Hallo Leute,
die gar nicht so traurige "Trauergemeinde" hatte sich am "Schuhgrabe" versammelt und der "Bestatter" drückte nun den berühmten Knopf, um die Presse in Gang zu setzen.
Wieder bekam die Mutter einen hochroten Kopf, als ihre Tochter meinte: „Oha! Das stinkt aber sehr aus dem Müllauto. Da habt ihr sicher noch mehr Schuhe schon vorher mitgenommen. Manche Schuhe meiner Mama stinken auch immer so, wenn sie die im Flur stehen lässt.“

Dann meinte sie noch zu den feixenden Müllmännern: „Jetzt, wo ihr Mamas Schuhe habt, müsst ihr euch die Nase zuhalten.“
Gebannt bis etwas entsetzt sah das Mädel, wie das Pressschild die ersten Sneakers und Stiefel packte und zusammenfaltete. Die Riesensammlung an Schuhen und Stiefeln wurde beim Pressen immer „weniger“, - oder besser: flacher.

Wir hörten die ersten Schuhe ächzen und krachen. So langsam wurde beim Betrachten des Pressvorgangs der Tochter klar, dass Mamas Schuhe nicht nur schmutzig werden, sondern auch kaputt gehen.

Ihr Erstaunen war groß und sie fragte den einen Müllmann: „Warum macht ihr die schönen Schuhe von meiner Mama denn kaputt? Wollt ihr die nicht mehr anziehen?“
Der eine Müllmann war sehr nett zu dem jungen Mädel und erklärte es ihr so: „Die Schuhe deiner Mutter und auch euer altes Sofa und die alten Möbel eurer Nachbarn kommen auf einen großen Müllberg und dann werden die Schuhe deiner Mutter tief im Müll begraben. Und wenn das Müllheizkraftwerk wieder Platz hat, dann werden die wieder ausgegraben und kommen in einen großen Ofen und dort durch den Schornstein in den Himmel!“

Das Mädel hakte nach: „Und auf dem Müllplatz zieht die niemand mehr an, wenn die da liegen? Gell, weil die dann so schmutzig sind und so stinken?!“

Die Müllpresse zermalmte gerade die Schuhe und machte alle platt. Die Mutter meinte: „Siehst du, meine Schuhe werden jetzt platt gepresst, damit die vielen Schuhe ins Müllauto alle reinpassen und wir keine mehr zurück ins Haus nehmen müssen.“
Die Tochter meinte noch: „Echt blöd’, dass Mamas Schuhe kaputt gemacht werden. Aber muss wohl so sein, weil sonst würden die wieder von einer anderen Frau angezogen werden und dann kämen die nicht in den Schuhhimmel!“

Dann: „Oh Mama, gleich sind deine vielen Schuhe weg!“ Die Mutter daraufhin feixend: „Die gehören jetzt nicht mehr mir, sondern den Orangenen Engeln.“ „Meine Schuhe kommen jetzt zu deinen Stiefelchen, die du damals von deiner Tante geschenkt bekommen hast und die zu klein geworden sind. Dein großer alter Kuschel-Tiger haben die Orangenen Engel auch schon vor Wochen geholt!“

Mit großen Augen sah die Tochter ihre Mutter an: „Die habe ich schon gesucht! Na jetzt kommen deine Schuhe und meine Stiefelchen mit meinem Tiger zusammen in den Himmel?!“

- Die Vernichtung begann.

- Fast zehn Jahre "Arbeit" (Fußarbeit) von "Mama" wurden nun beseitigt.

- Immer enger wurde es für "Mamas Schuhe".

- Erste Opfer.

- Es fing an immer mehr zu krachen und ächzen.

- Aus dem Mülleimer wieder rausgeholt; - aber eine Rettung sieht anders aus!

- Schwarze Reeboks Classics, hohe Chucks, braune Stiefel und was sonst noch hatten offensichtlich zu leiden.

- Ein Orangener Engel wacht, dass alle Schuhe von "Mama" auch wirklich in den "Schuhhimmel" kommen.

- Manche Schuhe bäumten sich auf und andere ergaben sich schlaff ihrem pressanten Schicksal.

- Süße weiche pink-weiße Pumas rutschten in der Müllschüttung ihrem Ende entgegen.

- Nur noch "Mamas Schuhe" waren noch zu sehen; kein Wunder bei dieser Menge ...!
Wird fortgesetzt.
Gruß Jan66