Rache ist süss! oder Schwesterchens gelbe Gummistiefel...

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baier1977
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Rache ist süss! oder Schwesterchens gelbe Gummistiefel...

Beitrag von baier1977 »

müssen leiden!

Hallo zusammen!

Damit meine Geschichte nicht völlig in LizaRigons genialer Zerstörungsorgie untergeht, stelle ich sie hier noch mal ein.

Nachdem ich mich einmal furchtbar mit meiner Schwester gezofft habe, beschloss ich, es ihr so richtig heimzuzahlen. Nachdem es im Mai einmal tagelang geregnet hatte und für den nächsten Tag besseres Wetter angekündigt war, wußte ich, daß der richtige Zeitpunkt für meine Rache gekommen war. Um sie in Sicherheit zu wiegen, hatte ich gewartet, bis wir uns wieder vertrugen. Der Plan war, zuerst auf ihre Gummistiefel einen kleinen, aber gemeinen Anschlag zu verüben. Anschließend wollte ich sie fragen, ob sie Lust auf einen Spaziergang durch die Felder hätte. Da sie nach Regenfällen gerne lange Spaziergänge unternimmt, wusste ich, dass sie dazu auf jeden Fall ihre Lieblingsgummistiefel anziehen würde. :twisted: :twisted:
Es waren uralte (wohl Anfang 80'er Jahre), völlig verdreckte, verschrammte und ausgelatschte gelbe Stiefel aus PVC mit einer dünnen, vom vielen Tragen bereits ziemlich abgelaufenen braunen Sohle. Sie hatte die Stiefel vor einigen Jahren auf einem Flohmarkt gekauft und sie seither zu wirklich jeder sich bietenden Gelegenheit getragen. Oftmals barfuß im Sommer zu Spaziergängen und auf etlichen Open-Air-Konzerten, wo auch schon mal der Matsch reinlief, weil die Stiefel nicht hoch genug waren. Auch der eine oder andere Dreckklumpen fand im Sommer bei der Gartenarbeit seinen Weg in die Stiefel, weil sie dabei immer kurze Hosen trug und zur (ihrer Meinung nach) besseren Belüftung den Schaft immer so weit es ging nach unten umgekrempelt hatte. Hat aber nicht wirklich gegen den Geruch geholfen, sondern nur große Knickfalten auf halber Höhe im Schaft hinterlassen, die jetzt auch schon innen angebrochen waren. ;)
Der ehemals hochglänzende gelbe Schaft war inzwischen völlig matt und stumpf und hatte von der Gartenarbeit viele tiefe Kratzer davongetragen. Auch der 3cm hohe Absatz war ganz hinten schon fast 1cm schief abgelatscht.Die gelben Stulpen waren schon brüchig und vom Anziehen ganz schön eingerissen. Man konnte ihnen ihr Alter also schon mehr als deutlich ansehen, darum wäre es sowieso nicht aufgefallen, wenn sie früher oder später "aus Altersschwäche" kaputt gegangen wären.

Als meine Schwester zum Einkaufen unterwegs war, schnappte ich mir ein Cuttermesser und ging hinunter in den Keller zum Schuhregal. Dort standen neben ihren geliebten, uralten gelben Gummis auch noch ein Paar alte Gummireitstiefel, ein Paar schwarze, glänzende Gummistiefeletten und ein Paar neue, bunt bedruckte China-Gummistiefel für die Stadt. "Du kleines Miststück, so wie Du dich aufgeführt hast, sind ein Paar kaputte Gummistiefel als Bestrafung eigentlich noch zu milde. Aber Spaß macht's trotzdem. Und für später stehen ja auch noch Deine Reitstiefel hier unten rum. Na, dann wollen wir mal!", dachte ich und holte beide Gummistiefel aus dem Regal.
Da stehen sie also, die Objekte meiner Rache.
Da stehen sie also, die Objekte meiner Rache.
Ist nicht schade drum, der ist sowieso fertig.
Ist nicht schade drum, der ist sowieso fertig.
"Wer von Euch beiden wird's denn sein?", fragte ich mich. Meine Wahl fiel auf den fertigeren der beiden Stiefel. Bei dem war die Sohle so dünn abgelaufen, daß am Zehenballen schon das gelbe PVC auf einer Stelle von der Größe einer 2-Euro-Münze zu sehen war. Ich steckte die Hand in den vom vielen Tragen mittlerweile butterweichen Schaft und arbetete mich zur der dünnen Stelle an der Sohle vor. Hier war der Stiefel völlig glatt, weil das Futter schon komplett abgerieben war.
Ich drückte kräftig von innen gegen die Sohle und ich konnte sehen, daß sich das gelbe PVC weit dehnte. Das, was von der Sohle übrig geblieben war, hatte hier höchstens noch 2mm Dicke. Auch die Stulpe war vom vielen Anziehen mittlerweile fast bis zur Hälfte eingerissen. Durch das häufige Runtertreten des Hackens beim Reinschlüpfen war das PVC dort schon 4cm über der Sohle gebrochen, der erste Riss also schon vorprogrammiert. Meine erste Überlegung war, den Stiefel hier hinten anzuritzen. Der Riss wäre so aber in ca. 7cm Höhe verlaufen, was es meiner Schwester viel zu leicht gemacht hätte. Um noch weitere Nässe in ihrem Stiefel zu vermeiden, hätte sie nur den tiefen Pfützen ausweichen müssen. Auch ganz dicht über dem Absatz erschien mir noch zu hoch. Ich schnupperte kurz am Schaft. Die Stiefel hatten durch das häufige Barfußtragen schon vor langer Zeit ein überaus kräftiges Aroma entwickelt. "PUH!! Ein wenig Wasser von innen kann da aber auch nicht schaden. Eine richtige Innenwäsche tut Dir bestimmt mal ganz gut." So fiel mein Entschluß, den Stiefel am tiefsten Punkt des gelben Schaftes zu präparieren. Ich nahm kurz Maß und setzte dann das Messer ca. 3cm von der Stiefelspitze entfernt auf der Fußinnenseite an.
Jetzt geht's los!
Jetzt geht's los!
Vorsichtig ließ ich das Cuttermesser durch den Stiefel gleiten und ritzte das gelbe PVC genau über der Sohle an. Das Messer wanderte dicht über der Sohle in der Kante der angedeuteten Naht ungefähr 12cm weit in Richtung der Ferse. Ich drückte den Fußteil des Stiefels zusammen, betrachtete mein Werk und war zufrieden. Der Schnitt ging fast bis auf das dünne Stofffutter durch. Ich konnte an vielen Stellen schon eine ganze Menge der weissen (das Futter war wirklich mal weiss?!) Fäden durchscheinen sehen. Noch war der Stiefel dicht, wurde aber in diesem Bereich nur noch vom dünnen Innenfutter und einer hauchdünnen Schicht PVC zusammengehalten. ;)
Der Stiefel ist am Zehenballen bis auf das Futter angeritzt
Der Stiefel ist am Zehenballen bis auf das Futter angeritzt
Zuerst dachte ich noch, den anderen Stiefel genauso zu präparieren, denn der roch auch nicht besser, kam dann aber zu dem Schluss: "Nein, ist doch viel zu auffällig, wenn beide Stiefel gleichzeitig den Löffel abgeben. Wenn sie sich nach meiner heutigen Aktion dann Neue kaufen muß, ergibt sich bestimmt wieder mal eine Gelegenheit. Obwohl si es verdient hätte, mit zwei total zerfetzten Gummistiefeln herumzulaufen." Dann stellte ich die Stiefel wieder so ins Regal zurück, als ob nichts gewesen wäre. :twisted: :twisted:


"Ich hab' keine Lust mehr, in der Bude rumzusitzen! Wollen wir ein wenig an die frische Luft?", fragte ich meine Schwester am nächsten Tag, nachdem der Regen endlich aufgehört hatte. "Na klar! Warte, ich hol' nur noch schnell meine Gummistiefel aus dem Keller." Als sie wieder mit ihren gelben Lieblingsstiefeln in der Hand nach oben kam, sah ich mit Schrecken, daß sie sich ein Paar ziemlich dicker hellblauer Wollsocken angezogen hatte. "So ein Mist!", dachte ich. Das hatte ich nicht einkalkuliert. Ich hoffte insgeheim, daß ich nicht viel zu tief mit dem Cuttermesser vorgedrungen war und der Stiefel schon jetzt beim Anziehen aufplatzte, was mich ja um meinen Spaß mit dem Überraschungseffekt gebracht hätte.
"Ja, ist denn schon wieder Winter? Draußen scheint die Sonne und wir haben 25°. Jetzt erzähl' mir bloß nicht, daß Du frierst. Oder was hast Du mit diesen Polarforschersocken vor?", stichelte ich und hoffte, meine Schwester damit davon abzuhalten, mit den dicken Socken in die Stiefel zu steigen.
"Nein, kalt ist mir nicht, aber bei meinen Gummistiefeln ist doch die Sohle schon so dünn. Da piekst mir inzwischen jedes Steinchen in die Fußsohlen. Mit schön dicken Socken ist das viel bequemer so", erwiderte sie, setzte sich auf die Treppe und zog sich den zuerst den Stiefel an, den ich nicht angeritzt hatte. Weil der Fuß mit der Socke jetzt viel dicker war, hatte sie leichte Probleme, in den Stiefel hineinzukommen. Sie mußte den Hacken drei- bis viermal runtertreten und kräftig mit beiden Händen am Schaft ziehen, damit die Ferse in die richtige Position rutschte. "Oh Gott! Wenn das mal gutgeht", dachte ich.
Mit: "Früher warst Du aber lange nicht so zimperlich, Du bist ja ein richtiges Weichei geworden! Du sag' mal, drücken Dich Deine Stiefel denn gar nicht, wenn Du sie so dermaßen vollstopfst? Das kann doch auch nicht gut für die Füße sein", unternahm ich einen letzten Versuch, sie von den Wollsocken abzubringen, nachdem sie den von mir mit Liebe präparierten Stiefel schon in der Hand hatte.
"Ja, ja! Wir werden halt alle nicht jünger. Und nein, die passen mir gerade noch so. Die sitzen jetzt sogar richtig gut am Fuß und schluppen nicht mehr so rum", antwortete sie mit bereits dem halben Fuß im Stiefelschaft.
"Ach jetzt komm schon!", schimpfte sie ungeduldig, als sie die halb eingerissene Stulpe unter ihrer Ferse wieder herausfriemeln mußte. Mit klopfendem Herzen sah ich zu, wie ihr Fuß langsam tiefer in den Stiefelschaft hineinglitt. Nachdem sie ihren zweiten Fuß ebenfalls durch mehrmaliges Hinuntertreten des Hackens und kräftigem Ziehen am Schaft ohne Zwischenfälle (noch!) wasserdicht im Stiefel verpackt hatte, fiel mir ein Stein von Herzen. Allerdings konnte man jetzt den Schnitt wegen der durch die durch die dicken Socken verursachte höhere Spannung im Fußteil des Stiefels deutlich als dunkle Linie sehen.
Die dicken Socken beanspruchen den Stiefel schon jetzt ganz schön.
Die dicken Socken beanspruchen den Stiefel schon jetzt ganz schön.
"Hoffentlich sieht sie nicht allzu genau hin," befürchtete ich und wartete schon auf den großen Knall, mit dem sich ihr Gummistiefel bestimmt gleich verabschieden würde.
"Uralt, die Teile, aber immer noch gut!" sagte sie.
"Das riecht man, die miefen immer tagelang im Keller rum, wenn Du sie anhattest. Willst Du denn nicht mal ein Paar neue kaufen? Man traut sich ja kaum noch ohne Gasmaske da runter," stichelte ich und setzte mich neben sie auf die Treppe.
"Wozu denn? Die sind saubequem! Aber warst Du nicht schon immer neidisch, daß es die damals nicht mehr in Deiner Größe gab," fragte sie.
"Das stimmt, solche hätte ich auch gerne gehabt," antwortete ich. "Deine haben wirklich lange durchgehalten. War halt noch Qualität! Alle Gummistiefel, die ich in dieser Zeit hatte, waren nach spätestens zwei Jahren kaputt und reif für die Mülltonne. Aber die haben wenigstens nicht so gestunken!"
"Die stinken nicht, die haben Charakter!" grinste sie und knuffte mir auf den Oberarm. "Und außerdem vertreiben sie das Ungeziefer im Keller."
Sie stopfte zum Schluß noch die Hosenbeine ihrer dunkelblauen Jeans in die Schäfte hinein. "So, jetzt bin ich für einen Spaziergang bei dem Wetter richtig ausgerüstet, wir können los!", sagte sie gut gelaunt, sprang auf und schon waren wir unterwegs.
Fertig! Wo sind die tiefen Pfützen!?
Fertig! Wo sind die tiefen Pfützen!?
"Das denkst DU, daß Du genau richtig ausgerüstet bist! Warten wir's ab! Hoffentlich halten Deine Stiefel so lange durch, damit der Rückweg mit nassen Füßen möglichst lange und unangenehm für Dich wird. :mrgreen: :mrgreen: Und hoffentlich gehen die Dinger überhaupt kaputt und werden undicht!", :? dachte ich mir die ganze Zeit.
Nicht ganz ohne Hintergedanken schlug ich ihr vor: "Laß' und doch über die Feldwege ins nächste Dorf laufen und dann dort Kaffee trinken. Erstens haben wir Gummistiefel an und zweitens ist es auf dem Radweg immer so langweilig und unbequem zu laufen. "Da hast Du recht, mit Gummistiefeln ist das überhaupt kein Problem," antwortete sie fröhlich, "außerdem macht durch die Pfützen plantschen doch viel mehr Spaß!"
Innerlich jubelte ich lauthals, daß es mir so leicht gelungen war, sie in die richtige Richtung gelotst zu haben. :D Meine Schwester war gut auf gelegt und ließ keine noch so kleine Wasserlache undurchquert. Bei ein paar besonders großen "Seen" rangelten wir sogar aus Spaß darum, wer als erster durchwaten durfte.
Durch Pfützen plantschen macht Spaß, solange die Stiefel dicht sind.
Durch Pfützen plantschen macht Spaß, solange die Stiefel dicht sind.
Doch nachdem wir bereits 1 1/2 Stunden über matschige Feldwege durch große, tiefe Pfützen unterwegs gewesen waren und sich immer noch nichts an ihren Stiefeln getan hatte, dachte ich enttäuscht: "Mist, Deine alten Gummistiefel sind doch stabiler, als ich dachte. Heute wird das wohl nichts mehr!"
Ich überlegte sogar schon, ihr bei der nächsten Rangelei punktgenau (Oh, hoplpla! :shock: :shock: :shock: ) am Einschnitt seitlich auf die Stiefelsohle zu treten, um dem Verschleiß dann eben nicht ganz auf die sanfte Tour und nicht gerade gentlemanlike ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Nachdem meine Schwester etwas später durch eine besonders grosse und tiefe Pfütze gewatet war, hatte sich das Problem jedoch schon von alleine erledigt.
Was ist denn jetzt los? Warum wird's da drin so kalt?
Was ist denn jetzt los? Warum wird's da drin so kalt?
"IGITT!!!! NEIN!!!" Ich hörte einen kurzen, spitzen Schrei und auf einmal hatte sie es ganz schön eilig, aus dem Wasser rauszukommen. Sie kam halb gehend und halb auf einem Bein hüpfend auf mich zu und sagte einem leisen Entsetzen und leichter Panik in der Stimme zu mir: "Du, ich glaub', mein einer Stiefel ist kaputt. Mein Socken wird immer nasser! Der muß undicht sein, weil oben ist mir nichts reingelaufen!" :o :shock: :o
Igitt!! Ich glaub', mein einer Stiefel ist undicht! Da wird's nass drin!
Igitt!! Ich glaub', mein einer Stiefel ist undicht! Da wird's nass drin!
Ich konnte mir gerade noch ein Grinsen verkneifen und frohlockte: "Klasse, jetzt wird's doch noch ein lustiger Nachmittag!" Ich ging zu ihr hin und meinte fürsorglich: "Zeig doch mal Deinen Stiefel her. Wo denn?"

Sie hob ihren Fuß mit dem löchrigen Stiefel und hüpfte auf einem Bein, während sie versuchte, mit dem Finger auf die Stelle zu zeigen, wo die Zehen beim Laufen abknicken.
"Genau da ist es kalt geworden, als ich durch die Pfütze gelaufen bin. Bitte schau doch mal nach! Das ist ein ganz schön ekliges Gefühl!"
Ich versuchte, den völlig verdreckten Stiefel festzuhalten, indem ich meine Hand von oben in den von ihrem Schweiß leicht feuchten Schaft steckte. "Daß die alten Dinger überhaupt noch so lange gehalten haben, ist schon ein Wunder," sagte ich zu ihr, "aber ich kann nichts sehen, wenn Du hier so rumhampelst!" (Gar nicht so einfach, nichts zu sehen, wenn man genau weiß, wo man suchen muß! :D )
"Da muß was sein, ich hab' doch genau gespürt, wie mir da das Wasser in den Stiefel gelaufen ist!", antwortete sie schon leicht gereizt.
Da muß was sein, ich spür's doch!
Da muß was sein, ich spür's doch!
"So wird das nix! Komm doch mal zu dem Holzstapel hier rüber und leg Deinen Fuß da hin." Mit einem leicht angewiderten Gesicht humpelte sie mir hinterher. Als sie am Stapel angekommen war, legte sie den ausgestreckten Fuß mit dem Hacken darauf.
"So, jetzt gibt's kein Gezappel mehr! Würdest Du jetzt bitte mal nachschauen!", forderte sie mich genervt auf. Ich nahm ihren Stiefel in die Hand und drehte den Fuss zur Seite, um besseres Licht zu haben. Dabei rutschte der Stiefel mit dem Hacken voraus in eine Lücke zwischen den Holzscheiten und wurde dort leicht eingekeilt.
"Ich kann kein Loch erkennen. Wo soll denn da was sein?" fragte ich über den Stiefel gebeugt.
"Geh' mal zur Seite! Na genau hier!" Sie schubste mich weg und deutete nochmal auf die Stelle.



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Lisa
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Du wirst schon sehen!

Beitrag von Lisa »

Hi baier1977,

ich kenne zwar deine Schwester nicht, aber ich weiß, was du mit mir erleben würdest. ;) :twisted: :oops:

So geil deine Geschichte auch ist, aber ich versichere dir, anstelle deiner armen Schwester würde ich mit dir auch ne geile "Aktion" machen und mich hier dann im Vernichterforum anmelden. Dann hätte ich die Lacher auf meiner Seite :idea: ;) :lol:

Da ich nicht deine Schwester bin, genieße ich deine Geschichte, aber wenn ich wirklich deine Schwester wäre, ... . Armer Tropf! :evil: :shock:

Geile Grüße Lisa

P. S.: Frauen können vieeeel schlimmer als Kerle sein :!: :shock: :twisted:
Mein Gesicht ist süß und lieb, aber ich kann gnadenlos und versaut sein wie 'ne dreckige Mülltonne!
baier1977
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Re: Rache ist süss!

Beitrag von baier1977 »

Hi Lisa,
freut mich, dass Dir meine Geschichte gefällt.
Wenn meine Schwester was merkt, kann ich mich auf was gefasst machen, obwohl -
solange Gummistiefel bei solchen Vergeltungsaktionen zu Schaden kommen, wäre ich wohl auch ein williges Opfer.

Grüssle!
Jan66
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Re: Rache ist süss!

Beitrag von Jan66 »

Hallo Leute,

stellt euch mal vor, wenn seine Schwester sich an seinen Lieblingsschuhen vergreift :idea: :oops: :mrgreen: Frauen haben einen fürchterlichen Nachteil: Sie sind so schrecklich nachtragend :!: ;)

Beim "Katz und Maus"-Spiel ist immer die Frage: Wer ist die Katze und wer die Maus :?: :!: ;) :oops: :twisted: :lol:

Gruß Jan66
Es lebe das Jagdfieber und der Spieltrieb!
baier1977
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Re: Rache ist süss! oder Schwesterchens gelbe Gummistiefel..

Beitrag von baier1977 »

Hallo zusammen,

jetzt kommen endlich mal so nach und nach die Bilder zur Geschichte dazu.
Ich hab' endlich mal ein Paar fertige Gummistiefel übrig, die ich dafür opfern werde.
Die Stiefel sind bereits angeritzt, jetzt muß nur noch der Regen kommen, damit
die Matschbilder auch nach Matsch aussehen.

Viel Spaß beim Anschauen!

Viele Grüße
baier1977
Thorsty
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Registriert: Di 16. Feb 2010, 16:29

Re: Rache ist süss! oder Schwesterchens gelbe Gummistiefel..

Beitrag von Thorsty »

Hallo baier1977,

ich habe die Geschichte gerade noch einmal "verschlungen".
Dank der Bilder kann man es sich noch viel genauer vorstellen, was den Stiefeln deiner Schwester passiert ist... ;)

DANKE und GG
Thorsty, der sich schon auf die Matschbilder freut
baier1977
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Re: Rache ist süss! oder Schwesterchens gelbe Gummistiefel..

Beitrag von baier1977 »

Hallo Thorsty,

schön, daß Dir meine Geschichte gefällt. So wird jetzt auch das Kopfkino ein wenig entlastet.
Vielleicht geht's nächste Woche dann auch mit den Bildern weiter, wenn es hier in BaWü weiter so regnet. :mrgreen:

Viele Grüße
baier1977
baier1977
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Re: Rache ist süss! oder Schwesterchens gelbe Gummistiefel..

Beitrag von baier1977 »

"Wackel doch mal mit den Zehen, vielleicht kann ich's dann besser sehen." Sie bewegte ihre Zehen und dabei öffnete und schloss sich der Riss gut sichtbar. "Ja, ich glaube, da ist was!", sagte ich, drehte die Stiefelspitze ins richtige Licht und zog vorsichtig mit dem Daumen an der Sohle, um den Riss leicht auseinanderziehen zu können.
Der Stiefel war in der Mitte des Schnitts bereits auf ca. 1cm Länge aufgerissen und die zerrissenen Fäden des Futters standen in alle Richtungen ab.
Ja! Da ist was! Wenn ich an der Sohle ziehe, kann ich das Loch erkennen.
Ja! Da ist was! Wenn ich an der Sohle ziehe, kann ich das Loch erkennen.
"Tja, Du hättest vielleicht die dicken Socken weglassen sollen. Sieht ganz danach aus, als wäre Dein Gummistiefel gerade eben an Alterschwäche und Überanstrengung wegen Deiner Polarsocken verstorben. Er hat genau über der Sohle ein kleines Loch. Kein Wunder, daß Du nasse Füße hast. Da sind wohl jetzt mal endlich Neue fällig", sagte ich amüsiert.
"Echt? Meinst Du wirklich, das kommt von den dicken Socken?" Dann kam bei meiner Schwester die Erkenntnis: "OH NEIN! Scheiße! Zurück müssen wir doch durch den gleichen Matsch und die Pfützen! Ich hab' doch jetzt schon einen klatschnassen Fuß!"
"Kein Wunder, die Gummistiefel sind uralt und wahrscheinlich schon ganz schön mürbe. Kuck doch mal, unter welcher Spannung der Stiefel wegen der Socken steht, das muß doch mal reißen," erklärte ich ihr mit wachsender Schadenfreude. "Hoffentlich passiert beim anderen Stiefel nicht genau das gleiche."
"Hätte ich doch nur auf Dich gehört. MIST! Zeig mir doch bitte mal wo genau und wie groß das Loch ist?", fragte meine Schwester entsetzt und hüpfte mit ihrem Standbein einen Schritt näher, um besser sehen zu können.
Dabei setzte sich dann wohl das Teufelchen in mir durch und ich hatte eine Idee:
"Na, genau da! Ist aber nur ein kleines Loch das kann man bestimmt wieder kleben," sagte ich und setzte meinen Zeigefinger auf den Riss.
Na, genau da ist das Loch!
Na, genau da ist das Loch!
"Immerhin groß genug für eklige nasse Füsse! Jetzt zeig mal!" Sie beugte sich zum Stiefel hinunter und als ich die volle Aufmerksamkeit meiner Schwester hatte, drückte ich etwas kräftiger zu.
Der Druck des Zeigefingers wird erhöht.
Der Druck des Zeigefingers wird erhöht.


"RAAATSCH!!!"

Hoppla!! So doll nu auch wieder nicht!
Hoppla!! So doll nu auch wieder nicht!
Der Riss verlängerte sich daraufhin mit dem häßlichen Geräusch des zerreißenden Futters um weitere 2cm, während mein Zeigefinger fast bis zum Anschlag zwischen der Stiefelsohle und ihrem Fuss darin verschwand.
Bis zum Anschlag!
Bis zum Anschlag!
Ich bohrte noch etwas tiefer mit dem Finger in ihrem Stiefel herum, hörte dabei noch etliche weitere Fäden reissen und kitzelte sie an der Fußsohle. Ich konnte deutlich fühlen, daß ihre Socke schon ganz schön durchfeuchtet war. "Ja, Du hast recht, Deine Socke ist wirklich schon ganz schön nass geworden", sagte ich und kitzelte sie weiter an der Fußsohle.
Kille kille! Laß das, das kitzelt doch!!
Kille kille! Laß das, das kitzelt doch!!
"HI HI HI! Hör auf, das kitzelt doch!" sagte meine Schwester und lachte. Aber die Reaktion, die gleich darauf folgte und ihr Gesichtsausdruck waren unbezahlbar: Sie hörte auf zu Lachen, sah ungläubig auf das Riesenloch in ihrem Stiefel, dann sah sie mich an und dann hatte sie endlich registriert, daß die nasse Socke in ihrem Gummistiefel jetzt auf einmal ihr geringstes Problem war:

"SAG' MAL, SPINNST DU!!!! LASS DAS!! Was machst Du denn??? Hör' sofort auf, in meinem Stiefel rumzubohren!!!!", schrie sie und schubste mich mit einem heftigen Stoß weg. Ich konnte mit viel Glück gerade noch den Finger wieder aus dem Loch ziehen, ohne den Stiefel beim Wegstolpern noch weiter aufzureißen.
"Hast Du da gerade meinen Gummistiefel völlig kaputtgemacht?! Was soll der Scheiß?" Sie hüpfte auf dem Bein mit dem heilen Stiefel herum, um das Gleichgewicht zu halten und deutete auf ihren hocherhobenen durchlöcherten Gummistiefel, der immer noch mit dem Hacken im Holzstapel eingekeilt war. Fast hätte sie sich noch dabei auf dem matschigen Feldweg hingelegt.
Nachdem sie das Gleichgewicht wiedergefunden hatte, hüpfte sie näher an den Holzstapel heran, um sich besser über den Stiefel beugen zu können. Sie wackelte erst mit den Zehen und zog dann mit spitzen Fingern an der matschigen Sohle. Wohl aber ein wenig zu fest, denn das Loch riss daraufhin gleich noch einen 1cm weiter auf.
"Oh Gott, mein Gummistiefel fällt da ja total auseinander! Da! Schau, was Du angerichtet hast!" Mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen und einer Hand vor offenem Mund betrachtete sie sich den Schaden.
Oh Gott! Mein Stiefel fällt ja total auseinander!!
Oh Gott! Mein Stiefel fällt ja total auseinander!!
Der Riss war jetzt Dank meines Zeigefingers und des Ziehens meiner Schwester fast 5cm lang und durch das Loch konnten wir beide ihre nasse Socke deutlich erkennen. Glücklicherweise war der Stiefel an der angedeuteten Naht schon so verdreckt, daß sie nicht bemerkte, daß ich das PVC noch viel weiter angeritzt hatte.
"OH NEIN!!! Scheisse, ist das Loch groß geworden! Du Idiot!!! Wie soll ich denn jetzt mit DEM Stiefel wieder nach Hause kommen?! Du erinnerst dich doch wohl noch an den total verschlammten Feldweg, oder!?!?" schimpfte sie mit echter Verzweiflung in der Stimme.
"Oooops! Tut mir leid, so deutlich wollte ich es Dir jetzt aber auch nicht zeigen. Ich hätte nicht gedacht, dass Deine Gummistiefel schon so morsch sind. Na, da bleibt Dir wohl nur noch Augen zu und durch! Aber viel nasser kann Dein Fuß jetzt ja sowieso nicht mehr werden, nach DEM, was ich gerade da drinnen festgestellt habe" war meine belustigte Antwort.
"Du bist so ein Blödmann!", kam es giftigst zurück. "NUR anschauen solltest Du meinen Stiefel! Aber DU mußtest das Loch ja gleich auch noch viel, viel größer machen mit Deiner bescheuerten Bohrerei! Scheiße, scheiße scheiße!! Du hast Glück, daß Dir meine Stiefel viel zu klein sind, sonst würden wir jetzt tauschen und Du dürftest DEN hier jetzt anziehen! Na bravo, da hast Du ja wirklich ganze Arbeit geleistet! Meine schönen Gummistiefel!"
Mit einem kräftigen Ruck zog sie den eingekeilten Stiefel aus dem Holzstapel.

"AUTSCH!"

Sie schrie laut auf. Durch das heftige Herausziehen hatte sich ein großer Splitter oberhalb des Knöchels in den Schaft gebohrt und war bis auf ihre Haut vorgedrungen. Sie setzte den Fuß auf die Erde und betrachtete den abstehenden Splitter. "Auch das noch! Wenigstens kommt's auf das Loch jetzt nicht mehr an!" seufzte sie und zog ihn heraus, wobei ein deutlich sichtbares Loch zurückblieb.
Frustriert trat sie mit ihrem heilen Gummistefel zwei-, dreimal kräftig gegen den Holzstapel.
"Wenn Du so weitermachst, kriegst Du den Anderen auch noch so kaputt, daß Deine Zehen vorne aus dem Stiefel rausgucken. Dann gehen Dir aber langsam die Stiefel für den Heimweg aus", stichelte ich weiter und erntete dafür einen Blick, der hätte töten können.
"Tauschen ist gar keine schlechte Idee", sagte ich fürsorglich, aber mit dem kleinen Hintergedanken, sie noch ein wenig zu necken. "Komm', zieh' doch mal Deinen kaputten Stiefel aus!"
"Wieso denn, was hast Du denn jetzt schon wieder vor. Die passen Dir doch nicht. Die sind Dir doch mindestens um drei Nummern zu klein!"
"Ich hab' da eine Idee, die funktionieren könnte, jetzt zieh' schon den Stiefel aus," antwortete ich.
"Na, da bin ich aber mal gespannt!" Sie setzte sich auf den Holzstapel, befreite ihren Fuß vom Stiefel und gab ihn mir. Noch war die Socke nicht komplett nass, so daß sie sie einigermaßen einfach aus ihrem Gummistiefel rauskam. "Da, bitte, und was jetzt?"
Ich stellte den Stiefel außerhalb ihrer Reichweite auf den Stapel, holte mein Taschenmesser aus der Hosentasche und klappte es auf.
Ich hab' da eine Idee, wie die mir passen könnten.
Ich hab' da eine Idee, wie die mir passen könnten.
"Mit meinem Taschenmesser schneid' ich vorneherum die ganze Zehenkappe ab. Dann sollte er mir passen. Du kriegst also sozusagen zum Nulltarif einen hochmodernen Designer-Peep-Toe-Gummistiefel von mir zurück. Und du nimmst dafür meinen dichten Gummistiefel für den Heimweg. Sozusagen als Wiedergutmachung." Da ich wusste, daß sie ihre alten Gummistiefel liebt, konnte ich mir die Antwort schon vorher ausrechnen. (Falls sie doch noch ja gesagt hätte: In diesem Moment hätte auch mit mit grossem Vergnügen ihre Lieblingsgummistiefel vor ihren Augen zerschnitten und danach den unbequemen Heimweg auf mich genommen.)
"Die Sohle laß' ich natürlich noch dran, dann wird's für mich etwas bequemer und Du kannst sie dann auch noch anziehen. Also, soll ich?" fragte ich, setzte das Messer 3cm hinter der Stiefelspitze an und drückte langsam die Klinge nach unten. Das gelbe PVC begann sich zu verformen und ich tat so, als würde ich mit dem Schneiden beginnen, ritzte aber den Stiefel nur leicht an.
Peep-Toe-Gummistiefel gefällig?<br />Kein Problem!
Peep-Toe-Gummistiefel gefällig?
Kein Problem!
Meine Schwester riß entsetzt die Augen auf und versuchte, nach ihrem Stiefel zu greifen.
"Nimm' sofort das Messer da weg!!! Peep-Toe-Gummistiefel?!!? Bei Dir "peept's" wohl!?! Du willst mir von meinem schönen Gummistiefel was wegschneiden?! Dann kann ich den ja hinterher in die Tonne treten! Nein, vergiß' es!", sagte sie entsetzt.
"Wenn wir wieder daheim sind, kannst Du Dir den heilen Stiefel ja auch noch "umdesignen". Dann fällt Dein kaputter Stiefel nicht mehr gar so auf. Glaub' mir, solche Gummistiefel hat sonst keiner, noch nicht mal Lady Gaga", schlug ich vor.
"Peep-Toe Gummistiefel!!??!! DU SPINNST DOCH!!!" schrie sie mich an. "Ich lauf' doch nicht mit kaputten Gummistiefeln durch die Gegend, bei denen auch noch die Zehen vorne rausgucken! Da halten mich die Leute ja für komplett bescheuert!"
"Ich wollte ja bloß behilflich sein, aber wie Du meinst, es ist Dein nasser Fuß. Mein Angebot steht jedenfalls. Überleg's Dir," sagte ich und gab ihr den Stiefel zurück.
"Meinen schönen Stiefel ganz kaputtschneiden?! Die zieh' ich viel zu gern an. SOOO groß ist jetzt das Loch doch auch noch nicht. Vielleicht kann man den ja immer noch reparieren? Mit Sekundenkleber könnte das doch funktionieren, oder?"
Betrübt sah sie ihren undichten Stiefel an: "Ich hasse nasse Füße!! Scheisse!! Wenn ich wenigstens eine Plastiktüte dabei hätte, könnte ich die mir jetzt über den Fuß ziehen! Ich hab' keine Lust mehr, laß' uns nach Hause gehen", jammerte sie und zwängte ihren Fuß wieder mitsamt der dicken Socke in ihren kaputten Stiefel zurück.

Auf dem Nachhauseweg konnte ich dann zu meiner großen (Schaden-) Freude beobachten, wie sich der Anfangs kleine Riss von meiner Bohraktion in einer beängstigen Geschwindigkeit immer weiter und weiter zu einem Riesenloch vergrößerte. Die dicken Socken halfen da wohl noch kräftig mit.
Der Riss wird schnell größer.
Der Riss wird schnell größer.
Sie versuchte noch den größten Pfützen und schlammigen Stellen auszuweichen, aber da die Stiefel eine flache Sohle hatten, die durch den häufigen Gebrauch noch erheblich dünner geworden war, lief ihr der Dreck bei fast jedem Schritt durch den Riss in den Stiefel hinein und dort genau unter die Fußsohle.
Nach ein paar hundert Metern wurde der Riss schließlich so lang, wie ich den Gummistiefel bis kurz vor den Absatz angeritzt hatte. Er klaffte bei jedem Schritt weit auseinander und gab den Blick auf den halben Fuß in einer schammigen Wollsocke frei. Um das ganze Riesenloch herum konnte man die zerrissenen Fäden des Futters abstehen sehen. Durch den fehlenden Seitenhalt im vorderen Bereich des Stiefels rutschte jetzt auch die Ferse meiner Schwester bei jedem Schritt zur Seite weg, so daß der Schaft vom Loch bis zum Hacken jetzt auch noch bei jedem Schritt um 90° umgeknickt wurde. Ich konnte kaum noch die Augen vom Gummistiefel meiner Schwester lösen und grinste zufrieden vor mich hin.
"Das sieht ja inzwischen echt übel aus. Hättest Du früher Deine Gummistiefel so krummgetreten, hättest Du von Mama aber was zu hören gekriegt", sagte ich mitleidig zu meiner Schwester. "Und sag mal, wird das Loch eigentlich immer gr...?", weiter kam ich nicht.
"Hör' endlich auf, dauernd meine Gummistiefel so blöd anzuglotzen!! Und ja, das beschissene Loch wird immer größer! Ich verlier' diesen Scheiß-Stiefel ja schon fast! Der hält inzwischen kaum noch an meinem Fuß! Daran bist nur Du schuld!", motzte sie mich an.
Der Fuß meiner Schwester ist tatsächlich bei jedem Schritt fast schon seitlich aus dem glitschigen Stiefel rausgerutscht, was nur noch von ihrer grossen Zehe einigermaßen verhindert wurde. (Ich hätte den Stiefel doch bis ganz nach vorne zur Stiefelspitze aufschneiden sollen :twisted:) Den ganzen Heimweg schimpfte meine Schwester wie ein Rohrspatz und verfluchte ihre Gummistiefel aufs Heftigste: "Scheiße!!! Diese Gummistiefel, die waren so herrlich bequem! Hättest Du vorhin nicht da drin rumgebohrt, hätte man die bestimmt noch reparieren können. Aber jetzt kann ich die wirklich nur noch wegschmeissen! Und das gibt bestimmt auch 'ne schöne Erkältung!"
Ein paar mal mußte sie sogar an einer Pfütze anhalten, um die in den Stiefel hineingewanderte matschige Pampe samt der zugehörigen Steinchen wieder rauszuspülen. Weil der Regen schon länger aufgehört hatte, wurde der Matsch auch langsam immer zähflüssiger und klebriger. :lol: :lol:
"Kalte Fußbäder sollen ja sehr gesund sein. Da hättest Du heute ja gleich Flip-Flops anziehen können!" setzte ich ironisch noch einen drauf.
"Lach Du nur, Deine Füße sind ja warm und trocken! Du weißt gar nicht, wie kalt und eklig das ist! Na, warte!!", giftete sie zurück und spritze durch einen kräftigen Tritt mit ihrem kaputten Gummistiefel einen grossen Schwall Wasser aus der Pfütze in meine Richtung. Dabei blieb sie mit der abgerissenen Sohle am Grund der Pfütze hängen.
Sie machte einen großen Schritt nach vorne, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren und rammte dabei den Fuß knöcheltief in den zähen Matsch neben der Pfütze. Die klebrige Pampe umschloß augenblicklich den Stiefel und ein paar große Luftblasen stiegen am Schaft entlang hoch.
"Verdammte Scheiße, ist das eklig!" Schnell zog sie ihren Fuß mit einem lauten Schmatzen wieder aus dem Schlamm.
"Was ist denn jetzt passiert? Mein Fuß sieht so komisch aus," rief sie erstaunt aus. Sie stampfte ein paar mal auf, damit der Matsch abfiel. Erst jetzt erkannte sie, daß ihr Fuß zur Hälfte aus dem Riesenloch im Gummistiefel heraushing. Beim Hängenbleiben in der Pfütze war die große Zehe über das letzte verbliebene Stückchen intakte Stiefelspitze, das den Fuß noch im Stiefel hielt, hinausgerutscht.
"OH NEIN!!!! BITTE, BITTE NICHT!! SO EIN MIST!!" rief sie mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen. "NA TOLL!!! Jetzt hab' ich wegen Dir das Loch wohl noch weiter aufgerissen. Der Stiefel hält jetzt bestimmt nicht mehr am Fuß und ich kann barfuß heimlaufen! Kannst Du denn nicht mal Deine Klappe halten!? Und wehe, wenn Du lachst, dann landest Du in der Pfütze!"
Sie wusch in der Pfütze den gröbsten Schlamm von ihrem Fuß ab und humpelte zur Seite ins Gras. Dort versuchte sie, ihre Zehen durch seitliches Abwinkeln des Fußes wieder in den Gummistiefel zurückzuschieben. Der jetzt leere Fußteil ihres Stiefels wurde aber dabei kräftig zerknautscht und übel malträtiert, ihre Zehen waren jedoch viel zu lang, um wieder in den Stiefel hineinzurutschen.
"Scheiße, das wird nichts! Na ja, ist zum Glück bloß rausgerutscht. Immerhin ist er nicht noch weiter aufgerissen," stellte sie erleichtert fest. Aber der Versuch, den Stiefel auszuziehen, führte zu keinem Ergebnis, der Gummistiefel war einfach zu nass und wegen der dicken Socken zu eng.
"Soll ich Dir helfen? Ich versuch' mal, mit dem Finger das Loch vorne etwas zu dehnen und Du schiebst Deine Zehen mit der Hand wieder zurück," fragte ich vorsichtig.
"Damit DU mir den Stiefel vornerum doch noch so weit aufreissen kannst, damit ich dann barfuß heimlaufen darf??!!?? VERGISS ES!!!! Du hast schon genug angerichtet!" war die heftige Reaktion.
Sie stellte sich mit dem Hacken des heilen auf den des kaputten Gummistiefels und begann heftig zu zerren. Nach ein paar Versuchen hatte sie den Stiefel so weit ausgezogen, daß die große Zehe wieder zurückrutschen konnte. Sie zog kräftig am Schaft, aber beim anschließenden Reinschlüpfen verhinderte die dicke Socke, daß ihre große Zehe den richtigen Weg fand. Wieder rutschte der Fuß durch das riesige Loch ins Freie.
"Verdammter Mist!" schimpfte sie lauthals. "Das hab' ich ja echt klasse hingekriegt! So kann ich doch nicht weiterlaufen!"
"Dein Fuß will wohl nicht wieder in den üblen Mief zurück, was? Zieh' doch die dicke Socke aus," riet ich ihr, "sonst wird das nichts."
"Wenn Du mir verrätst, wie ich dann wieder in den nassen Stiefel reinkommen soll, gerne! Du siehst doch, daß ich ihn schon kaum vom Fuß runterbekomme!" war die etwas verzweifelte Antwort.
Ich könnte Dir doch den Stiefelschaft von der Hälfte der Höhe bis runter zur Sohle aufschlitzen. Genau dort, wo der Reißverschluß bei Deinen schwarzen Overknee-Stiefeln sitzt. Dann kommst Du leichter raus und wieder rein," schlug ich ihr vor.
"Noch so eine brilliante Idee von Dir! Nur haben wir hier dann keinen Reißverschluß, der das ganze hinterher wieder zusammenhält. Dann hält der Stiefel nämlich überhaupt nicht mehr am Fuß," motzte sie mich an. "Der labbert doch dann nur noch am Bein rum. Oder hast Du einen Reißverschluß und eine Nähmaschine dabei, Du Schlauberger."
"Ich war ja noch nicht fertig. Ich könnte Dir ja mit dem Schnürsenkel aus der Stulpe eine Schnürung basteln, mit der wir den Schlitz dann wieder zusammenziehen. Mit dem Messer stech ich ein paar Löcher rechts und links vom Schnitt hinein und da fädeln wir dann den Senkel durch," schlug ich ihr vor.
"Aus Dir wäre bestimmt ein guter Designer geworden," sagte sie mit einem sarkastischen Unterton. "Warum willst Du mir eigentlich ständig an meinen Gummistiefeln rumschneiden? Gib mir mal das Messer, dann schnippel ich Dir mal ein wenig an Deinen Gummistiefeln rum, wenn Du das so gut findest! Oder noch besser: Paß auf, daß Dir nicht irgendwann mal Deine Gummistiefel beim Anziehen auseinanderfallen!" schimpfte sie.
"Aber Du hast mich gerade auf einen Idee gebracht. Ich könnte doch den Fußteil mit dem Schnürsenkel provisorisch wieder zusammenflicken, oder?" fragte sie mit hoffnungsvollem Blick.
"Das hält aber nicht sonderlich lange. Du müßtest dazu den Schnürsenkel unten aus der Sohle rausführen und da wird er innerhalb kürzester Zeit vom Laufen durchgescheuert sein," argumentierte ich dagegen.
"Schade! Ich hätte gedacht, das funktioniert," seufzte sie. "Wie komm ich denn jetzt nur wieder in den Stiefel rein?" Sie dachte eine Weile angestrengt nach.
Warte, ich weiß was," sagte sie plötzlich, während sie das Gesicht zu einem Grinsen verzog.
Sie begann abermals, den Stiefel unter heftigem Zerren ein Stück weit auszuziehen. Nach ein paar weiteren Versuchen krachte es und konnte ich sehen, wie ihr Gummistiefel jetzt auch noch hinten am Hacken an der bereits angebrochenen Stelle mit einem deutlich hörbaren, knisternden Geräusch aufzureissen begann. Ihre Ferse arbeitete sich langsam durch den größer werdenden Riss nach draussen.
"Was ist denn jetzt schon wieder los?" fragte sie mich mürrisch, als sie merkte, dass ich grinsend in die Hocke gegangen war und die Aktion aus der Nähe beobachtete.
"Was los ist, willst Du wissen? Hör' auf zu zerren! Dein Gummistiefel geht jetzt auch noch hinten an der Ferse kaputt!" warnte ich sie. "Wenn Du so weiterzerrst, machst Du noch einen Halbschuh daraus."
"Willst Du mich verarschen? Viel kaputter geht doch gar nicht mehr!" Sie hob ihren Fuß, betrachtete ihre Ferse und bohrte gedankenverloren mit dem Zeigefinger in dem neuen Loch in ihrem Gummistiefel herum. "Hmm, anscheinend geht wohl doch noch mehr. Na supi, heute geht aber auch alles schief," seufzte sie. "Grins nicht so blöd! Dann wird eben ein Halbschuh draus und der Schaft reisst ab. Ob mir der Dreck jetzt auch noch von oben reinläuft, ist auch schon egal. Irgendwie muss ich auf jeden Fall wieder in den Stiefel rein, und als Halbschuh geht's auf jeden Fall leichter" sagte sie trotzig und zerrte weiter heftig am Stiefel, woraufhin sich der Riss mit knisterndem Futter auf ungefähr 6cm verlängerte.
"Das reicht jetzt, wenn ich den noch weiter ausziehe, komm' ich da nie wieder rein," keuchte sie nach erneutem kurzem Gezerre. "Sag' mir bitte mal, wie spät es ist. Ich hab' nachher noch eine Verabredung."
Während ich auf die Uhr sah, bemerkte ich jedoch nicht, daß dies nur ein Ablenkungsmanöver meiner Schwester war. In diesem unbeobachteten Moment trat sie wie beiläufig mit dem Gummistiefel noch mal in das Schlammloch und ließ dort den Hohlraum in ihrer Stiefelspitze und unter der Ferse durch die Löcher richtig mit Schlamm volllaufen.
Sie lächelte mich an: "Du kannst mir als kleine Wiedergutmachung das Riesenloch an der Sohle zusammenhalten, während ich wieder reinschlüpfe, damit der Fuß nicht gleich wieder rausrutscht." Sie hielt mir ihren Fuß so hin, daß der Fußteil des Stiefels nach oben zeigte und nichts herauslaufen konnte. Der Absatz berührte gerade so eben den Boden. "Na los! Guck' nicht so komisch! Wegen Dir ist doch jetzt so ein Riesenloch in meinem Gummistiefel. Kannst Dir ja hinterher die Hände in der Pfütze waschen."
Ich umfaßte den schlammverschmierten Fußteil ihres Gummistiefels mit beiden Händen und hielt ihn zusammen, während sie am Schaft zu ziehen begann und mit dem Hacken auftrat. Nach heftigem Gezerre rutschte der Fuß mit einem Ruck wieder an seinen Platz, wobei der ganze Schlamm, den sie in dem unbeobachteten Moment hatte reinlaufen lassen, aus Riss an der Sohle wieder herausquoll und mir über die Hände und die Jackenärmel lief. Sie verzog ihre Mundwinkel zu einem kurzen boshaften Lächeln nach oben.
"Hoppla, war wohl noch was drin! Hoffentlich ist es nicht zu eklig?" spöttelte sie. "Lass uns gehen! Und Du solltest Dir die Hände sauber machen!", grinste sie.
Ich gönnte ihr ihre kleine Rache, grinste aber innerlich, denn nach ein paar Schritten ging das Gemeckere wieder von vorne los. Für mich war es das aber wert, denn nun konnte ich noch ein weiteres Loch in ihrem Gummistiefel bewundern. Bei jedem Schritt öffnete und schloss sich jetzt auch noch ein 6cm langer Riss an ihrem Hacken und gab auch hier den Bllick auf ihre dreckige Socke frei.
Ich konnte mir mit Mühe und Not das Lachen verkneifen, grinsen mußte ich aber trotzdem den ganzen Heimweg lang. Meine Schwester fand das verständlicherweise weniger lustig und war so wütend, daß sie den ganzen Heimweg lang kein Wort mehr mit mir geredet hat (außer ihr Geschimpfe). Dieses wurde noch heftiger, als sie ungefähr 1km vor der Haustür stolperte und ihr Fuß erneut ans Tageslicht kam. :evil:
"Warte doch mal!" rief sie mir hinterher, nachdem sie erst gestolpert und dann stehengeblieben war. "Mein Fuß ist schon wieder aus dem blöden Stiefel rausgerutscht." Ich sah, daß sie dieses Mal den Fuß ohne große Schwierigkeiten durch Anwinkeln des Knöchels wieder in den Stiefel zurückschieben konnte. Das Loch war wohl jetzt doch noch den alles entscheidenden Zentimeter größer geworden. Ich grinste, als auch sie entsetzt registrierte, daß das nichts Gutes zu bedeuten hatte.
Sie wollte loslaufen, doch nach zwei Schritten hing der Fuß schon wieder draussen. Erneut schob sie den Fuß in den Stiefel zurück. "Na toll, jetzt ist mein Stiefel ganz kaputtgegangen!" motzte sie. "Schau her!"
Sie hob den Fuß und riß dann mit einem Ruck die Stiefelspitze ohne Schwierigkeiten mit der Hand zur Seite weg. Dabei verlor sie das Gleichgewicht und kam schräg mit der Innenseite des Absatzes auf. Wieder war ein deutliches "RRAATSCH!!" zu hören. Der Gummistiefel war nochmals um 5cm weiter nach hinten aufgerissen, weil der Übergang vom Schaft zur Sohle vom ständigen schiefen Auftreten mürbe geworden war. Nun war der Gummistiefel fast die ganze Innenseite der Sohle entlang aufgerissen, so daß ihr Fuß überhaupt keinen Halt im Stiefel mehr hatte. "VERDAMMTE SCHEISSE!!! Das hätte jetzt aber auch noch die paar Meter halten können!" schimpfte sie. "Also jetzt doch noch barfuß! MIST! MIST! MIST! Hoffentlich sieht mich keiner, das ist ja megapeinlich!" stöhnte sie, denn wir waren schon an den ersten Häusern des Ortes vorbeigelaufen. Mühsam lief sie weiter, wobei der ganze Vorderfuß nach zwei Schritten wieder zum Vorschein kam und der vordere Teil des Gummistiefels seltsam verdreht nach aussen wegstand. Sie stolperte ab und zu wegen der herunterbaumelnden Sohle.
"Du hättest gelbe Socken anziehen sollen, dann würde das Loch nicht so auffallen," neckte ich sie und erntete einen bösen Blick.
Aber wie es nun mal bei Murphys Law so ist, kam uns kurz vor dem Ziel noch eine Nachbarin um die Ecke entgegen. Hier konnte ich erleben, was Multitasking heißt: Meine Schwester sah die Frau, blieb sofort stehen, lehnte sich an den Gartenzaun, zog ihr Handy aus der Tasche und tat so, als würde sie wählen. Gleichzeitig winkelte sie den Fuß an, damit dieser im Stiefel verschwand und drückte dann mit dem anderen Fuß das riesige Loch von oben her so zu, daß es vom heilen Gummistiefel verdeckt wurde. Wir grüßten uns und sie sagte mit einem genauen Blick auf die Füße meiner Schwester: "Aaah, die guten alten gelben Gummistiefel! Ich hätte meine heute wohl auch besser anziehen sollen, meine Schuhe sind schon ganz durchgeweicht."
"Da sind sie heute bestimmt nicht die einzige mit durchgeweichten Füßen, so wie das geregnet hat" antwortete ich mit einem Seitenblick auf meine Schwester, die daraufhin rot anlief. "Schönen Tag noch!"
"Puh, das war knapp!" stöhnte meine Schwester, nachdem die Frau weitergelaufen war. "Zum Glück hat die Tratschtante nichts gemerkt, sonst würde es noch heißen, ich hätte Spaß daran, in kaputten Gummistiefeln rumzulaufen oder ich könnte mir keine Neuen leisten." Sie hob den Stiefel und zeigte auf das Loch. "Gott, meine Socke geht jetzt auch noch kaputt. Da, völlig zerfetzt!" Sie sah mich an. "Grins nicht so, Du Blödmann! Die Bemerkung über nasse Füße mußte unbedingt noch sein, oder? Ich bin knallrot geworden!"
"War nicht zu übersehen," feixte ich. "Komm jetzt, bevor's doch noch richtig peinlich wird."
Sie sah mich böse an, und bückte sich. Dann riss sie den ganzen vorderen Teil des Gummistiefels zur Seite und nach hinten und schob den ganzen Fuß komplett durch das Loch hindurch. Sie zog den Schaft am Bein nach oben, damit die Reste des Stiefels nicht mehr den Boden berühren konnten.: "Jetzt ist mir alles egal! Bevor ich auch noch hinfalle, lauf' ich lieber so nach Hause," sagte sie.
So humpelte sie die letzten Meter auf der schon arg ramponierten Socke zu uns nach Hause.
Dort verschwand sie gleich in der Garage. Ich gab' ihr ein paar Minuten und folgte ihr dann nach drinnen. Sie versuchte gerade, sich die traurigen Übereste ihres nun völlig zerfetzten Gummistiefels vom Fuss zu ziehen, war bis jetzt aber nur ein paar Zentimeter weit gekommen.
"Soll ich Dir helfen, den bösen, bösen Gummistiefel loszuwerden?", bot ich ihr feixend an.
"Ich sag's Dir nochmal: Bleib bloß weg von mir! Für heute hast Du mir schon genug "geholfen"! Ich schaff' das schon ganz alleine! Selbst wenn ich mir den Gummistiefel mit einer stumpfen Schere vom Fuß runterschneiden muß! Ist ja JETZT nicht mehr schade drum, oder?!" fauchte sie.
"Zum Glück hat Dein anderer Stiefel ja noch bis hierher durchgehalten und ist nicht wie sein Kollege hier auseinandergefallen. Du hattest Glück, daß dieser Stiefel bis fast nach Hause gehalten hat. An dem siehst Du ja, wie morsch und altersschwach Deine Stiefel schon sind. Stell Dir vor, das wäre auf halbem Weg passiert. Und Du hättest ja immer noch den kaputten Stiefel mit mir tauschen können, denn nach Deiner liebe- und aufopferungsvollen Vorarbeit hätte er mir jetzt ja sogar ohne Einsatz des Taschenmessers gepasst", sagte ich immer noch leicht belustigt :lol: zu ihr neben der Mülltonne.
"Scheiße!!! Gleich hol' ich die Schere!", fluchte sie, stellte sich mit dem Hacken des heilen Gummistiefels auf den Absatz des Kaputten und riss mehrmals mit aller Kraft daran. Dabei konnte ich beobachten, wie sich der Riss hinten am Hacken immer größer und größer wurde. Nach einiger weiterer heftiger Kraftanstrengung und vielen Flüchen, sie hatte den Schaft mittlerweile mehr als die Hälfte durchgerissen, rutschte endlich ihr Fuß aus dem Stiefel heraus. Die Ferse blieb an der Stulpe hängen und riss diese noch ein Stückchen weiter ab. (Schade, ich hätte wirklich gerne gesehen, wie sie sich den Stiefel vom Fuß schneidet!) Zum Vorschein kam eine völlig verschlammte Socke. Sogar ihre Jeans war bis weit über den Knöchel verschlammt.
"Ohne die dicken Socken wär's um einiges leichter gegangen, ich wollte sie Dir ja gleich ausreden", sagte ich grinsend. Das Loch am HAcken war durch das Ausziehen inzwischen so groß geworden, daß sie da ohne Probleme in den Gummistiefel von hinten hätte einsteigen können.
"Wenn ich gewusst hätte, daß der SO kaputt geht, daß man ihn nicht mehr reparieren kann, dann hätten wir die Gummistiefel getauscht, darauf kannst Du Gift nehmen! Du wolltest DEN vornerum ganz aufschneiden? Das hätte ich wirklich zu gern erlebt, wie DU dann "barfuß" damit heimgelaufen wärst. HA!! Die ganze Sohle wäre abgegangen! Hoffentlich passiert Dir sowas auch mal, dann weißt Du, wie beschissen die Heimlauferei mit kaputten Schuhen sein kann! Überhaupt, WAS nennst Du Glück! Der andere Stiefel hat durchgehalten? SCHÖN FÜR IHN!! Gut, dieser Stiefel wäre beim nächsten Mal Ausziehen wahrscheinlich sowieso an der Ferse eingerissen! Den hätte ich immer noch anziehen können, ich hätte halt nicht mehr durch Pfützen laufen dürfen! Wenn dieses Loch noch größer geworden wäre, hätte ich die immer noch abschneiden und als Halbschuhe weitertragen können!" sagte sie wütend und hob den völlig verdreckten und aufgerissenen Gummistiefel auf.
"Aber Dank Deiner bescheuerten Bohraktion kann ich die Gummistiefel jetzt nicht mal mehr im Trockenen weitertragen!" Sie zog mit den Zeige- und Mittelfingern der rechten und der linken Hand den Riss weit auseinander und hielt ihn dicht vor die Nase. Das Innere war komplett matschbraun ausgekleidet.
"Das hast Du wirklich sauber hingekriegt, großer Bruder!" blaffte sie mich an.
So stand sie nun vor mir, stinkwütend, den einen Fuss im noch heilen Stiefel und den anderen in einer patschnassen Socke, bei der man nicht mal mehr die Farbe erkennen konnte und die an der Sohle schon heftige Auflösungserscheinungen zeigte. Am liebsten hätte ich laut losgelacht, so komisch sah das aus.
"Da hätte ich ja gleich barfuß gehen können! Und die Socken kann ich auch wegschmeißen!"
Ich antwortete amüsiert: "Oder mit Flip-Flops. Das hab' ich Dir doch heute auch schon mal gesagt. Immerhin, nach dieser Wäsche duftet er nicht mehr nach Schweißfüßen. Und ein weiteres Belüftungsloch an der Ferse hast Du ihm jetzt auch noch verpasst.
Du könntest jetzt den Riss an der Sohle wieder mit dicker Schnur zunähen und hättest dann ein Paar Sommergummistiefel, allerdings darftst Du dann beim nächsten Spaziergang Dein Nähzeug nicht vergessen."
Ich deutete auf den Riss am Hacken. "Wenn Du in den anderen Gummistiefel jetzt auch noch ein paar große Löcher in den Schaft reinschneidest, könntest Du sie sogar im Sommer anziehen, ohne das Ungeziefer im Keller zu erschrecken. Mach doch Sandalen mit Schaft daraus, das wird bestimmt auch mal Mode."
Mit einem Blick, als ob sie mir ihren kaputten Stiefel gleich um die Ohren hauen würde, drehte sie sich um und feuerte ihn so fest sie konnte in die offene Mülltonne. Die Socken folgten dem Stiefel gleich hinterher. Zum Abschluss zog sie sich den noch heilen Stiefel aus und beförderte ihn ebenfalls mit Schwung in die Tonne.
"So ein Blödmann! Ich lauf doch nicht mit geflickten und löchrigen Gummistiefeln durchs Dorf!
Oh Mann!! Solche bequemen Gummistiefel finde ich doch nie mehr wieder! Ich muß mir morgen unbedingt neue kaufen.....," hörte ich sie noch immer leiser schimpfen, während sie im Haus verschwand.

Ich hoffe jedenfalls sehr, dass meine Schwester nicht gemerkt hat das ich dafür verantwortlich war, denn sie ist mit Sicherheit dazu fähig, sowas auch mit mir durchzuziehen. Wäre ihr Gummistiefel schon während der Wanderung auf der Innenseite des Fußes komplett aufgerissen, so daß ihr auch noch der Fuss ständig seitlich aus dem Stiefel in den Matsch rausgerutscht wäre, dann hätte ich den Tag wohl nicht überlebt. Sie war auch schon so ganz schön wegen meiner Lästerei genervt und es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte ihren Gummistiefel im Gesicht gehabt. Es war schon schwer genug, mir, bevor ihr Fuß nass wurde, nichts anmerken zu lassen. Nachdem ich jetzt weiß, daß sie nasse Füße in Gumistiefeln hasst, ist das auf jeden Fall genau die richtige Möglichkeit, es ihr mal wieder richtig heimzuzahlen.
Rache ist süss! :twisted: :twisted:

Wenn ich mal alte Gummistiefel übrig habe, werde ich die Aktion mal wiederholen (natürlich nicht mit meiner Schwester ;) ) und dann auch ein paar Bilder zur Illustration hier einstellen.
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