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Mülltonnen und -container, Müllschlucker, Sperrmüll, Müllabfuhr, Müllpressen, Müllkippen, Müllverbrennung, Altkleidersammlung und Verschrottung.
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ragusa
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Registriert: Mo 10. Dez 2012, 21:53

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Beitrag von ragusa »

Heute Morgen war es also endlich wieder mal soweit: Es fiel kein Schnee, die Strassen waren einigermassen trocken und ich beschloss, mich aufs Rad zu schwingen.
Einen ersten Halt machte ich bei den Containern, in denen ich vor ein paar Wochen den Sack mit den Damenhöschen fand. Diesmal waren es aber nur Taschen und ich zog weiter. Wobei jetzt, wenn ich mir das zweite Bild so anschaue, kann es durchaus sein, dass ich am Freitag, am Abfuhrtag, nochmals eine Inspektion machen werde, falls möglich. Vielleicht findet sich ja noch was Interessantes in den Taschen und es kommen sicher noch weitere Säcke in den Container rein!

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Ein paar Container weiter warteten wieder mal Matratzen auf den Weg in die Verbrennungsanlage. Auch sie waren schon ganz schön versifft wegen dem nassen Wetter. Immerhin sind sie ausreichend frankiert und die Müllabfuhr wird sie wohl mitnehmen.

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Das war es dann in diesem Quartier und ich zog weiter zur nächsten Schatzinsel, wo die Müllabfuhr immer am Donnerstag Station macht. Weil heute bekanntlich erst Dienstag ist, standen die Container nicht an der Strasse sondern in einem öffentlich zugänglichen Müllhäuschen, das jeweils direkt gegenüber dem entsprechenden Hauseingang lag. Nicht optimal, aber wenn man schon mal unterwegs ist, will man auch alle Möglichkeiten ausschöpfen. Und ich habe geschöpft und geschöpft, aber leider nichts gefunden.

Das Wetter wurde immer besser und ich beschloss in einen Bezirk zu fahren, in dem heute die Müllmänner unterwegs sind. Nach ein bisschen Suchen fand ich diese Ansammlung und nahm sie mal ein bisschen genauer unter die Lupe:

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Da war wohl eine Oma umgezogen, ins Heim gegangen oder verstorben: So sieht das doch meistens aus, wenn die Erben ihr Handwerk der Wohnungsauflösung beginnen. Erst ganz zaghaft und dann völlig enthemmt, landet das Teuerste und Intimste der betroffenen Person gnadenlos in Mulden oder Abfallsäcken auf der Strasse und für alle sichtbar. Immerhin konnte ich ein paar Sächelchen retten, neben den Foulards, die bei mir noch als Windeleinlage her halten müssen, fand ich diese Vintage-Handtasche und sonstigen Krimskrams.

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Und auch dieses geile Unterhemd, das ich jetzt am Tragen bin und das in meiner Sammlung einen schönen Platz erhalten wird. Der Stoff dieses Unterhemdes ist irgendwie wie das Material von Strumpfhosen, es schmiegt sich wunderbar an und weil es mir von der Grösse her passt, stelle ich mir vor, wie es wohl einst die prallen Dinger der üppigen Besitzerin im Zaum zu halten versucht hat.

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Wie immer war eine Horde von Passanten unterwegs und es hiess für mich weiterfahren. An einem ganz anderen Ort entdeckte ich diese Ansammlung von Säcken und auch das war mir eine Inspektion wert:

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Holla, was für eine Rockerbraut! Diese Taschen packte ich ein und zu Hause fiel dann bei der Begutachtung neben einer Haarspange noch ein Säckchen mit Kondomen raus, so ein Luder !

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Das kleine Täschchen war wohl für die Abendgarderobe oder für Damenhygieneprodukte und ich werde es behalten. In die grosse Kunstledertasche werde ich ein paar Beinausschnitte schneiden und sie als Hose tragen und bis zum äussersten versauen, ich freu mich schon richtig drauf!

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Jetzt aber zum absoluten Highlight und zu einer der schönsten Rettungen, die ich je machen durfte. Wirklich meine zweitletzte Station, strahlte mich aus einem Abfallsack diese wunderschöne Spieluhr von Chicco an.

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Sie ist Motor und Hauptteil eines Mobiles. Der Abfallsack war bis oben voll mit Babywindeln und ich frage mich echt, welche bescheuerte Mutter ihrem Kind so etwas antut und so etwas Tolles in den Müll schmeisst. Der Hammer ist, und hier bitte ich um Entschuldigung für meine Ausdrucksweise, dass diese unsäglich dumme Schnepfe die Spieluhr zusammen mit den Batterien in den Müllsack rein gestopft hat. Ich habe ja selber meines Wissens keine eigenen Kinder aber vier Patenkinder und ich frage mich wirklich, wo da die Vorbildfunktion einer Mutter und das Umweltbewusstsein geblieben sind.
Auf jeden Fall habe ich die Uhr vor Ort angeschaltet und es ertönen wahlweise die Melodie von "Ave Maria" von Schubert oder die "Peer Gynt" Suite Nr. 1 von Grieg. Soooo schöööööön!!!!!!
Will man die Musik abschalten, so drückt man auf den Mittelknopf und hat ein schönes Nachtlicht!

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So, gute Nacht, äh ich meine, das war mein heutiger Bericht und ich freu mich auf Eure Anregungen oder Bemerkungen!

ragusa
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