Das Festival
Verfasst: Mi 18. Sep 2013, 12:00
Im TV kam nichts, was Sabine und Danni interessierte und so setzten sie sich vor ihren PC. Erst sahen sie nach, ob eine Freundin eine email oder eine Nachricht geschickt hatte, dann sahen sie sich einige Seiten mit der neuesten Frühjahrsmode an. Irgendwie sahen die Sachen nicht wirklich aufregend aus. Danni meinte, sie würde gerne mal was ganz verrücktes machen. Ideen wurden ausgetauscht, ein Wort ergab das andere und irgendwann war Sabine auf einer Seite mit einem Bericht über ein Festival gelandet. Mehrere Gruppen spielten auf verschiedenen Bühnen, der Stern strahlte vom Himmel, das die Farben strahlend zur Geltung kamen. Nur die Füße hatten im Staub etwas zu leiden. Die meisten steckten in Turnschuhen. Vereinzelt gab es auch Sandalen und sogar Gummistiefel. Denen muß der Schweiß doch bis zu Knie stehen und stell dir mal vor, wenn die die Abends ausziehen, um ins Zelt zu gehen. Die Mädel lachten, hörten aber bei dem nächsten Bild sofort auf.
Das Wetter hatte sich offensichtlich geändert, die Turnschuhe und Sandalen waren nicht mehr staubig sondern total durchnässt und schlammig. Einige hatten sich Plastiktüten darum gewickelt, was aber auch nicht wirklich half. Mehr und mehr waren Gummistiefel in allen Höhen und Farben zu sehen, wobei die niedrigen offensichtlich gegenüber den hohen immer noch Nachteile hatten. Manche waren klobig, aus dem Baumarkt ? Offensichtlich kauften die Festivalbesucher, was sie kriegen konnten. Andere hatten wirkliche schöne, feminine Stiefel mit hohem Schaft in fröhlichen Farben. Wegen dem Regen hatten viele eine Mülltüte zur Regenjacke umfunktioniert. Es gab auch dünne Regenumhänge in Universalgröße für kleines Geld. Aber offensichtlich alle hatten nasse Beine, die in kurzen Hosen oder Röcken direkt vom Regen, die anderen hatten meist durchnässte Jeans an. Danni ließ den Spruch ab, es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung. Es folgte eine Diskussion, was denn die passende Kleidung wäre. Irgendwann meinte Sabine, es gäbe doch so Gummihosen mit Gummistiefel dran, für Fischer. Sie suchten welche im Netz, meinten aber, die sehen doof aus, zu weit, zu klobig. Aber Gummihose und Gummistiefel muß sein, das war ihnen klar und eine dichter Regenmantel sollte auch zur Ausstattung gehören.
Im Lauf der nächsten Tage reifte mehr und mehr der Gedanke, einmal an einem solchen Festival teilzunehmen. Als erstes kauften sie ein gebrauchtes Zelt. Das sollte nicht zuviel kosten, denn sie hatten inzwischen gesehen, wie es nach einem solchen Festival auf dem Zeltplatz aussah: Dort, wo bei der Ankunft Rasen war gab es nur noch schlammige Pfade zwischen den Zelten, die total mit Matsch bespritzt waren. Manche waren kaputt gegangen, wenn jemand über die Zeltleinen gestolpert war und so blieben viele stehen oder liegen, um entsorgt zu werden.
Passende Gummistiefel fanden sich in einer dunklen Ecke des Kellers. Die hatten die Mädchen seit langer Zeit nicht mehr angehabt, waren noch aus einem Räumungsverkauf vor einigen Jahren hier beim örtlichen Schuster gekauft, damals etwas zu groß, aber jetzt genau passend. Sabines waren rot in 40 und Dannis waren gelb in 41.
Schwieriger war jetzt die Suche nach passenden Gummihosen. Die ersten Suchen brachten nicht das, was sie sich vorstellten. Besser war dann schon der Suchbegriff Latexhose. Rasch fanden sie einen Hersteller aus den neuen Bundesländern, nicht billig aber offensichtlich mit guter Qualität. Am besten sollten die hauteng sein, sie wollten ja evtl. auch einen Typen aufreißen und sich so knackig wie möglich präsentieren. Aber die sind doch aus Gummi, sitzen dann doch sowieso hauteng und werden unten in die Gummistiefel gesteckt. Nee, meldete sich Sabine, nicht mit mir !
Wenn es regnet läuft die Brühe an der Hose runter in die Stiefel und dann stehen wir im Saft. Die Hose muß über die Gummistiefel gehen, damit nichts reinläuft. Das war zwar irgendwie einleuchtend, aber dann wird die Hose ja ganz dreckig, meinte Danni. Dummerchen, die sind doch aus Gummi, Dreck macht denen genauso wenig aus wie Regen. So bestellten sie je eine Hose in blau mit weit ausgestellten Hosenbeinen, wie damals bei den Hippies.
Nun waren die Regenmäntel dran. Da die Gummihosen recht teuer waren entschieden sie sich für einfache PVC Mäntel. Die waren leicht durchscheinend und glänzend. Passend zu ihren Gummistiefeln entschieden sie sich für welche in rot und gelb, mit Kapuzen und einem Kunststoff-Reißverschluss. Die Firma hatte auch große Seesäcke aus dem gleichen Material und kräftigen Trägern, die sie gleich mitbestellten.
Ein paar Tage später kam Sabine mit großen, schwarzen Müllsäcken nach Hause. Was willste denn damit ? Denk doch mal an die Bilder, wie dreckig da manche waren und ich will mich da dreckig machen. Wir haben die richtigen Klamotten dafür, uns kennt niemand da und deshalb will ich richtig die Sau rauslassen. Ja – und. Nachts brauchen wir doch wenigstens eine Wolldecke. Was denkst du, wie die nach der ersten Nacht aussieht ? Aber in so einer, dann unten zugeklebten Mülltüte bleibt sie sauber, was auch für den Rückweg nicht unangenehm sein dürfte. Prima, gute Idee.
Die bestellten Sachen kamen mit der Post und wurden gleich anprobiert. Vorsichtshalber kam noch ein breiter Gürtel über die Hose, damit die so wie gewollt saß. Seit Tagen war der Festivalbesuch das alles beherrschende Thema und als ihre Eltern sie in ihrem Festival-Outfit sahen waren sie stark beeindruckt. Ihr Vater meinte, sie hätten doch seit Jahren ihre Gummistiefel nicht mehr angehabt und das auch der Rest ganz vernünftig sei, jedenfalls wenn es regnen sollte.
Bis zum Festival waren es noch einige Wochen und als Karl vorher seinen Geburtstag feiern wollte, kamen sie auf die Idee, ihre Festivalmontur anzuziehen. Sie waren der absolute Mittelpunkt der Gartenparty und als es dann noch zu tröpfeln begann, konnten sie sich nicht verkneifen, zu fragen, was ist denn los. Sie setzten ihre Kapuzen auf während alle anderen in den Keller flüchteten. Rasch waren die Salate, Knabbereien und Getränke ins trockene gebracht. So hatte sich ihre Neuanschaffung schon mal bewährt.
Endlich war der Anreisetag gekommen. Ihre Eltern brachten sie an den Bahnhof, wo sie mit dem Regionalzug in die Großstadt fuhren. Von dort gab es einen Sonderzug bis in die Nähe des Festivalgeländes, das mit Sonderbussen angefahren wurde.
Das Wetter hatte sich offensichtlich geändert, die Turnschuhe und Sandalen waren nicht mehr staubig sondern total durchnässt und schlammig. Einige hatten sich Plastiktüten darum gewickelt, was aber auch nicht wirklich half. Mehr und mehr waren Gummistiefel in allen Höhen und Farben zu sehen, wobei die niedrigen offensichtlich gegenüber den hohen immer noch Nachteile hatten. Manche waren klobig, aus dem Baumarkt ? Offensichtlich kauften die Festivalbesucher, was sie kriegen konnten. Andere hatten wirkliche schöne, feminine Stiefel mit hohem Schaft in fröhlichen Farben. Wegen dem Regen hatten viele eine Mülltüte zur Regenjacke umfunktioniert. Es gab auch dünne Regenumhänge in Universalgröße für kleines Geld. Aber offensichtlich alle hatten nasse Beine, die in kurzen Hosen oder Röcken direkt vom Regen, die anderen hatten meist durchnässte Jeans an. Danni ließ den Spruch ab, es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung. Es folgte eine Diskussion, was denn die passende Kleidung wäre. Irgendwann meinte Sabine, es gäbe doch so Gummihosen mit Gummistiefel dran, für Fischer. Sie suchten welche im Netz, meinten aber, die sehen doof aus, zu weit, zu klobig. Aber Gummihose und Gummistiefel muß sein, das war ihnen klar und eine dichter Regenmantel sollte auch zur Ausstattung gehören.
Im Lauf der nächsten Tage reifte mehr und mehr der Gedanke, einmal an einem solchen Festival teilzunehmen. Als erstes kauften sie ein gebrauchtes Zelt. Das sollte nicht zuviel kosten, denn sie hatten inzwischen gesehen, wie es nach einem solchen Festival auf dem Zeltplatz aussah: Dort, wo bei der Ankunft Rasen war gab es nur noch schlammige Pfade zwischen den Zelten, die total mit Matsch bespritzt waren. Manche waren kaputt gegangen, wenn jemand über die Zeltleinen gestolpert war und so blieben viele stehen oder liegen, um entsorgt zu werden.
Passende Gummistiefel fanden sich in einer dunklen Ecke des Kellers. Die hatten die Mädchen seit langer Zeit nicht mehr angehabt, waren noch aus einem Räumungsverkauf vor einigen Jahren hier beim örtlichen Schuster gekauft, damals etwas zu groß, aber jetzt genau passend. Sabines waren rot in 40 und Dannis waren gelb in 41.
Schwieriger war jetzt die Suche nach passenden Gummihosen. Die ersten Suchen brachten nicht das, was sie sich vorstellten. Besser war dann schon der Suchbegriff Latexhose. Rasch fanden sie einen Hersteller aus den neuen Bundesländern, nicht billig aber offensichtlich mit guter Qualität. Am besten sollten die hauteng sein, sie wollten ja evtl. auch einen Typen aufreißen und sich so knackig wie möglich präsentieren. Aber die sind doch aus Gummi, sitzen dann doch sowieso hauteng und werden unten in die Gummistiefel gesteckt. Nee, meldete sich Sabine, nicht mit mir !
Wenn es regnet läuft die Brühe an der Hose runter in die Stiefel und dann stehen wir im Saft. Die Hose muß über die Gummistiefel gehen, damit nichts reinläuft. Das war zwar irgendwie einleuchtend, aber dann wird die Hose ja ganz dreckig, meinte Danni. Dummerchen, die sind doch aus Gummi, Dreck macht denen genauso wenig aus wie Regen. So bestellten sie je eine Hose in blau mit weit ausgestellten Hosenbeinen, wie damals bei den Hippies.
Nun waren die Regenmäntel dran. Da die Gummihosen recht teuer waren entschieden sie sich für einfache PVC Mäntel. Die waren leicht durchscheinend und glänzend. Passend zu ihren Gummistiefeln entschieden sie sich für welche in rot und gelb, mit Kapuzen und einem Kunststoff-Reißverschluss. Die Firma hatte auch große Seesäcke aus dem gleichen Material und kräftigen Trägern, die sie gleich mitbestellten.
Ein paar Tage später kam Sabine mit großen, schwarzen Müllsäcken nach Hause. Was willste denn damit ? Denk doch mal an die Bilder, wie dreckig da manche waren und ich will mich da dreckig machen. Wir haben die richtigen Klamotten dafür, uns kennt niemand da und deshalb will ich richtig die Sau rauslassen. Ja – und. Nachts brauchen wir doch wenigstens eine Wolldecke. Was denkst du, wie die nach der ersten Nacht aussieht ? Aber in so einer, dann unten zugeklebten Mülltüte bleibt sie sauber, was auch für den Rückweg nicht unangenehm sein dürfte. Prima, gute Idee.
Die bestellten Sachen kamen mit der Post und wurden gleich anprobiert. Vorsichtshalber kam noch ein breiter Gürtel über die Hose, damit die so wie gewollt saß. Seit Tagen war der Festivalbesuch das alles beherrschende Thema und als ihre Eltern sie in ihrem Festival-Outfit sahen waren sie stark beeindruckt. Ihr Vater meinte, sie hätten doch seit Jahren ihre Gummistiefel nicht mehr angehabt und das auch der Rest ganz vernünftig sei, jedenfalls wenn es regnen sollte.
Bis zum Festival waren es noch einige Wochen und als Karl vorher seinen Geburtstag feiern wollte, kamen sie auf die Idee, ihre Festivalmontur anzuziehen. Sie waren der absolute Mittelpunkt der Gartenparty und als es dann noch zu tröpfeln begann, konnten sie sich nicht verkneifen, zu fragen, was ist denn los. Sie setzten ihre Kapuzen auf während alle anderen in den Keller flüchteten. Rasch waren die Salate, Knabbereien und Getränke ins trockene gebracht. So hatte sich ihre Neuanschaffung schon mal bewährt.
Endlich war der Anreisetag gekommen. Ihre Eltern brachten sie an den Bahnhof, wo sie mit dem Regionalzug in die Großstadt fuhren. Von dort gab es einen Sonderzug bis in die Nähe des Festivalgeländes, das mit Sonderbussen angefahren wurde.