Nach aufwändiger Restaurierung sind die verrotteten Pantoletten aus der wilden Müllkippe wieder an sexy Füßen zu bewundern
Der Zerfall im Müll sieht etwa so aus:
- in den ersten Tagen perlt das Wasser noch weitgehend von den "versiegelten" Schuhen ab. - schon nach etwa einer Woche findet das Wasser einen Weg in das Innere der Pantoletten und beginnt langsam, das Pappmaterial durchzuweichen.
- 3 Wochen - das aufquellende Material lässt immer mehr Öffnungen entstehen, in die Wasser eindringen kann. Blätter und Ästchen, die sich im Schuh sammeln halten das Wasser, so dass der Schuh nicht mehr so schnell abtrocknen kann. Wasser dringt durch die Nähte ein. - 6 Wochen- Aus den Blättern freigesetzte Säuren beginnen, die Kunststoffoberfläche anzugreifen, feine Risse entstehen, durch die das Wasser in das darunter liegende Gewebe eindringen kann. Mikroorganismen und Pilze entdecken die Schuhe jetzt als immerfeuchte Lebensräume und beginnen sie kräftig zu besiedeln. Mit ihren Ausscheidungen und Stoffwechselprodukten fördern die Organismen die Zersetzung.
- 8 Wochen - Pilzmycele wachsen fadenförmig in die Pappbestandteile hinein und beginnen deren Zersetzung. Die metallerne Gelenkfeder ist nun völlig von Feuchtigkeit und Säuren aus den Zersetzungsprodukten umgeben. Sie beginnt heftig zu zerrosten. Der Frost lässt das Wasser in den durchfeuchteten Bereichen gefrieren. Die nasse Pappe dehn t sich beim Gefrieren aus und an vielen Stellen löst sich das Obermaterial von der Pappe ab. Noch mehr Wasser kann eindringen. Dieser Vorgang wiederholt sich während des ganzen Winters. - 12 Wochen - übelriechender, schwarzer Schimmelschleim überzieht das Pappmaterial und führt zur Ablösung der verklebten Materialien. Zusätzlich wird der Klebstoff von UV Strahlung und Säuren aus den immer mehr werdenden Blättern zerstört. UV Strahlung hat auch das Obermaterial angegriffen, es wird matt und rissig. an einigen Stellen löst es sich ab. Die Weichmacher entweichen aus dem Material. Es wird hart und brüchig.
- 24 Wochen der Schuh sieht jetzt seltsam aufgequollen aus, das Pappmaterial beginnt torfig zu werden und die Gelenkfedern sind weitgehend zerrostet. In diesem Zustand sind die Schuhe nicht mehr tragbar. Sie würden den Versuch sie anzuziehen nicht überleben und in sich zusammenklappen.
In genau diesem Zustand waren die Silbernen Pantoletten.
-48 Wochen - Immer mehr Klebestellen lösen sich auf, so wie auch das Nahtmaterial zerfällt. Die Schuhe sind nun Lebensraum für Pilze, Bakterien, Asseln und kleine Schnecken geworden, die mit großem Appetit die ehemals geilen High Heels verspeisen. Wenn man jetzt die Schuhe aufhebt, zerfallen sie in ihre Bestandteile.
Stiletto hat geschrieben:Hallo Jan,
danke für Deinen netten Beitrag.
Ja, es wird weitergehen
Die geilen Pantoletten hat Philou 95640 aus einer wilden Müllkippe vor dem endgültigen Zerfall gerettet.
Oft sehen solche halb verrotteten Schuhe äußerlich noch gut erhalten aus aber von innen sind sie meistens total verrottet und knicken, morsch wie sie sind, beim ersten Trageversuch in sich zusammen.
Daher muss die erste Anprobe immer im Liegen erfolgen

Manche Schuhe sind auch nur noch im Liegen tragbar, wie das Paar schwarze Stöckelpumps, das ich in einem Beet unter Büschen gefunden hatte und bei denen die Pappinnensohlen und die Gelenkfedern vollständig verrottet waren.
Mit ein paar Tropfen stabilisierendem Klebstoff ließen sie sich an die Füße bringen.
Verrottete Heels aus dem Müll sind einfach nur geil!
