zehen zu saugen. Der Geruch schien ihn dabei nicht zu stören. Das Kribbeln zwischen Sabines Beinen wurde schier unerträglich. Sie nahm ihren Fuß weg, richtete sich auf und langsam zog sie Tom wieder neben sich.
Er wurde mutiger und seine Hand wanderte vorsichtig unter ihr Top. Dort verharrte sie auf Sabines Bauchnabel. Vorsichtig testete er aus, wie weit er bei Sabine gehen durfte.
Auch Sabine merkte, wie alle ihre Hemmungen verschwanden. Sie ergriff sanft sein Handgelenk und schob seine warme Hand weiter in Richtung ihrer Brüste hinauf. Sanft begann Tom, sie zu streicheln. Ein wohliger Schauer erfasste ihren ganzen Körper und leise stöhnte sie auf, als er ihre inzwischen harten Brustwarzen berührte. Als Tom seine Hüften an ihren Körper drückte, merkte sie, dass auch er mittlerweile in Stimmung gekommen war.
Sie traute sich kaum zu fragen: „Möchtest Du denn?“ flüsterte sie und zitterte dabei, weil sie die Antwort fürchtete.
„Nur, wenn Du es auch unbedingt möchtest!“ sagte er sanft.
„Ich möchte auch, aber ich hab‘ gar keine…“ fing sie an und war im selben Moment wütend auf sich, dass sie Tom zu mehr ermutigt hatte. Verdammt! An Kondome hatte sie überhaupt nicht gedacht. Tränen schossen ihr in die Augen, weil sie dachte, dass sie jetzt diesen wunderbaren Moment kaputtgemacht hätte.
„SSSHH! Nicht weinen! Mach Dir keine Gedanken, ich habe vorgesorgt! Alles ist gut!“ beruhigte er sie und zog ein Kondom aus seiner Hosentasche. „Ich habe neulich bei unserem Date in der Stadt gespürt, dass da etwas Besonderes draus werden könnte und habe vorgesorgt.“
Langsam wanderte seine Hand von Sabines Brust nach unten zu ihrem Bauchnabel. Dort drehte sein Zeigefinger ein paar Kreise, was ihre Erregung noch weiter verstärkte. Nach einer Weile schob Sabine Toms Hand weiter nach unten zu ihrem Hosenbund. Behutsam öffnete er zuerst den Knopf und dann langsam den Reißverschluss. Zärtlich schob er die Hand unter ihren Slip.
Sabine stöhnte laut auf, als Stefan ihre Schamlippen zu streicheln begann. „Oh Gott! Mach weiter! Hör bitte nicht auf!“ Sie merkte, wie sie völlig die Kontrolle über sich verlor.
Sabine wusste nicht mehr genau, wie es genau passiert war, aber irgendwann lag sie nur noch in ihrem Top und einem ihrer Gummistiefel rücklings auf der feuchten Wiese.
Sie stöhnte laut auf, als er in sie eindrang und ihr die Unschuld nahm. Erschrocken hörte Tom auf und erstarrte. „Alles in Ordnung bei Dir?“ fragte er ängstlich.
„Alles ist gut, Tom!“ hauchte sie leise in sein Ohr. „Oh bitte, hör nicht auf!
Hör nicht auf!“
Er fing langsam wieder an und Sabine hielt in seinem Rhythmus dagegen. Sie spürte Tom tief in sich und genoss seine sanften Berührungen und Küsse auf ihrem Körper. Völlig willenlos ließ sie sich von ihm zum ersten Orgasmus ihres Lebens hinführen.
Wenig später lagen sie erschöpft im Gras, die Klamotten um sie herum verstreut. Ihr Slip hatte sich um den Gummistiefel, den sie noch anhatte herumgewickelt!
„Das war wunderschön! Wirklich wunderschön!“ sagte Sabine glücklich zu Tom. „Ich hätte nicht gedacht, dass Gummistiefel so erotisch sein können, vor allem das Ausziehen. Das glaube ich einfach nicht, dass ich das getan habe!“ kicherte sie.
Tom lächelte sie nur an und sagte: „Ich fand es auch sehr schön! Das müssen wir unbedingt wiederholen! Und wehe, Du hast diese Stiefel beim nächsten Mal nicht dabei!"
"Sieht so aus, als würden die alles noch viel schöner machen!" wisperte Sabine und küsste Tom noch ein Mal unter heftigem Einsatz ihrer Zunge. "Aber jetzt sollten wir wieder zurück, so langsam wird mir doch kalt!"
Die beiden suchten ihre Klamotten zusammen und Sabines Stiefel lag ein ganzes Stück weit weg. Sie musste ihn wohl beim Sex weggetreten haben und suchte ihn jetzt mit der Taschenlampe. Endlich fand sie ihn in einer Pfütze, in der er halb vollgelaufen lag.
„Igitt!“, dachte sie und leerte ihn aus. „Obwohl, eine Wäsche schadet dem nicht!“ Als sie wieder angezogen hatte, war ein leises Schmatzen bei jedem Schritt zu hören, aber das störte sie nicht. Dann leuchtete sie Tom mit der Taschenlampe, damit er auch seine Sachen wiederfand. Dabei streifte der Lichtkegel hinten über die Hacken von Toms Gummistiefeln. Er ging in die Hocke und suchte etwas in seinem Rucksack. Erstaunt bemerkte sie, dass bei einem seiner Stiefel ein riesiges Loch am Hacken aufklaffte. So riesig, dass fast die ganze Ferse heraushing! Sie wunderte sich, dass ihr das vorher nicht aufgefallen war. Sie sah außerdem, dass er barfuß in seinen Stiefeln war. Die rosige Haut, die aus dem Riss hervor lugte, war dreckig vom Schlamm, der hier in den Stiefel eingedrungen war.
„Sag mal, hast Du eigentlich überhaupt irgendein Paar Gummistiefel, dass keine Löcher hat?“ fragte sie belustigt ging ebenfalls hinter ihm auf die Knie und schmiegte sich eng an seinen Körper. Langsam steckte sie ihre Hand in das Loch und schob sie weiter nach vorne. In seinem Stiefel war es angenehm warm und feucht.
„Die sind bei mir echt in der Minderheit!“ grinste Tom, zog behutsam Sabines Hand wieder aus seinem Stiefel und stand auf. „Ich trag die Dinger halt bis zum letzten auf!“
„Bei unserem Date hattest Du kaputte Gummireitstiefel an“, grinste Sabine und kitzelte ihn an der Fußsohle. „Du hättest beim ersten Date wenigstens heile tragen können!“
Tom sah sie erstaunt an. „Das hast Du echt gemerkt?“ fragte er und wurde rot.
„Na klar!“ lachte Sabine. „Als ich unter dem Tisch in meiner Tasche was gesucht hatte, hab ich gleich das Riesenloch am Spann gesehen. Deine Hose war hochgerutscht und hatte sich dort verfangen. Das Futter ist übrigens grün, wenn Du mir nicht glaubst. Und ganz schön dreckig!“
„Ich dachte halt, die wären zum Ausgehen gut genug, wenn ich lange Hosen trage“, sagte Tom kleinlaut und wurde noch röter. „Die sind halt auch bequem, so ausgelatscht, wie die schon sind.“
„Wenn man nicht genau hinschaut, denkt man auch nicht, dass das Gummistiefel sind! Aber wie hältst Du das bloß aus, damit den ganzen Tag im Matsch rumzulaufen!“ fragte Sabine und lachte, um schnell das Thema zu wechseln.
„Alles Gewohnheitssache! Die sind mir aber erst hier auf dem Festival so richtig kaputtgegangen. Gestern war da bloß ein ganz kleiner Riss, den ich noch mit Klebeband geflickt hatte, aber jedes Mal beim Ausziehen…“ feixte er, zog den Stiefel mit dem Loch aus und hielt ihn Sabine hin. „Hier, probier’s aus!“
„Nein Danke! Ich hab erst letztes Wochenende die Gummistiefel meiner Freundin total kaputtgekriegt, wie Du ja weißt“, sagte Sabine. „Und Du brauchst die doch noch fürs Wochenende. Die kann ich Dir doch nicht auch noch völlig kaputtmachen.“
„Ach, da hab ich noch welche als Ersatz mit dabei!“ sagte Tom. „Aus Erfahrung! Nur zu!“
„Das kenne ich schon“, lächelte Sabine geheimnisvoll, „da hab ich auch schon einige Erfahrungen gemacht!“
„Was, echt? Jetzt erzähl schon“, sagte Tom ganz ungeduldig.
„Ein andermal vielleicht“, sagte Sabine und gähnte herzhaft, „jetzt bin ich ganz schön müde und möchte in mein Zelt zurück.“
„Das kannst Du doch nicht machen!“ sagte Tom enttäuscht. „Wie soll ich denn dann ruhig schlafen? Bitte erzähl es mir!“
„Nein, tut mir leid!“ sagte sie neckisch. „Du erfährst es schon noch, versprochen. Und dann musst Du dazu ein Paar von Deinen ältesten Gummistiefeln für mich mitbringen, vorzugsweise ein Paar feminine! Du solltest allerdings nicht zu sehr dran hängen! Als Anschauungsobjekt sozusagen!“
„Na gut! Bin ich halt noch ein wenig geduldig“, seufzte Tom, „da finde ich schon ein Paar!Ich glaube, da habe ich noch ein paar alte Romikas, die sind völlig fertig und mir sowieso zu klein!“
Langsam gingen sie zum Zeltplatz zurück und verabredeten sich für morgen Nacht an der gleichen Stelle. Zum Abschluss umarmten sie sich beide und gaben sich einen heftigen Zungenkuss. Glücklich lief Sabine zum Zelt zurück und kuschelte sich in ihren Schlafsack. Daneben schnarchte Claudia friedlich vor sich hin. Ihre stinkigen High-Heels verbannte sie für die Nacht in den Vorbau.
Zuletzt geändert von baier1977 am Mo 22. Sep 2014, 12:09, insgesamt 2-mal geändert.
baier1977
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Re: Flohmarkt Gummis-It's hard to be a wellie at a Rock-Fest

Beitrag von baier1977 »

Ich hoffe, die Geschichte gefällt Euch noch... :?:
wellieleak
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Re: Flohmarkt Gummis-It's hard to be a wellie at a Rock-Fest

Beitrag von wellieleak »

Auf jeden Fall, geht ja gerade richtig los in der Geschichte!!
baier1977
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Re: Flohmarkt Gummis-It's hard to be a wellie at a Rock-Fest

Beitrag von baier1977 »

Elf

„Wartet auf mich! Ich bin ja fast fertig!“ rief Sabine aus dem Zelt. Wo waren denn nur ihre Nylonsöckchen geblieben. Ah, da war ja der erste. Schnell zog sie ihn an und suchte den anderen. Nach dem Frühstück hatte sie sich nochmals hingelegt und war eingedöst.
„Beeil Dich mal ein bisschen!“ rief Sandra ins Zelt. „Die warten bestimmt nicht auf uns. Wir müssen los, wenn wir noch einen guten Platz wollen.“
„Ja, ja!“ keuchte Sabine. „Mist!“ dachte sie und wühlte in ihrem Schlafsack. „Wo ist denn dieses blöde Söckchen! Na schön, dann muss es eben ohne gehen!“
Eilig kroch sie aus dem Schlafbereich unter das Vordach, wo ihre Gummistiefel standen und seit gesternvor sich hin mieften. Daneben lagen die Reste der rosafarbenen Gummis, die Nicci gestern Abend an Claudias Bein zerrissen hatte.
Schnell schlüpfte sie in ihre noch von gestern leicht feuchten Gummistiefel. Beim Fuß ohne Socke klappte das nicht so gut und sie verlor das Gleichgewicht. Sie stolperte mit einem halb angezogenen Stiefel aus dem Zelt in die Sonne, wo die anderen schon warteten. In der Nacht hatte es wieder geregnet und alle trugen wieder ihre Gummistiefel. Claudia hatte beschlossen, ihre Strafe sofort anzutreten. Sie setzte sich unter das Vordach und zog gerade ihre verschlammten Chucks aus, um in ihre rosaroten Gummistiefel-Reste hineinzuschlüpfen.
„Wie war denn Dein Date?“ fragte Claudia und zog die Plastiktüten über ihre Füße.
„Du glaubst nicht, was passiert ist!“ grinste Sabine und beugte sich zu Claudia hinunter ins Zelt. „Das muss ich Dir unbedingt in einer ruhigen Minute erzählen.“
„Muss ja super gelaufen sein, Du kommst ja aus dem Strahlen gar nicht mehr raus?“ lachte Claudia. Raschelnd verschwand der erste Fuß in ihrem Stiefel. „Klar, das musst Du mir unbedingt erzählen!“
„Meine Gummistiefel fand er übrigens megageil!“ strahlte Sabine und wackelte mit den Füssen, wobei die Stiefel schöne Falten warfen.
„Dann hat sich der Flohmarkt ja echt für Dich gelohnt!“ grinste Claudia verschwörerisch und zog sich den zweiten Stiefelrest an.
„Mann, sind die vielleicht labberig!“ kicherte Claudia und stand auf. „Als ob Du Strümpfe anziehst!“ Oben aus dem Schaft lugten zwei bunte Plastiktüten heraus.
„Ja, ja! Lange feiern und dann am Morgen nicht aus den Federn kommen!“ lästerten die Mädchen.
„Blöder Restalkohol!“ scherzte Sabine und humpelte mit halb angezogenem Stiefel hinterher. Sie zerrte wie wild am Schaft, aber da der Stiefel innen noch feucht war, kam sie kaum hinein. Der arme Stiefel wurde am Hacken ordentlich durchgewalkt und ächzte leise vor sich hin, als das Futter an ein Paar Stellen den Geist aufgab. Endlich war sie in den Gummistiefel hineingeschlüpft und nach ein paar Mal kräftigem Aufstampfen konnte sie schließlich das widerspenstige Teil zur Mitarbeit überreden. Schließlich setzte sich die ganze Gruppe in Richtung der Bühne in Bewegung.
Heute standen auch wieder mehrere Konzerte an, die die Mädels besuchen wollten. Es wurde kräftig abgefeiert und alle hatten ihren Spaß dabei. Gnadenlos brannte die Sonne auf die Fans herunter. Und schon nach kurzer Zeit dampften allen die Füße.
Erwartungsgemäß hielten die Plastiktüten in Claudias „Stiefeln“ nicht lange durch und so musste sie den ganzen Tag mit schlammigen Füßen zubringen. Das Rosa Futter war inzwischen gleichmäßig braun verfärbt, aber sie hatte trotzdem ihren Spaß.
Am Ende dieses heißen Nachmittags liefen die Sabine, Conny und Claudia begeistert und ausgelassen und völlig durchgeschwitzt zum Zeltplatz zurück. Die anderen wollten noch eine Gruppe sehen und dann später zum Abendessen nachkommen.
„War das GEIIIL!!!!“ kreischte Sabine und hüpfte wie ein Gummiball zwischen den Zelten herum. „Ich hätte nie gedacht, dass die live so gut sind!“
„JA!!!! Die waren super!“ jubelte Conny. „Ich bin total durchgeschwitzt und in meinen Stiefeln steht ein ganzer See! Und der ist bestimmt nicht von außen reingelaufen! Ich freu‘ mich schon auf eine Dusche!“
„Beim nächsten Konzert bin ich auch wieder mit dabei!“ sagte Sabine, summte die Melodie des neuesten Hits ihrer Gruppe vor sich hin und tänzelte gedankenverloren zwischen zwei Zelten hindurch. „Gleich am Montag schaue ich im Internet nach, wo die sonst noch auftr…!“
Auf einmal wusste Sabine nicht mehr, wie ihr geschah. Sie spürte Sabine einen Schlag an ihrem rechten Fuß und wurde von den Beinen geholt. Sie schlug lang hin und blieb erst einmal benommen liegen. Sofort waren Claudia und Conny bei ihr.
„Oh Gott! Sabine!“ schrie Claudia erschrocken. „Was ist los? Hast Du Dir was getan!“
„Weiß nicht!“ stöhnte Sabine und drehte sich vorsichtig um. „Lasst mich erst mal hinsetzen!“
Langsam richtete sie sich auf und auf ganz langsam setzte da bei ihr dieser Schmerz an der großen Zehe ein, der schnell immer schlimmer wurde.
„AUA! Verdammt, tut das weh!“ wimmerte Sabine, beugte sich nach vorn und hielt die Stiefelspitze mit beiden Händen fest umklammert. Tränen liefen ihr übers Gesicht und sie musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht laut aufzuschreien. Sie drückte fest zu und biss die Zähne zusammen.
Langsam ließ der Schmerz ein wenig nach und Sabine entspannte sich ein wenig.
„Was hast Du denn? Zeig doch mal!“ sagte Claudia und schob behutsam Sabines Hände auf die Seite. In Sabines Stiefelspitze klaffte ein langer, tiefer Schnitt von vorne der großen Zehe entlang.
„Oh nein, die sind wohl hin!“ jammerte Sabine und drückte vorsichtig an dem Schnitt herum. Der war zwar ziemlich tief, der Stiefel war aber noch dicht. Der Schmerz von der Berührung ließ sie zusammenzucken und wieder biss sie die Zähne zusammen.
„Oh Mann! Da hast Du aber echt Schwein gehabt, dass das nicht durchgegangen ist!“ sagte Conny erschrocken.
„Das glaube ich Dir, dass das weh tut“, tröstete sie Claudia. „Hoffentlich ist nichts gebrochen!“
„Mal den Teufel nicht an die Wand!“ stöhnte Sabine. „Helft mir hoch, lasst uns zum Zelt gehen. Ich muss aus diesen Stiefeln raus.“
„Da haben wir ja den Übeltäter!“ sagte Claudia und deutete auf einen dicken Zelthering, der fast vom Gras verdeckt wurde. Vom häufigen Einschlagen hatte sich daran ein scharfer Grat gebildet, der fast Sabines Stiefel aufgeschlitzt hätte.
„OH MANN! SCHEISSE!!!!“ fluchte Sabine. „Das ist ja lebensgefährlich! Wenn da wenigstens eine Leine dran befestigt gewesen wäre! Hoffentlich fallen diejenigen, denen das Zelt gehört, selber mal da drüber. Und dann haben sie hoffentlich nur Flip-Flops an! Scheiße!! Ich kann gar nicht richtig auftreten!“
Langsam humpelte Sabine mit ihren Freundinnen zum Zelt zurück. Dort angekommen, versuchte sie verzweifelt, schnell ihren Stiefel auszuziehen, was ihr trotz aller Kraftanstrengung aber nicht gelang. Der Stiefel rührte sich nicht. Erschöpft ließ sie sich einen Campingstuhl fallen. Sie massierte sich vorsichtig die völlig verdreckte Stiefelspitze.
„Das tut so weh!“ jammerte sie mit Tränen in den Augen. „Und ich glaube, es blutet auch ganz schön. So schmierig war das vorhin noch nicht da drin. Jetzt hilf mir doch endlich, den blöden Stiefel loszuwerden? Alleine komm‘ ich da nicht raus! Ich muss mir meine Zehe mal anschauen.“ Immer verzweifelter versuchte sie, den Stiefel auszuziehen und schluchzte laut auf.
„Na klar!“ sagte Claudia. „Conny, hilf mir mal! Du hältst sie fest und ich ziehe am Stiefel.“
Conny fasste Sabine unter die Arme und Claudia begann, mit aller Kraft am Stiefel zu zerren. Aber alle Bemühungen waren vergebens. Der Stiefel rührte sich keinen Millimeter, da Sabines Beine durch die Hitze und die Tanzerei angeschwollen waren.
„Nichts zu machen, der sitzt fest!“ keuchte Claudia erschöpft. „Ich krieg ihn nicht runter, tut mir leid!“
„Oh nein!“ schluchzte Sabine. „Das tut so weh, ich halt es nicht mehr aus! Bitte versucht es nochmal! Hätte ich doch heute Morgen nur länger nach dem zweiten Socken gesucht!“
Claudia und Conny wechselten die Position und versuchten es noch einmal, aber der Stiefel rührte sich kein Stück.
„Als ob es angewachsen wäre, das Miststück! Ich krieg‘ ja nicht mal die Hand in den Schaft rein!“ schimpfte Claudia völlig erschöpft nach fünf Minuten.
„Und jetzt?“ fragte Sabine frustriert. „Wie geht’s jetzt weiter?!“
„Tja, der Stiefel muss runter und da gibt es leider nur noch eine Möglichkeit, Sabine!“ sagte Claudia und legte ihre Hand auf Sabines Schulter und sah ihr in die Augen. „Tut mir leid, aber ich muss Deinen Gummistiefel aufschneiden!“
baier1977
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Re: Flohmarkt Gummis-It's hard to be a wellie at a Rock-Fest

Beitrag von baier1977 »

Zwölf
„WAS!!!!!“ Sabine riss entsetzt die Augen auf. „Nein, nein, nein, doch nicht meinen schönen Gummistiefel!“ wimmerte sie und sofort liefen ihr wieder Tränen übers Gesicht, obwohl sie genau wusste, dass dies die einzige Möglichkeit war. Sofort kamen wieder die Erinnerungen hoch an damals, als sie die Gummistiefel ihrer Mutter mutwillig zerstört hatte.
„Wie wäre es, wenn wir nur vorne ein Loch reinpieksen, zum Druckausgleich?“ fragte sie hoffnungsvoll.
„Sabine! Ich weiß nicht, ob das geht, außerdem ist der Stiefel dann an der ungünstigsten Stelle undicht. Nicht gerade toll bei einer offenen Wunde und einem Verband!“ sagte Claudia bestimmt. „Sabine-Schatz, es muss sein! Anders geht es nicht auf die Schnelle!“ tröstete sie Claudia und nahm sie in den Arm. „Ich mach das auch nicht gern, ehrlich! Aber wir können nicht damit warten, bis Dein Bein wieder abgeschwollen ist. Das sollte sich ein Arzt ansehen, wenn Du sagst, dass es blutet!“
„Ich weiß, Claudia! Ich sehe es ja jetzt ein!“ schluchzte Sabine leise. „Was soll’s! Dann schneid mir halt den Stiefel auf!“ sagte sie trotzig und versuchte zu lächeln. Sie flüsterte Claudia ins Ohr: „Ich weiß trotzdem, dass Du es genießen wirst!“
„Ich bin auch vorsichtig, ich verspreche es Dir! In meiner Ausbildung als Krankenschwester in der Klinik hab ich schon öfter mal Stiefel und Schuhe aufschneiden müssen!“ sagte Claudia und kroch ins Zelt, um ihr Taschenmesser zu holen. Sie holte sich auch einen Stuhl, setzte sich und legte Sabines Bein auf ihre Oberschenkel. Sie klappte die kleine Schere aus und schob ihren Daumen mit Mühe ein Stück weit in den Schaft, um ein wenig Platz für die Schere zu schaffen.
„Mal sehen, ich werde deinen Stiefel erst mal nur hier oben ein wenig einschneiden, vielleicht reicht das ja schon“, sagte Claudia sanft zu Sabine, und setzte die Schere am Schaftrand an.
Traurig wandte Sabine ihren Kopf ab und zwang sich, nicht hinzusehen. „Was wird nur Tom dazu sagen?“ dachte sie, während ihr neue Tränen die Wangen herunterliefen.
Claudia schnitt behutsam den Schaft ein Stück an der Mittelnaht entlang vorsichtig 10 cm weit auf und fühlte sich schlecht dabei. Normalerweise wäre sie jetzt schon auf dem besten Weg zu einem Orgasmus gewesen, aber hier hatte sie einfach nur ein schlechtes Gewissen und litt mit ihrer Freundin. Wäre Sabine der Stiefel am Produktionsfehler aufgerissen, hätte sie mit ein wenig Schadenfreude überhaupt keine Probleme gehabt, aber das hier war etwas völlig anderes.
Mit den Fingern fuhr sie an Sabines schweißnassem Bein entlang und prüfte, ob schon ein Abstand zwischen dem eng anliegendem Schaft war. Sie spürte, dass es noch nicht reichte.
„Tut mir leid!“ sagte Claudia. „Es reicht noch nicht.“
„Ich weiß! Ich spüre es ja selbst!“ heulte Sabine. „Dann schneid halt weiter, jetzt ist es eh schon egal! Oh Gott! Mein schöner Gummistiefel!“
Claudia schnitt mit einem mulmigen Gefühl nochmals 5 cm weiter. Es tat ihr selber weh, ihre Freundin so leiden zu sehen, aber jetzt konnte sie einen Spalt zwischen Bein und Schaft ertasten.
„Los, Conny, wir versuchen es noch einmal!“ sagte Claudia und beide zerrten wieder an Sabine und ihrem Stiefel herum. Doch auch diesmal hatten sie kein Glück, der Stiefel wehrte sich mit aller Kraft.
„Das gibt’s doch nicht! Der klemmt doch weiter unten noch fest!“ schimpfte Claudia und sah Sabine fragend an. Die nickte nur und sah traurig wieder weg. Claudia schnitt den Stiefel jetzt bis fast hinunter zum Knöchel auf. Ein leicht süßlicher Geruch nach Schweißfüßen verbreitete sich so langsam, als Claudia den Schaft auseinanderzog und einen Blick in den Stiefel warf. Sabine riskierte vorsichtig einen Blick, aber als sie den aufgeschlitzten und weit aufgeklappten Schaft sah, erschrak sie heftig und schluchzte laut auf.
„Tja, mit denen werde ich Tom wohl heute Abend nicht mehr verführen können! Scheiße!“ dachte sie und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.
Noch einmal versuchten es die beiden Mädchen, aber der enganliegende Gummistiefel hatte sich richtiggehend an Sabines Fuß festgesaugt.
„Na gut! Letzter Versuch!“ schimpfte Claudia und setzte das Messer nochmals an. Sie schnitt vorsichtig bis knapp an die Stelle mit dem Produktionsfehler heran und legte dann das Messer weg.
„So! Der muss jetzt aber runter. Wenn ich den Stiefel noch weiter einschneide, kannst Du ihn nicht mehr tragen und kannst den Rest vom Wochenende vergessen!“ sagte Claudia und winkte Conny heran. „Hilf mir bitte noch mal!“
Beide stellten sich in Position und begannen zu zerren. Zuerst tat sich gar nichts, aber als Claudia ihre Hand in den aufgeschnittenen Schaft steckte und an Sabines Knöchel hinab in den schweißigen Stiefel hinein gleiten ließ, glitt der kaputte Stiefel ganz langsam Millimeter für Millimeter mit einem furzenden Geräusch von Sabines Fuß herunter. Augenblicklich breitete sich eine übel nach Fußschweiß riechende Wolke zwischen den Mädchen aus.
„Igitt!!!“ schrie Claudia und ließ den Stiefel fallen. Auch Conny rümpfte ihre Nase. „Puh! Stinkt das! Das sind hoffentlich nicht Deine Füße, oder?“
„Nein! Ganz bestimmt nicht!“ schniefte Claudia und brachte sogar ein kleines Lächeln zustande. „Die Vorbesitzerin hat die bestimmt immer barfuß getragen und nie saubergemacht. Deshalb habe ich sie gestern Abend auch im Zeltvorbau liegen lassen! Oh Mann! Ist mir das peinlich!“
„Komm her!“ sagte Claudia leise und nahm sie in die Arme. „Jetzt sehen wir uns erst mal Deinen schlimmen Zeh an, dann gehen wir zum Sanitätszelt und danach sehen wir weiter. Okay?“
„Okay!“ schniefte Sabine leise und legte wieder ihr Bein auf Claudias Oberschenkel. Die große Zehe war blutverschmiert und Sabine bekam einen Riesenschreck.
„Keine Panik!“ beruhigte sie Claudia. „Sieht schlimmer aus, als es ist! Es hat sogar schon aufgehört, zu bluten. Deine Zehe wird wohl dranbleiben. Der Geruch Deiner Füße ist da um einiges übler! Conny, gib mir doch mal ein sauberes Taschentuch und die Wasserflasche da drüben!“
Conny gab ihr beides und Claudia säuberte den Zeh, so gut es ging. Sabine biss die Zähne zusammen.
„So, jetzt wickle ich erst einmal ein sauberes Taschentuch um den Zeh und dann gehen wir zum Sani-Container, ja!“ sagte Claudia und Sabine nickte.
„Wie soll ich denn da hinkommen?“ fragte Sabine traurig. „Mein Gummistiefel ist doch jetzt kaputt! Den kann ich so doch gar nicht mehr anziehen!“
„Das kriegen wir schon hin!“ sagte Claudia zuversichtlich und tätschelte Sabines Bein. „Wirst schon sehen! Der hält schon! Drum hab‘ ich hier ja aufgehört, zu schneiden.“
Sie hob Sabines Gummistiefel auf und schüttete ein wenig Wasser hinein, um ihn auszuwaschen. Als sie ihn ausleerte, ergoss sich eine dunkelbraune Flüssigkeit auf den Boden. Mit einem Handtuch trocknete sie den Stiefel von innen so gut es ging. Dabei besah sie sich den Schnitt an der Stiefelspitze etwas näher und drückte von innen dagegen.
„Oh Mann! Du hast so ein Schwein gehabt, das gibt’s nicht!“ sagte sie zu Sabine und zeigte ihr den Schnitt im Stiefel. „Kein Stück weiter hätte der gehen dürfen, das Gummi ist nur noch hauchdünn! Man kann sogar schon die Fäden vom Futter sehen!“
„Na, das ist ja wenigstens etwas!“ seufzte Sabine traurig. „Da kannst Du ja jetzt auch gleich Stiefeletten draus machen! Zu mehr sind die doch jetzt eh nicht mehr nütze!“
„Jetzt warte mal, vielleicht fällt mir da noch was ein!“ sagte Claudia, zog ihre Hand aus dem Stiefel und stülpte ihn vorsichtig wieder über Sabines Fuß.
„Lasst uns zum Sani gehen!“
Sabine stand langsam auf und humpelte vorsichtig ein paar Schritte. „Anziehen lässt er sich zwar noch, aber mein Zeh tut wahnsinnig weh. Bestimmt wegen der hohen Absätze!“
„Dann stützen wir Dich eben, damit Du nicht richtig auftreten musst“, schlug Conny vor und so machten sie es auch. Sabine biss die Zähne zusammen und achtete darauf, dass ihr kein Matsch in den Stiefel hineinlief Auf einem Bein hüpfte sie auf ihre beiden Freundinnen gestützt durch tiefere Pfützen. Traurig schlabberte der aufgeschnittene, ehemals so enge Schaft an Sabines Bein herum.
Am Sanitätszelt angekommen, mussten sie noch eine ganze Weile warten, bis sie dran waren, da es noch eine ganze Menge anderer Patienten gab. Sabine streifte vorsichtig ihren Gummistiefel ab und legte ihn auf den Boden. Sie klappte den Schaft auf und stellte ihren Fuß hinein, damit er nicht dreckig wurde. Wütend pochte ihre schlimme Zehe vor sich hin.
Endlich war sie an der Reihe und sie humpelte auf Conny gestützt in den Behandlungsraum. In der freien Hand hatte sie den aufgeschnittenen Gummistiefel.
„So, was haben wir denn da?“ fragte der Sani und sah die drei an. Sein Blick fiel zuerst auf Sabines nackten Fuß und die mit einem Taschentuch umwickelte Zehe und dann auf den aufgeschnittenen Stiefel in ihrer Hand. „Da habt ihr mir ja schon eine Menge Arbeit abgenommen, wie ich sehe! Zeig mir mal Deinen Fuß!“
„Ich bin leider noch nicht dazu gekommen, den Fuß zu waschen!“ fügte sie etwas verlegen hinzu und wurde knallrot im Gesicht.
„Da bin ich einiges gewohnt!“ lachte der Sani. Ich bin öfters auf solchen Festivals mit dabei, da kriegt man schon einiges zu sehen…, und zu riechen!“
„Das mit meinem Stiefel ärgert mich am meisten!“ seufzte sie laut. „Mein schöner Stiefel! Die habe ich gerade erst gekauft! Aber anders ging er nicht runter!“
„Ja, das kenne ich! Den hätte ich Dir wohl auch aufschneiden müssen!“ sagte der Sani, während er Sabines Zehe untersuchte. „Die saugen sich so dermaßen am Fuß fest, wenn man barfuß darin schwitzt, dass oft nur noch die Schere hilft. Ist echt schade drum! Wie ist das denn passiert?“
„Ich bin an einem dicken Zelthering hängengeblieben, der im hohen Gras nicht zu sehen war“, erzählte Sabine. „Wenn ich Flip-Flops statt der Gummistiefel angehabt hätte, wäre wohl mehr passiert! Ich will da gar nicht dran denken! AUA!“ Sabine zuckte zusammen, als er den Zehennagel berührte.
„So! Gebrochen ist der Zeh zum Glück nicht, aber Dein Zehennagel ist eingerissen“, sagte er aufmunternd zu Sabine. „Der wird noch eine Weile wehtun. Ich desinfiziere jetzt die Wunde und dann kriegst Du einen Verband drum herum!“
„Nachdem ihr Zeh verbunden war, versuchte Sabine, die Überreste ihres Stiefels wieder anzuziehen. Langsam schlüpfte sie hinein, aber sie kam nicht besonders weit. Mit schmerzverzerrtem Gesicht zog sie sich den Stiefel sofort wieder vom Fuß.
„Mist! Der blöde Verband!“ fluchte sie. „Der Stiefel ist jetzt an den Zehen zu eng, mein Fuß passt da nicht mehr rein! Was mache ich denn jetzt?“ Fragend sah sie Conny und Claudia an.
„Jetzt versuchen wir erst einmal, Dir Deinen anderen Stiefel auszuziehen und dann kriegst Du erst mal meine Überreste hier! Und einen meiner Socken“ sagte Claudia. „Die Stiefel sind ein wenig größer und weiter als Deine und da der Vorderfuß nur noch aus Futter besteht, dürften die jetzt auch nicht mehr drücken.“
„Hoffen wir mal, dass wir den hier nicht auch noch aufschneiden müssen“, seufzte Sabine laut und deutete auf den heilen Stiefel, „obwohl es jetzt auch schon egal wäre.“
Gemeinsam mit Conny befreiten sie Sabine von ihrem heilen Stiefel, was Dank des Nylon-Söckchens einigermaßen leicht ging. Sabine ärgerte sich immer noch schwarz, weil sie am Morgen nicht gründlicher nach dem zweiten gesucht hatte. Zum Glück waren Claudias Stiefel so groß, dass sie ihr auch mit Verband passten und sie wenigstens ohne Hilfe damit herumhumpeln konnte.
„Und was ist jetzt mit Dir, Claudia?“ fragte Sabine. „Jetzt hast du doch keine Stiefel mehr!“
„Na, ich schlüpf jetzt in Deine High Heels und reparier sie mit dem Klebeband von Conny!“ sagte Claudia und klopfte Conny auf die Schulter. „Das Zeug klebt ja wie Gift, wenn ich mir Deine Hunter anschaue, oder?“
„Klar, das Zeug hält echt gut!“ grinste Conny. „Ich musste noch kein einziges Mal nachkleben.“
Claudia schlüpfte erst in Sabines heilen Gummistiefel und stellte fest, dass er ihr ein wenig zu klein war, sie ihn aber trotzdem tragen konnte. Ihre Ferse wölbte sich allerdings ein wenig über den Absatz nach hinten. Grinsend schlüpfte sie in den aufgeschnittenen Stiefel: „Jetzt krieg ich auch noch Schweißfüße, was tut man nicht alles für eine Freundin. HHHHMM!!!! Ist das schön schmierig da drin!“
„Danke für Deine Gummistiefel“, murmelte Sabine traurig, umarmte Claudia und drückte sie. „Du bist die Beste!“
Humpelnd und mit einem Schaft schlabbernd liefen sie wieder zu den Zelten zurück.
Bei den Zelten angekommen, setzte sich Sabine erst einmal auf einen Stuhl, zog den Stiefel vorsichtig aus und legte den Fuß hoch. Claudia bat Conny um das schwarze Klebeband und begann gleich damit, den aufgeschnittenen Stiefel zu reparieren.
„Hallo Mädels, ihr habt echt was verpasst!“ rief da plötzlich Caro fröhlich, als sie mit Sandra, Melanie, Nicci und Tanja vom Konzert zurückkam. Dann sah sie Sabines dick verbundene Zehe. „Oh, was ist denn mit Dir passiert? Alles in Ordnung!“
„Und ihr habt hier auch was verpasst! Meiner Zehe geht’s soweit ganz gut“, seufzte Sabine mit Tränen in den Augen und deutete auf Claudia, die gerade Sabines aufgeschnittenen Gummistiefel flickte, „meinem Gummistiefel dafür weniger!“
„Oh nein! Dein schöner Gummistiefel!“ sagte Caro. „Habt ihr den etwa kaputtgemacht? Warum das denn?“
„Ging leider nicht anders!“ sagte Claudia. „Sabine ist an einem Zelthering hängengeblieben und hat sich den Zehennagel vom großen Onkel eingerissen. Als wir ihr den Stiefel ausziehen wollten, hatte der sich so festgesaugt, dass es keine andere Möglichkeit gab, als ihn aufzuschneiden.“
„Was, echt? Ist echt schade drum! Die standen Dir doch so gut!“ sagte Sandra und nahm Sabine in die Arme. „Tut mir echt leid für Dich! Und jetzt?“
„Claudia hat mir ihre völlig kaputten Gummistiefel gegeben, die drücken mich nicht mit dem blöden Verband, aber jetzt hat sie keine mehr“, sagte Sabine traurig, während sie ihren aufgeschnittenen Stiefel ansah, „nachdem sie ihr anderes Paar ja gestern Abend Dir gegeben hat.“
Sandra tippte Sabine von hinten auf die Schulter und hielt ihr Claudias gelbe Gummistiefel entgegen, die sie von Sabine und Claudia unbemerkt ausgezogen hatte. „Hier!“ sagte sie fröhlich zu Sabine, „die hast Du nötiger als ich und Größe 42 müsste Dir trotz Verband noch passen!“
„Und was machst Du denn jetzt?“ fragte Sabine.
„Na, ich fisch meine Reitstiefel wieder aus der Mülltüte und zieh sie wieder an!“ grinste Sandra. „Ich hoffe mal, für mich sind auch noch etwas Klebeband und zwei Plastiktüten da!“
„Danke, Sandra! Du bist eine echte Freundin!“ strahlte Sabine, stand auf und humpelte zu ihr hin. Die beiden umarmten sich und Sabine wischte sich eine kleine Träne aus dem Augenwinkel.
„Und um mich mach Dir auch keine Sorgen!“ rief Claudia und zeigte den Stiefel herum. „Hier, ich hab ihn schon fast repariert! Dieses Band ist genial!“ Sie hatte eine Streifen Klebeband auf den ganzen Schnitt geklebt und noch einen rund um den Schaftabschluss. Wenn man nicht genau hinsah, bemerkte man das Klebeband kaum.
„Wenn Du nichts dagegen hast, dann zieh ich die für den Rest des Wochenendes an“, sagte Claudia, „Dir passen sie ja eh nicht mit dem Verband!“
„Nur zu!“ sagte Sabine und grinste. „Kann mir vorstellen, dass Du da sowieso schon die ganze Zeit scharf drauf warst!“
„Igitt!“ rief Sandra entsetzt mit den Händen in der Mülltüte. „Irgendjemand hat seine Ravioli die er nicht gegessen hat, in meinen Stiefel gekippt! BÄH! Und ausgerechnet in den, in dem noch das Futter drin war.“
„Ich hoffe mal, Du bist nicht schon wieder auf Rache aus, denn so langsam gehen uns jetzt hier die Stiefel aus, „grinste Nicci. „Ganz ruhig und zähl langsam bis zehn!“
„Keine Angst, diesmal nicht!“ lachte Sandra und griff angewidert in ihren Stiefel. Mit einem Ruck riss sie das Futter heraus und warf es zurück in die Tüte. Sie wusch den jetzt futterlosen Stiefel aus und holte ihren zweiten Stiefel mit dem riesigen Loch heraus. Auch hier war Tomatensoße hineingelaufen, die sich als kleine Pfütze in der Stiefelspitze gesammelt hatte. Auch der wurde mit ein wenig Wasser und Spülmittel saubergemacht.
Sie nahm eine Plastiktüte, zog sie über ihren Fuß und schlüpfte in den Stiefel. Sie stopfte die Tüte so gut es ging in das Loch zurück.
„Klebeband, bitte!“ grinste sie und zeigte den Stiefel herum.
„Hier bitte, ist aber leider nur noch silbernes da!“ sagte Conny und hielt ihr die Rolle hin. „Das schwarze ist leider für Claudias Stiefel draufgegangen.“
„Macht nichts! Das sieht ja fast noch besser aus!“ sagte Sandra und begann dann, den Stiefel an dem riesigen Loch mit Klebeband zu umwickeln. Das machte sie, bis ein Paar Lagen Klebeband auf dem Stiefel gelandet waren.
„So, der ist ja fast wie neu!“ grinste Sie und machte ein paar Schritte. Deutlich knisterte das Klebeband bei jedem Schritt. Zufrieden stellte sie fest, dass ihr Provisorium hielt und schlüpfte wieder aus dem Stiefel heraus.
Jetzt zogen auch die anderen ihre Gummistiefel aus und ließen ihre Füße durchatmen. Die Stiefel landeten auf einem großen Haufen und dampften in der Sonne vor sich hin. Danach ging es ans Abendessen kochen.
baier1977
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Re: Flohmarkt Gummis-It's hard to be a wellie at a Rock-Fest

Beitrag von baier1977 »

Dreizehn

Nach dem Abendessen ging es nochmal vor die große Bühne zum Headliner des heutigen Tages. Natürlich zogen alle wieder ihre Gummistiefel an und alle forderten lautstark von Claudia, zur Strafe wieder ihre zerrissenen rosa Gummistiefel anzuziehen.
„Na gut! Ihr habt mich überredet!“ seufzte Claudia und zog sich Plastiktüten über ihre Füße, bevor sie in die Reste ihrer Stiefel schlüpfte.
Dann gingen alle los und Claudia hoffte, dass die Tüten diese Schlammschlacht überleben würden. Die Stimmung vor der Bühne war super und alle tanzten und feierten so richtig ab, sogar Sabine ging ein wenig mit, obwohl ihre große Zehe schmerzte. Sie war froh, dass sie ein Paar dichte Gummistiefel an den Füßen hatte, denn es regnete schon wieder kräftig und große Pfützen bildeten sich auf der Fläche vor der Bühne. Plötzlich wurde Claudia heftig angerempelt und ihr Gesicht verzerrte sich vor Schmerz. Wütend gab sie einem Jungen, der unbedingt versuchen wollte, die Umstehenden zum Pogo-Tanzen zu bringen, einen kräftigen Schubs. Gleichzeitig bemerkte sie, dass sich an ihrem einen Stiefel etwas seltsam anfühlte. Auf einmal drückten spitze Steine an ihrer Fußsohle. Als sie zu Sabine hinlief, bemerkte sie auch noch, dass einer ihrer Stiefel viel leichter war als der andere.
„SCHNELL WEG!“ schrie sie Sabine ins Ohr und die beiden humpelten eilig ein paar Meter aus der Schusslinie, denn jetzt ging es an der Stelle, wo sie eben noch gestanden hatten, heftig zur Sache.
„Was ist denn los? Hast Du was abgekriegt?“ fragte Sabine besorgt und deutete auf Claudias Fuß.
„SCHEISSE! DIESER IDIOT!“ schrie Claudia wütend. „Hoffentlich hat er bei seiner blöden Pogo-Tanzerei ordentlich eine mitgekriegt!“
„Was ist denn los? Du humpelst ja!“ fragte Sabine besorgt. „Hast Du Dich verletzt?“
„Nein! Ist nicht so schlimm!“ antwortete Claudia zornig. „Der Vollpfosten ist mir auf den Fuß getreten und hat mich gleichzeitig weggerempelt. Zum Glück hat er meinen Fuß nicht voll getroffen.
„Zeig doch mal!“ sagte Sabine und versuchte, sich Claudias Fuß anzusehen, konnte aber nichts erkennen, da Claudia in einer Pfütze stand und ihre Gummistiefel bis weit über die Knöchel mit Schlamm verschmiert waren.
„Wie sie sehen, sehen sie nichts! Der Arsch hat ganze Arbeit geleistet!“ sagte Claudia aufgebracht und hob den Fuß. Traurig baumelte die Sohle von Claudias Stiefel herunter. Der Schubser hatte tatsächlich einen Volltreffer gelandet. Nur die letzten 5cm ihrer Länge hielten sie noch am Hacken ihres Stiefels.
„Mensch, Claudia, Du Arme!“ rief Sabine mit weit aufgerissenen Augen. „Da fehlt ja die ganze Sohle! Laufen kannst Du damit bestimmt nicht mehr!“
„Ja, echt super!“ sagte Claudia böse und riss den Rest der Sohle auch noch ab. „Ich gehe mal schnell zum Zelt und hole meine Chucks.! Jetzt grinste sie schon wieder. „Das ziehe ich jetzt durch und wenn ich dem Blödmann noch einmal begegne, dann tanz‘ ich diesmal Pogo mit ihm!“
„Hi hi!“ ein Gummistrumpf also nur noch! Mal sehen, was noch kommt!“Sabine musste auch grinsen und die beiden widmeten wieder ihre Aufmerksamkeit der Bühne. Claudia verließ das Konzert und humpelte zum Zeltplatz zurück. Es dauerte nicht lange und Claudia spürte, wie es an ihrem Fuß feucht wurde. „Na klasse!“ dachte sie sich. „Jetzt ist auch noch die Tüte hin! Immerhin hält das Futter.“
Sie hätte nicht daran denken sollen, denn auf einmal spürte sie, wie der andere Stiefel vorne an ihren Zehen nachgab. „Oh nein! Das Futter reißt!“ schoss es ihr durch den Kopf und fast sofort darauf merkte sie, wie ihr Fuß blitzschnell nach vorne glitschte. Augenblicklich stellte sich ein ihr wohlbekanntes Gefühl ein, nämlich das von Schlamm zwischen ihren Zehen. Ein wohliges Kribbeln ging von ihrem Unterleib aus. Als sie den Fuß hob und ihn betrachtete, erschrak sie und augenblicklich verschwand das Gefühl wieder.
Der Futter des Stiefels, an dem die Sohle noch vorhanden war, war an der Stiefelspitze aufgeplatzt und Claudia konnte ihre rosigen Zehen sehen. Der Riss begann, sich auf ihrem Fußrücken auszubreiten. Auch die Plastiktüte hatte ihren Geist aufgegeben. Sie beschloss, etwas langsamer zu gehen, um wenigstens noch einigermaßen zum Zeltplatz zurückzukommen. Am Zelt angekommen, überlegte sie kurz.
"Oh Mann, die Chucks kann ich danach aber auch wegwerfen!" schoss es ihr durch den Kopf. "Das wird ein teures Wochenende!"
Aber dann kam ihr die rettende Idee. Den Stiefel mit der noch vorhandenen Sohle versorgte sie mit ein Paar Sicherheitsnadeln, die sie für alle Fälle auf Anraten ihrer Mutter noch mitgenommen hatte. Schnell schnappte sie sich einen ihrer gelben Flip-Flops und zog in über das braun-pinkfarbene Futter des anderen Stiefelrests.
"Perfekt! Den schmeiß' ich danach einfach ins Wasser und gut!" dachte sie. "Und sieht auch noch lustig aus! Rosa Stiefel mit gelber Sohle und gelben Zierstreifen!" Vergnügt eilte sie zur Bühne zurück und fand nach kurzer Suche Sabine wieder .Die staunte nicht schlecht über Claudias Einfallsreichtum und zusammen genossen sie noch den Rest des Konzerts.
„Was ist denn mit Dienen Stiefeln passiert?“ fragte Conny belustigt, als sie nach den Konzert wieder zum Zeltplatz zurückliefen. „Sind die in einen Häcksler gekommen?“
„Kleiner Unfall mit einem Volldeppen!“ sagte Claudia mit einem Schulterzucken. „Auf jeden Fall sind die endgültig hin. Die wandern noch heute Abend in die Tonne.“
"Geile Idee mit den Flip-Flops als Ersatzsohle!" grinste Sandra.
„Ich bin todmüde! Ich will bloß noch ins Bett fallen!“ gähnte Melanie und deutete auf ihre Gummistiefel. Inzwischen hatte sich der am Anfang des Wochenendes 10 cm lange Schnitt, den sie wegen ihrer dicken Waden oben am Schaft gemacht hatte, noch um ein gutes Stück weiter in Richtung Knöchel verlängert. So verschmiert, wie ihre Waden aussahen, musste schon einiges an Schlamm hineingelaufen sein. „Hoffentlich halten meine Stiefel noch bis morgen durch!“
„Ich spendier Dir morgen noch ein wenig Klebeband! Dann halten die bis Montagmorgen noch durch!“ sagte Conny. „Das Zeug klebt wie der Teufel, stimmt’s, Sandra?“
„Kann ich nur empfehlen!“ grinste Sandra und sprang demonstrativ in die nächste Pfütze, das es nur so spritzte. „Dank der Tüten hab ich trocken Füße!“

Als sie bei den Zelten angekommen waren, sagte Sabine: „Gute Nacht zusammen. Ich treffe mich nochmal mit Tom!“
„Soso!“ neckte sie Caro mit erhobenem Zeigefinger. „Dann sei aber ein braves Mädchen, ja!“
„Keine Angst!“ grinste Sabine. „Ich werde nichts tun, was ihr nicht auch tun würdet!“
„Na dann ist ja gut!“ sagte Claudia und die Mädchen verschwanden in den Zelten
„Ich wird meine zerschnittenen Stiefel mal mitnehmen“, seufzte Sabine und kramte ihre kaputten High-Heel Gummis aus dem Schuhhaufen aus dreckigen Chucks und Flip-Flops im Vorbau hervor. „Vielleicht weiß Tom ja noch was, wie man die wieder hinkriegen könnte!“
„Ja, mach das! Vielleicht kennt er sich ja besser damit aus!“ munterte Claudia ihre Freundin auf. „Außer Klebeband oder nähen fällt mir im Moment auch nichts mehr ein.
Raschelnd verschwanden die Gummistiefel in einer Tüte und Sabine machte sich auf den Weg zu Tom.
Ziemlich schnell kehrte Ruhe in den Zelten ein, nur Claudia lag noch wach auf ihrem Schlafsack und ließ ihre Füße ins Vorzelt hängen. Ihre Stiefel hatte sie noch gar nicht ausgezogen, denn sie hatte noch etwas Besonderes damit vor und dass Sabine noch zu einem Tete-a-Tete verschwand, war ihr gerade recht. Als ihr beim Konzert die zähflüssige Pampe zwischen die Zehen lief, war es wieder da, dieses bestimmte Verlangen.
Leise kramte sie aus ihrem Rucksack ihr kleines Taschenmesser heraus und klappte die Schere aus.
„Dann wollen wir mal!“ dachte sie erregt und setzte die Schere oben am Schaft des ersten Stiefels, dem ohne Sohle, an. „Euch fasse ich nur noch so wenig wie möglich an!“
Fast sofort begann es, zwischen ihren Beinen zu Kribbeln. Nach dem ersten Schnitt wurde das Kribbeln stärker und sie schnitt schneller. Mit einem leisen Geräusch glitt die Schere durch den Schaft, bis sie am Ende des Gummis angelangt war. Hier griff die Schere den Stoff nicht mehr richtig und sie musste das Messer benutzen. Mit einem deutlichen Ratschen schnitt sie das Futter bis zu den Zehenspitzen auf. Leise keuchend ließ sie sich nach hinten auf ihre Luftmatratze sinken. Sie öffnete den Knopf ihrer Shorts und fuhr mit der Hand in ihren Slip. Langsam begann sie, sich zu berühren und mit ihren Fingern kleine Kreise zu ziehen. Schnell wurde sie immer erregter und schaffte es gerade noch rechtzeitig vor dem Höhepunkt aufzuhören. Zitternd setzte sie sich wieder auf und setzte erneut die Schere an ihrem anderen Stiefel an. Wieder schlitzte sie den Schaft von oben nach unten auf und wieder musste sie für die letzten 20 cm das Messer benutzen.
Als sie es geschafft hatte und den ganzen Schaft komplett aufgeschnitten hatte, hielt sie es fast nicht mehr aus. Sie legt das Messer auf die Seite und während sie dabei zusah, wie sich ihr schlammverschmierter Fuß aus dem aufgeschnittenen Stiefel erhob, massierte sie ihre Muschi mit kräftigen, kreisenden Bewegungen ihrer Finger. Als sie kurz vor der Explosion stand, steckte sie ihre Finger tief in sich hinein und kam fast augenblicklich zum Orgasmus. Heftig keuchte sie in ihren Schlafsack und hoffte, dass die Anderen nichts mitgekriegt hatten.
Sie lauschte ängstlich in die Dunkelheit, aber es blieb ruhig in den anderen Zelten. Auf einmal bemerkte Claudia plötzlich, dass sie dringend auf die Toilette musste. Als sie so mit sich beschäftigt war, hatte sie das völlig ausgeblendet.
„Verdammt!“ dachte sie wütend zu sich selbst. „Das hast Du ja super hingekriegt! Wie kommst Du denn jetzt ohne Gummistiefel zur Toilette?“
Aber sogleich kam ihr die Erleuchtung. Sie kroch zum Zelteingang, machte sich lang und fischte im Vorbau des Nachbarzelts herum. Plötzlich bekam Sie einen Stiefelschaft zu fassen und zog den Stiefel vorsichtig zu sich ins Zelt. Sie hatte einen von Connys roten Hunter erwischt!
„Was für ein Glück!“ dachte sie erfreut. „Die wollte ich schon immer mal ausprobieren!“
Schnell schlüpfte sie hinein und ihr Fuß wurde sofort von einer kühlen Feuchte umfangen, die nicht nur allein von Connys Schwitzfüßen kommen konnte.
„Hoppla, ganz dicht sind die jetzt aber auch nicht mehr!“ grinste sie in sich hinein. „Zwar etwas zu klein für mich, aber zur Toilette wird’s schon reichen.
Wieder machte sie sich lang und versuchte, im Dunkeln auch den anderen roten Gummistiefel zu erwischen. Als sie schon fast das Gleichgewicht verlor, bekam sie eine Stiefelspitze zu fassen und zog den Gummistiefel zu sich hin. Klappernd fil etwas im Vorbau um und augenblicklich hörte Claudia, wie sich im Zelt etwas regte.
„Bitte nicht aufwachen!“ dachte Claudia und verharrte regungslos, bis das Gebrabbel und Gemurre von Conny wieder aufgehört hatte. „Schön weiterschlafen!“
„Mist!“ dachte Claudia verärgert, als sie erkannte, dass sie einen von Melanies hinten aufgeschnittenen Stiefeln erwischt hatte. Die waren ihr auch zwei Nummern zu klein. Noch einen Versuch wagte sie jedoch nicht, da sie hörte, wie sich jemand immer noch im Zelt herumwälzte.
„Dann gehe ich halt so!“ dachte sie frustriert und schlüpfte in Melanies Stiefel. Mittlerweile wurde ihr Bedürfnis dringend.
„Irgendwas stimmt da nicht!“ überlegte sie. Inzwischen war sie am Knöchel angekommen „Das geht viel zu leicht! Scheiße!“
Mit einem unguten Gefühl fuhr sie mit dem Finger hinten an Melanies Stiefel die Naht hoch. Auf Knöchelhöhe hielt sie erschrocken an. In ihrer Eile hatte sie nicht gemerkt, dass sie Melanies Stiefel ein gutes Stück weiter kaputtgerissen hatte. Von der effektiven Schafthöhe war jetzt nur noch ein Drittel übrig, bevor es nasse Füße gab!
„Scheiße, Scheiße Scheiße!“ fuhr es ihr durch den Kopf. „So was Blödes aber auch!“ Vorsichtig schlüpfte sie ganz in den Stiefel, dabei hielt sie den Schaft am Ende des Risses, so gut es ging, zusammen. Leise zog sie etwas vom Klebeband ab und reparierte so den Stiefel notdürftig.
Jetzt wurde es aber wirklich eilig! Schnell rannte sie in Richtung der Toiletten und nahm dabei auf große Pfützen keine Rücksicht. Bald schon merkte sie, wie es in beiden Stiefeln feucht wurde. Bei Connys rotem Hunterstiefel breitete sich drinnen ein kühler Fleck seitlich am Knöchel aus, bei Melanies Stiefel rann es langsam hinten die Ferse runter. Offenbar hatte sie in der Eile das Ende des Risses nicht richtig verklebt, aber das war ihr jetzt egal!
Mit schlammverspritzten Stiefeln und Beinen kam sie an den Toiletten an und fand zu ihrem Glück gleich eine freie. Was für eine Erlösung!
Als sie fertig war und die Toilette verließ, grinste sie ein Junge mit völlig verdreckten Chucks an und sagte abfällig zu seinem Kumpel: „Mann, guck dir das mal an, was die Alte da für abgefuckte Teile an den Füßen hat! Aus welchem Mülleimer hat sie die denn rausgezogen?! Voll die Seuche, Alter!“ Er lachte und gab seinem Freund High Five.
„Aus dem da hinten! Das mach ich immer so, wenn ich Schuhe brauche!“ sagte Sabine schnippisch und deutete in irgendeine zufällige Richtung. „Aber besser als nasse Füße, oder?“ grinste sie und trat mit Schwung in eine große Pfütze genau vor den beiden. Ein dicker Schwall Dreckbrühe ergoss sich über die Chucks der beiden, die obenrum eigentlich noch ganz trocken aussahen.
„Echt jetzt!? Scheiße! Du spinnst wohl!“ schimpfte der Junge ihr hinterher, als sie die beiden einfach stehen ließ. Still lachte sie in sich hinein.
Wieder am Zelt angekommen, fiel ihr ein, dass sie ja Melanies Stiefel kaputtgemacht hatte und sie sich deshalb etwas einfallen lassen musste.
Schnell klebte sie den Riss nochmals neu ab und zusätzlich noch einmal um den Schaft auf der Höhe des ursprünglichen Schlitzes herum.
Sie legte beide Stiefel leise wieder nebenan ins Zelt und befestigte noch einen Zettel an dem von Melanie: „Sorry! Ich hab Mist gebaut und erkläre es Dir morgen. Hast was gut bei mir! Claudia“
Sie schaffte es gerade noch, in ihren Schlafsack zu kriechen und schlief augenblicklich ein.
Zuletzt geändert von baier1977 am So 14. Dez 2014, 21:56, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Flohmarkt Gummis-It's hard to be a wellie at a Rock-Fest

Beitrag von baier1977 »

Vierzehn

Währenddessen humpelte Sabine vorsichtig am Waldrand entlang zu dem Platz, wo sie sich gestern mit Tom getroffen hatte. Nach einer kurzen Zeit hatte sie ihn erreicht und ihr Herz schlug sofort schneller, als sie sah, dass Tom schon auf sie wartete. Im Licht seiner Taschenlampe sah sie, dass er eine Picknickdecke auf dem Boden ausgebreitet hatte. Wieder hatte er die kaputten gelben Phönix Gummistiefel von gestern an und sie bemerkte, dass der Riss an der Ferse noch sehr viel größer geworden war. Inzwischen ließ das Gewicht des Absatzes den Riss weit aufklaffen, wenn er den Fuß hob.
„Hallo, da bist Du ja!“ sagte er erfreut und küsste sie leidenschaftlich. „Ist alles in Ordnung?“ fragte er besorgt. „Du humpelst ja!“
„Ja, ich habe mich heute an der großen Zehe verletzt“, antwortete Sabine traurig und mit Tränen in den Augen.
„Schlimm?“ fragte Tom und umarmte sie tröstend.
„Nein! Ich hab‘ mir nur einen Zehennagel ein wenig eingerissen!“ schluchzte Sabine. „Meine Gummistiefel jedoch haben das leider nicht überlebt!“
„Ja, stimmt!“ sagte Tom und leuchtete Sabines Füße an. „Du hast andere Gummistiefel an als gestern! Was ist denn passiert!“
„Ich bin zum Zelt zurückgelaufen und dabei an einem dicken Hering von einem anderen Zelt hängengeblieben. Ich hab‘ nicht aufgepasst, ich blöde Kuh!“ sagte Sabine.
„Und was ist jetzt mit Deinen Stiefeln?“ fragte Tom. „Ich fand die Teile echt rattenscharf!“
„Ich wollte die Stiefel ausziehen, um nach meiner Zehe zu sehen, bin aber nicht mehr aus den verschwitzten Dingern rausgekommen“, heulte Sabine. „Und das nur, weil ich heute Morgen zu faul war, die andere Socke noch zu suchen. Claudia, meine Freundin, musste mir den ganzen Stiefel bis runter zum Knöchel aufschneiden, damit ich ihn ausziehen konnte!“
„Tut mir leid!“ sagte Tom und drückte Sabine an sich. „Deine schönen Stiefel!“
„Mir auch! Vor allem, weil sie Dir doch so gut gefallen haben!“ schniefte Sabine und musste nun doch Lächeln. „Und mir das Ausziehen!“
Sie holte den aufgeschnittenen Stiefel aus der Tüte und gab in Tom. „Hier, meinst Du, da kann man noch was machen?“
„Oh je! Der arme Stiefel! Das tut echt weh, den so zu sehen!“ sagte Tom mitleidig. „Tut mir leid, der ist wohl hin! Mit Klebeband oder mit vernähen kannst Du den wohl noch tragen, aber so wie früher wird der nicht mehr!“
„Ach schade! Genau das hat mir Claudia auch gesagt“, seufzte sie laut. „Ich hätte gedacht, Du wüsstest da noch was Besseres!“
„Nein, echt nicht!“ sagte Tom traurig. „Der ist endgültig hin!“
Wieder kamen Sabine die Tränen und sie umarmte Tom. Leise schluchzte sie an seiner Schulter.
„Na komm!“ sagte Tom, nachdem sich Sabine etwas beruhigt hatte und zog sie behutsam auf die Picknickdecke hinunter. „Obwohl mich der Gedanke an das Aufschneiden anmacht!“
„Echt jetzt!“ fragte Sabine erstaunt und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Meinst Du das ernst?“
„Du hast mich gerade selbst darauf gebracht!“ grinste Tom. „Auf RTL gab es früher mal eine Sendung, die hieß Notruf. Ich habe keine Folge davon verpasst, weil dort immer wieder mal die Gummistiefel von Unfallopfern, die sich am Bein verletzt hatten, aufgeschnitten wurden!“
„Soso! Dich macht also vieles, was mit Gummistiefeln zu tun hat, scharf!“ grinste Sabine und kuschelte sich an Tom.
„Macht Dir das was aus?“ fragte Tom unsicher.
„Ich hab‘ Dir doch gesagt, ich bin offen für Neues, Du Dummerchen!“ sagte Sabine sanft und ließ ihre Hand nach unten zu Toms Hosenbund wandern.
„Solange guter Sex dabei rauskommt!“
„Soll ich denn wieder mit dem Stiefelausziehen bei Dir anfangen?“ fragte Tom neckisch.
„Ich bitte doch darum!“ lachte Sabine und küsste Tom. „Aber nimm bitte nur den linken Stiefel, an der rechten großen Zehe ist der Verband.“
Wieder zog ihr Tom den Stiefel behutsam vom Fuß und küsste ihre Zehen. Diesmal saugte er noch leidenschaftlicher daran und Sabine stöhnte laut auf. Langsam arbeitete Tom sich an ihrem Schenkel nach oben bis zum Saum ihres Minikleids.
Behutsam nahm sie seinen Kopf in ihre Hände und sagte sanft: „Mach langsam! Jetzt sag Du mir mal, was Du willst.“
„Bitte schneid mir einen von meinen Gummistiefeln vom Fuß!“ bat sie Tom.
„Genauso, wie ihn Dir Deine Freundin vom Fuß geschnitten hat.“
„Willst Du das auch wirklich?“ fragte Sabine leise. „Claudia war nicht sehr zimperlich mit meinem Stiefel!“
„Ich will es genauso! Zumindest einen Teil davon!“ sagte Tom und grinste. „Ich weiß ja nicht wie weit Deine Freundin geschnitten hat, aber Du solltest nicht zu weit schneiden, denn irgendwie muss ich noch zurückkommen, oder?“
„Dann halt mich bitte zurück“, sagte sie sanft. „ Denn wenn ich einmal dabei bin, kann ich vielleicht nicht mehr aufhören.“
„Also gut! Ich pass‘ schon auf“ sagte Tom und setzte sich auf. Er kramte in seinem Rucksack und holte ein Taschenmesser hervor. „Hier bitte! Aber schneid‘ bitte den noch heilen Stiefel auf, der kaputte hält danach vielleicht nicht mehr am Fuß!“
Vorsichtig setzte sie das Messer an der gelben Stulpe an, denn Toms Bein füllte den Schaft ganz gut aus. Langsam verstärkte sie den Druck des Messers und auf einmal gab die die Stulpe mit einem leisen Ratschen nach. Langsam schnitt sie die Stulpe bis hin zum gelben PVC auf.
„Das Messer ist aber ganz schön scharf!“ dachte sie erschrocken und setzte erneut an. Vorsichtig schnitt sie den Stiefel an der Vorderseite entlang der Mittelnaht auf.
„Das macht ja Spaß!“ dachte sie belustigt und auf einmal bemerkte sie ein wohliges Kribbeln zwischen ihren Beinen, das sich noch verstärkte, je weiter sie den Stiefel aufschnitt. Sie merkte, wie sie feucht wurde. Immer weiter ließ sie das Messer durch den Schaft gleiten. Als sie wie im Rausch schon knapp unterhalb des Knöchels schnitt, schrie sie vor Lust leise auf. Sie schob das Messer bis fast in die Stiefelspitze vor und spannte gerade die Armmuskeln zum finalen Schnitt an, da legte ihr Tom seine Hand behutsam auf ihren Arm. Sie kam auf einmal wieder zu sich und sah entsetzt, wie weit sie schon vorangekommen war. Auf einmal war sie froh, Tom vorher gewarnt zu haben.
„Hey, vorsichtig!“ sagte er sanft zu Sabine und nahm ihr behutsam das Messer ab. Er konnte sie gerade noch davon abhalten, seinen gelben Gummistiefel ganz aufzuschlitzen und so völlig unbrauchbar zu machen. „Das reicht jetzt!“
„Tut mir leid!“ sagte sie und wurde knallrot im Gesicht. „Ich konnte wirklich nicht mehr aufhören!“
„Ist nicht schlimm!“ sagte Tom, ließ sich langsam wieder auf seine Ellbogen auf die Decke zurücksinken und zog Sabine mit nach unten. „Die sind mir eigentlich eine Nummer zu klein, darum müsste ich damit noch laufen können. War aber echt knapp! Hat Dir das denn Gefallen?“
„Na und wie, sogar sehr!“ hauchte sie leise und schob ihre Hand sanft in den Schaft von Toms aufgeschnittenem Stiefel bis hinunter zur Fußsohle. Wieder war es angenehm warm und feucht darin. Langsam ließ sie sie in seinen Schritt hinauf gleiten.
Dort angekommen, bemerkte sie, dass ihre bisherigen Bemühungen den gewünschten Erfolg hatten. Er stöhnte auf, als sie sein bestes Stück streichelte. Sie hockte sich neben Tom, lächelte ihn an und küsste ihn. Gleichzeitig knöpfte sie langsam seine Shorts auf und zog sie ihm mitsamt seinem Slip herunter. Als nächstes zog sie ihren Slip aus.
„Dieses Mal frage ich Dich nicht mehr!“ flüsterte sie und hielt auf einmal ein Kondom in der Hand.
Schnell streifte er sich das Kondom über, während sie ihr Mini-Kleidchen ein Stück nach oben schob. Sabine kniete sich über Toms Bauch, seine Hüften zwischen ihren Unterschenkeln und ließ sich von dort langsam in seinen Schoß gleiten, während sie ihn gleichzeitig küsste.
„Ich will Dich! Ich will Dich so sehr!“ hauchte sie und rutschte noch das letzte entscheidende Stückchen nach hinten. Als sein erigierter Penis ihre Schamlippen berührte, erschauerte sie heftig und seufzte leise: „Ich will Dich in mir spüren! Jetzt!“
Als er sanft in sie eindrang, stöhnte sie leise auf vor Glück. Sie nahm seinen Kopf in ihre Hände und presste ihre Lippen auf die seinen. Er knöpfte ihr Kleid auf, schob es über ihre Schultern zur Seite, legte ihre Brüste frei und begann, sie zu streicheln. Augenblicklich wurden ihre Brustwarzen hart. Wohlig stöhnte sie auf und fing an, sich langsam und rhythmisch auf Tom zu bewegen. Auch Tom ließ jetzt seine Hüften ein wenig kreisen. Ein Schauer ging durch ihren ganzen Körper, als sie Tom auf den Boden niederdrückte und begann, ihre Hüften rhythmisch auf und ab zu bewegen, um sich so zu holen, was sie brauchte. Toms Hände glitten an ihrem Körper hinunter bis zur Taille, wo er sie sanft umfasste und sie so dabei unterstützte, ihr Verlangen zu stillen. Jedes Mal, wenn sie auf ihn heruntersank, stöhnte sie dabei laut auf und ihre ganze Lust heraus. Sabine war überglücklich! Jetzt geschah genau das, auf was sie schon den ganzen Tag gewartet hatte. Leise quietschten ihre Gummistiefel auf dem nassen Gras im Takt ihrer Bewegungen.
„Ich liebe Dich! Ich liebe Dich! Ich liebe Dich!“ wimmerte sie leise, nachdem sie einen unbeschreiblichen Orgasmus erlebt hatte. Sie lag noch eine Ewigkeit auf Tom und die ganze Zeit hatte ihn immer noch in sich. Sie wollte ihn gar nicht mehr loslassen. Leise weinte sie vor sich hin.
Nachdem sie irgendwann nebeneinander erschöpft im Gras lagen, sagte Sabine leise zu Tom: „Ich liebe Dich! Das war wunderschön! Das müssen wir bald nochmal wiederholen!“
„Das finde ich auch!“ sagte Tom leise. „Ich liebe Dich auch!“
Nach einiger Zeit zogen sie ihre Klamotten wieder an und Sabine schlüpfte in ihren Gummistiefel. Der aufgeschnittene Stiefel wanderte wieder in die Tüte und glücklich humpelte sie festumschlungen mit Tom zum Zeltplatz zurück.
„Ich war hoffentlich nicht zu stürmisch?“ fragte sie, als Tom einmal ins Stolpern geriet. „Hab ich jetzt doch zu weit geschnitten?“
„Nein nein, keine Sorge!“ sagte Tom, war nur ein tiefes Loch. Der Stiefel hält sonst ganz gut!“
„Was machst Du denn jetzt damit?“ wollte Sabine wissen.
„Ach, den nähe ich morgen früh mit ein wenig Schnur schnell zusammen, das hält dann noch für den Rest des Wochenendes“, grinste Tom. „Wegwerfen kann ich die sowieso nicht. Die behalte ich als Erinnerung an ein wunderschönes Wochenende.“
„Das, finde ich, ist eine gute Idee!“ sagte Sabine und küsste Tom.
Zuletzt geändert von baier1977 am Sa 13. Dez 2014, 19:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Flohmarkt Gummis-It's hard to be a wellie at a Rock-Fest

Beitrag von wellieleak »

Warum ist teil 14 das gleiche wie 13 ?
baier1977
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Re: Flohmarkt Gummis-It's hard to be a wellie at a Rock-Fest

Beitrag von baier1977 »

OOPS! Sorry, war ein Versehen! :? :roll:

Die richtige Fortsetzung ist drin...
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Re: Flohmarkt Gummis-It's hard to be a wellie at a Rock-Fest

Beitrag von wellieleak »

Gibt es bald mal wieder eine Fortsetzung?
baier1977
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Re: Flohmarkt Gummis-It's hard to be a wellie at a Rock-Fest

Beitrag von baier1977 »

Demnächst geht es bestimmt weiter, komme nur leider z.Zt. nicht zum Schreiben.
Hast Du denn auch wieder mal eine Idee für was Neues?
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Re: Flohmarkt Gummis-It's hard to be a wellie at a Rock-Fest

Beitrag von wellieleak »

Ideen schon aber im Moment ebenfalls keine Zeit zum schreiben :(
baier1977
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Re: Flohmarkt Gummis-It's hard to be a wellie at a Rock-Fest

Beitrag von baier1977 »

So, ich habe die Kapitel 13+14 noch einmal etwas umgeschrieben, weil ich noch nicht so recht damit zufrieden war.
Ich hoffe, die Neue Fassung gefällt Euch.

Demnächst geht's hoffentlich mal weiter...
baier1977
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Re: Flohmarkt Gummis-It's hard to be a wellie at a Rock-Fest

Beitrag von baier1977 »

Juhu!
Endlich geht's weiter! :D :D :D

Teil 15
Der letzte Tag des Festivals war angebrochen und verschlafen schälte sich Sabine aus ihrem Schlafsack. Als erstes bemerkte sie die aufgeschnittenen, rosa Gummistiefel ihrer Freundin Claudia, die traurig im Vorzelt herumlagen.
„Na, das war ja eine wilde Nacht bei Dir!“ neckte sie Claudia, die noch im Schlafsack lag. Sabine ließ die dreckigen Reste dicht vor Claudias Nase baumeln.
„IGITT! Nimm die weg!“ sagte Claudia und versuchte hektisch, mit ihrem Gesicht auszuweichen. „ich bin halt nicht mehr dazu gekommen, die Dinger gestern noch wegzuwerfen und anfassen wollte ich diese ekligen Schlammklumpen auch nicht mehr.“
„Oh nein!“ Was ist denn mit meinem Stiefel passiert?!“ kreischte Melanie von nebenan. „Wenigstens hängt das Geständnis gleich mit dran!“
Claudia schälte sich aus ihrem Schlafsack und blinzelte in die Morgensonne. „Tut mir echt leid! Aber ich bin so blöd!“ sagte Claudia zerknirscht. „Ich hab mir die Stiefel gestern von den Füßen geschnitten, musste aber noch mal zur Toilette. Eigentlich wollte ich Connys Hunter, hab aber nur einen davon erwischt. Ich wollte halt keinen aufwecken, da kam mir deiner eben als erstes in die Finger, Melanie. Du hast echt was gut bei mir!“
„Da komme ich gerne darauf zurück!“ sagte Melanie leicht angesäuert. „Und ich weiß auch schon was! Du kannst mir helfen, ein Paar Stiefel für meine Prachtwaden zu finden. Die hier sind eh nur eine Notlösung gewesen. Die Shoppingtour wird kein Spaß, das sage ich Dir gleich. Ich hab bis jetzt nämlich noch nicht gefunden!“
„Ist doch Ehrensache und das mindeste, was ich tun kann“, grinste Claudia zurück.
Nach einem ausgedehntem Frühstück schlüpften alle wieder in ihre mittlerweile ganz schön versifften Gummistiefel. Fast alle Stiefel boten mittlerweile einen traurigen Anblick. Bei Conny waren noch ein, zwei Flicken dazugekommen und Melanies Stiefel zierte ein silberner Streifen Klebeband, der 10cm unter dem Schaftabschluss einmal die Stiefel umrundete, sich aber auch schon wieder zu lösen begann. Das ehemals weiße Futter war komplett matschbraun.
Tanja hatte inzwischen beide Stulpen ihrer blau-gelben Elbit-Stiefel abgeschnitten, nachdem ihr gestern beim Anziehen die schon beschädigte Stulpe komplett abgerissen war.
Auch Sandra hatte sich nochmals bei Connys Klebeband bedient und fleissig die offene Stiefelspitze umwickelt, nachdem sie ihre Gummireitstiefel am gestrigen Abend komplett „durchgetanzt“ hatte. Allerdings hatte sie nach dem Frühstück beim Anziehen nicht aufgepasst und dabei ein riesiges Stück PVC dort aus dem Schaft gerissen, wo der Einschnitt oben am Abschluss war. Claudia hatte Sabines schwarze High-Heels mit schwarzem Klebeband notdürftig geflickt, was aber kaum auffiel, wenn man nicht genau hinsah. Wieder waren sie auf dem Weg zur Konzertbühne und kämpften sich durch den Matsch.
Ausgelassen tanzten sie wieder zur Musik und irgendwann bemerkte Claudia, dass Connys Klebeband wohl doch nicht so gut hielt, wie sie sich das erhofft hatte. Auf einmal wurde es nass in ihrem Stiefel und als sie auf ihren gummigestiefelten Fuß sah, hatte sich das Klebeband auf Knöchelhöhe schon wieder abgelöst, weil es der Knickbelastung in diesem Bereich nicht gewachsen war. Darunter klaffte der Schaft bei jeder Bewegung weit auf.
Claudia zuckte nur kurz mit den Achseln und tanzte weiter. Immer ausgelassener wurde die Stimmung und immer wilder wurden die Tanzeinlagen der Mädchen. Immer weiter löste sich das Klebeband unbemerkt an Claudias Stiefel entlang des Schnitts im Schaft als sie während eines rhythmischen Auf- und Abspringens beim Aufkommen auf einmal umknickte und nach dem nächsten Sprung plötzlich barfuß im Schlamm dastand.
„Nanu?“ dachte sie erschrocken und sah an sich hinunter. „Was ist denn jetzt los?“
Jetzt erst registrierte sie, dass sie barfuß dastand und ihr Gummistiefel verschwunden war. Auch die anderen bemerkten jetzt, dass etwas nicht stimmte und hörten auf zu tanzen.
„Wo ist denn Dein Gummistiefel?“ fragte Caro lachend.
„Ich weiß nicht!“ rief Claudia verzweifelt. „Ich hab ihn verloren! Auf einmal war er weg! Los, helft bitte mal suchen!“
Tanja fand schließlich den Stiefel, der von den anderen feiernden Festivalbesuchern so in den Schlamm getreten worden war, dass nur noch ein wenig vom Schaft aus der zähen, braunen Pampe hervorstand. Das Klebeband hing noch an den letzten 15 Zentimetern am Schaft. Sie zog einen schlammigen Klumpen aus dem Dreck.
„Oh nein! Den muss ich erst mal saubermachen, bevor ich den wieder anziehen kann. „Bin gleich wieder da!“
„Warte, ich komm mit!“ rief Tanja und lief hinter der davon humpelnden Claudia hinterher.
Claudia suchte und fand eine Pfütze, die einigermaßen sauber geblieben war. Sie tauchte ihren Stiefel ein und augenblicklich färbte sich das Wasser braun, als der Schlamm heraus gespült wurde.
Je sauberer der Stiefel wurde, desto deutlicher kam die Ursache dafür, dass Claudia ihn überhaupt verlieren konnte, zum Vorschein. Entsetzt musste Claudia feststellen, dass der Stiefel entlang des Produktionsfehlers noch ein paar Zentimeter weiter aufgerissen war. Sie hatte nur etwa 1 cm zu weit geschnitten, als sie Sabines Fuß daraus befreite und jetzt hatte sie den Salat. Hätte sie früher aufgehört zu schneiden, wäre das nicht passiert.
„Ach Du Scheiße!“ entfuhr es Tanja und sie hielt die Hand vor den Mund. „Kein Wunder, dass Du den verloren hast. Und jetzt.“
„Hm! Tanzen ist wohl nicht mehr, was?“ sagte Claudia genauso entsetzt wie Tanja. „Wenn der noch weiter aufreißt, ist endgültig Feierabend!“
Vorsichtig schlüpfte sie wieder in den Stiefel hinein und machte ein paar Schritte, doch sie spürte deutlich, dass der Stiefel nun bedeutend lockerer am Fuß saß.
Vorsichtig liefen die beiden wieder zu den Anderen zurück und genossen noch den Rest des Konzerts.
Ausgelassen stapften die Mädels am Ende des Konzerts durch den Morast zum Zeltplatz zurück. Ihre Beine waren von oben bis unten mit Matsch bespritzt. An einer besonders tiefen Stelle stolperte Claudia plötzlich und konnte sich gerade noch so auf den Beinen halten. Einen Schritt weiter spürte sie wieder das vertraute Gefühl von Schlamm zwischen den Zehen.
Sie drehte sich um und sah den Schaft ihres verlorenen Stiefels aus dem Dreck aufragen.
Mit einem mulmigen Gefühl zog sie ihren Gummistiefel aus dem Matsch.
Sie wusste schon jetzt genau, was passiert war.

Inzwischen hatten die anderen bemerkt, dass Claudia stehen geblieben war und kamen zurück.
Alles in Ordnung?“ fragte Sandra.
„Nö, nix ist in Ordnung!“ rief Claudia entsetzt, Sie klappte den Schaft auseinander und zeigte es den anderen. Bis auf die letzten paar cm der Mittelnaht an der Stiefelspitze war der Gummistiefel jetzt vorne von oben bis unten komplett aufgeschlitzt.
„Der ist jetzt wohl endgültig hinüber! Was jetzt?“ fragte Tanja vorsichtig nach. „Jetzt kannst Du doch nur noch Pumps draus machen, oder?“
„Na, ich reparier ihn notdürftig!“ seufzte Claudia und nahm das verdreckte Klebeband. Sie knotete das Klebeband unterhalb des Absatzes so zusammen, dass es den Fußteil des Stiefels zusammenhielt. Gib mir mal das Schnürbändchen aus Deiner Stulpe, bitte!“
Tanja hatte begriffen, was Claudia vorhatte und zog das Schnürband aus dem Stiefel. Sie gab es Claudia, die es um den Knöchel wickelt und auch dort fest verknotete. Den Schaft schlug sie einfach um, damit er nicht so herum baumelte. So liefen sie dann zum Zeltplatz zurück.
„Mensch, Claudia!“ sagte Sabine begeistert. „Du findest ja für alles eine Lösung!“
Tja, gelernt ist gelernt!“ lachte Claudia und zwinkerte Sabine zu.
Das Provisorium hielt ganz gut durch und als die Mädchen wieder am Zelt waren, sagte Claudia, dass ihr jetzt wohl doch nichts anderes übrig bliebe, als zu Nadel und Faden zu greifen. Im Lauf des Nachmittags flickte sie so ihren Stiefel wieder mit kräftigem, schwarzem Garn zusammen, welches sie für alle Fälle am Freitag noch eingepackt hatte.
Auch diese Reparatur war beim flüchtigen Hinsehen kaum zu erkennen und stolz präsentierte sie das Ergebnis ihrer Bemühungen den Anderen.
„Klasse, die sehen ja fast aus wie neu!“ sagte Sabine bewundernd. „Du bist eine richtige Künstlerin!“
Den restlichen Abend genossen die Mädchen noch vor der großen Bühne und zu Aller Erstaunen hielten die Gummistiefel durch. Todmüde fielen die Mädchen in die Schlafsäcke.

Am nächsten Morgen war das große Packen angesagt, und die Gummistiefel mussten noch mal ran. Alles an der Campingausrüstung hatte irgendwie mehr oder weniger Dreck abbekommen. Als die Mädchen alles bei Connys altem Passat aufgestapelt hatten, sagte diese: „Das Auto mag ja alt sein, aber so kommt ihr mir nicht da rein. Als erstes werden die dreckigen Stiefel ausgezogen!“
„Also meine nehm ich sowieso nicht mehr mit!“ sagte Sandra und grinste, als sie auf einmal ihr Taschenmesser in der Hand hielt. Blitzschnell hatte sie das Messer vorne oben am Schaft angesetzt und mit vier, fünf schnellen Schnitten hatte sie ihren bisher heilen Gummireitstiefel fast bis hinunter zum Zehenknick aufgeschlitzt. Sprachlos sahen sich Claudia und die anderen die Zerstörungsorgie an und Sabine filmte das Ganze mit ihrem Handy.
„Möchte vielleicht noch jemand seine Stiefel loswerden?“ fragte Sandra und bot ihr Messer an.
„Mann, ist das krass!“ lachte Nicci und zog ihre rot-blauen Bobbies aus, bei denen allerdings wegen des Matsches nicht mehr viel von der Farbe zu erkennen war. „Bleib bloß weg!“ sagte sie zu Sandra. „Die hier werden noch von mir im Reitstall gebraucht!“
„Du vielleicht, Conny! Mit deinen ist doch auch nix mehr los, oder?“ stichelte Sandra.
„Hast recht!“ seufzte Conny und nahm das Messer. „Die haben zwar eine Menge Geld gekostet, aber jetzt ist es wirklich mal Zeit für Neue! Inzwischen läuft’s da auch nur noch rein!“ Sie schob es auf der Innenseite ihres Hunter-Stiefels tief in den Schaft und zog es dann mit einem kräftigen Ruck nach außen. Mit einem lauten „RAAATSCH! bildete sich ein böser Riss in Connys ehemals roten Stiefel. „Mal sehen, ob’s auch ohne geht!“ sagte Conny und gab Melanie das Messer. Mit aller Kraft riss sie ihren Stiefel am Schnitt auseinander. Mit einem hässlichen Geräusch gab er nach und öffnete sich bis zum Knöchel.
Melanie schnitt bei ihren Gummistiefel beide Schäfte ab und hatte somit ein Paar Gummiclogs fabriziert. „Die behalte ich noch als Erinnerung!“ sagte sie, während sie diese in eine Plastiktüte stopfte.
Inzwischen hatte sich Sandra wieder das Messer genommen und schlitzte damit den zweiten Gummireitstiefel auf. Bei dem hatte sich das Klebeband gestern wieder gelöst und die ganze Stiefelspitze war wieder offen. Als sie fertig war, konnte sie einfach so aus ihren Gummireitstiefeln schlüpfen und zog ihre alten Chucks wieder an.
Jetzt war nur noch Conny übrig und diese gab Claudia, die immer noch fassungslos dastand, das Messer. „Hier, damit Du in Übung bleibst! Den opfere ich jetzt im Namen der Medizin!“
Völlig perplex nahm Claudia das Messer, hatte sich aber schnell wieder gefangen.
„Also gut!“ sagte sie. „Jetzt ist es ja eh schon egal! Du hast ja schließlich damit angefangen! Wie möchtest Du‘s denn gerne?“
„Genauso wie den anderen, da kann ich dann auch so wie Melanie noch Clogs draus machen. Bei und in der Gärtnerei sind die auf jeden Fall super-
praktisch.“
„Na dann los!“ sagte Claudia ganz aufgeregt, was sie nur mit Mühe vor den anderen verbergen konnte. Zitternd setzte sie das Messer innen an Connys rotem Gummistiefel an. Jetzt wurde wahr, was sie sich schon so lange in ihrer Fantasie ausgemalt hatte.
Vorsichtig setzte sie den ersten Schnitt und augenblicklich fing es wieder in ihrem Bauch zu kribbeln an. Mit einem leisen Ratschen glitt das Messer durch den Stiefel. Ein angenehmes Ziehen setzte in ihrer Vagina ein und sie spürte, wie sie feucht wurde. Nach etwa 10cm hörte sie auf und gab Sandra das Messer. Auch Claudia riss jetzt wie Conny den roten Stiefel von Hand bis hinunter zum Knöchel auf. Das Geräusch, das dabei entstand, war fantastisch und sie konnte sich nur mit Mühe beherrschen, nicht vor allen anderen laut aufzustöhnen.
Conny schlüpfte aus ihren aufgeschlitzten Stiefeln und schnitt diese auf Knöchelhöhe ab.
„Das muss jetzt erst mal reichen!“ sagte sie, während auch diese Stiefelreste in einer Plastiktüte verschwanden. Lachend hob sie die Schäfte auf und wedelte damit herum. „Zuhause schneide ich die vielleicht noch weiter runter, aber erst mal probier ich, wie diese Hunter-Stiefeletten sich tragen.“
In diesem Augenblick tauchte Tom mit seinem Gepäck an Connys altem Passat auf. Die gelben Stiefel hatte er zu Sabines Erleichterung gegen ein Paar hohe, schwarze Baumarktstiefel mit beiger Sohle getauscht. Sie hatte sich gestern Abend noch mit ihm verabredet, um sich heute von ihm zu verabschieden.
„Was ist denn hier los?“ fragte er grinsend in die Runde, als er die auf dem Boden liegenden Stiefelschäfte und aufgeschnittenen Reitstiefel sah. Er gab Sabine einen langen, dicken Kuss. „Hab ich etwa was verpasst?“
Die Stiefelschlitzerinnen liefen augenblicklich knallrot. Conny hielt augenblicklich in der Bewegung inne und ließ die roten Stiefelschäfte blitzschnell hinter ihrem Rücken verschwinden. Verlegen sahen sie Sabines gutaussehendes Schnuckelchen an und räumten schnell weiter ihr Gepäck in die Autos.
„Du hast tatsächlich was verpasst!“ flüsterte sie ihm ins Ohr und zeigte ihr Handy. „Aber keine Angst, ist alles da drauf!“ Verschwörerisch blinzelte sie Claudia zu und zeigte ihr ebenfalls das Handy.
Mit einem wissenden Kopfnicken und einem mit den Lippen geformten „Danke!“ grinste Claudia zurück.
Jetzt war der Zeitpunkt des Aufbruchs gekommen und alle verabschiedeten sich voneinander und umarmten sich.
„Das müssen wir unbedingt mal wieder machen!“ sagte Sandra und winkte den anderen nach.
„Unbedingt!“ schrie Nicci aus dem offenen Beifahrerfenster und winkte zurück. „Ich melde mich!“
Auch Sabine verabschiedete sich vom Tom mit einer heftigen Umarmung und mit Tränen in den Augen. Sie würde es die ganze Woche nicht ohne ihn aushalten, das wusste sie genau.
„Hey! Nicht traurig sein, nächstes Wochenende sehen wir uns ja schon wieder“, sagte er leise in Sabines Ohr. „Dann hab ich auch eine Überraschung für Dich!“
„Was denn?“ fragte Sabine.
„Dann wäre es ja keine Überraschung mehr, wenn ich es Dir jetzt sage, oder?“ zwinkerte er ihr grinsend zu.
„Na gut!“ Sabine versuchte, ein Lächeln zustande zu bringen. „Ich glaube, Du musst los, Deine Kumpels winken schon die ganze Zeit in unsere Richtung!“
„Wir sehen uns!“ grinste Tom, drückte Sabine und küsste sie nochmal. „Ich ruf Dich an! Mach’s gut und pass auf Dich auf! Ich liebe Dich!“
„Du auch!“ flüsterte Sabine. „Ich liebe Dich!“
Traurig sah sie ihm nach, wie er sich durch die Autos auf dem Parkplatz zu seinen Freunden hindurch schlängelte.
Seufzend wischte sie sich die Tränen ab und stieg ins Auto. Conny ließ den Motor an und fuhr los. Sabine winkte nochmal zurück und dann war Tom auch schon aus ihrem Blickfeld verschwunden.
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