alfalfa hat geschrieben:Man braucht dazu nur das, was deinen Ofenbildern immer fehlt: FEUER!!!
Hallo Alfalfa, hallo Leute!
Man muß ja nicht immer Alles wirklich und sofort Verfeuern!!
Diese mega-geilen Vintagestiefel (Moda grande 07/4725 40 6) sehen doch Getragen deutlich besser aus ...
Aber, da ihr meine Geschichten so mögt - kommt nun diese Tatsächliche zur Veröffentlichung:
Eine gute Bekannte von mir trug in den späten 90ern diese herrlich weichen Stiefel, doch sie hatten Größe 38, also kein Grund für mich, ihr die Teile "Abschwatzen" zu wollen. (Diese Stiefel leben noch!)
Ich erinnerte mich aber, die Gleichen bereits um 1992 bei einem anderen Mädel Gesehen zu haben, die hatte deutlich größere Füße.

Ich kannte sie nur flüchtig, wußte aber, das sie bei mir "um die Ecke" wohnte. Im November 2000 kam ich an ihrem Haus vorbei, ein großes vierstöckiges altes Mietshaus mit typischer Einzelofenheizung, bereits seit Längerem völlig geräumt und zur Restaurierung vorgesehen.
Ich weiß nicht mehr, was mich dazu trieb, dieses Haus Wohnung für Wohnung zu "Durchsuchen". Sicherlich die Neugier auf von den Mietern oftmals zurückgelassene Dinge. Einige Wohnungen, besonders im Erdgeschoß waren kräftig "vermüllt", aber eher durch von Außen Eingeworfenes. Weiter oben ging es "gesitteter" zu: Ein Wenig Kinderspielzeug, Küchengeräte ... Überall lagen auf dem Boden verstreutes Papier und abgelöste Tapeten. Einige Türen, Öfen, Wasch- und Toilettenbecken waren bereits "gestohlen" worden; in einer Wohnung schien sogar zeitweilig ein Obdachloser gehaust zu haben, ich fand eine Matratzenschlafstelle und jede Menge leere Flaschen.
In einer anderen Wohnung ganz Oben standen sogar noch einige durchwühlte Möbelstücke, ich sah mich etwas Genauer um. Ins Bad blickte ich aus dem Flur nur beiläufig, als ich die Wohnung eigentlich schon wieder verlassen wollte.
Im Kohleneimer neben dem Badeofen sah ich einige graue Klumpen, die mein Interesse weckten. Beim näheren Betrachten erkannte ich, völlig durch Asche verstaubte Stiefeletten mit Pelzkragen. Na, dachte ich, willkommen, dann kann ich doch wenigstens das begonnene Werk auch zu Hause bei mir im Badeofen ordnungsgemäß beenden! Aus der Küche holte ich eine leere Einkaufstüte, nahm die Stiefeletten aus dem Eimer, klopfte sie aneinander, sodaß sie zumindest grob "Entstaubt" waren und steckte sie in die Tüte. Dann war nur noch ebenfalls staubiges Knüllpapier im Kohleneimer - aber nein, das war kein Papier, das waren die Vintage-Stiefel der seinerzeit oft gesehenen Frau, die hier also bis "Zuletzt" wohnte! Ich ergriff beide Stiefel an den Fußteilen, schlug die Schäfte zwecks Entstaubung zusammen und erkannte dabei auf den Sohlen die ersehnte "40". Sorgfältig rollte ich die Stiefel "ofengerecht" zusammen und packte sie ebenfalls in die Tüte. Der Auszug der Frau (bzw. Familie?) kam dann doch relativ schnell. Immerhin, auf dem vom Wind ausgeblasenen Badeofen-Rost befanden sich noch mindestens zwanzig Federeisen, Nägel, zahlreiche Metallabsätze und einige Schnallen, neben dem Ofen lagen mehrere ausgeglühte Handtaschenbügel. Der überquellende Aschekasten war voll von feinweißer und körniger grasgrüner Asche; ein deutliches Zeichen dafür, daß auch einige Jeans- und Lederklamotten den Umzug nicht überlebt hatten. Nun könnte man Kombinieren, daß vermutlich gerade diese Overknees als Erste "weggeworfen" wurden, da sie ganz Unten im Eimer lagen und von einer noch reichlichen weiteren "Schuhmasse" so überschüttet und zusammengeknüllt wurden. Und, aus Erfahrung: Das grausame Höllenfeuer muß wohl fortlaufend während des Packens der Umzugskartons gefüttert worden sein, beim üblichen Heizen des Badeofens über mehrere Tage nimmt man ja gewöhnlich immer vor dem erneuten Anheizen Asche und Metallteile heraus.
So sei es - jedoch die beiden perfekt passenden Stiefelpaare haben eine gründliche Reinigung erhalten und sind Beide heute noch in meinem gepflegten Sammelbestand!
Übrigens: Die Frau, heute etwa um die 50, habe ich bisher leider nicht wieder gesehen ...
szukajgeagc szukajgeceh