Hallo Leute,
vorgestern gelang mir ein Coup, von dem ich dachte, dass er nur selten vorkommt. Ich sollte mich täuschen.
Aber der Reihe nach:
In einem Wohnviertel mit vielen Blocks gehe ich ab und an auf die "Pirsch" und jedes Mal

werde ich dort fündig. Wenn ich nur mehr Zeit hätte ...

Die Nationalitäten sind dort kunterbunt gemischt und natürlich auch alle (politischen) Vorurteile. Es gelang mir wieder einmal zu beweisen, dass ein gewisser gescheiterter Bundesbanker

eben doch nicht so recht hat, wie viele glauben.
Der Vorfall ist schnell erzählt: Eine schon etwas abgelebt aussehende Frau fiel mir sofort auf, wie sie mit einer Mülltüte und Stiefeln in Richtung des Mülltonnenstandplatzes ging. Die Stiefel, die in ihrer einen Faust baumelten, waren einfach nur der Hammer.

Aber irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, dass die mal von ihr getragen worden waren; und sollten die wirklich jetzt in den Müll? Ich bewegte mich auch mal in die Richtung mit meinem alten Trick, irgendetwas an Abfall vom Wegesrand aufzuklauben und „entsorgen“ zu wollen. Alle Müllcontainer quollen über und es war mir ein Rätsel, wo noch der ganze anfallende Müll bis zum Abfuhrtermin hinsollte. Doch ein Müllcontainer stand schon unter der hydraulischen Müllpresse und wartete auf den Hausmeister, der wohl bald die Presse in Gang setzen würde.
Die Frau schleuderte ihre Mülltüte in eine „Lücke“ zwischen den vielen schon dort liegenden Müllbeuteln und nahm mit der frei werdenden Hand einen Stiefel. Mir wurde ganz heiß, denn ich beobachtete sie, wie ihre Augen nach „Platz“ für die Stiefel im überquellenden Müllcontainer suchten. Einen Stiefel schob sie auf ihrer schon liegenden Mülltüte direkt unter das Pressschild und den anderen Stiefel fand sich noch eine Stelle zwischen prallen Müllbeuteln. Es war ein supergeiler Anblick!
Sie bemerkte mich und ich warf betont unbeeindruckt noch „meinen“ Dreck dazu. Sie sah missmutig aus. Ich überlegte schon, ob sie gerade von ihren?? alten Lieblingen Abschied nahm. Wir kamen ins Gespräch und sie erklärte mir, dass gerade ihre jüngere Schwester bei ihr Unterschlupf gefunden hatte, nachdem sie wie sie es ausdrückte, „immer tiefer abgerutscht“ sei. Diese roten „Nuttenstiefel“, welche nun im Müll lagen, sah sie irgendwie hasserfüllt an. Ich begann zu verstehen: Vermutlich war ihre Schwester dem Rotlichtmilieu entronnen?! Die Frau meinte noch zu mir mit einer gewissen Genugtuung, dass jetzt ihre Schwester unter der Dusche sei und sie gleich die Gelegenheit genutzt hat, diese „peinlichen Dinger“ unverzüglich „dorthin zu schmeißen, wo die auch hingehören“. Doch so richtig zufrieden war sie noch nicht.
Jetzt kam für mich der Hammer und ich musste mich echt beherrschen, nicht meine Gesichtszüge entgleiten zu lassen: Sie sagte, dass sie glücklicherweise den Hausmeister kenne und den würde sie jetzt bitten herunter zu kommen und den oben liegenden Dreck samt Stiefeln tief in den Müllcontainer zu pressen, damit sie endlich „aus der Welt“ seien. Mein fragendes Gesicht motivierte sie, mir auch gleich dafür die Erklärung zu geben. Leider verlor sie damit meine ganze Sympathie:
Sie schimpfte auf die jugendlichen Türkenboys, die sich einen Spaß machen würden, sexy Wäsche oder hochhackige Schuhe von deutschen Frauen aus dem Müll oder Altkleidersäcken zu fischen und damit „Unfug treiben“. „Diese Stiefel meiner Schwester sind jetzt Müll und die gehen niemanden mehr was an!“ Rotzfrech bot ich ihr mit harmloser Miene an, dafür zu sorgen, dass diese Stiefel in den Müll kommen würden und kein Türkenboy sich an denen zu schaffen machen könne.

Es war wohl der Wunsch Vater ihres Gedankens, dass ich warten würde, bis der Hausmeister mit Schlüssel zu Müllpresse kommen würde. Während sie ging, um den Hausmeister zu rufen, sah ich mir den einen Stiefel einmal genauer an und bemerkte noch einen ganz frischen Duft des verschwitzten Stiefels. So etwas durfte jetzt einfach noch nicht in den Dreck gepresst werden!
Nur ein paar schnelle Fotos und dann war ich mit den Stiefeln verschwunden; - und die Frau würde in wenigen Minuten feststellen müssen, dass Fetischismus eine „internationale“ Angelegenheit ist und nicht nur Türken „böse Buben“ sein können.

Wenn die Frau schlau wäre, würde sie ihre Ressentiments ablegen und unter das Pressschild legen und selbst den Knopf drücken.
Bilder folgen gleich.
Gruß Jan66