Hallo Leute,
heutzutage sind die Müllkippen nur noch Zwischendeponien, bis endlich der Hausmüll vom Müllheizkraftwerk angefordert wird. Die Mülldeponien sind also genau genommen zu verstehen als "Außenmüllbunker". Den Müll kippt man in unserer Gegend meist erstmal auf die Kreismülldeponie, bis die Müllverbrennungsanlage wieder Kapazitäten frei hat.
Speziell bei Wartungsarbeiten und Reparaturen an der Müllverbrennungsanlage sind die "alten" Mülldeponien sehr praktisch als Puffer.
Spätestens ein Jahr, nachdem der Hausmüll aus den Müllautos verkippt wurde, wird er dann von der Mülldeponie in riesige Müllcontainer mit Radlader verfrachtet und geht auf seine wirklich allerallerletzte Reise.
Wenn die Müllöfen still stehen, dann kommt alles "hoch auf den Müllberg" und wenn oben keine "Schlammschlacht" (bei viel Regen) herrscht, dann müssen / können auch Privatanlieferer direkt neben den Müllfahrzeugen oben auf dem Müllberg ihre Abfälle "verkippen". Doch diesmal hatten die Müllöfen "Heißhunger" und man stellte direkt an den Rampen in der Nähe des Eingangsbereichs zwei dieser großen Müllcontainer auf, damit Privatanlieferer gleich dorthinein ihre Anhänger und Kofferräume ihrer Autos entleeren konnten. Der eine Container war noch total leer aber am anderen Container war "Hochbetrieb".
Kartons voll Gerümpel, prall volle Säcke mit Lumpen, Spielzeug und Kleingerümpel, Möbelteile und auch mal komplette Schränke, Sessel und Stühle und dazu und darüber auch ganz "normale" Restmüllbeutel. Imbissbetriebe liefern auch mal einige Säcke mit Einweg-Geschirr, Trinkbechern und Essensresten an. Deshalb läuft an manchen Stellen Senf und Ketchup aus den Säcken über geile Klamotten oder Omas immer gehütetes Sammelporzellan, was nun mit lautem Klirren in Säcken verpackt beim in den Container hinein schleudern auf dem Stahl des Containers aufschlägt.
Besonders gerne sehe ich junge Frauen, die dort als Privatanlieferer ihre Abfälle ausladen. Irgendwie erscheinen manche etwas überfordert, in welche Ecke sie ihr altes Zeug "abstellen" sollen. Manche stapeln sogar ihre vollen Kartons im Container aufeinander und andere spielen das schwache Geschlecht und nehmen einen Korb oder eine Kiste und gehen nur bis zum Bereich der Klappen und kippen den Inhalt dort aus, weil sie die Behälter wieder mitnehmen wollen. So liegt dann unpraktischerweise ihr Zeug vorne und versperrt den Weg nach hinten. Denn die Deponiearbeiter sind immer froh, wenn die Anlieferer ihre Abfälle weit nach hinten im Müllcontainer tragen bzw. werfen.
So trampeln manche Leute sogar über die Abfälle der anderen, um ihre größeren Mengen weit in den Container zu schaffen. Dabei müssen die halt aufpassen, dass sie nicht in eklige Küchenabfälle oder Glasscherben treten und ein lose im Container liegender BH kann eine böse Stolperfalle werden.
Als ich gerade an dem Container mich befand lud ein junges Pärchen Klamotten und Schuhe in einem roten Wäschekorb aus und auch Kindersachen wie ich meinte zu erkennen. Ein bissel chaotisch hatten die beiden alles relativ lose in den Kofferraum gepackt und so sahen die Sachen auch dann im Container aus:
- Ein "einladender" Anblick!
- Das große Entrümpeln und Wegschmeißen!
- Schade um den wunderschönen Wildlederstiefel! Den anderen habe ich nicht mehr finden können.
- Herzlos zur Mülldeponie gebracht: Handschuhweiche Lederstiefel Originale von "Sex an the city"! Was wohl Pacilove dazu sagen würde: Ein armer Schnulli auf dem dreckigen kalten Stahl in dem riesigen Müllcontainer!
- Diese Sneaker haben sozusagen "ausgeshoxt". Hehe!
- Beinahe wie daheim im Küchenmülleimer: Schuhe und Essensreste zusammen. So schön sauber würden die Sneaks nicht mehr lange bleiben. Spätestens im Müllbunker der MVA ... !
- Müffelige ausgelatschte Laufschuhe im hohen Bogen aus dem Kofferraum noch schnell heraus geschleudert, bevor die Leute wieder losfuhren.
Bevor ich mit meinen Fotodokumentationen zu einem "Verkehrshindernis" wurde, sackte ich schnell ein was ich haben wollte und das große Entsorgen ging munter weiter. Eigentlich müsste man doch immer daneben stehen
Aber wer würde soviel Geilheit ertragen können die vielen "schönen Sachen" zu entdecken
; - und zusehen zu müssen, was alles sinnlos vernichtet wird.
Gruß Jan66