Die Vogelscheuche
Verfasst: Fr 1. Okt 2010, 17:53
Die Vogelscheuche
Als Hans mit seinem BMW vorm Haus hielt und Susanne einstieg, hätte Meike am liebsten laut geschriehen. Hans war ihr Freund, sie waren schon fast ein Jahr zusammen, hatten vieles gemeinsam unternommen und sich prächtig verstanden. Natürlich gab es auch mal Streit, aber das hatte sich immer wieder gegeben. Seit einigen Tagen war irgendwas anders gewesen, aber genaues war nicht herauszufinden. Als Susanne vorhin sagte, sie ging heut Abend tanzen, hatte Meike an alles, aber nicht an ihren Hans gedacht. Wütend warf sie sich auf ihr Bett und weinte. Susanne sah gut aus, deshalb war sie auch immer von jungen Männern umgeben. Stets stand sie im Mittelpunkt, alle taten, was immer sie sich wünschte. Und jetzt war sie mit ihrem Hans unterwegs. Dabei war sie ein halbes Jahr älter als er. Und er war doch der Freund ihrer Schwester. Meike schniefte, warf sich hin und her und konnte sich gar nicht beruhigen. So eine Gemeinheit ! Kein Wort würde sie mehr mit ihr wechseln, ihr keinen Gefallen mehr tun. Ein dicker Kloß steckte in ihrem Hals. Dieses Miststück. Wenn sie nur wüste, wie sie ihr eins auswischen könnte.
Susanne war schon immer von Jungen umschwärmt worden, schon als Teeny. Fast könnte man sagen, sie war ein halber Junge. Immer war sie in Jeans rumgelaufen, mit ihren gelben Gummistiefeln und wenn es regnete oder nur danach aussah hatte sie ihren gelben Regenmantel an. Und wenn sie das Auto waschen mußte. Denn dann wurde das Auto feucht, sie war aber nass von oben bis unten. Ihre langen braunen Haare kamen dann unter der Kapuze hervor und klebten ihr nass im Gesicht. Früher trug sie dann noch eine lange, blaue Gummischürze. Die hing jetzt aber meistens im Keller, denn vor einem Jahr hatte sie sich so eine schwarze Kunststoffhose gekauft, die war wasserdicht und wurde nicht nur beim Autowaschen bevorzugt von ihr angezogen. Einmal war sie von einer Nachtwanderung nach Hause gekommen, den Regenmantel voller Schlamm, die schwarze Kunststoffhose dreckig und das gelb ihrer Gummistiefel war nur noch zu ahnen. Und trotzdem liefen ihr die Jungen nach.
Während Meike so darüber nachdachte hatte sie sich etwas beruhigt und langsam dämmerte es ihr, das ihre Schwester diese Sachen gerne anzog. Wenn ich die verstecken würde. Oder in den Müll werfen. Der wurde aber erst am Mittwoch abgeholt, bis dahin fand die bestimmt jemand. Oder sie verbrennen. Auf jeden Fall kaputt machen ! Auf einmal hatte sie eine Idee. Schon sprang sie auf und rannte in den Keller. Sie steckte ein Holzscheid in Susannes Gummistiefel und drehte ihn um und spannte ihn in den Schraubstock. Mit einem Kreisschneider an der Bohrmaschine schnitt sie ein 6 cm großes Loch von unten in den Absatz, bei dem anderen auch.
Dann ging si in Susannes Zimmer und holte die schwarze Hose, von der ihr nun klar war, das Susanne die gerne anzog. Im Keller griff sie sich die Gummistiefel und den Regenmantel. Ein alter Ball fand sich auch noch. Mit den Sachen ging sie in den Garten. Zwei etwa 2 Meter lange Bohnenstangen steckte sie nebeneinander in den Boden. Dann fädelte sie je einen Gummistiefel durch das Loch im Absatz auf die Bohnenstangen. Etwas Heu in die Stiefel gestopft, so blieben die in Form. Jetzt kam die schwarze Plastikhose. Auch sie wurde über die Bohnenstangen gestülpt, die Beine in die Schäfte der Gummistiefel gesteckt und dann mit Heu ausgefüllt. Der gelbe Regenmantel lag auf der Erde und so stapfte Meike darauf herum. Der war ja sowieso immer dreckig geworden, warum sollte er jetzt sauber bleiben. Und warum sollte er ganz bleiben ?
In ihrem Zorn zog Meike den Lackmantel an und schloss den Reißverschluss. Dann packte sie die Ärmel an den Enden mit ihren Händen und winkelte die vom Körper ab und winkelte dann die Arme in den Ellebogen an. Die Nähte unter den Armen waren bis zum zerreißen gespannt und als sie die Arme ein wenig nach vorne bewegte riss eine Naht am linken Ärmel. Der rechte folgte, wobei der Stoff gehörig ausfranste. Fast erschrocken, aber irgendwie auch erleichtert stecke Meike ihre Fäuste in die Taschen des gelben Mantels, wobei sie die nicht schonte und so gab es auch dort ein paar Risse. Sie zog den Mantel aus und legte ihn um die Bohnenstangen. Dann steckte sie eine dritte Stange durch die Ärmel und befestigte sie mit Draht an den anderen beiden. Als auch der Mantel mit Heu ausgestopft war und mit dem Gürtel ein wenig Form hinein zu bringen war, sah die Vogelscheuche fast wie ihre Schwester aus. Meike holte noch ein Paar Gummihandschuhe, füllte auch die mit Heu und klebte sie an die Ärmel. Der Ball bekam eine Öffnung und wurde auf die längere Stange gesteckt. Dann noch die Kapuze darüber gezogen. Nun sah das ganze fast wie Susanne aus. Meike war sichtlich zufrieden mit ihrem Werk.
Am nächsten Morgen war sie früh auf. Als ihre Schwester im Bad war fragte sie, wie Susanne denn die Vogelscheuche fand, die sie aus alten Kleidungsstücken im Garten gebaut hätte. Als Susanne aus dem Badfenster sah, schrie sie auf, als sie sah, das ihre Gummistiefel, ihre schwarze Hose und ihr gelber Lackmantel mit alten Klamotten gemeint war. Die Sachen waren sowieso kaputt, zumindest sind sie es jetzt, nachdem ich sie angetackert und angeklebt habe. Susanne schrie noch immer. Wenn es dir nicht gefällt, meinte Meike, dann bau ich sie wieder ab. Sprach‘s, lief durch den Keller, griff sich dort die blaue Gummischürze und die Flasche mit dem Brennspiritus. Die blaue Schürze legte sie um die Gummistiefel und schüttete reichlich Spiritus darüber. Meike war total aufgeregt. Die Lieblingssachen ihrer Schwester anzuzünden, das erregte sie total.
Die ersten Streichhölzer brachen ab und sie mußte noch einmal Spiritus nachschütten, weil das so schnell verdunstete. Jetzt fing das blaue Gummi an zu brennen. Von der Gummischürze griff das Feuer langsam auf die gelben Gummistiefel über. Zuerst brannten die schwarzen Sohlen, dann kamen die Flammen an die Schäfte, die sich vom Ruß schwarz verfärbten und so ihren Glanz verloren. Als Meike sich zum Haus umdrehte, sah sie ihre halbnackte Schwester im Umriss am Badezimmerfenster stehen, die Hände emporgehoben und gegen das Fenster schlagend. Was sie rief konnte sie nicht verstehen, das Fenster war geschlossen. Befriedigt grinsend drehte sie sich wieder um. Das Feuer war an der Kunststoffhose hoch gekrochen und hatte das Lackmaterial des Mantels erfasst. Beim anzünden war deutlich das brennende Gummi der Schürze zu riechen, das sich dann mit dem PVC der Stiefel mischte. Die Hose brachte keine starke Veränderung, aber der brennende Lack roch jetzt nochmal irgendwie anders. Auch das trockene Heu mischte seinen Geruch dazu. Bald war die Kleidung verbrannt, nur Stücke, verkohlte Fetzen, waren noch übrig, ein Haufen qualmendes Heu und schief standen die angebrannten Bohnenstangen darin.
Während im Bad Susanne ihren Lieblingsklamotten nachweinte und grausame Rache schwor.
Als Hans mit seinem BMW vorm Haus hielt und Susanne einstieg, hätte Meike am liebsten laut geschriehen. Hans war ihr Freund, sie waren schon fast ein Jahr zusammen, hatten vieles gemeinsam unternommen und sich prächtig verstanden. Natürlich gab es auch mal Streit, aber das hatte sich immer wieder gegeben. Seit einigen Tagen war irgendwas anders gewesen, aber genaues war nicht herauszufinden. Als Susanne vorhin sagte, sie ging heut Abend tanzen, hatte Meike an alles, aber nicht an ihren Hans gedacht. Wütend warf sie sich auf ihr Bett und weinte. Susanne sah gut aus, deshalb war sie auch immer von jungen Männern umgeben. Stets stand sie im Mittelpunkt, alle taten, was immer sie sich wünschte. Und jetzt war sie mit ihrem Hans unterwegs. Dabei war sie ein halbes Jahr älter als er. Und er war doch der Freund ihrer Schwester. Meike schniefte, warf sich hin und her und konnte sich gar nicht beruhigen. So eine Gemeinheit ! Kein Wort würde sie mehr mit ihr wechseln, ihr keinen Gefallen mehr tun. Ein dicker Kloß steckte in ihrem Hals. Dieses Miststück. Wenn sie nur wüste, wie sie ihr eins auswischen könnte.
Susanne war schon immer von Jungen umschwärmt worden, schon als Teeny. Fast könnte man sagen, sie war ein halber Junge. Immer war sie in Jeans rumgelaufen, mit ihren gelben Gummistiefeln und wenn es regnete oder nur danach aussah hatte sie ihren gelben Regenmantel an. Und wenn sie das Auto waschen mußte. Denn dann wurde das Auto feucht, sie war aber nass von oben bis unten. Ihre langen braunen Haare kamen dann unter der Kapuze hervor und klebten ihr nass im Gesicht. Früher trug sie dann noch eine lange, blaue Gummischürze. Die hing jetzt aber meistens im Keller, denn vor einem Jahr hatte sie sich so eine schwarze Kunststoffhose gekauft, die war wasserdicht und wurde nicht nur beim Autowaschen bevorzugt von ihr angezogen. Einmal war sie von einer Nachtwanderung nach Hause gekommen, den Regenmantel voller Schlamm, die schwarze Kunststoffhose dreckig und das gelb ihrer Gummistiefel war nur noch zu ahnen. Und trotzdem liefen ihr die Jungen nach.
Während Meike so darüber nachdachte hatte sie sich etwas beruhigt und langsam dämmerte es ihr, das ihre Schwester diese Sachen gerne anzog. Wenn ich die verstecken würde. Oder in den Müll werfen. Der wurde aber erst am Mittwoch abgeholt, bis dahin fand die bestimmt jemand. Oder sie verbrennen. Auf jeden Fall kaputt machen ! Auf einmal hatte sie eine Idee. Schon sprang sie auf und rannte in den Keller. Sie steckte ein Holzscheid in Susannes Gummistiefel und drehte ihn um und spannte ihn in den Schraubstock. Mit einem Kreisschneider an der Bohrmaschine schnitt sie ein 6 cm großes Loch von unten in den Absatz, bei dem anderen auch.
Dann ging si in Susannes Zimmer und holte die schwarze Hose, von der ihr nun klar war, das Susanne die gerne anzog. Im Keller griff sie sich die Gummistiefel und den Regenmantel. Ein alter Ball fand sich auch noch. Mit den Sachen ging sie in den Garten. Zwei etwa 2 Meter lange Bohnenstangen steckte sie nebeneinander in den Boden. Dann fädelte sie je einen Gummistiefel durch das Loch im Absatz auf die Bohnenstangen. Etwas Heu in die Stiefel gestopft, so blieben die in Form. Jetzt kam die schwarze Plastikhose. Auch sie wurde über die Bohnenstangen gestülpt, die Beine in die Schäfte der Gummistiefel gesteckt und dann mit Heu ausgefüllt. Der gelbe Regenmantel lag auf der Erde und so stapfte Meike darauf herum. Der war ja sowieso immer dreckig geworden, warum sollte er jetzt sauber bleiben. Und warum sollte er ganz bleiben ?
In ihrem Zorn zog Meike den Lackmantel an und schloss den Reißverschluss. Dann packte sie die Ärmel an den Enden mit ihren Händen und winkelte die vom Körper ab und winkelte dann die Arme in den Ellebogen an. Die Nähte unter den Armen waren bis zum zerreißen gespannt und als sie die Arme ein wenig nach vorne bewegte riss eine Naht am linken Ärmel. Der rechte folgte, wobei der Stoff gehörig ausfranste. Fast erschrocken, aber irgendwie auch erleichtert stecke Meike ihre Fäuste in die Taschen des gelben Mantels, wobei sie die nicht schonte und so gab es auch dort ein paar Risse. Sie zog den Mantel aus und legte ihn um die Bohnenstangen. Dann steckte sie eine dritte Stange durch die Ärmel und befestigte sie mit Draht an den anderen beiden. Als auch der Mantel mit Heu ausgestopft war und mit dem Gürtel ein wenig Form hinein zu bringen war, sah die Vogelscheuche fast wie ihre Schwester aus. Meike holte noch ein Paar Gummihandschuhe, füllte auch die mit Heu und klebte sie an die Ärmel. Der Ball bekam eine Öffnung und wurde auf die längere Stange gesteckt. Dann noch die Kapuze darüber gezogen. Nun sah das ganze fast wie Susanne aus. Meike war sichtlich zufrieden mit ihrem Werk.
Am nächsten Morgen war sie früh auf. Als ihre Schwester im Bad war fragte sie, wie Susanne denn die Vogelscheuche fand, die sie aus alten Kleidungsstücken im Garten gebaut hätte. Als Susanne aus dem Badfenster sah, schrie sie auf, als sie sah, das ihre Gummistiefel, ihre schwarze Hose und ihr gelber Lackmantel mit alten Klamotten gemeint war. Die Sachen waren sowieso kaputt, zumindest sind sie es jetzt, nachdem ich sie angetackert und angeklebt habe. Susanne schrie noch immer. Wenn es dir nicht gefällt, meinte Meike, dann bau ich sie wieder ab. Sprach‘s, lief durch den Keller, griff sich dort die blaue Gummischürze und die Flasche mit dem Brennspiritus. Die blaue Schürze legte sie um die Gummistiefel und schüttete reichlich Spiritus darüber. Meike war total aufgeregt. Die Lieblingssachen ihrer Schwester anzuzünden, das erregte sie total.
Die ersten Streichhölzer brachen ab und sie mußte noch einmal Spiritus nachschütten, weil das so schnell verdunstete. Jetzt fing das blaue Gummi an zu brennen. Von der Gummischürze griff das Feuer langsam auf die gelben Gummistiefel über. Zuerst brannten die schwarzen Sohlen, dann kamen die Flammen an die Schäfte, die sich vom Ruß schwarz verfärbten und so ihren Glanz verloren. Als Meike sich zum Haus umdrehte, sah sie ihre halbnackte Schwester im Umriss am Badezimmerfenster stehen, die Hände emporgehoben und gegen das Fenster schlagend. Was sie rief konnte sie nicht verstehen, das Fenster war geschlossen. Befriedigt grinsend drehte sie sich wieder um. Das Feuer war an der Kunststoffhose hoch gekrochen und hatte das Lackmaterial des Mantels erfasst. Beim anzünden war deutlich das brennende Gummi der Schürze zu riechen, das sich dann mit dem PVC der Stiefel mischte. Die Hose brachte keine starke Veränderung, aber der brennende Lack roch jetzt nochmal irgendwie anders. Auch das trockene Heu mischte seinen Geruch dazu. Bald war die Kleidung verbrannt, nur Stücke, verkohlte Fetzen, waren noch übrig, ein Haufen qualmendes Heu und schief standen die angebrannten Bohnenstangen darin.
Während im Bad Susanne ihren Lieblingsklamotten nachweinte und grausame Rache schwor.