In einer Fantasiewelt...

Geile Erlebnisse und Kurzgeschichten.
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Tempic
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Registriert: So 7. Mär 2010, 16:46

In einer Fantasiewelt...

Beitrag von Tempic »

Meine erste Begegnung mit der Riesin war nun fast zwei Jahre her, in den Elendsvierteln von Tarn nahe der Schlachterzeile. Ich hätte mich dort nie hinwagen sollen mit meinen feinen Kleidern. Die Gegend war gefährlich, und ein geschniegelter Herr aus dem Zentrum war ein all zu einfaches Ziel. Keine fünf Momente nachdem ich anfing zu bereuen den Geleitschutz abgelehnt zu haben hatte war ich von drei zerlumpten Gestalten umzingelt, jeder mit einem Scyllianischen Schlitzer, ein Fischmesser dessen hakenhafte Klinge dafür bekannt war dem Opfer die Kehle regelrecht herauszureißen. Das einzige Geld bei mir war für die Frau des Arbeiters vorgesehen der in der Schneise von einer fallenden Kiste erschlagen wurde, und die Aussicht mein eigenes Leben und das Geld an Tarns Straßenschlitzer zu verlieren schien die Idee sein letztes Gehalt persönlich zu liefern doppelt so sentimental und blödsinnig erscheinen.

Mein Gleichgewichtssinn hatte mich vor Angst verlassen, die ganze Welt schaukelte wie ein Kahn auf den Handelskanälen, als plötzlich der Schlitzer der sich in meinem Rücken gehalten hatte an mir vorbei flog, und mit einem lauten Klasch der offenen Gosse landete. Eine prankenhafte Hand schloss sich um meinen Schädel als wäre er der Knauf eines Gehstocks, und ich hörte eine dröhnende Stimme: "Meiner!". Die Schlitzer flüchteten vor dem gewaltigen Schatten der über mich gefallen war, und ich stand da wie angewurzelt, und wollte garnicht wissen wie viel schlimmer meine Situation grade geworden war. Die riesige Hand drehte mich herum und mit gesenktem Kopf blickte ich auf ein gewaltiges paar matschverkrustete Stiefel welche sich unter dem Gewicht der Trägerin fast zwei Finger breit in den weichen Boden gesenkt hatten. Meine Augen wanderten an muskulösen Beinen empor, und an einem strammen Rumpf entlang. Als ich began meinen Kopf in den Nacken zu legen um mehr zu sehen wurde mein Blick sogleich von üppigen Brüsten blockiert welche mir die Sonne verwehrten. Ich trat vorsichtig einen Schritt zurück um meine Augen auf das Haupt der Riesin zu lenken. Sie hatte ein nahezu mädchenhaftes Gesicht für eine solch kraftvolle Gestalt, und grinste mich an. "Dummes Vögelchen, hast du dich verlaufen?" fragte sie mit einer tiefen, doch dennoch femininen Stimme. "Vögelchen?" fragte ich nur. Ihre große Hand zupfte an meinem roten Gehrock und sie lachte. Ich nickte einige male verstehend, und began ihr mein vorhaben zu schildern. Nach einigem erleutern strahlte sie mich an und meinte "Das ist nett von dir, ich helfe!".

Gemeinsam zogen wir durch die Gassen und wurden nicht weiter behelligt. Sie erzählte mir das ihr Name Skaia ist, und das sie immer gerne Leuten hilft. Mir wurde langsam klar was ich hier vor mir hatte. Vor knapp zwanzig Jahren im Krieg mit Teplin hatte das Institut für Erleuchtete Nachforschung eine neue art der Kriegsführung auf das Schlachtfeld losgelassen. Mutierte Truppen die speziell für den Kreig gezüchtet wurden hatten erheblich dazu beigetragen den Kampf für Corval zu entscheiden, nachdem Teplins Panzer schon bis an die Pesh vorgedrungen waren. Die Kampfmutanten, Bornet Typ 4, waren gute drei Schritte hoch, imun gegen alle bekannten Krankheiten, hatten Knochen härter als Stahl, und ein Gemüt das immer hilfreich war und gerne Befehle befolgte. Natürlich wurden dererlei Mutanten nur in männlichen Ausführungen gezüchtet, und ihre Lebensspanne war auf knappe Fünf Jahre bemessen. Die letzten dieser Kriegsrelikte waren vor über einem Jahrzehnt ausgestorben. Es gab allerdings schon immer dreckige Witze und Legenden über tollküne Frauen die sich mit der überdemensionierten Anatomie eines Typ 4 angefreunded hatten. Da die Mutanten ihre Nachkriegsjahre hier im Armenviertel verbracht hatten war dies wohl das tatsächliche Resultat einer solchen Affäre.

Nachdem wir das Geld abgeliefert hatten brachte mich Skaia zurück zu den Toren des Stadtkernes. Als wir uns langsam dem bewachten Spalir näherten fiel sie zurück, und blieb dann stehen wärend ich auf das Tor zusteuerte. Als sie plötzlich nichtmehr neben mir war drehte ich mich um, und begriff dann erst das Mutanten aller Art nicht ohne weiteres in den Stadtkern eingelassen wurden. Ich fühlte mich sofort größer ohne die Riesin neben mir, aber irgendwie auch verwundbarer. Von zehn Schritten entfernt konnte ich sie zum ersten mal in gänze betrachten. Sie war muskulös, aber nicht unförmig. Ihr mächtiger Körper erregte mich, auf fürchterliche Weise. Sie war halb Frau, halb Waffe, und stark genug um einen normalen Menschen wie ein Handtuch zu falten. Ich hatte grade einen Arbeiter verloren, und sie war durchaus hilfreich, aber etwas weit primitiveres in mir wollte sie unbedingt behalten. "Skaia, könntest du Arbeit gebrauchen?" rief ich ihr zu. Ihr Gesicht hellte sich auf, und sie antwortete: "Ich arbeite gerne!".

Skaia stellte sich als Naturtalent für die Arbeit in der Schneise heraus. Die Schneise war ein Korridor durch die Stadt auf dem alle Luftschiffe ihren Anflug zur Luftspitze machten. Der vielarmige Turm in der Mitte der Stadt diente als Umschlagplatz für Güter aus aller Welt. Ein modernes Luftschiff verlor nicht oft Teile oder Ladung oder stürzte gar ab, aber wenn tägliche hunderte davon über die Stadt fliegen häufen sich die Vorfälle dennoch. Die Schneise war das logische Resultat, ein einzelner Weg hinein und hinaus aus der Stadt, wo niemand wohnte. Die Luftschiffe schmissen dort alles ab was nicht mit auf die nächste Reise kommen sollte. Die Arbeiter die die Schneise frei hielten mussten schnell auf den Füßen sein um den Unrat aufzusammeln wenn grade kein Schiff über ihnen vorbeizog. Alles wurde sortiert, verwertet oder entsorgt.

Normalerweise hielt ich mich von der Schneise fern wenn irgend möglich, die Arbeit ist hart und gefährlich, und ich kümmerte mich hauptsächlich darum alles zu organisieren. Personal, Ausrüstung, die Kähne die die verschiedenen Materialien zu ihren Zielorten tragen, und manchmal schlecht durchdachte Exkursionen ans Südende. Nachdem ich Skaia anstellte zog es mich allerdings immer öfter dorthin. Es war einfach eine pure Freude ihr bei ihrer Arbeit zuzusehen, und meine Aufsicht war nahezu notwendig damit die anderen Arbeiter ihr nicht nur dabei zusahen. Mit ihrer imensen Stärke konnte sie Objekte bewegen für die die anderen Arbeiter ein Lastfahrzeug bringen mussten. Am liebsten beobachtete ich sie dabei Fracht zu zertrümmern die aus diversen Gründen abgeworfen wurde. Was den Fall überstanden hatte wurde gnadenlos unter den Stiefeln der Riesin handlich gemacht und abtransportiert.

Ich hatte eine faszination mit ihren Stiefeln entwickelt. Es wurde mir sehr schnell bewust das kein paar Stiefel lange überlebte unter ihren Füßen. Sie wog bestimmt eine Tonne, und es gab schlicht keine Materialien die ihr lange wiederstehen konnten. Ihr Schuhwerk wurden immer und immer wieder geflickt, neu besohlt und zurechtgeschustert, aber nichts konnte es in einem Stück halten. Nach einiger Zeit fragte ich sie ob sie nicht neue Stiefel bräuchte, und sie erklärte mir das niemand Kleider in ihrer Größe verkauft, und es deswegen sehr teuer ist neue geschustert zu bekommen. Ich erklärte mich sofort bereit ihr neue Stiefel anfertigen zu lassen, und wir ließen ihre Füße noch am selben Tag von einem Schuster im Stadtkern vermessen. Das erste paar Stiefel das ich ihr fertigen ließ war praktisch und robust, richtige Arbeitsschuhe die eine Weile halten sollten. Als ich es ihr einige Tage nach dem vermessen präsentierte war sie überglücklich, hob mich auf wie ein Spielzeug um mich zu drücken. Meine Knochen waren zum glück alle intakt, und ich schaute zu wie sie ihre vielmals geflickten alten Stiefel entfernte, und die neuen vorsichtig über ihre Füße streifte. Dann nahm sie die alten Stiefel, und mit dem selben zufriedenen Lächeln das sie hatte wenn sie etwas kleinstampfte riss sie sie in Streifen wie ein Blatt Papier, und streute die armseeligen Überreste in den Kahn der brennbare Materialien zum Fabrikdistrikt im Nordende fuhr. Ich war sprachlos, die Stiefel die ich über Wochen beobachtet hatte, deren jeden knick im Leder und jede Flicknaht ich auswendig kannte vom vielen starren existiereten nichtmehr. Von einem Moment auf den nächsten hatte sie sie vernichtet, ohne auch nur zu zölgern.

Das neue paar Stiefel hielt sich nicht viel besser. Schon wenige Wochen nachdem es gefertigt wurde zeigten sich die ersten Reperaturen wo das Material sich unter ihren mächtigen Schritten aufgelöst hatte. Fantasien wie sie auch diese Schuhe zerrupfen würde geisterten in meinem Kopf herum, erregten mich. Ich wollte ihre Stiefel besitzen, wollte sie riechen, wollte jeden Schaden den sie ihnen zugefügt hatte, innen und außen aus der Nähe betrachten. Ich bestellte ein neues paar Stiefel mit den selben Maßen und präsentierte es ihr. "Ich tausche, neue für alte" sagte ich grinsend. Sie zuckte die Schultern, zog die zerlatschten Stiefel aus, knüllte sie zusammen wie dreckige Wäsche und lies sie in meine Arme fallen nachdem sie die Neuen akzeptiert hatte. "Warum willst du Müllstiefel?" fragte sie. Einige schlechte Lügen blitzen mir durch den Kopf, aber ich entschloss mich einfach die Wahrheit zu sagen. "Naja, ich mag sie halt einfach, deine Stiefel, und dich auch." Sie grinste breit und wanderte ohne ein weiteres Wort richtung der Schneise. Die neuen Stiefel wurden sofort unter ihrem Gewicht in den Matsch gepresst, auch dieses Paar würde ein elendes Schicksal erwarten.

Stiefel für Stiefel wurde ein freundliches Spiel unter uns, ich bestellte immer neues und ausgefalleneres Schuhwerk für sie. Ich wusste das ein dreckiges, schwitziges und zerlumptes Ende auf jedes Paar Schuhe wartete das ich ihr übergab, aber ich bestellte keine Arbeitsstiefel mehr sondern Modisches. Fridvallisches Bärenfell, Wildleder aus Hakkalan, Scyllianische Krakenhaut, sogar Seide aus Shinshay. Alles wurde unter ihren riesigen Füßen zermalmt, in den Dreck getreten und in meine Sammlung entsorgt. Sie schien Spaß daran zu haben meine Kreationen zu degradieren und ich erwischte sie mehrmals dabei wie sie absichtlich in tiefen Matsch oder Abfall trat. Ich vergnügte mich mit ihren verstoßenen Stiefeln, sie waren so groß das ich meinen Kopf hineinstecken konnte und sie von innen erleben. Ihr starker Geruch war ein pures Aphrodisiakum für mich. Allerdings fühlte ich mich leer nach jeder Nacht die ich mit den Stiefeln verbrachte, was ich wirklich wollte war Skaia, nicht nur ihre Schuhe. Es war verpöhnt sich mit Mutanten einzulassen, und selbst die Freundschaft die wir teilten war bereits aufgefallen, und es gab Gerüchte unter den Arbeitern. Ich entschied das ich mich nicht von solcherlei aufhalten lassen konnte, und beim nächsten Stiefeltausch präsentierte ich ihr ein hübsches Paar aus rotem Wildleder und erklärte das ich diesmal gerne einene Besuch von ihr wollte statt ihrer Stiefel. "Weil du mich auch magst?" fragte sie, und ich bejate. Sie zerriss demonstrativ langsam ihr altes paar Stiefel, welches mal weiß mit einer kleinen Hacke war, und schleuderte die Reste auf den Müllhaufen. "Gut, ich komme zu besuch!"

Ich hatte einen riesigen Topf Tee gebraut, Affaranisches Zuckerwerk gekauft und einen Musikzylinder aufgelegt. Sie kam durch die Handelskanäle die vielerorts unter den Straßen Tarns verlaufen. Ich hatte mich nie für einen derer gehalten die Nachts ihre Kurtisanen durch die Kanäle ins Haus bringen, aber ich wollte garnicht wissen was die Nachbarn denken würden wenn sie mich mit einer drei Schritt hohen Mutantin sahen. Sie hatte immernoch ihre Arbeitskleidung an, die roten Stiefel waren bereits komplett ruiniert. Nurnoch der oberteil der Schäfte war rot, und das Leder um den Zeh war bereits aufgeplatzt und verschrammt nach nur einem Tag. Sie trat ein ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden das ihre Arbeitsschuhe die Teppiche befleckten. Sie richtete sich zu voller höhe auf und betrachtete die hohen decken des Hauses zufrieden aus der Nähe. "Ich kann stehen, du hast ein gutes Haus." bemerkte sie. Ich wies auf die gepolsterte Rosenholzbank in meinem Salon, und sie setzte sich umständlich auf das viel zu kleine Möbelstück, welches sofort ächzte und sich bog. Ich wusste das die Bank ihr nicht standhalten würde, aber ich liebte es einfach Dinge unter ihr zerbrechen zu sehen, und wenige augenblicke später knackte der filigrane Rahmen der Bank und sie Saß auf dem Boden. "Oh, entschuldigung!" rief sie sofort, aber sah mich dann lachen. "Macht nichts?", ich nickte: "Macht nichts. Mach sie gleich ganz klein!". Ihre Miene hellte sich auf, und sie zermalmte das Möbelstück genüßlich.

Ich war bereits hocherregt von dem destruktiven Schauspiel in meinem eigenen Heim. Skaia entging dies nicht und sie tippte mit ihrem Finger auf die sichtbare Beule in meiner Hose. "Du willst mich!" rief sie triumphierend. Ich gab es zu. "Ich will dich nicht kaputt machen" erklärte sie wärend sie auf ihren mächtigen Körper zeigte. Ich musste lachen, teils über mich selbst dafür wie blöd diese Idee war, ich hatte keine Ahnung ob ich auch nur annähernd fähig wäre Skaia zu befriedigen, und jegliche Nähe zu ihr hatte eine gewisse Gefahr. Um zu beweisen das ich es ernst meinte trat ich heran und schmiegte mich an sie. Sie griff mich bei der hüfte mit beiden Händen und stellte mich an Armeslänge ab, mit einem ernsten Ausdruck im Gesicht. "Gut, aber du bekommst nur mich oder die Müllstiefel", ich fragte: "Du willst nicht das ich deine Stiefel behalte wenn wir zusammen sind?", sie nickte ernsthaft: "Gib mir die Müllstiefel, ich mache sie kaputt!". Zu so einer forderung konnte ich nicht nein sagen, ich eilte zu der Truhe wo ich meine Sammlung aufbewahrte, jedes Paar das ich ihr fertigen lassen und das sie dann zerlatscht hatte. Ich nahm das oberste Paar feierlich heraus und betrachtete es ein letztes mal. Sie grinste jetzt über beide Backen mit einem zerstörerischen Funkeln in den Augen. Das einzige an das ich jetzt denken konnte war sie berühren zu dürfen, und ich trug die Stiefel einen nach dem anderen zu ihrem brutalen Ende.
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